Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.in einer Würde, die ihn zurückschreckte. Er Unter Myrtenzweigen Beym Rieseln der Quelle Und der Nachtigall Lied, Auf sanftem Rasen Durchwirkt mit Blumen, Jm duftenden Hain, Gebogen die Aeste Von goldener Frucht Und silberner Blüthe, Wo ewig blau der Himmel, Ewig lau die Lüfte Dich umwehen -- Das Mädchen im leichten Gewand Tanzet den bunten Reihen, Bricht die labende Frucht, Schöpfet vom Quell. in einer Wuͤrde, die ihn zuruͤckſchreckte. Er Unter Myrtenzweigen Beym Rieſeln der Quelle Und der Nachtigall Lied, Auf ſanftem Raſen Durchwirkt mit Blumen, Jm duftenden Hain, Gebogen die Aeſte Von goldener Frucht Und ſilberner Bluͤthe, Wo ewig blau der Himmel, Ewig lau die Luͤfte Dich umwehen — Das Maͤdchen im leichten Gewand Tanzet den bunten Reihen, Bricht die labende Frucht, Schoͤpfet vom Quell. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0045" n="37"/> in einer Wuͤrde, die ihn zuruͤckſchreckte. Er<lb/> hatte die Guitarre mit auf ſein Zimmer genom-<lb/> men, und waͤhrend ſeiner Betrachtungen und<lb/> kleinen Monologen einige Griffe darauf ge-<lb/> than; jetzt ſang er folgende Worte dazu:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Unter Myrtenzweigen</l><lb/> <l>Beym Rieſeln der Quelle</l><lb/> <l>Und der Nachtigall Lied,</l><lb/> <l>Auf ſanftem Raſen</l><lb/> <l>Durchwirkt mit Blumen,</l><lb/> <l>Jm duftenden Hain,</l><lb/> <l>Gebogen die Aeſte</l><lb/> <l>Von goldener Frucht</l><lb/> <l>Und ſilberner Bluͤthe,</l><lb/> <l>Wo ewig blau der Himmel,</l><lb/> <l>Ewig lau die Luͤfte</l><lb/> <l>Dich umwehen —</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Das Maͤdchen im leichten Gewand</l><lb/> <l>Tanzet den bunten Reihen,</l><lb/> <l>Bricht die labende Frucht,</l><lb/> <l>Schoͤpfet vom Quell.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [37/0045]
in einer Wuͤrde, die ihn zuruͤckſchreckte. Er
hatte die Guitarre mit auf ſein Zimmer genom-
men, und waͤhrend ſeiner Betrachtungen und
kleinen Monologen einige Griffe darauf ge-
than; jetzt ſang er folgende Worte dazu:
Unter Myrtenzweigen
Beym Rieſeln der Quelle
Und der Nachtigall Lied,
Auf ſanftem Raſen
Durchwirkt mit Blumen,
Jm duftenden Hain,
Gebogen die Aeſte
Von goldener Frucht
Und ſilberner Bluͤthe,
Wo ewig blau der Himmel,
Ewig lau die Luͤfte
Dich umwehen —
Das Maͤdchen im leichten Gewand
Tanzet den bunten Reihen,
Bricht die labende Frucht,
Schoͤpfet vom Quell.
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