Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.Retina. lich feine Gebilde darstellen. In der Retina nämlich breitetsich der Opticus nach seinem Eintritte in das Innere des Bul- bus so aus, dass seine faserigen Elemente an der vorderen, dem Glaskörper zugewendeten Seite der Retina verlaufen (Fig. 85, f.); nach hinten schliesst sich daran ein verschieden dickes Stra- tum, welches zwar zur Retina gehört, aber in keiner Weise aus einer directen Ausstrahlung des Opticus hervorgeht. Diese Lage zeigt da, wo sie an die Pigmentzellenschicht der Aderhaut anstösst, unmittelbar anliegend ein eigenthümliches Stratum, über welchem ein sonderbares Geschick geschwebt hat, indem man dasselbe längere Zeit an die vordere Seite der Retina ver- legte, die berühmte Stäbchenschicht (Fig. 85, s.). Diese [Abbildung]
Fig. 85. Schicht, welche zu den verletzbarsten Theilen des Auges ge-hört und deshalb den früheren Untersuchern vielfach entgangen war, besteht, wenn man sie von der Seite her betrachtet, aus [Abbildung]
Fig. 85. A. Verticalschnitt durch die ganze Dicke der Retina, nach Retina. lich feine Gebilde darstellen. In der Retina nämlich breitetsich der Opticus nach seinem Eintritte in das Innere des Bul- bus so aus, dass seine faserigen Elemente an der vorderen, dem Glaskörper zugewendeten Seite der Retina verlaufen (Fig. 85, f.); nach hinten schliesst sich daran ein verschieden dickes Stra- tum, welches zwar zur Retina gehört, aber in keiner Weise aus einer directen Ausstrahlung des Opticus hervorgeht. Diese Lage zeigt da, wo sie an die Pigmentzellenschicht der Aderhaut anstösst, unmittelbar anliegend ein eigenthümliches Stratum, über welchem ein sonderbares Geschick geschwebt hat, indem man dasselbe längere Zeit an die vordere Seite der Retina ver- legte, die berühmte Stäbchenschicht (Fig. 85, s.). Diese [Abbildung]
Fig. 85. Schicht, welche zu den verletzbarsten Theilen des Auges ge-hört und deshalb den früheren Untersuchern vielfach entgangen war, besteht, wenn man sie von der Seite her betrachtet, aus [Abbildung]
Fig. 85. A. Verticalschnitt durch die ganze Dicke der Retina, nach <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0245" n="223"/><fw place="top" type="header">Retina.</fw><lb/> lich feine Gebilde darstellen. In der Retina nämlich breitet<lb/> sich der Opticus nach seinem Eintritte in das Innere des Bul-<lb/> bus so aus, dass seine faserigen Elemente an der vorderen, dem<lb/> Glaskörper zugewendeten Seite der Retina verlaufen (Fig. 85, <hi rendition="#i">f</hi>.);<lb/> nach hinten schliesst sich daran ein verschieden dickes Stra-<lb/> tum, welches zwar zur Retina gehört, aber in keiner Weise<lb/> aus einer directen Ausstrahlung des Opticus hervorgeht. Diese<lb/> Lage zeigt da, wo sie an die Pigmentzellenschicht der Aderhaut<lb/> anstösst, unmittelbar anliegend ein eigenthümliches Stratum,<lb/> über welchem ein sonderbares Geschick geschwebt hat, indem<lb/> man dasselbe längere Zeit an die vordere Seite der Retina ver-<lb/> legte, die berühmte <hi rendition="#g">Stäbchenschicht</hi> (Fig. 85, <hi rendition="#i">s</hi>.). Diese<lb/><figure><head>Fig. 85.</head></figure><lb/> Schicht, welche zu den verletzbarsten Theilen des Auges ge-<lb/> hört und deshalb den früheren Untersuchern vielfach entgangen<lb/> war, besteht, wenn man sie von der Seite her betrachtet, aus<lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 85. </head><p><hi rendition="#i">A</hi>. Verticalschnitt durch die ganze Dicke der Retina, nach<lb/> Härtung in Chromsäure. <hi rendition="#i">l</hi> Membrana limitans mit den aufsteigenden<lb/> Stützfasern. <hi rendition="#i">f</hi> Faserschicht des Opticus. <hi rendition="#i">g</hi> Ganglienschicht. <hi rendition="#i">n</hi> graue,<lb/> feinkörnige Schicht mit durchtretenden Radiärfasern. <hi rendition="#i">k</hi> Innere (vordere)<lb/> Körnerschicht. <hi rendition="#i">i</hi> Intermediäre oder Zwischenkörnerschicht. <hi rendition="#i">k'</hi> Aeussere<lb/> (hintere) Körnerschicht. <hi rendition="#i">s</hi> Stäbchenschicht mit Zapfen. Vergr. 300.<lb/><hi rendition="#i">B, C</hi> Isolirte Radiärfasern nach H. <hi rendition="#g">Müller</hi>.</p></figure><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [223/0245]
Retina.
lich feine Gebilde darstellen. In der Retina nämlich breitet
sich der Opticus nach seinem Eintritte in das Innere des Bul-
bus so aus, dass seine faserigen Elemente an der vorderen, dem
Glaskörper zugewendeten Seite der Retina verlaufen (Fig. 85, f.);
nach hinten schliesst sich daran ein verschieden dickes Stra-
tum, welches zwar zur Retina gehört, aber in keiner Weise
aus einer directen Ausstrahlung des Opticus hervorgeht. Diese
Lage zeigt da, wo sie an die Pigmentzellenschicht der Aderhaut
anstösst, unmittelbar anliegend ein eigenthümliches Stratum,
über welchem ein sonderbares Geschick geschwebt hat, indem
man dasselbe längere Zeit an die vordere Seite der Retina ver-
legte, die berühmte Stäbchenschicht (Fig. 85, s.). Diese
[Abbildung Fig. 85.]
Schicht, welche zu den verletzbarsten Theilen des Auges ge-
hört und deshalb den früheren Untersuchern vielfach entgangen
war, besteht, wenn man sie von der Seite her betrachtet, aus
[Abbildung Fig. 85. A. Verticalschnitt durch die ganze Dicke der Retina, nach
Härtung in Chromsäure. l Membrana limitans mit den aufsteigenden
Stützfasern. f Faserschicht des Opticus. g Ganglienschicht. n graue,
feinkörnige Schicht mit durchtretenden Radiärfasern. k Innere (vordere)
Körnerschicht. i Intermediäre oder Zwischenkörnerschicht. k' Aeussere
(hintere) Körnerschicht. s Stäbchenschicht mit Zapfen. Vergr. 300.
B, C Isolirte Radiärfasern nach H. Müller.]
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