Dank wissen, wenn man ihm unter solcher Hülle nur noch nachforscht!
Mögen Sie sich bald so fühlen, daß Sie mir noch eine Untersuchung gönnen möchten; ich will dann mein Bestes thun! Hochachtungsvoll und ergebenst
Friederike Varnhagen.
An den Fürsten von Pückler-Muskau.
1832.
Kluger Fürst! der Notre-Dame würdigt; und im Gegen- theil derer, die auch für klug gehalten werden, alles Neue als solches erkennt, und in sich zurecht stellt. Versäumen Sie ja nicht! diese neusten Hefte! Gründlicheres, Rechtschaffeneres, Klareres, Einfacheres, Unwidersprechlicheres ist wohl nicht ge- druckt. Sie geht, die Welt; wie die Erde. Wir Menschen merken's nicht; nur die Denker, die Gelehrten erspähten es; wir lassen's uns beweisen, und glauben's. Ginge sie doch sichtbarer, schneller! Unser Leben ist mir nicht lang genug; ich zu alt schon: und möchte noch gerne mitschmausen. -- Ich bin krank; wie der Frühling; Reminiszenzen von Blüthen, Blättern, sonstigen Frühlingen, rauher Wind, Flughitze, Schauer, Sonnenschein, Unbehagen. -- Sie sind ein Schöpfer: ein Hirte im Thal, ein Autor da dort; und so ist auch Ihr Frühling sogar besser. Gesegne es Ihnen der Höchste! Ich thue es auch; V. hat Recht: ich denke es immer: Segen hilft. --
III. 36
Dank wiſſen, wenn man ihm unter ſolcher Hülle nur noch nachforſcht!
Mögen Sie ſich bald ſo fühlen, daß Sie mir noch eine Unterſuchung gönnen möchten; ich will dann mein Beſtes thun! Hochachtungsvoll und ergebenſt
Friederike Varnhagen.
An den Fürſten von Pückler-Muskau.
1832.
Kluger Fürſt! der Notre-Dame würdigt; und im Gegen- theil derer, die auch für klug gehalten werden, alles Neue als ſolches erkennt, und in ſich zurecht ſtellt. Verſäumen Sie ja nicht! dieſe neuſten Hefte! Gründlicheres, Rechtſchaffeneres, Klareres, Einfacheres, Unwiderſprechlicheres iſt wohl nicht ge- druckt. Sie geht, die Welt; wie die Erde. Wir Menſchen merken’s nicht; nur die Denker, die Gelehrten erſpähten es; wir laſſen’s uns beweiſen, und glauben’s. Ginge ſie doch ſichtbarer, ſchneller! Unſer Leben iſt mir nicht lang genug; ich zu alt ſchon: und möchte noch gerne mitſchmauſen. — Ich bin krank; wie der Frühling; Reminiszenzen von Blüthen, Blättern, ſonſtigen Frühlingen, rauher Wind, Flughitze, Schauer, Sonnenſchein, Unbehagen. — Sie ſind ein Schöpfer: ein Hirte im Thal, ein Autor da dort; und ſo iſt auch Ihr Frühling ſogar beſſer. Geſegne es Ihnen der Höchſte! Ich thue es auch; V. hat Recht: ich denke es immer: Segen hilft. —
III. 36
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Dank wiſſen, wenn man ihm unter ſolcher Hülle nur noch
nachforſcht!
Mögen Sie ſich bald ſo fühlen, daß Sie mir noch eine
Unterſuchung gönnen möchten; ich will dann mein Beſtes
thun! Hochachtungsvoll und ergebenſt
Friederike Varnhagen.
An den Fürſten von Pückler-Muskau.
1832.
Kluger Fürſt! der Notre-Dame würdigt; und im Gegen-
theil derer, die auch für klug gehalten werden, alles Neue als
ſolches erkennt, und in ſich zurecht ſtellt. Verſäumen Sie ja
nicht! dieſe neuſten Hefte! Gründlicheres, Rechtſchaffeneres,
Klareres, Einfacheres, Unwiderſprechlicheres iſt wohl nicht ge-
druckt. Sie geht, die Welt; wie die Erde. Wir Menſchen
merken’s nicht; nur die Denker, die Gelehrten erſpähten es;
wir laſſen’s uns beweiſen, und glauben’s. Ginge ſie doch
ſichtbarer, ſchneller! Unſer Leben iſt mir nicht lang genug;
ich zu alt ſchon: und möchte noch gerne mitſchmauſen. — Ich
bin krank; wie der Frühling; Reminiszenzen von Blüthen,
Blättern, ſonſtigen Frühlingen, rauher Wind, Flughitze,
Schauer, Sonnenſchein, Unbehagen. — Sie ſind ein Schöpfer:
ein Hirte im Thal, ein Autor da dort; und ſo iſt auch Ihr
Frühling ſogar beſſer. Geſegne es Ihnen der Höchſte! Ich thue
es auch; V. hat Recht: ich denke es immer: Segen hilft. —
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/569>, abgerufen am 25.11.2024.
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