neute Beobachtungen das über ihr herrschende Dunkel aufhellen. Wir unterscheiden nach der äußeren Körperform, nach der Anordnung der Verdauungs- und Bewegungsorgane und nach der Fortpflanzungs- weise folgende vier Klassen unter den Strahlthieren.
[Abbildung]
Fig. 75.
Einzelner Polyp des Koralls vergrößert.
1. Polypen. Weiche, mehr oder min- der gelatinöse, sehr contractile Körper von cylindrischer Gestalt, die mit ihrem Fuße meist unbeweglich festgewachsen an dem Bo- den haften. Der Verdauungskanal beginnt mit einem kreisförmigen Munde in der Mitte eines trichterförmigen Tentakelkranzes und führt in eine von besondern Wänden um- gebene Magenhöhle, die sich nach unten in die allgemeine Leibeshöhle öffnet, in welcher sich die Geschlechtswerkzeuge in Gestalt band- artiger Streifen befinden. Sie bilden meistens hornige oder kalkige Korallenstöcke, auf welchen die Thiere in großen Massen zusammen- leben. Wir trennen von ihnen die Armpolypen, welche zu der näch- sten Klasse, und die Moospolypen, welche zu den Weichthieren gehören.
2. Quallenpolypen. Sie erscheinen stets in zwei verschie-
[Abbildung]
Fig. 76.
Sertularia.
denen Formen. Die unvollendete Form gleichet der vorigen Klasse so sehr, daß
[Abbildung]
Fig. 77.
Pelagia.
neute Beobachtungen das über ihr herrſchende Dunkel aufhellen. Wir unterſcheiden nach der äußeren Körperform, nach der Anordnung der Verdauungs- und Bewegungsorgane und nach der Fortpflanzungs- weiſe folgende vier Klaſſen unter den Strahlthieren.
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Fig. 75.
Einzelner Polyp des Koralls vergrößert.
1. Polypen. Weiche, mehr oder min- der gelatinöſe, ſehr contractile Körper von cylindriſcher Geſtalt, die mit ihrem Fuße meiſt unbeweglich feſtgewachſen an dem Bo- den haften. Der Verdauungskanal beginnt mit einem kreisförmigen Munde in der Mitte eines trichterförmigen Tentakelkranzes und führt in eine von beſondern Wänden um- gebene Magenhöhle, die ſich nach unten in die allgemeine Leibeshöhle öffnet, in welcher ſich die Geſchlechtswerkzeuge in Geſtalt band- artiger Streifen befinden. Sie bilden meiſtens hornige oder kalkige Korallenſtöcke, auf welchen die Thiere in großen Maſſen zuſammen- leben. Wir trennen von ihnen die Armpolypen, welche zu der näch- ſten Klaſſe, und die Moospolypen, welche zu den Weichthieren gehören.
2. Quallenpolypen. Sie erſcheinen ſtets in zwei verſchie-
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Fig. 76.
Sertularia.
denen Formen. Die unvollendete Form gleichet der vorigen Klaſſe ſo ſehr, daß
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Fig. 77.
Pelagia.
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neute Beobachtungen das über ihr herrſchende Dunkel aufhellen.
Wir unterſcheiden nach der äußeren Körperform, nach der Anordnung
der Verdauungs- und Bewegungsorgane und nach der Fortpflanzungs-
weiſe folgende vier Klaſſen unter den Strahlthieren.
[Abbildung Fig. 75. Einzelner Polyp des
Koralls vergrößert. ]
1. Polypen. Weiche, mehr oder min-
der gelatinöſe, ſehr contractile Körper von
cylindriſcher Geſtalt, die mit ihrem Fuße
meiſt unbeweglich feſtgewachſen an dem Bo-
den haften. Der Verdauungskanal beginnt
mit einem kreisförmigen Munde in der Mitte
eines trichterförmigen Tentakelkranzes und
führt in eine von beſondern Wänden um-
gebene Magenhöhle, die ſich nach unten in
die allgemeine Leibeshöhle öffnet, in welcher
ſich die Geſchlechtswerkzeuge in Geſtalt band-
artiger Streifen befinden. Sie bilden meiſtens hornige oder kalkige
Korallenſtöcke, auf welchen die Thiere in großen Maſſen zuſammen-
leben. Wir trennen von ihnen die Armpolypen, welche zu der näch-
ſten Klaſſe, und die Moospolypen, welche zu den Weichthieren gehören.
2. Quallenpolypen. Sie erſcheinen ſtets in zwei verſchie-
[Abbildung Fig. 76. Sertularia.]
denen Formen. Die unvollendete Form
gleichet der vorigen Klaſſe ſo ſehr, daß
[Abbildung Fig. 77. Pelagia.]
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/110>, abgerufen am 22.12.2024.
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