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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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menblatt und an einem vierten als Tastwerkzeug sich wiederfindet!
Welcher Abstand zwischen den Giftklauen einer Spinne, den Scheeren
eines Galeoden, den Fühlern eines Krebses oder Insektes, die doch
alle nur verschiedene Formen sind, unter welchen ein und derselbe An-
hang in die Erscheinung tritt! Die meisten und sichersten Anhalts-
punkte gewähren in diesem Labyrinthe die gegenseitige Lagerung der
Theile, ihr Verhältniß zu einander und zu den Körperringen, von
welchen sie abhängen.

In größter Zahl entwickelt, werden diese Anhänge aus folgenden
Gruppen zusammengesetzt:

[Abbildung] Fig. 447.

Der Flußkrebs (Astacus fluviatilis)
von unten. a Innere Fühler. b Aeußere Füh-
ler. c Augen. d Gehörorgan. e Letztes Paar
der Kaufüße, die übrigen Mundwerkzeuge fast
deckend. f Erstes Beinpaar. g Letztes Beinpaar.
h Bauchfüße. j After. i Schwanzflosse.

[Abbildung] Fig. 448.

Die Kauwerkzeuge
besonders auseinander gelegt.
a Kiefer. b Erstes Kinnla-
denpaar. c Zweites Kinnla-
denpaar (die getrennte Unter-
lippe). d, e, f Die drei Kau-
fußpaare.

1. Aus zwei Paar Fühlern (antennae), einem vorderen und
einem hinteren, die meist so neben einander stehen, daß die vorderen
als innere Fühler, die hinteren als äußere bezeichnet werden. Bei
einigen Klassen ist nur ein Paar Fühler entwickelt, bei anderen fehlen
sie scheinbar und sind in Greif- oder Beißorgane umgewandelt. Sie
stehen stets vor, meist über dem Munde auf der Stirnfläche und sind

menblatt und an einem vierten als Taſtwerkzeug ſich wiederfindet!
Welcher Abſtand zwiſchen den Giftklauen einer Spinne, den Scheeren
eines Galeoden, den Fühlern eines Krebſes oder Inſektes, die doch
alle nur verſchiedene Formen ſind, unter welchen ein und derſelbe An-
hang in die Erſcheinung tritt! Die meiſten und ſicherſten Anhalts-
punkte gewähren in dieſem Labyrinthe die gegenſeitige Lagerung der
Theile, ihr Verhältniß zu einander und zu den Körperringen, von
welchen ſie abhängen.

In größter Zahl entwickelt, werden dieſe Anhänge aus folgenden
Gruppen zuſammengeſetzt:

[Abbildung] Fig. 447.

Der Flußkrebs (Astacus fluviatilis)
von unten. a Innere Fühler. b Aeußere Füh-
ler. c Augen. d Gehörorgan. e Letztes Paar
der Kaufüße, die übrigen Mundwerkzeuge faſt
deckend. f Erſtes Beinpaar. g Letztes Beinpaar.
h Bauchfüße. j After. i Schwanzfloſſe.

[Abbildung] Fig. 448.

Die Kauwerkzeuge
beſonders auseinander gelegt.
a Kiefer. b Erſtes Kinnla-
denpaar. c Zweites Kinnla-
denpaar (die getrennte Unter-
lippe). d, e, f Die drei Kau-
fußpaare.

1. Aus zwei Paar Fühlern (antennae), einem vorderen und
einem hinteren, die meiſt ſo neben einander ſtehen, daß die vorderen
als innere Fühler, die hinteren als äußere bezeichnet werden. Bei
einigen Klaſſen iſt nur ein Paar Fühler entwickelt, bei anderen fehlen
ſie ſcheinbar und ſind in Greif- oder Beißorgane umgewandelt. Sie
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[398/0404] menblatt und an einem vierten als Taſtwerkzeug ſich wiederfindet! Welcher Abſtand zwiſchen den Giftklauen einer Spinne, den Scheeren eines Galeoden, den Fühlern eines Krebſes oder Inſektes, die doch alle nur verſchiedene Formen ſind, unter welchen ein und derſelbe An- hang in die Erſcheinung tritt! Die meiſten und ſicherſten Anhalts- punkte gewähren in dieſem Labyrinthe die gegenſeitige Lagerung der Theile, ihr Verhältniß zu einander und zu den Körperringen, von welchen ſie abhängen. In größter Zahl entwickelt, werden dieſe Anhänge aus folgenden Gruppen zuſammengeſetzt: [Abbildung Fig. 447. Der Flußkrebs (Astacus fluviatilis) von unten. a Innere Fühler. b Aeußere Füh- ler. c Augen. d Gehörorgan. e Letztes Paar der Kaufüße, die übrigen Mundwerkzeuge faſt deckend. f Erſtes Beinpaar. g Letztes Beinpaar. h Bauchfüße. j After. i Schwanzfloſſe. ] [Abbildung Fig. 448. Die Kauwerkzeuge beſonders auseinander gelegt. a Kiefer. b Erſtes Kinnla- denpaar. c Zweites Kinnla- denpaar (die getrennte Unter- lippe). d, e, f Die drei Kau- fußpaare. ] 1. Aus zwei Paar Fühlern (antennae), einem vorderen und einem hinteren, die meiſt ſo neben einander ſtehen, daß die vorderen als innere Fühler, die hinteren als äußere bezeichnet werden. Bei einigen Klaſſen iſt nur ein Paar Fühler entwickelt, bei anderen fehlen ſie ſcheinbar und ſind in Greif- oder Beißorgane umgewandelt. Sie ſtehen ſtets vor, meiſt über dem Munde auf der Stirnfläche und ſind

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/404>, abgerufen am 20.05.2024.