Die Familie der Vielräderthiere(Poly- trocha) hat an dem vorderen Ende des Kopfes eine größere Anzahl von einzelnen Räderorga- nen, die auf zwiebelartigen Wülsten aufsitzen und bei einzelnen Gattungen, wie z. B. beim Kry- stallfischchen (Hydatina) noch von einem einfachen runden Wimperkranze umgeben sind. Zuweilen stehen diese einzelnen Räderorgane auf einstülpbaren Fortsätzen (Notommata), in andern Fällen scheinen sie in die Vorderfläche des Kopfes angepflanzt. Der Schlundkopf ist bei dieser ganzen Familie, welche die größten Arten der Räderthiere enthält, mit spitzen Ha- kenzähnen bewaffnet, die bei einigen eine Hechel darstellen, bei andern aber nur zwei außeror- dentlich spitze Stacheln bilden, die aus dem Munde hervorgestreckt werden, um die Beute anzubohren. Einige Gattungen, die streng ge- nommen wohl nicht zur Familie gehören dürften (Triarthra, Polyarthra), haben vorn und hinten am Leibe lange stielartige Anhänge, womit sie fast wie Flöhe springen, und einen verschieden gebildeten Schlundkopf mit gerippten Kauplatten. Eine Unterfamilie wird durch diejenigen Gattungen gebildet, welche einen lederartigen oder hornartigen Panzer
[Abbildung]
Fig. 224.
Rotifer. a Kopfende. b Rä- der. c Schlundkopf. d Eierstock. e Darm.
haben, wie z. B. Euchlanis, Brachionus etc. Die Gattungen dieser Familie haben meist nur eine ein- fache Athemöffnung im Nacken und ein oder zwei, sehr selten drei Augen Einige sogar sind Zeitlebens blind.
Die Familie der Doppelräderthiere(Zygotrocha) hat nur zwei seitliche, auf einstülpbaren Fortsätzen stehende Räder, zwischen welchen meist noch ein Stirnrüssel mit einem zärteren Wimperkranze an der Spitze angebracht ist. Sämmtliche Gattungen, (z. B. Philodina) dieser Familie haben einen Schlundkopf mit gereiften Kauplatten, und eine Gattung (Pterodina) einen härteren Panzer, während die übrigen voll- kommen weich sind.
[Abbildung]
Fig. 223.
Hydatina.
Die Familie der Vielräderthiere(Poly- trocha) hat an dem vorderen Ende des Kopfes eine größere Anzahl von einzelnen Räderorga- nen, die auf zwiebelartigen Wülſten aufſitzen und bei einzelnen Gattungen, wie z. B. beim Kry- ſtallfiſchchen (Hydatina) noch von einem einfachen runden Wimperkranze umgeben ſind. Zuweilen ſtehen dieſe einzelnen Räderorgane auf einſtülpbaren Fortſätzen (Notommata), in andern Fällen ſcheinen ſie in die Vorderfläche des Kopfes angepflanzt. Der Schlundkopf iſt bei dieſer ganzen Familie, welche die größten Arten der Räderthiere enthält, mit ſpitzen Ha- kenzähnen bewaffnet, die bei einigen eine Hechel darſtellen, bei andern aber nur zwei außeror- dentlich ſpitze Stacheln bilden, die aus dem Munde hervorgeſtreckt werden, um die Beute anzubohren. Einige Gattungen, die ſtreng ge- nommen wohl nicht zur Familie gehören dürften (Triarthra, Polyarthra), haben vorn und hinten am Leibe lange ſtielartige Anhänge, womit ſie faſt wie Flöhe ſpringen, und einen verſchieden gebildeten Schlundkopf mit gerippten Kauplatten. Eine Unterfamilie wird durch diejenigen Gattungen gebildet, welche einen lederartigen oder hornartigen Panzer
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Fig. 224.
Rotifer. a Kopfende. b Rä- der. c Schlundkopf. d Eierſtock. e Darm.
haben, wie z. B. Euchlanis, Brachionus etc. Die Gattungen dieſer Familie haben meiſt nur eine ein- fache Athemöffnung im Nacken und ein oder zwei, ſehr ſelten drei Augen Einige ſogar ſind Zeitlebens blind.
Die Familie der Doppelräderthiere(Zygotrocha) hat nur zwei ſeitliche, auf einſtülpbaren Fortſätzen ſtehende Räder, zwiſchen welchen meiſt noch ein Stirnrüſſel mit einem zärteren Wimperkranze an der Spitze angebracht iſt. Sämmtliche Gattungen, (z. B. Philodina) dieſer Familie haben einen Schlundkopf mit gereiften Kauplatten, und eine Gattung (Pterodina) einen härteren Panzer, während die übrigen voll- kommen weich ſind.
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[Abbildung Fig. 223. Hydatina. ]
Die Familie der Vielräderthiere (Poly-
trocha) hat an dem vorderen Ende des Kopfes
eine größere Anzahl von einzelnen Räderorga-
nen, die auf zwiebelartigen Wülſten aufſitzen und
bei einzelnen Gattungen, wie z. B. beim Kry-
ſtallfiſchchen (Hydatina) noch von einem
einfachen runden Wimperkranze umgeben ſind.
Zuweilen ſtehen dieſe einzelnen Räderorgane
auf einſtülpbaren Fortſätzen (Notommata), in
andern Fällen ſcheinen ſie in die Vorderfläche
des Kopfes angepflanzt. Der Schlundkopf iſt
bei dieſer ganzen Familie, welche die größten
Arten der Räderthiere enthält, mit ſpitzen Ha-
kenzähnen bewaffnet, die bei einigen eine Hechel
darſtellen, bei andern aber nur zwei außeror-
dentlich ſpitze Stacheln bilden, die aus dem Munde hervorgeſtreckt
werden, um die Beute anzubohren. Einige Gattungen, die ſtreng ge-
nommen wohl nicht zur Familie gehören dürften (Triarthra, Polyarthra),
haben vorn und hinten am Leibe lange ſtielartige Anhänge, womit ſie
faſt wie Flöhe ſpringen, und einen verſchieden gebildeten Schlundkopf
mit gerippten Kauplatten. Eine Unterfamilie wird durch diejenigen
Gattungen gebildet, welche einen lederartigen oder hornartigen Panzer
[Abbildung Fig. 224. Rotifer.
a Kopfende. b Rä-
der. c Schlundkopf.
d Eierſtock. e Darm.]
haben, wie z. B. Euchlanis, Brachionus etc. Die
Gattungen dieſer Familie haben meiſt nur eine ein-
fache Athemöffnung im Nacken und ein oder zwei,
ſehr ſelten drei Augen Einige ſogar ſind Zeitlebens
blind.
Die Familie der Doppelräderthiere (Zygotrocha)
hat nur zwei ſeitliche, auf einſtülpbaren Fortſätzen
ſtehende Räder, zwiſchen welchen meiſt noch ein
Stirnrüſſel mit einem zärteren Wimperkranze an der
Spitze angebracht iſt. Sämmtliche Gattungen, (z. B.
Philodina) dieſer Familie haben einen Schlundkopf
mit gereiften Kauplatten, und eine Gattung (Pterodina)
einen härteren Panzer, während die übrigen voll-
kommen weich ſind.
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/222>, abgerufen am 22.12.2024.
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