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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig 287.

Schalen der Perlmuschel.

[Abbildung] Fig. 288.

Schalen der Archenmuschel

[Abbildung] Fig. 289.

Schalen der Riesenmuschel.

gesetzt ist und durch die Existenz
zweier, meist kalkiger Schalen,
welche den platten Körper von
den Seiten her einschließen, wie
die Deckel ein Buch. Da im
Uebrigen die beiden Unterklassen,
in welche diese Thiere zerfallen,
die Armfüßler (Brachiopoda)
und die Blattkiemer (La-
mellibranchia
) eine ziemlich ver-
schiedene Organisation besitzen,
so beschränken wir uns hier auf
die Betrachtung der Schalen,
das Uebrige auf die Charak-
teristik der Unterklassen verschie-
bend.

Die Schalen der Muschel-
thiere sind außerordentlich cha-
rakteristisch für die ganze Klasse,
indem nur bei ihnen, aber auch
ganz allgemein, diese Schalen
aus zwei Klappen gebildet sind,
welche den Körper von beiden
Seiten her einschließen. Selbst
bei denjenigen Muschelthieren,
bei welchen später diese Anord-
nung sich verwischt, findet man
in der Jugend diese beiden
Schalen vollkommen ausgebildet.
Das Studium der einzelnen Theile dieser Schalen ist besonders wich-
tig für die Versteinerungen, da sie bei diesen Thieren die einzigen
Theile sind, welche erhalten bleiben. Fast überall bestehen diese bei-
den Kalkdeckel aus drei verschiedenen Schichten, welche von außen
nach innen in folgender Ordnung sich erkennen lassen.

Die äußerste Schicht der Schalen wird von einem zerreiblichen
Ueberzuge horniger Natur gebildet, der Oberhaut, welche offenbar
mit der den Mantel bedeckenden Oberhautschicht in Beziehung steht.
Bei den meisten Muscheln reibt sich diese Oberhautschicht leicht ab, oder
wird selbst künstlich an den in Sammlungen bewahrten Thieren ent-
fernt. Auf diese Schicht folgt nach innen hin eine zweite, die aus

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[Abbildung] Fig 287.

Schalen der Perlmuſchel.

[Abbildung] Fig. 288.

Schalen der Archenmuſchel

[Abbildung] Fig. 289.

Schalen der Rieſenmuſchel.

geſetzt iſt und durch die Exiſtenz
zweier, meiſt kalkiger Schalen,
welche den platten Körper von
den Seiten her einſchließen, wie
die Deckel ein Buch. Da im
Uebrigen die beiden Unterklaſſen,
in welche dieſe Thiere zerfallen,
die Armfüßler (Brachiopoda)
und die Blattkiemer (La-
mellibranchia
) eine ziemlich ver-
ſchiedene Organiſation beſitzen,
ſo beſchränken wir uns hier auf
die Betrachtung der Schalen,
das Uebrige auf die Charak-
teriſtik der Unterklaſſen verſchie-
bend.

Die Schalen der Muſchel-
thiere ſind außerordentlich cha-
rakteriſtiſch für die ganze Klaſſe,
indem nur bei ihnen, aber auch
ganz allgemein, dieſe Schalen
aus zwei Klappen gebildet ſind,
welche den Körper von beiden
Seiten her einſchließen. Selbſt
bei denjenigen Muſchelthieren,
bei welchen ſpäter dieſe Anord-
nung ſich verwiſcht, findet man
in der Jugend dieſe beiden
Schalen vollkommen ausgebildet.
Das Studium der einzelnen Theile dieſer Schalen iſt beſonders wich-
tig für die Verſteinerungen, da ſie bei dieſen Thieren die einzigen
Theile ſind, welche erhalten bleiben. Faſt überall beſtehen dieſe bei-
den Kalkdeckel aus drei verſchiedenen Schichten, welche von außen
nach innen in folgender Ordnung ſich erkennen laſſen.

Die äußerſte Schicht der Schalen wird von einem zerreiblichen
Ueberzuge horniger Natur gebildet, der Oberhaut, welche offenbar
mit der den Mantel bedeckenden Oberhautſchicht in Beziehung ſteht.
Bei den meiſten Muſcheln reibt ſich dieſe Oberhautſchicht leicht ab, oder
wird ſelbſt künſtlich an den in Sammlungen bewahrten Thieren ent-
fernt. Auf dieſe Schicht folgt nach innen hin eine zweite, die aus

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[275/0281] [Abbildung Fig 287. Schalen der Perlmuſchel.] [Abbildung Fig. 288. Schalen der Archenmuſchel] [Abbildung Fig. 289. Schalen der Rieſenmuſchel.] geſetzt iſt und durch die Exiſtenz zweier, meiſt kalkiger Schalen, welche den platten Körper von den Seiten her einſchließen, wie die Deckel ein Buch. Da im Uebrigen die beiden Unterklaſſen, in welche dieſe Thiere zerfallen, die Armfüßler (Brachiopoda) und die Blattkiemer (La- mellibranchia) eine ziemlich ver- ſchiedene Organiſation beſitzen, ſo beſchränken wir uns hier auf die Betrachtung der Schalen, das Uebrige auf die Charak- teriſtik der Unterklaſſen verſchie- bend. Die Schalen der Muſchel- thiere ſind außerordentlich cha- rakteriſtiſch für die ganze Klaſſe, indem nur bei ihnen, aber auch ganz allgemein, dieſe Schalen aus zwei Klappen gebildet ſind, welche den Körper von beiden Seiten her einſchließen. Selbſt bei denjenigen Muſchelthieren, bei welchen ſpäter dieſe Anord- nung ſich verwiſcht, findet man in der Jugend dieſe beiden Schalen vollkommen ausgebildet. Das Studium der einzelnen Theile dieſer Schalen iſt beſonders wich- tig für die Verſteinerungen, da ſie bei dieſen Thieren die einzigen Theile ſind, welche erhalten bleiben. Faſt überall beſtehen dieſe bei- den Kalkdeckel aus drei verſchiedenen Schichten, welche von außen nach innen in folgender Ordnung ſich erkennen laſſen. Die äußerſte Schicht der Schalen wird von einem zerreiblichen Ueberzuge horniger Natur gebildet, der Oberhaut, welche offenbar mit der den Mantel bedeckenden Oberhautſchicht in Beziehung ſteht. Bei den meiſten Muſcheln reibt ſich dieſe Oberhautſchicht leicht ab, oder wird ſelbſt künſtlich an den in Sammlungen bewahrten Thieren ent- fernt. Auf dieſe Schicht folgt nach innen hin eine zweite, die aus 18*

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/281>, abgerufen am 23.12.2024.