Apropos, le prince de Ligne a dit quelque chose de moi en prose, qui me flatte infiniment plus que tous ses vers; c'etait a l'occasion de l'illumination, pour laquelle il m'avait promis de venir me prendre a huit heures, mais il restait a un the jusqu'a neuf heures, et lorsqu'on lui disait qu'il oubli- ait sa promesse etc. il dit: "Ah! je la connais si hien, que je lui voudrais manquer tous les jours!" Il a aussi dit que je suis la meilleure amie. Donc il ne faut plus en douter. --
An David Veit und Horn, in Jena.
Töplitz, den S. September 1795.
Diesen Moment erhalt ich Ihren Brief, komm' aus dem Bade, und die Post will auch schon weg. Übermorgen reise ich nach Dresden; den 17. komm' ich zu Haus. Da find' ich erst die Briefe, die nach Berlin gegangen sind. Die Stelle "sie schwuren sich, entzückt, doch unschuldsvoll, im Antlitz des keuschen Monds, was man nicht schwören soll," ist von Wie- land; darum Verse tout faits. Zur Gräfin Pachta können Sie immer gradezu, meinen und Ihren Namen nennen. -- Mit uns, lieber V., bleibt's beim Alten; das heißt, es wird immer besser. Sie haben Recht.
Kammen Sie nun, Harn! Das, dünkt mich, ist der schönste Brief. -- Sie kommen aber unverändert und unüber- legt, nach wie vor, nach Berlin, Horn! Sorgen lassen Sie mich.
Sie haben mich glücklich gemacht, meine Herren! Mit Goethe. "Ich hofft' es, ich verdient' es nicht." Beinah
Apropos, le prince de Ligne a dit quelque chose de moi en prose, qui me flatte infiniment plus que tous ses vers; c’était à l’occasion de l’illumination, pour laquelle il m’avait promis de venir me prendre à huit heures, mais il restait à un thé jusqu’à neuf heures, et lorsqu’on lui disait qu’il oubli- ait sa promesse etc. il dit: „Ah! je la connais si hien, que je lui voudrais manquer tous les jours!“ Il a aussi dit que je suis la meilleure amie. Donc il ne faut plus en douter. —
An David Veit und Horn, in Jena.
Töplitz, den S. September 1795.
Dieſen Moment erhalt ich Ihren Brief, komm’ aus dem Bade, und die Poſt will auch ſchon weg. Übermorgen reiſe ich nach Dresden; den 17. komm’ ich zu Haus. Da find’ ich erſt die Briefe, die nach Berlin gegangen ſind. Die Stelle „ſie ſchwuren ſich, entzückt, doch unſchuldsvoll, im Antlitz des keuſchen Monds, was man nicht ſchwören ſoll,“ iſt von Wie- land; darum Verſe tout faits. Zur Gräfin Pachta können Sie immer gradezu, meinen und Ihren Namen nennen. — Mit uns, lieber V., bleibt’s beim Alten; das heißt, es wird immer beſſer. Sie haben Recht.
Kammen Sie nun, Harn! Das, dünkt mich, iſt der ſchönſte Brief. — Sie kommen aber unverändert und unüber- legt, nach wie vor, nach Berlin, Horn! Sorgen laſſen Sie mich.
Sie haben mich glücklich gemacht, meine Herren! Mit Goethe. „Ich hofft’ es, ich verdient’ es nicht.“ Beinah
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0170"n="156"/><postscript><p><hirendition="#aq">Apropos, le prince de Ligne a dit quelque chose de moi<lb/>
en prose, qui me flatte infiniment plus que tous ses vers;<lb/>
c’était à l’occasion de l’illumination, pour laquelle il m’avait<lb/>
promis de venir me prendre à huit heures, mais il restait à<lb/>
un thé jusqu’à neuf heures, et lorsqu’on lui disait qu’il oubli-<lb/>
ait sa promesse etc. il dit: „Ah! je la connais si hien, que<lb/>
je lui voudrais manquer tous les jours!“ Il a aussi dit que<lb/>
je suis la meilleure amie. Donc il ne faut plus en douter.</hi>—</p></postscript></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>An David Veit und Horn, in Jena.</head><lb/><divn="3"><dateline><hirendition="#et">Töplitz, den <hirendition="#aq">S.</hi> September 1795.</hi></dateline><lb/><p>Dieſen Moment erhalt ich Ihren Brief, komm’ aus dem<lb/>
Bade, und die Poſt will auch ſchon weg. Übermorgen reiſe<lb/>
ich nach Dresden; den 17. komm’ ich zu Haus. Da find’<lb/>
ich erſt die Briefe, die nach Berlin gegangen ſind. Die Stelle<lb/>„ſie ſchwuren ſich, entzückt, doch unſchuldsvoll, im Antlitz des<lb/>
keuſchen Monds, was man nicht ſchwören ſoll,“ iſt von Wie-<lb/>
land; darum Verſe <hirendition="#aq">tout faits</hi>. Zur Gräfin Pachta können<lb/>
Sie <hirendition="#g">immer</hi> gradezu, meinen und Ihren Namen nennen. —<lb/>
Mit uns, lieber V., bleibt’s beim Alten; das heißt, es wird<lb/>
immer beſſer. <hirendition="#g">Sie haben Recht</hi>.</p><lb/><p>Kammen Sie nun, Harn! Das, dünkt mich, iſt der ſchönſte<lb/>
Brief. — Sie kommen aber <hirendition="#g">unverändert</hi> und <hirendition="#g">unüber-<lb/>
legt, nach wie vor, nach Berlin</hi>, Horn! Sorgen laſſen<lb/>
Sie mich.</p><lb/><p>Sie haben mich glücklich gemacht, meine Herren! Mit<lb/>
Goethe. „Ich hofft’ es, ich verdient’ es nicht.“ Beinah<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[156/0170]
Apropos, le prince de Ligne a dit quelque chose de moi
en prose, qui me flatte infiniment plus que tous ses vers;
c’était à l’occasion de l’illumination, pour laquelle il m’avait
promis de venir me prendre à huit heures, mais il restait à
un thé jusqu’à neuf heures, et lorsqu’on lui disait qu’il oubli-
ait sa promesse etc. il dit: „Ah! je la connais si hien, que
je lui voudrais manquer tous les jours!“ Il a aussi dit que
je suis la meilleure amie. Donc il ne faut plus en douter. —
An David Veit und Horn, in Jena.
Töplitz, den S. September 1795.
Dieſen Moment erhalt ich Ihren Brief, komm’ aus dem
Bade, und die Poſt will auch ſchon weg. Übermorgen reiſe
ich nach Dresden; den 17. komm’ ich zu Haus. Da find’
ich erſt die Briefe, die nach Berlin gegangen ſind. Die Stelle
„ſie ſchwuren ſich, entzückt, doch unſchuldsvoll, im Antlitz des
keuſchen Monds, was man nicht ſchwören ſoll,“ iſt von Wie-
land; darum Verſe tout faits. Zur Gräfin Pachta können
Sie immer gradezu, meinen und Ihren Namen nennen. —
Mit uns, lieber V., bleibt’s beim Alten; das heißt, es wird
immer beſſer. Sie haben Recht.
Kammen Sie nun, Harn! Das, dünkt mich, iſt der ſchönſte
Brief. — Sie kommen aber unverändert und unüber-
legt, nach wie vor, nach Berlin, Horn! Sorgen laſſen
Sie mich.
Sie haben mich glücklich gemacht, meine Herren! Mit
Goethe. „Ich hofft’ es, ich verdient’ es nicht.“ Beinah
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Bd. 1. Berlin, 1834, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel01_1834/170>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.