sie Eduard ihren Wunsch sie zu begleiten mit. Er war voller Freude über diesen Entschluß, der ihm die Hofnung gab, Julianen auf ein paar Stunden der Förmlichkeit zu entziehen, die jetzt bey der vergrößerten Gesellschaft immer mehr überhand nahm, und ihrer in der Ein- samkeit froh zu werden; auch seinem Freunde war es lieb, er hatte einen solchen Wunsch bey Julianen gar nicht vermuthet. Der Graf und seine Gemahlin hatten aber viel dawider, und wollten es anfangs unter keiner Bedingung zu- geben. Der Wohlstand ward beleidigt, Julia- nens Gesundheit ausgesetzt, der übrigen Ge- fahren und ihrer eignen Aengstlichkeit nicht zu gedenken. Florentin, der seinen Kopf auf die- sen Plan gesetzt hatte, und Eduard, der ein Recht zu haben glaubte, eine solche Erlauhniß zu fordern, hörten mit Bitten und Vorstellun- gen nicht eher auf, bis sie ihnen zugetheilt ward, nur unter der Bedingung, daß sie nicht zu Pferde sondern zu Fuß gingen, und daß sie nicht die Nacht ausbleiben wollten. Und nun wurden noch so viele Anstalten gemacht, so
ſie Eduard ihren Wunſch ſie zu begleiten mit. Er war voller Freude uͤber dieſen Entſchluß, der ihm die Hofnung gab, Julianen auf ein paar Stunden der Foͤrmlichkeit zu entziehen, die jetzt bey der vergroͤßerten Geſellſchaft immer mehr uͤberhand nahm, und ihrer in der Ein- ſamkeit froh zu werden; auch ſeinem Freunde war es lieb, er hatte einen ſolchen Wunſch bey Julianen gar nicht vermuthet. Der Graf und ſeine Gemahlin hatten aber viel dawider, und wollten es anfangs unter keiner Bedingung zu- geben. Der Wohlſtand ward beleidigt, Julia- nens Geſundheit ausgeſetzt, der uͤbrigen Ge- fahren und ihrer eignen Aengſtlichkeit nicht zu gedenken. Florentin, der ſeinen Kopf auf die- ſen Plan geſetzt hatte, und Eduard, der ein Recht zu haben glaubte, eine ſolche Erlauhniß zu fordern, hoͤrten mit Bitten und Vorſtellun- gen nicht eher auf, bis ſie ihnen zugetheilt ward, nur unter der Bedingung, daß ſie nicht zu Pferde ſondern zu Fuß gingen, und daß ſie nicht die Nacht ausbleiben wollten. Und nun wurden noch ſo viele Anſtalten gemacht, ſo
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ſie Eduard ihren Wunſch ſie zu begleiten mit.
Er war voller Freude uͤber dieſen Entſchluß,
der ihm die Hofnung gab, Julianen auf ein
paar Stunden der Foͤrmlichkeit zu entziehen,
die jetzt bey der vergroͤßerten Geſellſchaft immer
mehr uͤberhand nahm, und ihrer in der Ein-
ſamkeit froh zu werden; auch ſeinem Freunde
war es lieb, er hatte einen ſolchen Wunſch bey
Julianen gar nicht vermuthet. Der Graf und
ſeine Gemahlin hatten aber viel dawider, und
wollten es anfangs unter keiner Bedingung zu-
geben. Der Wohlſtand ward beleidigt, Julia-
nens Geſundheit ausgeſetzt, der uͤbrigen Ge-
fahren und ihrer eignen Aengſtlichkeit nicht zu
gedenken. Florentin, der ſeinen Kopf auf die-
ſen Plan geſetzt hatte, und Eduard, der ein
Recht zu haben glaubte, eine ſolche Erlauhniß
zu fordern, hoͤrten mit Bitten und Vorſtellun-
gen nicht eher auf, bis ſie ihnen zugetheilt
ward, nur unter der Bedingung, daß ſie nicht
zu Pferde ſondern zu Fuß gingen, und daß ſie
nicht die Nacht ausbleiben wollten. Und nun
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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/81>, abgerufen am 09.11.2024.
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