Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

Bild:
<< vorherige Seite

Eschara; Flustra. Die Familie der Glockenwirbler (Lagunculida)
endlich begreift alle diejenigen Moosthierchen, welche mit einem Füh-
lerkranze nur lederartige Zellen besitzen, die meist auf langen Stielen
stehen und auf beweglichen Wurzelstöcken aufsitzen. Laguncula; Tendra;
Bowerbankia; Halodactylus
.

Die Ordnung der Armwirbler (Lophopoda) begreift nur

[Abbildung]

c b a
Fig. 261. Federbuschpolypen. (Plumatella.)
a
Eine Gruppe in natürlicher Größe. b Einige Indivi-
duen vergrößert, wo das Individuum links in seine Zelle zurück-
gezogen ist, während das mittlere sich von hinten, von der
Afterseite, das rechts sich im Profile zeigt. c der After. Man
unterscheidet sehr wohl in allen Individuen den zwischen den
beiden Fühlerarmen liegenden Mund, den sackförmigen Darm,
der sich neben dem Munde im After c öffnet, die Leibeshöhle
zwischen Darm und Zellenwand und die darin angebrachten Mus-
keln zum Einziehen des Körpers. In dem mittleren Individuum
sieht man noch unter dem Darme den Eierstock im Grunde der
Leibeshöhle.

eine einzige Fami-
lie, diejenige der
Federbuschwirb-
ler
(Plumatellida)
und zeichnet sich
dadurch vor den
übrigen Moosthie-
ren aus, daß die
zahlreichen Fühler
auf zwei seitlichen
Fortsätzen oder Ar-
men stehen, welche
fast die Form eines
Hufeisens haben.
Alle diese Arm-
wirbler kommen in
süßen Gewässern
auf Steinen und
an der Unter-
fläche der Blätter
von Wasserpflan-
zen ziemlich häufig
vor. Die Zellen,
in welchen sie stecken, sind lederartig und ebenso wie die Röhren mei-
stentheils vollkommen durchsichtig. Man hat manche Gattungen unter
diesen Federbuschpolypen unterschieden, die indeß nicht solche Verschie-
denheit in ihrer Organisation zeigen, daß man eigene Familien darauf
gründen könnte. Cristatella. Alcyonella. Plumatella. Paludicella.



Eschara; Flustra. Die Familie der Glockenwirbler (Lagunculida)
endlich begreift alle diejenigen Moosthierchen, welche mit einem Füh-
lerkranze nur lederartige Zellen beſitzen, die meiſt auf langen Stielen
ſtehen und auf beweglichen Wurzelſtöcken aufſitzen. Laguncula; Tendra;
Bowerbankia; Halodactylus
.

Die Ordnung der Armwirbler (Lophopoda) begreift nur

[Abbildung]

c b a
Fig. 261. Federbuſchpolypen. (Plumatella.)
a
Eine Gruppe in natürlicher Größe. b Einige Indivi-
duen vergrößert, wo das Individuum links in ſeine Zelle zurück-
gezogen iſt, während das mittlere ſich von hinten, von der
Afterſeite, das rechts ſich im Profile zeigt. c der After. Man
unterſcheidet ſehr wohl in allen Individuen den zwiſchen den
beiden Fühlerarmen liegenden Mund, den ſackförmigen Darm,
der ſich neben dem Munde im After c öffnet, die Leibeshöhle
zwiſchen Darm und Zellenwand und die darin angebrachten Mus-
keln zum Einziehen des Körpers. In dem mittleren Individuum
ſieht man noch unter dem Darme den Eierſtock im Grunde der
Leibeshöhle.

