bei den Stachelhäutern aus einem knotenlosen Schlundringe und gefärbten Pigmenthaufen an bestimmten Körperstellen. Die Bewe- gungsorgane sind äußerst mannigfach gestaltet. Viele Strahlthiere sind freilich für immer an dem Boden festgeheftet und entbehren gänz- lich der Ortsbewegung, während sie sich mit größter Lebhaftigkeit zu- sammenziehen und ausdehnen können; andere aber kriechen und klet- tern, theils mit beweglichen Stacheln, besonders aber mit eigenthüm- lichen Saugröhren, die sie gleich Zugseilen zur Fortschleppung des Körpers anwenden. Viele endlich schwimmen frei umher, entweder durch klappende Zusammenziehungen ihres scheibenförmigen Körpers oder durch eigenthümliche knorpelige Schwimmblasen, die sich an be- stimmten Theilen des Körpers entwickeln. Alle Strahlthiere leben im Meere, mit Ausnahme einer einzigen Gattung, des Armpolypen, welcher sich in dem süßen Wasser findet.
Die Ernährungsorgane der Strahlthiere sind ebenfalls sehr mannigfaltig gestaltet. Alle ohne Ausnahme besitzen einen Mund, aber nur die wenigsten einen After, der dann meistens in der Axe des Körpers, dem Munde gegenüber liegt. Bei denjenigen, welche keinen After besitzen, werden die unverdauten Speisereste durch den Mund wieder ausgeworfen, während die aus der Speise gewonnene Nah- rungsflüssigkeit durch eine hintere Oeffnung des Darmes in die Kör- perhöhle übergeht und so bei zusammengesetzten Stöcken allen Indi- viduen, die an der Kolonie betheiligt sind, zu Gute kömmt. Bei eini- gen Gattungen der Strahlthiere findet man statt eines einzigen Mundes viele kleine Oeffnungen, welche durch Röhren mit einer meist sehr ge- räumigen Verdauungshöhle in Verbindung stehen, von welcher aus dann wieder Röhren nach allen Seiten hin ausstrahlen. Meist sind in der Umgebung des Mundes einziehbare Fortsätze, Fühler oder Tentakeln, in einem trichterförmigen Kranze aufgestellt, die zum Einfangen der Nahrung dienen. Bei einigen Stachelhäutern bemerkt man sogar einen äußerst complicirten Zahnapparat, der zum Kauen der meist vegetabilischen Nahrung dient.
Nur bei den höhern Typen der Strahlthiere kommt ein schlauch- förmiges Herz vor, welches durch seine Zusammenziehungen den Nahrungssaft in dem Körper umhertreibt. Bei den niederen Typen finden sich weder Gefäße noch ein specieller Bewegungsapparat für den Nahrungssaft vor, welcher indessen entweder durch Wimperorgane oder durch die Contractionen der Leibeswand im Körper und in den Zwischenräumen der Organe hin und her getrieben wird. Hierzu kommt dann noch in einigen Klassen ein System von Röhren, welche
bei den Stachelhäutern aus einem knotenloſen Schlundringe und gefärbten Pigmenthaufen an beſtimmten Körperſtellen. Die Bewe- gungsorgane ſind äußerſt mannigfach geſtaltet. Viele Strahlthiere ſind freilich für immer an dem Boden feſtgeheftet und entbehren gänz- lich der Ortsbewegung, während ſie ſich mit größter Lebhaftigkeit zu- ſammenziehen und ausdehnen können; andere aber kriechen und klet- tern, theils mit beweglichen Stacheln, beſonders aber mit eigenthüm- lichen Saugröhren, die ſie gleich Zugſeilen zur Fortſchleppung des Körpers anwenden. Viele endlich ſchwimmen frei umher, entweder durch klappende Zuſammenziehungen ihres ſcheibenförmigen Körpers oder durch eigenthümliche knorpelige Schwimmblaſen, die ſich an be- ſtimmten Theilen des Körpers entwickeln. Alle Strahlthiere leben im Meere, mit Ausnahme einer einzigen Gattung, des Armpolypen, welcher ſich in dem ſüßen Waſſer findet.
