Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.Vierzehnte Vorlesung. [Abbildung]
Fig. 99. grösserung, dass die Trübung keinesweges gleichmässig durchdie ganze Hornhaut ging, sondern sich auf eine bestimmte Strecke des Gewebes beschränkt. Diese Strecke ist so cha- rakteristisch in Beziehung auf die verschiedenen möglichen Deutungen, dass der Fall, wie ich glaube, ein ganz besonde- res Interesse für die Theorie darbietet. Es zeigte sich nämlich, dass die Trübung unmittelbar an [Abbildung]
Fig. 99. Parenchymatöse Keratitis. A, A vordere (äussere), B, B Vierzehnte Vorlesung. [Abbildung]
Fig. 99. grösserung, dass die Trübung keinesweges gleichmässig durchdie ganze Hornhaut ging, sondern sich auf eine bestimmte Strecke des Gewebes beschränkt. Diese Strecke ist so cha- rakteristisch in Beziehung auf die verschiedenen möglichen Deutungen, dass der Fall, wie ich glaube, ein ganz besonde- res Interesse für die Theorie darbietet. Es zeigte sich nämlich, dass die Trübung unmittelbar an [Abbildung]
Fig. 99. Parenchymatöse Keratitis. A, A vordere (äussere), B, B <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0294" n="272"/><fw place="top" type="header">Vierzehnte Vorlesung.</fw><lb/><figure><head>Fig. 99.</head></figure><lb/> grösserung, dass die Trübung keinesweges gleichmässig durch<lb/> die ganze Hornhaut ging, sondern sich auf eine bestimmte<lb/> Strecke des Gewebes beschränkt. Diese Strecke ist so cha-<lb/> rakteristisch in Beziehung auf die verschiedenen möglichen<lb/> Deutungen, dass der Fall, wie ich glaube, ein ganz besonde-<lb/> res Interesse für die Theorie darbietet.</p><lb/> <p>Es zeigte sich nämlich, dass die Trübung unmittelbar an<lb/> der hinteren Seite und am Rande der Hornhaut begann, da,<lb/> wo die Descemetsche Haut anliegt und wo sich die Iris an-<lb/> schliesst Von da stieg die Trübung fast treppenförmig in die<lb/> Hornhaut hinauf bis in einiger Entfernung von der Oberfläche.<lb/> Hier ging sie gleichmässig fort, um auf der anderen Seite in<lb/> ähnlicher Weise wieder herunterzugehen. So bildete sich ein<lb/> trüber Bogen durch die ganze Substanz der Hornhaut hindurch,<lb/> ohne die äussere (vordere) Oberfläche zu erreichen, und ohne<lb/> die mittleren Theile der hinteren Fläche zu berühren. Denkt<lb/> man sich die Ernährung der Hornhaut ausgehend vom Humor<lb/> aqueus, so passt diese Form der Trübung nicht, denn man<lb/> müsste vielmehr erwarten, dass dann zunächst die hinterste<lb/> Schicht verändert würde. Handelte es sich um eine Einwir-<lb/> kung von aussen, so müsste die Trübung in den vordersten<lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 99. </head><p>Parenchymatöse Keratitis. <hi rendition="#i">A, A</hi> vordere (äussere), <hi rendition="#i">B, B</hi><lb/> hintere (innere) Seite der Hornhaut. <hi rendition="#i">C, C</hi> die getrübte Zone mit ver-<lb/> grösserten Hornhautkörperchen. Vergr. 18.</p></figure><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [272/0294]
Vierzehnte Vorlesung.
[Abbildung Fig. 99.]
grösserung, dass die Trübung keinesweges gleichmässig durch
die ganze Hornhaut ging, sondern sich auf eine bestimmte
Strecke des Gewebes beschränkt. Diese Strecke ist so cha-
rakteristisch in Beziehung auf die verschiedenen möglichen
Deutungen, dass der Fall, wie ich glaube, ein ganz besonde-
res Interesse für die Theorie darbietet.
Es zeigte sich nämlich, dass die Trübung unmittelbar an
der hinteren Seite und am Rande der Hornhaut begann, da,
wo die Descemetsche Haut anliegt und wo sich die Iris an-
schliesst Von da stieg die Trübung fast treppenförmig in die
Hornhaut hinauf bis in einiger Entfernung von der Oberfläche.
Hier ging sie gleichmässig fort, um auf der anderen Seite in
ähnlicher Weise wieder herunterzugehen. So bildete sich ein
trüber Bogen durch die ganze Substanz der Hornhaut hindurch,
ohne die äussere (vordere) Oberfläche zu erreichen, und ohne
die mittleren Theile der hinteren Fläche zu berühren. Denkt
man sich die Ernährung der Hornhaut ausgehend vom Humor
aqueus, so passt diese Form der Trübung nicht, denn man
müsste vielmehr erwarten, dass dann zunächst die hinterste
Schicht verändert würde. Handelte es sich um eine Einwir-
kung von aussen, so müsste die Trübung in den vordersten
[Abbildung Fig. 99. Parenchymatöse Keratitis. A, A vordere (äussere), B, B
hintere (innere) Seite der Hornhaut. C, C die getrübte Zone mit ver-
grösserten Hornhautkörperchen. Vergr. 18.]
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |