leidend als immer; August sah es nur mehr: auffrischende Bewegung fehlte nur mehr. Wäre das Wetter gut, ich wäre ganz zufrieden. Bestimmtes Wollen, oder das Wollen bestimmter Dinge, ist mir ganz aus der Seele entschwunden: ich will nur Eins bestimmt nicht mehr. Das ist Plaisir mit, oder durch Unannehmlichkeiten und Mühe. Sonst bin ich Herrn Schicksal ganz unterwürfig: ich sehe ein, es ist selbst unterwürfig; und unterhaltend, ewig unterhaltend zu be- schauen, sobald man sich weder für sich noch für Gesichtspunkte etwas Bestimmtes zu erwarten in den Kopf setzt. "Ja ich war ein rechter Held!" Ja, die Natur hatte eine rechte per- sönliche Kreatur aus mir im Sinn; diese Persönlichkeit war schwer abzutragen! -- a user --. Kleine Resultate für große Mühen, Schmerzen, und Bewegung. Umgekehrt muß es im Himmel sein! Adieu! der Platz mangelt. Sonst hört' ich noch nicht auf! Ihre R. Kommen Sie vor allen Dingen! ja zu uns!
1817.
"Die menschliche Seele ist von Natur aus eine Christin."
An Wilhelm von Willisen, in Breslau.
Mannheim, den 21. März 1817.
Nun! Es ist doch noch ein Glück, daß ich eine Gemahlin bin! Sonst hätten Sie mich wohl gar nicht mehr grüßen lassen. Ah! -- da bin ich doch glücklicher als Sie! Sie
leidend als immer; Auguſt ſah es nur mehr: auffriſchende Bewegung fehlte nur mehr. Wäre das Wetter gut, ich wäre ganz zufrieden. Beſtimmtes Wollen, oder das Wollen beſtimmter Dinge, iſt mir ganz aus der Seele entſchwunden: ich will nur Eins beſtimmt nicht mehr. Das iſt Plaiſir mit, oder durch Unannehmlichkeiten und Mühe. Sonſt bin ich Herrn Schickſal ganz unterwürfig: ich ſehe ein, es iſt ſelbſt unterwürfig; und unterhaltend, ewig unterhaltend zu be- ſchauen, ſobald man ſich weder für ſich noch für Geſichtspunkte etwas Beſtimmtes zu erwarten in den Kopf ſetzt. „Ja ich war ein rechter Held!“ Ja, die Natur hatte eine rechte per- ſönliche Kreatur aus mir im Sinn; dieſe Perſönlichkeit war ſchwer abzutragen! — à user —. Kleine Reſultate für große Mühen, Schmerzen, und Bewegung. Umgekehrt muß es im Himmel ſein! Adieu! der Platz mangelt. Sonſt hört’ ich noch nicht auf! Ihre R. Kommen Sie vor allen Dingen! ja zu uns!
1817.
„Die menſchliche Seele iſt von Natur aus eine Chriſtin.“
An Wilhelm von Williſen, in Breslau.
Mannheim, den 21. März 1817.
Nun! Es iſt doch noch ein Glück, daß ich eine Gemahlin bin! Sonſt hätten Sie mich wohl gar nicht mehr grüßen laſſen. Ah! — da bin ich doch glücklicher als Sie! Sie
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leidend als immer; Auguſt ſah es nur mehr: auffriſchende
Bewegung fehlte nur mehr. Wäre das Wetter gut, ich wäre
ganz zufrieden. Beſtimmtes Wollen, oder das Wollen
beſtimmter Dinge, iſt mir ganz aus der Seele entſchwunden:
ich will nur Eins beſtimmt nicht mehr. Das iſt Plaiſir mit,
oder durch Unannehmlichkeiten und Mühe. Sonſt bin ich
Herrn Schickſal ganz unterwürfig: ich ſehe ein, es iſt ſelbſt
unterwürfig; und unterhaltend, ewig unterhaltend zu be-
ſchauen, ſobald man ſich weder für ſich noch für Geſichtspunkte
etwas Beſtimmtes zu erwarten in den Kopf ſetzt. „Ja ich
war ein rechter Held!“ Ja, die Natur hatte eine rechte per-
ſönliche Kreatur aus mir im Sinn; dieſe Perſönlichkeit war
ſchwer abzutragen! — à user —. Kleine Reſultate für große
Mühen, Schmerzen, und Bewegung. Umgekehrt muß es
im Himmel ſein! Adieu! der Platz mangelt. Sonſt hört’ ich
noch nicht auf! Ihre R. Kommen Sie vor allen Dingen!
ja zu uns!
1817.
„Die menſchliche Seele iſt von Natur aus eine Chriſtin.“
An Wilhelm von Williſen, in Breslau.
Mannheim, den 21. März 1817.
Nun! Es iſt doch noch ein Glück, daß ich eine Gemahlin
bin! Sonſt hätten Sie mich wohl gar nicht mehr grüßen
laſſen. Ah! — da bin ich doch glücklicher als Sie! Sie
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834/455>, abgerufen am 22.11.2024.
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