das nicht mit einsieht, wird submergirt. Sei ihm Gott gnädig!
Also -- n ist wider die Polen. Gott sei ihm gnädig. Wunder schreiben Sie mir, Wunder aber ist jetzt die Tages- ordnung. -- Auch ich, Guste, habe hin und her gefragt, ge- schrieben, wegen Ihrer. Und doch hoffe ich noch. Hier pen- sioniren sie die Menschen, und dann gebrauchen sie sie recht. Ich kann nicht mehr. Adieu! Ewig Ihre treue F. V.
Der Brief ist ein bloßer Gruß. Varnh., Roberts, alles grüßt und liebt Sie. Elischen vergöttre ich noch. Von Alexander schrieben Sie mir in zwei Worten göttlich. Alles. Auch ihm sei Gott gnädig! und uns. --
Sommer, 1831.
Es ist mir von den verschiedensten Menschenarten begeg- net, daß unerwartet die schönste Liebesfreundlichkeit von ih- nen zu mir hervordrang, indem sie meine Herzenswärme er- kannten, und ihr gern eine Innigkeit erschlossen, der man diese Richtung vorher kaum zugetraut hätte. Mit am merk- würdigsten sind mir in dieser Art die Äußerungen des Fürsten Kosloffsky, der den meisten Menschen nur für einen genuß- frohen Weltmann gilt, aber ein ächtes Herz im Busen trägt, und mich aus innerster Seelentheilnahme katholisch machen wollte; und dann die einer frommen Herrnhuterin, gegen die ich wieder als zu weltlich gelten sollte. Ich schreibe mir die Worte von Beiden hier der Merkwürdigkeit wegen zusam- men. Der Fürst ließ mir bei seinem verfehlten Abschiedsbe- such folgenden flüchtig hingeschriebenen Zettel zurück:
das nicht mit einſieht, wird ſubmergirt. Sei ihm Gott gnädig!
Alſo — n iſt wider die Polen. Gott ſei ihm gnädig. Wunder ſchreiben Sie mir, Wunder aber iſt jetzt die Tages- ordnung. — Auch ich, Guſte, habe hin und her gefragt, ge- ſchrieben, wegen Ihrer. Und doch hoffe ich noch. Hier pen- ſioniren ſie die Menſchen, und dann gebrauchen ſie ſie recht. Ich kann nicht mehr. Adieu! Ewig Ihre treue F. V.
Der Brief iſt ein bloßer Gruß. Varnh., Roberts, alles grüßt und liebt Sie. Elischen vergöttre ich noch. Von Alexander ſchrieben Sie mir in zwei Worten göttlich. Alles. Auch ihm ſei Gott gnädig! und uns. —
Sommer, 1831.
Es iſt mir von den verſchiedenſten Menſchenarten begeg- net, daß unerwartet die ſchönſte Liebesfreundlichkeit von ih- nen zu mir hervordrang, indem ſie meine Herzenswärme er- kannten, und ihr gern eine Innigkeit erſchloſſen, der man dieſe Richtung vorher kaum zugetraut hätte. Mit am merk- würdigſten ſind mir in dieſer Art die Äußerungen des Fürſten Kosloffsky, der den meiſten Menſchen nur für einen genuß- frohen Weltmann gilt, aber ein ächtes Herz im Buſen trägt, und mich aus innerſter Seelentheilnahme katholiſch machen wollte; und dann die einer frommen Herrnhuterin, gegen die ich wieder als zu weltlich gelten ſollte. Ich ſchreibe mir die Worte von Beiden hier der Merkwürdigkeit wegen zuſam- men. Der Fürſt ließ mir bei ſeinem verfehlten Abſchiedsbe- ſuch folgenden flüchtig hingeſchriebenen Zettel zurück:
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[501/0509]
das nicht mit einſieht, wird ſubmergirt. Sei ihm Gott
gnädig!
Alſo — n iſt wider die Polen. Gott ſei ihm gnädig.
Wunder ſchreiben Sie mir, Wunder aber iſt jetzt die Tages-
ordnung. — Auch ich, Guſte, habe hin und her gefragt, ge-
ſchrieben, wegen Ihrer. Und doch hoffe ich noch. Hier pen-
ſioniren ſie die Menſchen, und dann gebrauchen ſie ſie recht.
Ich kann nicht mehr. Adieu! Ewig Ihre treue F. V.
Der Brief iſt ein bloßer Gruß. Varnh., Roberts, alles
grüßt und liebt Sie. Elischen vergöttre ich noch. Von
Alexander ſchrieben Sie mir in zwei Worten göttlich. Alles.
Auch ihm ſei Gott gnädig! und uns. —
Sommer, 1831.
Es iſt mir von den verſchiedenſten Menſchenarten begeg-
net, daß unerwartet die ſchönſte Liebesfreundlichkeit von ih-
nen zu mir hervordrang, indem ſie meine Herzenswärme er-
kannten, und ihr gern eine Innigkeit erſchloſſen, der man
dieſe Richtung vorher kaum zugetraut hätte. Mit am merk-
würdigſten ſind mir in dieſer Art die Äußerungen des Fürſten
Kosloffsky, der den meiſten Menſchen nur für einen genuß-
frohen Weltmann gilt, aber ein ächtes Herz im Buſen trägt,
und mich aus innerſter Seelentheilnahme katholiſch machen
wollte; und dann die einer frommen Herrnhuterin, gegen die
ich wieder als zu weltlich gelten ſollte. Ich ſchreibe mir die
Worte von Beiden hier der Merkwürdigkeit wegen zuſam-
men. Der Fürſt ließ mir bei ſeinem verfehlten Abſchiedsbe-
ſuch folgenden flüchtig hingeſchriebenen Zettel zurück:
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/509>, abgerufen am 22.11.2024.
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