Die Ernährungsorgane der Strahlthiere ſind ebenfalls ſehr mannigfaltig geſtaltet. Alle ohne Ausnahme beſitzen einen Mund, aber nur die wenigſten einen After, der dann meiſtens in der Axe des Körpers, dem Munde gegenüber liegt. Bei denjenigen, welche keinen After beſitzen, werden die unverdauten Speiſereſte durch den Mund wieder ausgeworfen, während die aus der Speiſe gewonnene Nah- rungsflüſſigkeit durch eine hintere Oeffnung des Darmes in die Kör- perhöhle übergeht und ſo bei zuſammengeſetzten Stöcken allen Indi- viduen, die an der Kolonie betheiligt ſind, zu Gute kömmt. Bei eini- gen Gattungen der Strahlthiere findet man ſtatt eines einzigen Mundes viele kleine Oeffnungen, welche durch Röhren mit einer meiſt ſehr ge- räumigen Verdauungshöhle in Verbindung ſtehen, von welcher aus dann wieder Röhren nach allen Seiten hin ausſtrahlen. Meiſt ſind in der Umgebung des Mundes einziehbare Fortſätze, Fühler oder Tentakeln, in einem trichterförmigen Kranze aufgeſtellt, die zum Einfangen der Nahrung dienen. Bei einigen Stachelhäutern bemerkt man ſogar einen äußerſt complicirten Zahnapparat, der zum Kauen der meiſt vegetabiliſchen Nahrung dient.
Nur bei den höhern Typen der Strahlthiere kommt ein ſchlauch- förmiges Herz vor, welches durch ſeine Zuſammenziehungen den Nahrungsſaft in dem Körper umhertreibt. Bei den niederen Typen finden ſich weder Gefäße noch ein ſpecieller Bewegungsapparat für den Nahrungsſaft vor, welcher indeſſen entweder durch Wimperorgane oder durch die Contractionen der Leibeswand im Körper und in den Zwiſchenräumen der Organe hin und her getrieben wird. Hierzu kommt dann noch in einigen Klaſſen ein Syſtem von Röhren, welche
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bei den Stachelhäutern aus einem knotenloſen Schlundringe und
gefärbten Pigmenthaufen an beſtimmten Körperſtellen. Die Bewe-
gungsorgane ſind äußerſt mannigfach geſtaltet. Viele Strahlthiere
ſind freilich für immer an dem Boden feſtgeheftet und entbehren gänz-
lich der Ortsbewegung, während ſie ſich mit größter Lebhaftigkeit zu-
ſammenziehen und ausdehnen können; andere aber kriechen und klet-
tern, theils mit beweglichen Stacheln, beſonders aber mit eigenthüm-
lichen Saugröhren, die ſie gleich Zugſeilen zur Fortſchleppung des
Körpers anwenden. Viele endlich ſchwimmen frei umher, entweder
durch klappende Zuſammenziehungen ihres ſcheibenförmigen Körpers
oder durch eigenthümliche knorpelige Schwimmblaſen, die ſich an be-
ſtimmten Theilen des Körpers entwickeln. Alle Strahlthiere leben im
Meere, mit Ausnahme einer einzigen Gattung, des Armpolypen,
welcher ſich in dem ſüßen Waſſer findet.
Die Ernährungsorgane der Strahlthiere ſind ebenfalls ſehr
mannigfaltig geſtaltet. Alle ohne Ausnahme beſitzen einen Mund, aber
nur die wenigſten einen After, der dann meiſtens in der Axe des
Körpers, dem Munde gegenüber liegt. Bei denjenigen, welche keinen
After beſitzen, werden die unverdauten Speiſereſte durch den Mund
wieder ausgeworfen, während die aus der Speiſe gewonnene Nah-
rungsflüſſigkeit durch eine hintere Oeffnung des Darmes in die Kör-
perhöhle übergeht und ſo bei zuſammengeſetzten Stöcken allen Indi-
viduen, die an der Kolonie betheiligt ſind, zu Gute kömmt. Bei eini-
gen Gattungen der Strahlthiere findet man ſtatt eines einzigen Mundes
viele kleine Oeffnungen, welche durch Röhren mit einer meiſt ſehr ge-
räumigen Verdauungshöhle in Verbindung ſtehen, von welcher aus
dann wieder Röhren nach allen Seiten hin ausſtrahlen. Meiſt ſind
in der Umgebung des Mundes einziehbare Fortſätze, Fühler oder
Tentakeln, in einem trichterförmigen Kranze aufgeſtellt, die zum
Einfangen der Nahrung dienen. Bei einigen Stachelhäutern bemerkt
man ſogar einen äußerſt complicirten Zahnapparat, der zum Kauen
der meiſt vegetabiliſchen Nahrung dient.
Nur bei den höhern Typen der Strahlthiere kommt ein ſchlauch-
förmiges Herz vor, welches durch ſeine Zuſammenziehungen den
Nahrungsſaft in dem Körper umhertreibt. Bei den niederen Typen
finden ſich weder Gefäße noch ein ſpecieller Bewegungsapparat für
den Nahrungsſaft vor, welcher indeſſen entweder durch Wimperorgane
oder durch die Contractionen der Leibeswand im Körper und in den
Zwiſchenräumen der Organe hin und her getrieben wird. Hierzu
kommt dann noch in einigen Klaſſen ein Syſtem von Röhren, welche
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/108>, abgerufen am 22.12.2024.
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