auf den Hintern nesteln wie einen rasend gewordenen Hahnenschwanz, denn die Scham wird zum Grippo sein! (Stimmen: ,O! O! Pfui!' Gelächter.) Aber halt! halt! Nun seht noch einmal, noch weiter vor¬ wärts, und fragt euch, wenn dann diese Menschen¬ geschlechter auch hinunter sein werden und noch viel Spätere graben ihre Trümmer aus (-- wer weiß: vielleicht nicht mehr aus den Seen, denn es werden sich ja die Lebwesenschaaren so vermehren, daß da kein Platz mehr ist, und übrigens -- übrigens -- nein, lassen wir das!) -- graben also die Künftigen ihre Trümmer aus und buchstabiren sich daraus zusammen, wie's wohl ausgesehen haben möge dazumal in der Menschenwelt: wie blind und dumm muß dann diese versunkene Zeit derjenigen erscheinen, welche sie an's Tageslicht zieht! Und zwar doppelt und dreifach, denn man kann sich doch wohl denken, daß diese ganz Späten wieder ernsthafter geworden sind und gern gründlich nachdenken. Wie und was Alles werden diese Men¬ schen denken! Wer weiß, ob nicht tausend Dinge geradezu umgekehrt, wie wir sie uns vorstellen! Wer weiß, was bis dahin Alles erfunden ist, daß die Menschen leichter von einander lernen und mehr von der Ferne erfahren! O, ich hab' da schon öfters einen gar sonderbaren Einfall gehabt. Da droben, die großen Lichter am Himmel: sie müssen arg weit von uns weg sein, und da die entfernten Dinge kleiner scheinen als
auf den Hintern neſteln wie einen raſend gewordenen Hahnenſchwanz, denn die Scham wird zum Grippo ſein! (Stimmen: ‚O! O! Pfui!‘ Gelächter.) Aber halt! halt! Nun ſeht noch einmal, noch weiter vor¬ wärts, und fragt euch, wenn dann dieſe Menſchen¬ geſchlechter auch hinunter ſein werden und noch viel Spätere graben ihre Trümmer aus (— wer weiß: vielleicht nicht mehr aus den Seen, denn es werden ſich ja die Lebweſenſchaaren ſo vermehren, daß da kein Platz mehr iſt, und übrigens — übrigens — nein, laſſen wir das!) — graben alſo die Künftigen ihre Trümmer aus und buchſtabiren ſich daraus zuſammen, wie's wohl ausgeſehen haben möge dazumal in der Menſchenwelt: wie blind und dumm muß dann dieſe verſunkene Zeit derjenigen erſcheinen, welche ſie an's Tageslicht zieht! Und zwar doppelt und dreifach, denn man kann ſich doch wohl denken, daß dieſe ganz Späten wieder ernſthafter geworden ſind und gern gründlich nachdenken. Wie und was Alles werden dieſe Men¬ ſchen denken! Wer weiß, ob nicht tauſend Dinge geradezu umgekehrt, wie wir ſie uns vorſtellen! Wer weiß, was bis dahin Alles erfunden iſt, daß die Menſchen leichter von einander lernen und mehr von der Ferne erfahren! O, ich hab' da ſchon öfters einen gar ſonderbaren Einfall gehabt. Da droben, die großen Lichter am Himmel: ſie müſſen arg weit von uns weg ſein, und da die entfernten Dinge kleiner ſcheinen als
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auf den Hintern neſteln wie einen raſend gewordenen
Hahnenſchwanz, denn die Scham wird zum Grippo
ſein! (Stimmen: ‚O! O! Pfui!‘ Gelächter.) Aber
halt! halt! Nun ſeht noch einmal, noch weiter vor¬
wärts, und fragt euch, wenn dann dieſe Menſchen¬
geſchlechter auch hinunter ſein werden und noch viel
Spätere graben ihre Trümmer aus (— wer weiß:
vielleicht nicht mehr aus den Seen, denn es werden
ſich ja die Lebweſenſchaaren ſo vermehren, daß da kein
Platz mehr iſt, und übrigens — übrigens — nein,
laſſen wir das!) — graben alſo die Künftigen ihre
Trümmer aus und buchſtabiren ſich daraus zuſammen,
wie's wohl ausgeſehen haben möge dazumal in der
Menſchenwelt: wie blind und dumm muß dann dieſe
verſunkene Zeit derjenigen erſcheinen, welche ſie an's
Tageslicht zieht! Und zwar doppelt und dreifach, denn
man kann ſich doch wohl denken, daß dieſe ganz Späten
wieder ernſthafter geworden ſind und gern gründlich
nachdenken. Wie und was Alles werden dieſe Men¬
ſchen denken! Wer weiß, ob nicht tauſend Dinge
geradezu umgekehrt, wie wir ſie uns vorſtellen! Wer
weiß, was bis dahin Alles erfunden iſt, daß die
Menſchen leichter von einander lernen und mehr von
der Ferne erfahren! O, ich hab' da ſchon öfters einen
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Lichter am Himmel: ſie müſſen arg weit von uns weg
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/283>, abgerufen am 23.12.2024.
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