sind stets fadenförmig, oft getheilt, und können niemals in eine Grube zurückgelegt werden, die äußeren wechseln vielfach in ihrer Gestalt, tragen aber gewöhnlich an ihrer Basis eine horizontale Platte. Die Mund werkzeuge, die in einer vertieften Grube liegen, sind sehr com- plicirt, und bestehen aus einer Oberlippe, einem Paare Kiefer, welches gewöhnlich einen Taster trägt, zwei Paar Kinnladen und drei Paar Kaufüßen, von welchen das erste blättrig ist, und die alle drei sowohl einen Taster, als auch gewöhnlich noch außerdem einen geißelförmigen Anhang tragen, welcher in dem Ausführungsgange der Kiemenhöhle verborgen liegt und dort durch seine Bewegung das Ausströmen des Wassers regulirt und befördert. Auf diese Kaufüße folgen die fünf Paare eigentlicher Füße, die gewöhnlich einfach und zum Gehen ein- gerichtet sind und deren erstes Paar meistens eine Scheere trägt, wäh- rend die übrigen mit einfachen Klauen bewaffnet sind. Die relative Ausbildung dieser Füße wechselt sehr und es ist unmöglich, eine be- stimmte Regel aufzustellen, wonach diese Modifikationen sich ausbilden. Der Hinterleib ist stets mächtig entwickelt, meist nach unten gebo- gen, und aus sieben Ringen zusammengesetzt, von welchen die fünf vorderen bald blattförmige, bald cylindrische Afterfüße tragen, wäh- rend der sechste Ring zur Seite ein Paar Blätter trägt, die sich an die Endfloße des letzten Gliedes anlehnen und mit dieser eine fächer- förmige Schwimmfloße bilden, die das wesentlichste Bewegungsorgan ist. Die Krebse schlagen den Hinterleib heftig nach unten ein und bewegen sich so mit großer Schnelligkeit rückwärts durch das Wasser.
Das Nervensystem der Krebse besteht aus einem langgestreckten Bauchmarke, das gewöhnlich zwölf Knoten zeigt, die durch doppelte Längsfäden mit einander verbunden werden und von denen die sechs vorderen, der Brust angehörigen, am bedeutendsten entwickelt sind. Der Hirnknoten ist meist ziemlich bedeutend, quer gestellt und durch zwei lange Schlundfäden mit dem ersten Brustknoten verbunden. Die Hörorgane bilden an der Basis des äußeren Fühlerpaares einen stumpfen Vorsprung, dessen rundliche Oeffnung durch ein Trommelfell, das in der Mitte meistens einen Schlitz hat, geschlossen ist; hinter diesem Trommelfelle liegt eine dünnhäutige, mit wasserheller Flüssigkeit gefüllte Blase, deren vorderer Hals bis an das Trommelfell vorragt und nach hinten mit einem eigenthümlichen, grünen Drüsenschlauche in Verbindung steht. An der Basis der inneren Fühler finden sich die grubenartigen Geruchsorgane. Der Schlund steigt von der Mundöffnung aus senkrecht nach oben und öffnet sich in einen rund- lichen, geräumigen Magen, auf dessen Innenfläche bedeutende, ge-
ſind ſtets fadenförmig, oft getheilt, und können niemals in eine Grube zurückgelegt werden, die äußeren wechſeln vielfach in ihrer Geſtalt, tragen aber gewöhnlich an ihrer Baſis eine horizontale Platte. Die Mund werkzeuge, die in einer vertieften Grube liegen, ſind ſehr com- plicirt, und beſtehen aus einer Oberlippe, einem Paare Kiefer, welches gewöhnlich einen Taſter trägt, zwei Paar Kinnladen und drei Paar Kaufüßen, von welchen das erſte blättrig iſt, und die alle drei ſowohl einen Taſter, als auch gewöhnlich noch außerdem einen geißelförmigen Anhang tragen, welcher in dem Ausführungsgange der Kiemenhöhle verborgen liegt und dort durch ſeine Bewegung das Ausſtrömen des Waſſers regulirt und befördert. Auf dieſe Kaufüße folgen die fünf Paare eigentlicher Füße, die gewöhnlich einfach und zum Gehen ein- gerichtet ſind und deren erſtes Paar meiſtens eine Scheere trägt, wäh- rend die übrigen mit einfachen Klauen bewaffnet ſind. Die relative Ausbildung dieſer Füße wechſelt ſehr und es iſt unmöglich, eine be- ſtimmte Regel aufzuſtellen, wonach dieſe Modifikationen ſich ausbilden. Der Hinterleib iſt ſtets mächtig entwickelt, meiſt nach unten gebo- gen, und aus ſieben Ringen zuſammengeſetzt, von welchen die fünf vorderen bald blattförmige, bald cylindriſche Afterfüße tragen, wäh- rend der ſechſte Ring zur Seite ein Paar Blätter trägt, die ſich an die Endfloße des letzten Gliedes anlehnen und mit dieſer eine fächer- förmige Schwimmfloße bilden, die das weſentlichſte Bewegungsorgan iſt. Die Krebſe ſchlagen den Hinterleib heftig nach unten ein und bewegen ſich ſo mit großer Schnelligkeit rückwärts durch das Waſſer.
