das Kratzen im Halse zu beschwichtigen gesucht. Die Schale ist ungleich feiner, als andere Arbeiten der Pfahlbewohner, und aus einem Stoffe geschnitzt, der dort selten genug war, dem Holze des Buchsbaums, Erzeugnisses einer wärmeren Sonne. Ullin hatte das Geräth von einem Freund am Podamursee, wohin es ein Händler aus fernem Lande gebracht, um die Bälge von zwölf Edelmardern erstanden. Wer der höllische Grippo ist, werden wir erfahren; für jetzt müssen wir dem Gespräche folgen, das zwischen Vater und Sohn beginnt. Sie hatten eben auch einen Spahn mitein¬ ander und nicht erst von gestern her. Der Vater wollte mit dem Sohn höher hinaus, als dieser mochte. Das unzureichende Werkzeug, das ihm den Kampf mit dem spröden Stein erschwerte, brachte ihn jetzt wieder auf dieses Thema. Gieng es nach seinem Willen, so sollte der Sohn Fabrikant werden und längst hatte er ihm vorgeschlagen: entweder sollte er sich in einem Schnur- und Fadengeschäft, das sich in der großen Wassergemeinde Turik aufgethan, oder in der weitbe¬ kannten Werkzeug- und Waffenfabrik am See Poda¬ mur zum Meister ausbilden, um seiner Zeit ein eigenes Anwesen hier auf dem See von Robanus zu gründen. Der Leser möge nicht zu sehr staunen, wenn wir von Fabriken reden in einer Zeit, wo die menschliche Bil¬ dung auf einer Stufe stand, wie wir hier sie darzu¬ stellen haben. Wo ein Volk doch schon so weit ist,
das Kratzen im Halſe zu beſchwichtigen geſucht. Die Schale iſt ungleich feiner, als andere Arbeiten der Pfahlbewohner, und aus einem Stoffe geſchnitzt, der dort ſelten genug war, dem Holze des Buchsbaums, Erzeugniſſes einer wärmeren Sonne. Ullin hatte das Geräth von einem Freund am Podamurſee, wohin es ein Händler aus fernem Lande gebracht, um die Bälge von zwölf Edelmardern erſtanden. Wer der hölliſche Grippo iſt, werden wir erfahren; für jetzt müſſen wir dem Geſpräche folgen, das zwiſchen Vater und Sohn beginnt. Sie hatten eben auch einen Spahn mitein¬ ander und nicht erſt von geſtern her. Der Vater wollte mit dem Sohn höher hinaus, als dieſer mochte. Das unzureichende Werkzeug, das ihm den Kampf mit dem ſpröden Stein erſchwerte, brachte ihn jetzt wieder auf dieſes Thema. Gieng es nach ſeinem Willen, ſo ſollte der Sohn Fabrikant werden und längſt hatte er ihm vorgeſchlagen: entweder ſollte er ſich in einem Schnur- und Fadengeſchäft, das ſich in der großen Waſſergemeinde Turik aufgethan, oder in der weitbe¬ kannten Werkzeug- und Waffenfabrik am See Poda¬ mur zum Meiſter ausbilden, um ſeiner Zeit ein eigenes Anweſen hier auf dem See von Robanus zu gründen. Der Leſer möge nicht zu ſehr ſtaunen, wenn wir von Fabriken reden in einer Zeit, wo die menſchliche Bil¬ dung auf einer Stufe ſtand, wie wir hier ſie darzu¬ ſtellen haben. Wo ein Volk doch ſchon ſo weit iſt,
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das Kratzen im Halſe zu beſchwichtigen geſucht. Die
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Pfahlbewohner, und aus einem Stoffe geſchnitzt, der
dort ſelten genug war, dem Holze des Buchsbaums,
Erzeugniſſes einer wärmeren Sonne. Ullin hatte das
Geräth von einem Freund am Podamurſee, wohin es
ein Händler aus fernem Lande gebracht, um die Bälge
von zwölf Edelmardern erſtanden. Wer der hölliſche
Grippo iſt, werden wir erfahren; für jetzt müſſen wir
dem Geſpräche folgen, das zwiſchen Vater und Sohn
beginnt. Sie hatten eben auch einen Spahn mitein¬
ander und nicht erſt von geſtern her. Der Vater
wollte mit dem Sohn höher hinaus, als dieſer mochte.
Das unzureichende Werkzeug, das ihm den Kampf mit
dem ſpröden Stein erſchwerte, brachte ihn jetzt wieder
auf dieſes Thema. Gieng es nach ſeinem Willen, ſo
ſollte der Sohn Fabrikant werden und längſt hatte er
ihm vorgeſchlagen: entweder ſollte er ſich in einem
Schnur- und Fadengeſchäft, das ſich in der großen
Waſſergemeinde Turik aufgethan, oder in der weitbe¬
kannten Werkzeug- und Waffenfabrik am See Poda¬
mur zum Meiſter ausbilden, um ſeiner Zeit ein eigenes
Anweſen hier auf dem See von Robanus zu gründen.
Der Leſer möge nicht zu ſehr ſtaunen, wenn wir von
Fabriken reden in einer Zeit, wo die menſchliche Bil¬
dung auf einer Stufe ſtand, wie wir hier ſie darzu¬
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/154>, abgerufen am 22.12.2024.
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