man sie als Armpolypen bisher nur als eine Familie oder Ord- nung der Polypenklasse bezeichnete. Indessen unterscheiden sie sich wesentlich durch den Mangel aller inneren Geschlechtstheile und einer eigenen Darmwandung, indem die afterlose Verdauungshöhle unmittel- bar in der Leibesmasse selbst ausgehöhlt ist. Die höhere Form dieser Thiere, welche aus der Polypenform durch Knospung hervorgeht, um- faßt die sogenannten Schirmquallen, Thiere mit scheiben- oder glocken- förmigem Körper und meist centralem, auf der Unterfläche ange- brachtem Munde von gelatinöser Beschaffenheit und fast glasartiger Durchsichtigkeit, die sich durch Klappen ihres Scheibenkörpers schwim- mend im Wasser bewegen und deren Organe alle nach dem strengsten radiären Typus angeordnet sind.
[Abbildung]
Fig. 78.
Velella.
3. Die Röhrenqual- len haben eine äußerst unbe- stimmte Gestalt, an welcher der radiäre Typus nur an den An- hängen sich erkennen läßt. Sie schwimmen mittelst eigenthüm- licher Knorpelstücke, die bei den meisten durch geschlossene mit Luft gefüllte Blasen unterstützt werden. Man kennt fast nur die äu- ßere Form dieser Thiere, welche bisher mit den Schirmquallen und den Rippenquallen, die zu den Weichthieren gehören, in eine Klasse zusammengestellt wurden.
4. Die Stachelhäuter besitzen eine lederartige Haut, in welcher
[Abbildung]
Fig. 79.
Echinus.
Kalkablagerungen vor- kommen, die bis zu getäfelten und ganz ge- schlossenen Schalen zu- sammenschießen. Es sind rundliche, sternförmige, abgeplattete oder cylind- rische Thiere, welche sich meist mittelst Saugfüh- lern kriechend auf dem Boden bewegen. Die strahlige Anordnung der Organe ist nur bei den
man ſie als Armpolypen bisher nur als eine Familie oder Ord- nung der Polypenklaſſe bezeichnete. Indeſſen unterſcheiden ſie ſich weſentlich durch den Mangel aller inneren Geſchlechtstheile und einer eigenen Darmwandung, indem die afterloſe Verdauungshöhle unmittel- bar in der Leibesmaſſe ſelbſt ausgehöhlt iſt. Die höhere Form dieſer Thiere, welche aus der Polypenform durch Knospung hervorgeht, um- faßt die ſogenannten Schirmquallen, Thiere mit ſcheiben- oder glocken- förmigem Körper und meiſt centralem, auf der Unterfläche ange- brachtem Munde von gelatinöſer Beſchaffenheit und faſt glasartiger Durchſichtigkeit, die ſich durch Klappen ihres Scheibenkörpers ſchwim- mend im Waſſer bewegen und deren Organe alle nach dem ſtrengſten radiären Typus angeordnet ſind.
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Fig. 78.
Velella.
3. Die Röhrenqual- len haben eine äußerſt unbe- ſtimmte Geſtalt, an welcher der radiäre Typus nur an den An- hängen ſich erkennen läßt. Sie ſchwimmen mittelſt eigenthüm- licher Knorpelſtücke, die bei den meiſten durch geſchloſſene mit Luft gefüllte Blaſen unterſtützt werden. Man kennt faſt nur die äu- ßere Form dieſer Thiere, welche bisher mit den Schirmquallen und den Rippenquallen, die zu den Weichthieren gehören, in eine Klaſſe zuſammengeſtellt wurden.
4. Die Stachelhäuter beſitzen eine lederartige Haut, in welcher
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Fig. 79.
Echinus.
Kalkablagerungen vor- kommen, die bis zu getäfelten und ganz ge- ſchloſſenen Schalen zu- ſammenſchießen. Es ſind rundliche, ſternförmige, abgeplattete oder cylind- riſche Thiere, welche ſich meiſt mittelſt Saugfüh- lern kriechend auf dem Boden bewegen. Die ſtrahlige Anordnung der Organe iſt nur bei den
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man ſie als Armpolypen bisher nur als eine Familie oder Ord-
nung der Polypenklaſſe bezeichnete. Indeſſen unterſcheiden ſie ſich
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eigenen Darmwandung, indem die afterloſe Verdauungshöhle unmittel-
bar in der Leibesmaſſe ſelbſt ausgehöhlt iſt. Die höhere Form dieſer
Thiere, welche aus der Polypenform durch Knospung hervorgeht, um-
faßt die ſogenannten Schirmquallen, Thiere mit ſcheiben- oder glocken-
förmigem Körper und meiſt centralem, auf der Unterfläche ange-
brachtem Munde von gelatinöſer Beſchaffenheit und faſt glasartiger
Durchſichtigkeit, die ſich durch Klappen ihres Scheibenkörpers ſchwim-
mend im Waſſer bewegen und deren Organe alle nach dem ſtrengſten
radiären Typus angeordnet ſind.
[Abbildung Fig. 78. Velella. ]
3. Die Röhrenqual-
len haben eine äußerſt unbe-
ſtimmte Geſtalt, an welcher der
radiäre Typus nur an den An-
hängen ſich erkennen läßt. Sie
ſchwimmen mittelſt eigenthüm-
licher Knorpelſtücke, die bei den
meiſten durch geſchloſſene mit
Luft gefüllte Blaſen unterſtützt werden. Man kennt faſt nur die äu-
ßere Form dieſer Thiere, welche bisher mit den Schirmquallen und
den Rippenquallen, die zu den Weichthieren gehören, in eine Klaſſe
zuſammengeſtellt wurden.
4. Die Stachelhäuter beſitzen eine lederartige Haut, in welcher
[Abbildung Fig. 79. Echinus.]
Kalkablagerungen vor-
kommen, die bis zu
getäfelten und ganz ge-
ſchloſſenen Schalen zu-
ſammenſchießen. Es ſind
rundliche, ſternförmige,
abgeplattete oder cylind-
riſche Thiere, welche ſich
meiſt mittelſt Saugfüh-
lern kriechend auf dem
Boden bewegen. Die
ſtrahlige Anordnung der
Organe iſt nur bei den
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/111>, abgerufen am 22.12.2024.
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