Das Nervenſyſtem der Krebſe beſteht aus einem langgeſtreckten Bauchmarke, das gewöhnlich zwölf Knoten zeigt, die durch doppelte Längsfäden mit einander verbunden werden und von denen die ſechs vorderen, der Bruſt angehörigen, am bedeutendſten entwickelt ſind. Der Hirnknoten iſt meiſt ziemlich bedeutend, quer geſtellt und durch zwei lange Schlundfäden mit dem erſten Bruſtknoten verbunden. Die Hörorgane bilden an der Baſis des äußeren Fühlerpaares einen ſtumpfen Vorſprung, deſſen rundliche Oeffnung durch ein Trommelfell, das in der Mitte meiſtens einen Schlitz hat, geſchloſſen iſt; hinter dieſem Trommelfelle liegt eine dünnhäutige, mit waſſerheller Flüſſigkeit gefüllte Blaſe, deren vorderer Hals bis an das Trommelfell vorragt und nach hinten mit einem eigenthümlichen, grünen Drüſenſchlauche in Verbindung ſteht. An der Baſis der inneren Fühler finden ſich die grubenartigen Geruchsorgane. Der Schlund ſteigt von der Mundöffnung aus ſenkrecht nach oben und öffnet ſich in einen rund- lichen, geräumigen Magen, auf deſſen Innenfläche bedeutende, ge-
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ſind ſtets fadenförmig, oft getheilt, und können niemals in eine Grube
zurückgelegt werden, die äußeren wechſeln vielfach in ihrer Geſtalt,
tragen aber gewöhnlich an ihrer Baſis eine horizontale Platte. Die
Mund werkzeuge, die in einer vertieften Grube liegen, ſind ſehr com-
plicirt, und beſtehen aus einer Oberlippe, einem Paare Kiefer, welches
gewöhnlich einen Taſter trägt, zwei Paar Kinnladen und drei Paar
Kaufüßen, von welchen das erſte blättrig iſt, und die alle drei ſowohl
einen Taſter, als auch gewöhnlich noch außerdem einen geißelförmigen
Anhang tragen, welcher in dem Ausführungsgange der Kiemenhöhle
verborgen liegt und dort durch ſeine Bewegung das Ausſtrömen des
Waſſers regulirt und befördert. Auf dieſe Kaufüße folgen die fünf
Paare eigentlicher Füße, die gewöhnlich einfach und zum Gehen ein-
gerichtet ſind und deren erſtes Paar meiſtens eine Scheere trägt, wäh-
rend die übrigen mit einfachen Klauen bewaffnet ſind. Die relative
Ausbildung dieſer Füße wechſelt ſehr und es iſt unmöglich, eine be-
ſtimmte Regel aufzuſtellen, wonach dieſe Modifikationen ſich ausbilden.
Der Hinterleib iſt ſtets mächtig entwickelt, meiſt nach unten gebo-
gen, und aus ſieben Ringen zuſammengeſetzt, von welchen die fünf
vorderen bald blattförmige, bald cylindriſche Afterfüße tragen, wäh-
rend der ſechſte Ring zur Seite ein Paar Blätter trägt, die ſich an
die Endfloße des letzten Gliedes anlehnen und mit dieſer eine fächer-
förmige Schwimmfloße bilden, die das weſentlichſte Bewegungsorgan
iſt. Die Krebſe ſchlagen den Hinterleib heftig nach unten ein und
bewegen ſich ſo mit großer Schnelligkeit rückwärts durch das Waſſer.
Das Nervenſyſtem der Krebſe beſteht aus einem langgeſtreckten
Bauchmarke, das gewöhnlich zwölf Knoten zeigt, die durch doppelte
Längsfäden mit einander verbunden werden und von denen die ſechs
vorderen, der Bruſt angehörigen, am bedeutendſten entwickelt ſind.
Der Hirnknoten iſt meiſt ziemlich bedeutend, quer geſtellt und durch
zwei lange Schlundfäden mit dem erſten Bruſtknoten verbunden. Die
Hörorgane bilden an der Baſis des äußeren Fühlerpaares einen
ſtumpfen Vorſprung, deſſen rundliche Oeffnung durch ein Trommelfell,
das in der Mitte meiſtens einen Schlitz hat, geſchloſſen iſt; hinter
dieſem Trommelfelle liegt eine dünnhäutige, mit waſſerheller Flüſſigkeit
gefüllte Blaſe, deren vorderer Hals bis an das Trommelfell vorragt
und nach hinten mit einem eigenthümlichen, grünen Drüſenſchlauche in
Verbindung ſteht. An der Baſis der inneren Fühler finden ſich die
grubenartigen Geruchsorgane. Der Schlund ſteigt von der
Mundöffnung aus ſenkrecht nach oben und öffnet ſich in einen rund-
lichen, geräumigen Magen, auf deſſen Innenfläche bedeutende, ge-
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/463>, abgerufen am 23.12.2024.
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