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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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rentin? -- Anbetung, mein Freund! -- Tol-
le Possen! und noch nicht anders gekleidet?
Fort, fort, es kömmt Gesellschaft. --

Florentin ging hinaus. Auf der Treppe be-
gegnete ihm der Jokey, der ihn noch vom ersten
Augenblick an, da er ihn im Walde gesehen,
zugethan war. -- Sattle mir gleich den
Schimmel, mein guter Heinrich, sagte er ihm
leise, reite ihn durch das Hinterthor hinaus,
vor das Dorf, und erwarte mich dort, daß Dich
aber niemand sieht; sage es auch niemanden!
Hröst Du? -- Verlassen Sie sich auf mich.

-- Er sprang fort; Florentin ging wieder
auf sein Zimmer. -- Du hältst es nicht aus,
rief er unmuthig; was soll dir das widersinnige
Wesen? Jmmer wieder die alte Weise: wie-
der einige bessere Menschen, die vom Haufen
der Gewöhnlichen bestimmt werden! Halte es
nicht aus! ... aber die wenigen Stunden noch;
es ist kindische Ungeduld, ... nicht einen Au-
genblick will ich mir selbst zur Last seyn ...
Was werden sie aber dabey denken? ...
Gut gefragt, wer steht mir in irgend einem

rentin? — Anbetung, mein Freund! — Tol-
le Poſſen! und noch nicht anders gekleidet?
Fort, fort, es koͤmmt Geſellſchaft. —

Florentin ging hinaus. Auf der Treppe be-
gegnete ihm der Jokey, der ihn noch vom erſten
Augenblick an, da er ihn im Walde geſehen,
zugethan war. — Sattle mir gleich den
Schimmel, mein guter Heinrich, ſagte er ihm
leiſe, reite ihn durch das Hinterthor hinaus,
vor das Dorf, und erwarte mich dort, daß Dich
aber niemand ſieht; ſage es auch niemanden!
Hroͤſt Du? — Verlaſſen Sie ſich auf mich.

— Er ſprang fort; Florentin ging wieder
auf ſein Zimmer. — Du haͤltſt es nicht aus,
rief er unmuthig; was ſoll dir das widerſinnige
Weſen? Jmmer wieder die alte Weiſe: wie-
der einige beſſere Menſchen, die vom Haufen
der Gewoͤhnlichen beſtimmt werden! Halte es
nicht aus! … aber die wenigen Stunden noch;
es iſt kindiſche Ungeduld, … nicht einen Au-
genblick will ich mir ſelbſt zur Laſt ſeyn …
Was werden ſie aber dabey denken? …
Gut gefragt, wer ſteht mir in irgend einem

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[308/0316] rentin? — Anbetung, mein Freund! — Tol- le Poſſen! und noch nicht anders gekleidet? Fort, fort, es koͤmmt Geſellſchaft. — Florentin ging hinaus. Auf der Treppe be- gegnete ihm der Jokey, der ihn noch vom erſten Augenblick an, da er ihn im Walde geſehen, zugethan war. — Sattle mir gleich den Schimmel, mein guter Heinrich, ſagte er ihm leiſe, reite ihn durch das Hinterthor hinaus, vor das Dorf, und erwarte mich dort, daß Dich aber niemand ſieht; ſage es auch niemanden! Hroͤſt Du? — Verlaſſen Sie ſich auf mich. — Er ſprang fort; Florentin ging wieder auf ſein Zimmer. — Du haͤltſt es nicht aus, rief er unmuthig; was ſoll dir das widerſinnige Weſen? Jmmer wieder die alte Weiſe: wie- der einige beſſere Menſchen, die vom Haufen der Gewoͤhnlichen beſtimmt werden! Halte es nicht aus! … aber die wenigen Stunden noch; es iſt kindiſche Ungeduld, … nicht einen Au- genblick will ich mir ſelbſt zur Laſt ſeyn … Was werden ſie aber dabey denken? … Gut gefragt, wer ſteht mir in irgend einem

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/316>, abgerufen am 22.11.2024.