seinen Rückzug über Königsberg ohne Aufenthalt fort¬ setzte, mit größtem Nachdruck verfolgen.
In Königsberg aber wurde Tettenborn durch eine Rose am Fuß, die als Folge der überstandenen Be¬ schwerden und der strengen Kälte dieses außerordentli¬ chen Winterfeldzugs ihn befallen hatte, mehrere Tage im Bette gehalten. Zugleich waren auch wegen Wei¬ terverfolgung der Franzosen allerlei Bedenken eingetre¬ ten. Schon am Niemen hatten die Russen Halt ma¬ chen wollen, dann sollte die Weichsel das unüberschreit¬ bare Ziel sein, indem die Besorgniß waltete, man möchte die Stärke und Ueberlegenheit, die sich gegen den eingedrungenen Feind gezeigt hatte, mit jeder zu¬ nehmenden Entfernung von den russischen Gränzen wie¬ der einbüßen. Allerdings waren die Truppen, welche unmittelbar hinter dem Feinde her waren, ihn drängten und jagten, nur gering an Zahl, und auch die übri¬ gen, in weiten Abständen nachfolgenden, hatten durch Gefechte, Märsche, Entsendungen vielfache Schwächung erlitten. Die Franzosen hingegen waren nun ihren un¬ ermeßlichen Hülfsquellen wieder näher, geboten über ganz Deutschland, und der Besitz aller festen Plätze von der Weichsel bis zum Rhein gewährte ihnen überall Sicherheit, ihre geretteten Heerestrümmer zu sammeln und mit neuen Zuschüssen aus dem Innern Frankreichs und seiner Bundesländer zu verstärken. Alle diese Be¬ trachtungen jedoch konnten gegen die Macht der That¬
ſeinen Ruͤckzug uͤber Koͤnigsberg ohne Aufenthalt fort¬ ſetzte, mit groͤßtem Nachdruck verfolgen.
In Koͤnigsberg aber wurde Tettenborn durch eine Roſe am Fuß, die als Folge der uͤberſtandenen Be¬ ſchwerden und der ſtrengen Kaͤlte dieſes außerordentli¬ chen Winterfeldzugs ihn befallen hatte, mehrere Tage im Bette gehalten. Zugleich waren auch wegen Wei¬ terverfolgung der Franzoſen allerlei Bedenken eingetre¬ ten. Schon am Niemen hatten die Ruſſen Halt ma¬ chen wollen, dann ſollte die Weichſel das unuͤberſchreit¬ bare Ziel ſein, indem die Beſorgniß waltete, man moͤchte die Staͤrke und Ueberlegenheit, die ſich gegen den eingedrungenen Feind gezeigt hatte, mit jeder zu¬ nehmenden Entfernung von den ruſſiſchen Graͤnzen wie¬ der einbuͤßen. Allerdings waren die Truppen, welche unmittelbar hinter dem Feinde her waren, ihn draͤngten und jagten, nur gering an Zahl, und auch die uͤbri¬ gen, in weiten Abſtaͤnden nachfolgenden, hatten durch Gefechte, Maͤrſche, Entſendungen vielfache Schwaͤchung erlitten. Die Franzoſen hingegen waren nun ihren un¬ ermeßlichen Huͤlfsquellen wieder naͤher, geboten uͤber ganz Deutſchland, und der Beſitz aller feſten Plaͤtze von der Weichſel bis zum Rhein gewaͤhrte ihnen uͤberall Sicherheit, ihre geretteten Heerestruͤmmer zu ſammeln und mit neuen Zuſchuͤſſen aus dem Innern Frankreichs und ſeiner Bundeslaͤnder zu verſtaͤrken. Alle dieſe Be¬ trachtungen jedoch konnten gegen die Macht der That¬
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ſeinen Ruͤckzug uͤber Koͤnigsberg ohne Aufenthalt fort¬
ſetzte, mit groͤßtem Nachdruck verfolgen.
In Koͤnigsberg aber wurde Tettenborn durch eine
Roſe am Fuß, die als Folge der uͤberſtandenen Be¬
ſchwerden und der ſtrengen Kaͤlte dieſes außerordentli¬
chen Winterfeldzugs ihn befallen hatte, mehrere Tage
im Bette gehalten. Zugleich waren auch wegen Wei¬
terverfolgung der Franzoſen allerlei Bedenken eingetre¬
ten. Schon am Niemen hatten die Ruſſen Halt ma¬
chen wollen, dann ſollte die Weichſel das unuͤberſchreit¬
bare Ziel ſein, indem die Beſorgniß waltete, man
moͤchte die Staͤrke und Ueberlegenheit, die ſich gegen
den eingedrungenen Feind gezeigt hatte, mit jeder zu¬
nehmenden Entfernung von den ruſſiſchen Graͤnzen wie¬
der einbuͤßen. Allerdings waren die Truppen, welche
unmittelbar hinter dem Feinde her waren, ihn draͤngten
und jagten, nur gering an Zahl, und auch die uͤbri¬
gen, in weiten Abſtaͤnden nachfolgenden, hatten durch
Gefechte, Maͤrſche, Entſendungen vielfache Schwaͤchung
erlitten. Die Franzoſen hingegen waren nun ihren un¬
ermeßlichen Huͤlfsquellen wieder naͤher, geboten uͤber
ganz Deutſchland, und der Beſitz aller feſten Plaͤtze
von der Weichſel bis zum Rhein gewaͤhrte ihnen uͤberall
Sicherheit, ihre geretteten Heerestruͤmmer zu ſammeln
und mit neuen Zuſchuͤſſen aus dem Innern Frankreichs
und ſeiner Bundeslaͤnder zu verſtaͤrken. Alle dieſe Be¬
trachtungen jedoch konnten gegen die Macht der That¬
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten03_1838/252>, abgerufen am 24.11.2024.
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