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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834.

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eine Guirlande davon. Schöne Rosen. Nimm Jettchen zu
Rathe: und nicht bei den Theuersten, sage Jettchen: die
Andern hätten auch schöne. Und
, entweder du bringst
mir modische Federn, oder, einen Hut mit Federn. Er muß
nicht schwer aussehen, sage Jettchen; und hübsches Band.
Ich bin recht zahm, ich werde dir ein Maß von meiner Kopf-
weite beilegen. Der ist dick. Ich möchte auch ein paar Hau-
ben. Damit aber muß sich Jettchen sehr in Acht nehmen, denn
die können gestickt und mit Spitzen ungeheuer theuer aus-
fallen, worüber ich einen wahren Gram hätte, und es in
jedem Fall merkte. Mir ist es nur um die Facon zu thun.
Es giebt auch gar artige Umschlagetücher, von Trikot oder
florenem Zeug, kurz nach der Mode, viereckige kaß dir auch
von Jettchen kaufen. Sie thut's. Sie wollte so immer nicht
zu mir kommen, und noch weniger bleiben: sie ist mir das
noch schuldig. Auch wegen meiner Gesinnung. Denn, beim
Himmel, nur daß ich Sie nicht sehen soll, nenn' ich Paris.
Aber ein anderesmal! ein besseresmal. Nur um Gottes wil-
len lassen Sie sich nicht überreden nach Deutschland zu kom-
men! Wenn Sie nicht den Muth haben, mit mir und
Varnhagen zu wohnen, kommen Sie unter keiner Bedingung.
Dieser Vorschlag ist wenigstens sechszehn Jahr in meiner Seele.
Ich schwor mir, wenn ich je zu einer Situation komme, sie
Jettchen anzubieten. Sie ist die Feinste und Zarteste, die ich
kenne. Und nun steht der Vorschlag hier zu Ihren Diensten.

Schreibe mir oft, und wenig, und wie du willst. -- Ich
liebe dich unsäglich, und freue mich todt, dich bald zu sehen.

Deine R.

22 *

eine Guirlande davon. Schöne Roſen. Nimm Jettchen zu
Rathe: und nicht bei den Theuerſten, ſage Jettchen: die
Andern hätten auch ſchöne. Und
, entweder du bringſt
mir modiſche Federn, oder, einen Hut mit Federn. Er muß
nicht ſchwer ausſehen, ſage Jettchen; und hübſches Band.
Ich bin recht zahm, ich werde dir ein Maß von meiner Kopf-
weite beilegen. Der iſt dick. Ich möchte auch ein paar Hau-
ben. Damit aber muß ſich Jettchen ſehr in Acht nehmen, denn
die können geſtickt und mit Spitzen ungeheuer theuer aus-
fallen, worüber ich einen wahren Gram hätte, und es in
jedem Fall merkte. Mir iſt es nur um die Façon zu thun.
Es giebt auch gar artige Umſchlagetücher, von Trikot oder
florenem Zeug, kurz nach der Mode, viereckige kaß dir auch
von Jettchen kaufen. Sie thut’s. Sie wollte ſo immer nicht
zu mir kommen, und noch weniger bleiben: ſie iſt mir das
noch ſchuldig. Auch wegen meiner Geſinnung. Denn, beim
Himmel, nur daß ich Sie nicht ſehen ſoll, nenn’ ich Paris.
Aber ein anderesmal! ein beſſeresmal. Nur um Gottes wil-
len laſſen Sie ſich nicht überreden nach Deutſchland zu kom-
men! Wenn Sie nicht den Muth haben, mit mir und
Varnhagen zu wohnen, kommen Sie unter keiner Bedingung.
Dieſer Vorſchlag iſt wenigſtens ſechszehn Jahr in meiner Seele.
Ich ſchwor mir, wenn ich je zu einer Situation komme, ſie
Jettchen anzubieten. Sie iſt die Feinſte und Zarteſte, die ich
kenne. Und nun ſteht der Vorſchlag hier zu Ihren Dienſten.

Schreibe mir oft, und wenig, und wie du willſt. — Ich
liebe dich unſäglich, und freue mich todt, dich bald zu ſehen.

Deine R.

22 *
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[339/0347] eine Guirlande davon. Schöne Roſen. Nimm Jettchen zu Rathe: und nicht bei den Theuerſten, ſage Jettchen: die Andern hätten auch ſchöne. Und, entweder du bringſt mir modiſche Federn, oder, einen Hut mit Federn. Er muß nicht ſchwer ausſehen, ſage Jettchen; und hübſches Band. Ich bin recht zahm, ich werde dir ein Maß von meiner Kopf- weite beilegen. Der iſt dick. Ich möchte auch ein paar Hau- ben. Damit aber muß ſich Jettchen ſehr in Acht nehmen, denn die können geſtickt und mit Spitzen ungeheuer theuer aus- fallen, worüber ich einen wahren Gram hätte, und es in jedem Fall merkte. Mir iſt es nur um die Façon zu thun. Es giebt auch gar artige Umſchlagetücher, von Trikot oder florenem Zeug, kurz nach der Mode, viereckige kaß dir auch von Jettchen kaufen. Sie thut’s. Sie wollte ſo immer nicht zu mir kommen, und noch weniger bleiben: ſie iſt mir das noch ſchuldig. Auch wegen meiner Geſinnung. Denn, beim Himmel, nur daß ich Sie nicht ſehen ſoll, nenn’ ich Paris. Aber ein anderesmal! ein beſſeresmal. Nur um Gottes wil- len laſſen Sie ſich nicht überreden nach Deutſchland zu kom- men! Wenn Sie nicht den Muth haben, mit mir und Varnhagen zu wohnen, kommen Sie unter keiner Bedingung. Dieſer Vorſchlag iſt wenigſtens ſechszehn Jahr in meiner Seele. Ich ſchwor mir, wenn ich je zu einer Situation komme, ſie Jettchen anzubieten. Sie iſt die Feinſte und Zarteſte, die ich kenne. Und nun ſteht der Vorſchlag hier zu Ihren Dienſten. Schreibe mir oft, und wenig, und wie du willſt. — Ich liebe dich unſäglich, und freue mich todt, dich bald zu ſehen. Deine R. 22 *

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Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834/347>, abgerufen am 22.11.2024.