sonst nach einem Freunde ausstrecken, und sie ohne Trost wieder sinken lassen. Aber fort, fort; allein will ich den Fluch tragen, der über mich verhängt ist! --
Während diesen bald hastigen, bald zögernden Worten war er, indem er sich zu gleicher Zeit zur Reise anschickte, im Zimmer unruhig auf und ab- gegangen. Jetzt war er ganz reisefertig und stand in der geöffneten Thür, den Hut in der Hand; er besann sich, es war ihm, als müß- te er Abschied nehmen. Zu Eleonoren will ich noch einmal gehen, dachte er, ich finde sie vielleicht noch allein. --
Eleonore war mit ihrem Putze ganz fer- tig, und siegelte eben den Brief an Clementi- nen, um ihn noch fortzuschicken. -- Mich dünkt, es ist jemand im kleinen Corridor, sag- te sie zur Kammerfrau, sieh zu. -- Floren- tin ward ihr gemeldet, und trat gleich dar- auf selbst hinein. -- Was ist das? rief die Gräfin; Stiefel? Sporen? Was wollen Sie in diesem Aufzuge? -- Geben Sie mir Jh- ren Segen, theuerste Gräfin, ich will fort!
ſonſt nach einem Freunde ausſtrecken, und ſie ohne Troſt wieder ſinken laſſen. Aber fort, fort; allein will ich den Fluch tragen, der uͤber mich verhaͤngt iſt! —
Waͤhrend dieſen bald haſtigen, bald zoͤgernden Worten war er, indem er ſich zu gleicher Zeit zur Reiſe anſchickte, im Zimmer unruhig auf und ab- gegangen. Jetzt war er ganz reiſefertig und ſtand in der geoͤffneten Thuͤr, den Hut in der Hand; er beſann ſich, es war ihm, als muͤß- te er Abſchied nehmen. Zu Eleonoren will ich noch einmal gehen, dachte er, ich finde ſie vielleicht noch allein. —
Eleonore war mit ihrem Putze ganz fer- tig, und ſiegelte eben den Brief an Clementi- nen, um ihn noch fortzuſchicken. — Mich duͤnkt, es iſt jemand im kleinen Corridor, ſag- te ſie zur Kammerfrau, ſieh zu. — Floren- tin ward ihr gemeldet, und trat gleich dar- auf ſelbſt hinein. — Was iſt das? rief die Graͤfin; Stiefel? Sporen? Was wollen Sie in dieſem Aufzuge? — Geben Sie mir Jh- ren Segen, theuerſte Graͤfin, ich will fort!
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ſonſt nach einem Freunde ausſtrecken, und ſie
ohne Troſt wieder ſinken laſſen. Aber fort,
fort; allein will ich den Fluch tragen, der
uͤber mich verhaͤngt iſt! —
Waͤhrend dieſen bald haſtigen, bald zoͤgernden
Worten war er, indem er ſich zu gleicher Zeit zur
Reiſe anſchickte, im Zimmer unruhig auf und ab-
gegangen. Jetzt war er ganz reiſefertig und
ſtand in der geoͤffneten Thuͤr, den Hut in der
Hand; er beſann ſich, es war ihm, als muͤß-
te er Abſchied nehmen. Zu Eleonoren will ich
noch einmal gehen, dachte er, ich finde ſie
vielleicht noch allein. —
Eleonore war mit ihrem Putze ganz fer-
tig, und ſiegelte eben den Brief an Clementi-
nen, um ihn noch fortzuſchicken. — Mich
duͤnkt, es iſt jemand im kleinen Corridor, ſag-
te ſie zur Kammerfrau, ſieh zu. — Floren-
tin ward ihr gemeldet, und trat gleich dar-
auf ſelbſt hinein. — Was iſt das? rief die
Graͤfin; Stiefel? Sporen? Was wollen Sie
in dieſem Aufzuge? — Geben Sie mir Jh-
ren Segen, theuerſte Graͤfin, ich will fort!
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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/318>, abgerufen am 22.11.2024.
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