Die Schnirkelschnecken (Helicida) bilden eine überaus zahlreiche Familie von Landschnecken, als deren Typus unsere gewöhnlichen Weinbergschnecken oder Baumschnecken dienen können. Die Thiere die- ser Familie haben vier Fühler, von welchen die klei- neren oft ziemlich rudimentären neben am Munde, die größeren, welche an ihrer Spitze die Augen tra- gen, vorn am Kopfe stehen. Die Gehäuse, welche diese Thiere umschließen, sind sehr verschiedener Ge- stalt, bald nur dünn und durchsichtig, bald ziemlich dick und schwer und mit schönen Farben geziert. Bei der einen Gattung sind sie fast in einer Ebene ge- wunden, bei einer andern sehr lang und spitz, fast von der Gestalt eines Pfriemen. Bei manchen sind die Ränder der Oeffnung scharf geschieden, bei an- dern ist ein vollständiger Mundsaum vorhanden; hier ist die Mündung glatt, dort Lippenrand oder Spindelrand oder auch beide zugleich mit vorsprin- genden Leisten versehen. Die überaus zahlreichen Gattungen und Arten, welche in allen Zonen vorkommen, lassen sich oft nur sehr schwierig unterscheiden. Helix; Bulimus; Succinea; Pupa; Clausilia; Chondrus; Achatina; Vitrina.
Die Wegschnecken (Limacida) sind entweder vollkommen nackt
[Abbildung]
Fig. 402
Testacella.
oder haben nur ein kleines unbedeutendes Schälchen, welches entweder in dem Man- tel selbst verborgen ist, oder wie ein kleines Schildchen an dem Hinterende des Körpers auf- sitzt. Der ganze Rücken oder nur der vordere Theil desselben, wo die Lungenhöhle und die Afteröffnung liegen, ist mit einem fleischigen Schilde bedeckt. Das Thier hat vier Fühler, die ganz wie diejenigen der vorhergehenden Familie gestaltet sind. Bei den mit einer äußeren Schale versehenen Gattungen liegen After und Lungenhöhle unter die- ser Schale am hinteren Ende des Körpers. Limax; Arion; Testa- cella; Vaginulus.
Eine andere Gruppe der Lungenschnecken wird von einigen klei- nen Familien gebildet, welche ein meist thurmförmiges Gehäuse haben, dessen Oeffnung mit einem am Fuße angebrachten Deckel vollkommen geschlossen werden kann. Die Thiere dieser Gruppe sind getrennten
[Abbildung]
Fig. 400.
Schale von Succinea amphibia.
[Abbildung]
Fig. 401
Pupa.
Die Schnirkelſchnecken (Helicida) bilden eine überaus zahlreiche Familie von Landſchnecken, als deren Typus unſere gewöhnlichen Weinbergſchnecken oder Baumſchnecken dienen können. Die Thiere die- ſer Familie haben vier Fühler, von welchen die klei- neren oft ziemlich rudimentären neben am Munde, die größeren, welche an ihrer Spitze die Augen tra- gen, vorn am Kopfe ſtehen. Die Gehäuſe, welche dieſe Thiere umſchließen, ſind ſehr verſchiedener Ge- ſtalt, bald nur dünn und durchſichtig, bald ziemlich dick und ſchwer und mit ſchönen Farben geziert. Bei der einen Gattung ſind ſie faſt in einer Ebene ge- wunden, bei einer andern ſehr lang und ſpitz, faſt von der Geſtalt eines Pfriemen. Bei manchen ſind die Ränder der Oeffnung ſcharf geſchieden, bei an- dern iſt ein vollſtändiger Mundſaum vorhanden; hier iſt die Mündung glatt, dort Lippenrand oder Spindelrand oder auch beide zugleich mit vorſprin- genden Leiſten verſehen. Die überaus zahlreichen Gattungen und Arten, welche in allen Zonen vorkommen, laſſen ſich oft nur ſehr ſchwierig unterſcheiden. Helix; Bulimus; Succinea; Pupa; Clausilia; Chondrus; Achatina; Vitrina.