eine einzige Fami-
lie, diejenige der
Federbuſchwirb-
ler
(Plumatellida)
und zeichnet ſich
dadurch vor den
übrigen Moosthie-
ren aus, daß die
zahlreichen Fühler
auf zwei ſeitlichen
Fortſätzen oder Ar-
men ſtehen, welche
faſt die Form eines
Hufeiſens haben.
Alle dieſe Arm-
wirbler kommen in
ſüßen Gewäſſern
auf Steinen und
an der Unter-
fläche der Blätter
von Waſſerpflan-
zen ziemlich häufig
vor. Die Zellen,
in welchen ſie ſtecken, ſind lederartig und ebenſo wie die Röhren mei-
ſtentheils vollkommen durchſichtig. Man hat manche Gattungen unter
dieſen Federbuſchpolypen unterſchieden, die indeß nicht ſolche Verſchie-
denheit in ihrer Organiſation zeigen, daß man eigene Familien darauf
gründen könnte. Cristatella. Alcyonella. Plumatella. Paludicella.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0259" n="253"/><hi rendition="#aq">Eschara; Flustra.</hi> Die Familie der <hi rendition="#b">Glockenwirbler</hi> <hi rendition="#i">(<hi rendition="#aq">Lagunculida</hi>)</hi><lb/>
endlich begreift alle diejenigen Moosthierchen, welche mit einem Füh-<lb/>
lerkranze nur lederartige Zellen be&#x017F;itzen, die mei&#x017F;t auf langen Stielen<lb/>
&#x017F;tehen und auf beweglichen Wurzel&#x017F;töcken auf&#x017F;itzen. <hi rendition="#aq">Laguncula; Tendra;<lb/>
Bowerbankia; Halodactylus</hi>.</p><lb/>
          <p>Die Ordnung der <hi rendition="#b">Armwirbler <hi rendition="#aq">(Lophopoda)</hi></hi> begreift nur<lb/><figure><p><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">c b a</hi></hi><lb/>
Fig. 261. Federbu&#x017F;chpolypen. <hi rendition="#aq">(Plumatella.)<lb/>
a</hi> Eine Gruppe in natürlicher Größe. <hi rendition="#aq">b</hi> Einige Indivi-<lb/>
duen vergrößert, wo das Individuum links in &#x017F;eine Zelle zurück-<lb/>
gezogen i&#x017F;t, während das mittlere &#x017F;ich von hinten, von der<lb/>
After&#x017F;eite, das rechts &#x017F;ich im Profile zeigt. <hi rendition="#aq">c</hi> der After. Man<lb/>
unter&#x017F;cheidet &#x017F;ehr wohl in allen Individuen den zwi&#x017F;chen den<lb/>
beiden Fühlerarmen liegenden Mund, den &#x017F;ackförmigen Darm,<lb/>
der &#x017F;ich neben dem Munde im After <hi rendition="#aq">c</hi> öffnet, die Leibeshöhle<lb/>
zwi&#x017F;chen Darm und Zellenwand und die darin angebrachten Mus-<lb/>
keln zum Einziehen des Körpers. In dem mittleren Individuum<lb/>
&#x017F;ieht man noch unter dem Darme den Eier&#x017F;tock im Grunde der<lb/>
Leibeshöhle.</p></figure><lb/>
eine einzige Fami-<lb/>
lie, diejenige der<lb/><hi rendition="#b">Federbu&#x017F;chwirb-<lb/>
ler</hi> (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Plumatellida</hi></hi>)<lb/>
und zeichnet &#x017F;ich<lb/>
dadurch vor den<lb/>
übrigen Moosthie-<lb/>
ren aus, daß die<lb/>
zahlreichen Fühler<lb/>
auf zwei &#x017F;eitlichen<lb/>
Fort&#x017F;ätzen oder Ar-<lb/>
men &#x017F;tehen, welche<lb/>
fa&#x017F;t die Form eines<lb/>
Hufei&#x017F;ens haben.<lb/>
Alle die&#x017F;e Arm-<lb/>
wirbler kommen in<lb/>
&#x017F;üßen Gewä&#x017F;&#x017F;ern<lb/>
auf Steinen und<lb/>
an der Unter-<lb/>
fläche der Blätter<lb/>
von Wa&#x017F;&#x017F;erpflan-<lb/>
zen ziemlich häufig<lb/>
vor. Die Zellen,<lb/>
in welchen &#x017F;ie &#x017F;tecken, &#x017F;ind lederartig und eben&#x017F;o wie die Röhren mei-<lb/>
&#x017F;tentheils vollkommen durch&#x017F;ichtig. Man hat manche Gattungen unter<lb/>
die&#x017F;en Federbu&#x017F;chpolypen unter&#x017F;chieden, die indeß nicht &#x017F;olche Ver&#x017F;chie-<lb/>
denheit in ihrer Organi&#x017F;ation zeigen, daß man eigene Familien darauf<lb/>
gründen könnte. <hi rendition="#aq">Cristatella. Alcyonella. Plumatella. Paludicella</hi>.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[253/0259] Eschara; Flustra. Die Familie der Glockenwirbler (Lagunculida) endlich begreift alle diejenigen Moosthierchen, welche mit einem Füh- lerkranze nur lederartige Zellen beſitzen, die meiſt auf langen Stielen ſtehen und auf beweglichen Wurzelſtöcken aufſitzen. Laguncula; Tendra; Bowerbankia; Halodactylus. Die Ordnung der Armwirbler (Lophopoda) begreift nur [Abbildung c b a Fig. 261. Federbuſchpolypen. (Plumatella.) a Eine Gruppe in natürlicher Größe. b Einige Indivi- duen vergrößert, wo das Individuum links in ſeine Zelle zurück- gezogen iſt, während das mittlere ſich von hinten, von der Afterſeite, das rechts ſich im Profile zeigt. c der After. Man unterſcheidet ſehr wohl in allen Individuen den zwiſchen den beiden Fühlerarmen liegenden Mund, den ſackförmigen Darm, der ſich neben dem Munde im After c öffnet, die Leibeshöhle zwiſchen Darm und Zellenwand und die darin angebrachten Mus- keln zum Einziehen des Körpers. In dem mittleren Individuum ſieht man noch unter dem Darme den Eierſtock im Grunde der Leibeshöhle.] eine einzige Fami- lie, diejenige der Federbuſchwirb- ler (Plumatellida) und zeichnet ſich dadurch vor den übrigen Moosthie- ren aus, daß die zahlreichen Fühler auf zwei ſeitlichen Fortſätzen oder Ar- men ſtehen, welche faſt die Form eines Hufeiſens haben. Alle dieſe Arm- wirbler kommen in ſüßen Gewäſſern auf Steinen und an der Unter- fläche der Blätter von Waſſerpflan- zen ziemlich häufig vor. Die Zellen, in welchen ſie ſtecken, ſind lederartig und ebenſo wie die Röhren mei- ſtentheils vollkommen durchſichtig. Man hat manche Gattungen unter dieſen Federbuſchpolypen unterſchieden, die indeß nicht ſolche Verſchie- denheit in ihrer Organiſation zeigen, daß man eigene Familien darauf gründen könnte. Cristatella. Alcyonella. Plumatella. Paludicella.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/259
Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/259>, abgerufen am 23.12.2024.