Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.Am Felsen ein Hüttchen Du blickst dein Verlangen Jhr tief in das Herz, Sie hat dich verstanden, Und theilet die Gluth. Nichts wehrt dir die Küsse Auf Lippen und Wangen; Lilien und Rosen, Blüthen und Knospen, Alles ist dein. Leicht wie der Westwind, Scherzend wie er, Berührst du die Blumen, Und fliehest vorüber, Schonend der zarten. Wer fürchtet da Neid? Wen lockt der Ruhm? Am Felſen ein Huͤttchen Du blickſt dein Verlangen Jhr tief in das Herz, Sie hat dich verſtanden, Und theilet die Gluth. Nichts wehrt dir die Kuͤſſe Auf Lippen und Wangen; Lilien und Roſen, Bluͤthen und Knospen, Alles iſt dein. Leicht wie der Weſtwind, Scherzend wie er, Beruͤhrſt du die Blumen, Und flieheſt voruͤber, Schonend der zarten. Wer fuͤrchtet da Neid? Wen lockt der Ruhm? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0046" n="38"/> <l>Am Felſen ein Huͤttchen</l><lb/> <l>Mit weniger Habe,</l><lb/> <l>Dort ruht es die Glieder</l><lb/> <l>Auf reinlichem Lager.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Du blickſt dein Verlangen</l><lb/> <l>Jhr tief in das Herz,</l><lb/> <l>Sie hat dich verſtanden,</l><lb/> <l>Und theilet die Gluth.</l><lb/> <l>Nichts wehrt dir die Kuͤſſe</l><lb/> <l>Auf Lippen und Wangen;</l><lb/> <l>Lilien und Roſen,</l><lb/> <l>Bluͤthen und Knospen,</l><lb/> <l>Alles iſt dein.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Leicht wie der Weſtwind,</l><lb/> <l>Scherzend wie er,</l><lb/> <l>Beruͤhrſt du die Blumen,</l><lb/> <l>Und flieheſt voruͤber,</l><lb/> <l>Schonend der zarten.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Wer fuͤrchtet da Neid?</l><lb/> <l>Wen lockt der Ruhm?</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [38/0046]
Am Felſen ein Huͤttchen
Mit weniger Habe,
Dort ruht es die Glieder
Auf reinlichem Lager.
Du blickſt dein Verlangen
Jhr tief in das Herz,
Sie hat dich verſtanden,
Und theilet die Gluth.
Nichts wehrt dir die Kuͤſſe
Auf Lippen und Wangen;
Lilien und Roſen,
Bluͤthen und Knospen,
Alles iſt dein.
Leicht wie der Weſtwind,
Scherzend wie er,
Beruͤhrſt du die Blumen,
Und flieheſt voruͤber,
Schonend der zarten.
Wer fuͤrchtet da Neid?
Wen lockt der Ruhm?
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