Die Wegſchnecken (Limacida) ſind entweder vollkommen nackt
[Abbildung]
Fig. 402
Testacella.
oder haben nur ein kleines unbedeutendes Schälchen, welches entweder in dem Man- tel ſelbſt verborgen iſt, oder wie ein kleines Schildchen an dem Hinterende des Körpers auf- ſitzt. Der ganze Rücken oder nur der vordere Theil desſelben, wo die Lungenhöhle und die Afteröffnung liegen, iſt mit einem fleiſchigen Schilde bedeckt. Das Thier hat vier Fühler, die ganz wie diejenigen der vorhergehenden Familie geſtaltet ſind. Bei den mit einer äußeren Schale verſehenen Gattungen liegen After und Lungenhöhle unter die- ſer Schale am hinteren Ende des Körpers. Limax; Arion; Testa- cella; Vaginulus.
Eine andere Gruppe der Lungenſchnecken wird von einigen klei- nen Familien gebildet, welche ein meiſt thurmförmiges Gehäuſe haben, deſſen Oeffnung mit einem am Fuße angebrachten Deckel vollkommen geſchloſſen werden kann. Die Thiere dieſer Gruppe ſind getrennten
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[Abbildung Fig. 400.
Schale von Succinea
amphibia. ]
[Abbildung Fig. 401 Pupa. ]
Die Schnirkelſchnecken (Helicida) bilden eine
überaus zahlreiche Familie von Landſchnecken, als
deren Typus unſere gewöhnlichen Weinbergſchnecken
oder Baumſchnecken dienen können. Die Thiere die-
ſer Familie haben vier Fühler, von welchen die klei-
neren oft ziemlich rudimentären neben am Munde,
die größeren, welche an ihrer Spitze die Augen tra-
gen, vorn am Kopfe ſtehen. Die Gehäuſe, welche
dieſe Thiere umſchließen, ſind ſehr verſchiedener Ge-
ſtalt, bald nur dünn und durchſichtig, bald ziemlich
dick und ſchwer und mit ſchönen Farben geziert. Bei
der einen Gattung ſind ſie faſt in einer Ebene ge-
wunden, bei einer andern ſehr lang und ſpitz, faſt
von der Geſtalt eines Pfriemen. Bei manchen ſind
die Ränder der Oeffnung ſcharf geſchieden, bei an-
dern iſt ein vollſtändiger Mundſaum vorhanden;
hier iſt die Mündung glatt, dort Lippenrand oder
Spindelrand oder auch beide zugleich mit vorſprin-
genden Leiſten verſehen. Die überaus zahlreichen
Gattungen und Arten, welche in allen Zonen vorkommen, laſſen ſich
oft nur ſehr ſchwierig unterſcheiden. Helix; Bulimus; Succinea; Pupa;
Clausilia; Chondrus; Achatina; Vitrina.
Die Wegſchnecken (Limacida) ſind entweder vollkommen nackt
[Abbildung Fig. 402 Testacella.]
oder haben nur ein
kleines unbedeutendes
Schälchen, welches
entweder in dem Man-
tel ſelbſt verborgen iſt,
oder wie ein kleines Schildchen an dem Hinterende des Körpers auf-
ſitzt. Der ganze Rücken oder nur der vordere Theil desſelben, wo
die Lungenhöhle und die Afteröffnung liegen, iſt mit einem fleiſchigen
Schilde bedeckt. Das Thier hat vier Fühler, die ganz wie diejenigen
der vorhergehenden Familie geſtaltet ſind. Bei den mit einer äußeren
Schale verſehenen Gattungen liegen After und Lungenhöhle unter die-
ſer Schale am hinteren Ende des Körpers. Limax; Arion; Testa-
cella; Vaginulus.
Eine andere Gruppe der Lungenſchnecken wird von einigen klei-
nen Familien gebildet, welche ein meiſt thurmförmiges Gehäuſe haben,
deſſen Oeffnung mit einem am Fuße angebrachten Deckel vollkommen
geſchloſſen werden kann. Die Thiere dieſer Gruppe ſind getrennten
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/363>, abgerufen am 23.12.2024.
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