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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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würden vielleicht in unsrer Mitte eine Laufbahn
finden, die Jhnen genügte, und Jhrer würdig
wäre! -- Das doch noch nicht, antwortete er
gelassen; das darf ich noch nicht. Zuerst will
ich, um es zu dürfen, damit beginnen, daß
ich wirklich trotz jeder Lockung das ausführe,
was ich mir vorgenommen, und an dessen Aus-
führung ich schon so viel Zeit gesetzt. Sie soll
nicht so ganz nur verschwendet worden seyn.
Sie folgen Jhrem Beruf unter den Augen der
erhabenen Clementine, und werden vielleicht
doch noch einst dauerndes Glück und Lohn aus
ihren bildenden Händen empfangen. Mir aber
ist es nothwendig, das in großer Masse ar-
beiten zu sehen, was ich, seitdem ich denken
kann, in mir trage. Allenthalben, wo man
sich befindet, kann man den Krieg für die Frey-
heit unterstützen und verfechten. Allenthalben
steht man auf dem Schlachtfelde, wo Habsucht
und Barbarey herrscht, und so hinge man frey-
lich, wenn auch unsichtbar, mit jener großen
Masse zusammen; wäre es mir nur nicht so
nothwendig, andre Menschen, einen andern

wuͤrden vielleicht in unſrer Mitte eine Laufbahn
finden, die Jhnen genuͤgte, und Jhrer wuͤrdig
waͤre! — Das doch noch nicht, antwortete er
gelaſſen; das darf ich noch nicht. Zuerſt will
ich, um es zu duͤrfen, damit beginnen, daß
ich wirklich trotz jeder Lockung das ausfuͤhre,
was ich mir vorgenommen, und an deſſen Aus-
fuͤhrung ich ſchon ſo viel Zeit geſetzt. Sie ſoll
nicht ſo ganz nur verſchwendet worden ſeyn.
Sie folgen Jhrem Beruf unter den Augen der
erhabenen Clementine, und werden vielleicht
doch noch einſt dauerndes Gluͤck und Lohn aus
ihren bildenden Haͤnden empfangen. Mir aber
iſt es nothwendig, das in großer Maſſe ar-
beiten zu ſehen, was ich, ſeitdem ich denken
kann, in mir trage. Allenthalben, wo man
ſich befindet, kann man den Krieg fuͤr die Frey-
heit unterſtuͤtzen und verfechten. Allenthalben
ſteht man auf dem Schlachtfelde, wo Habſucht
und Barbarey herrſcht, und ſo hinge man frey-
lich, wenn auch unſichtbar, mit jener großen
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[345/0353] wuͤrden vielleicht in unſrer Mitte eine Laufbahn finden, die Jhnen genuͤgte, und Jhrer wuͤrdig waͤre! — Das doch noch nicht, antwortete er gelaſſen; das darf ich noch nicht. Zuerſt will ich, um es zu duͤrfen, damit beginnen, daß ich wirklich trotz jeder Lockung das ausfuͤhre, was ich mir vorgenommen, und an deſſen Aus- fuͤhrung ich ſchon ſo viel Zeit geſetzt. Sie ſoll nicht ſo ganz nur verſchwendet worden ſeyn. Sie folgen Jhrem Beruf unter den Augen der erhabenen Clementine, und werden vielleicht doch noch einſt dauerndes Gluͤck und Lohn aus ihren bildenden Haͤnden empfangen. Mir aber iſt es nothwendig, das in großer Maſſe ar- beiten zu ſehen, was ich, ſeitdem ich denken kann, in mir trage. Allenthalben, wo man ſich befindet, kann man den Krieg fuͤr die Frey- heit unterſtuͤtzen und verfechten. Allenthalben ſteht man auf dem Schlachtfelde, wo Habſucht und Barbarey herrſcht, und ſo hinge man frey- lich, wenn auch unſichtbar, mit jener großen Maſſe zuſammen; waͤre es mir nur nicht ſo nothwendig, andre Menſchen, einen andern

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/353>, abgerufen am 22.11.2024.