Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.an die vorhergehende an, unterscheidet sich aber von derselben durch Die Familie der Landasseln (Oniscida) zeigt einen meist eiförmigen [Abbildung]
Fig. 540. Körper, dessen wohl aneinander schließendeKellerassel (Oniscus). Ringe überall genau von einander getrennt sind. Die äußeren Fühler sind gewöhnlich einzig sichtbar, die inneren höchstens zweigliedrig und so zwischen die äußeren gestellt, daß man sie nur bei der Ansicht von unten an ihrer Basis sieht. Der Hinterleib dieser Thiere besteht im- mer aus sechs deutlichen Ringen, von welchen der letzte, im Gegensatze zu den vorigen Fami- lien, nur sehr klein ist und manchmal kaum sich entdecken läßt, zumal da er gewöhnlich von den seitlichen stielför- migen Anhängen überragt wird. Die meisten dieser Thiere leben auf dem Lande an feuchten, schattigen Orten, unter Steinen, im Moose, in Mauerritzen und Gewölben, und sind zu diesem Zwecke mit eigenen Organen zur Luftathmung versehen; die Kiemenblättchen der hinteren Bauchfüsse sind nämlich sehr rudimentär, die der vorderen dagegen bedeutend entwickelt und an ihrer Basis mit einer engen Spalte ver- sehen, welche in eine gefäßartig verzweigte Höhle führt, die zwischen den Lamellen der Platten sich hinzieht und stets mit fein zertheilter Luft gefüllt ist, die sich leicht hervorpressen läßt. Offenbar stellen diese Blätter den ersten Anfang zur Ausbildung solcher luftathmender Or- gane dar, wie wir sie später namentlich bei den Spinnen in einem weit höheren Grade der Ausbildung finden werden. Oniscus; Porcel- lio; Armadillo; Tylos. Vogt. Zoologische Briefe. I. 31
an die vorhergehende an, unterſcheidet ſich aber von derſelben durch Die Familie der Landaſſeln (Oniscida) zeigt einen meiſt eiförmigen [Abbildung]
Fig. 540. Körper, deſſen wohl aneinander ſchließendeKelleraſſel (Oniscus). Ringe überall genau von einander getrennt ſind. Die äußeren Fühler ſind gewöhnlich einzig ſichtbar, die inneren höchſtens zweigliedrig und ſo zwiſchen die äußeren geſtellt, daß man ſie nur bei der Anſicht von unten an ihrer Baſis ſieht. Der Hinterleib dieſer Thiere beſteht im- mer aus ſechs deutlichen Ringen, von welchen der letzte, im Gegenſatze zu den vorigen Fami- lien, nur ſehr klein iſt und manchmal kaum ſich entdecken läßt, zumal da er gewöhnlich von den ſeitlichen ſtielför- migen Anhängen überragt wird. Die meiſten dieſer Thiere leben auf dem Lande an feuchten, ſchattigen Orten, unter Steinen, im Mooſe, in Mauerritzen und Gewölben, und ſind zu dieſem Zwecke mit eigenen Organen zur Luftathmung verſehen; die Kiemenblättchen der hinteren Bauchfüſſe ſind nämlich ſehr rudimentär, die der vorderen dagegen bedeutend entwickelt und an ihrer Baſis mit einer engen Spalte ver- ſehen, welche in eine gefäßartig verzweigte Höhle führt, die zwiſchen den Lamellen der Platten ſich hinzieht und ſtets mit fein zertheilter Luft gefüllt iſt, die ſich leicht hervorpreſſen läßt. Offenbar ſtellen dieſe Blätter den erſten Anfang zur Ausbildung ſolcher luftathmender Or- gane dar, wie wir ſie ſpäter namentlich bei den Spinnen in einem weit höheren Grade der Ausbildung finden werden. Oniscus; Porcel- lio; Armadillo; Tylos. Vogt. Zoologiſche Briefe. I. 31
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an die vorhergehende an, unterſcheidet ſich aber von derſelben durch
die Exiſtenz von ſtielförmigen Anhängen, welche an dem ſchildförmigen
Gliede des Hinterleibes befeſtigt ſind. Der Körper iſt meiſtens ziem-
lich lang, die inneren Fühler ſehr klein, die Füße entweder einander
gleich, oder die vorderen zu Greiforganen ausgebildet. Die Thiere
leben theils im ſüßen Waſſer, theils in dem Meere, und eine Art der
letzteren (Limnoria) richtet durch Anfreſſen des Holzwerkes in manchen
Häfen großen Schaden an. Asellus; Limnoria; Jaera; Apseudes;
Tanais; Lygia.
Die Familie der Landaſſeln (Oniscida) zeigt einen meiſt eiförmigen
[Abbildung Fig. 540.
Kelleraſſel (Oniscus).]
Körper, deſſen wohl aneinander ſchließende
Ringe überall genau von einander getrennt ſind.
Die äußeren Fühler ſind gewöhnlich einzig
ſichtbar, die inneren höchſtens zweigliedrig und
ſo zwiſchen die äußeren geſtellt, daß man ſie
nur bei der Anſicht von unten an ihrer Baſis
ſieht. Der Hinterleib dieſer Thiere beſteht im-
mer aus ſechs deutlichen Ringen, von welchen
der letzte, im Gegenſatze zu den vorigen Fami-
lien, nur ſehr klein iſt und manchmal kaum
ſich entdecken läßt, zumal da er gewöhnlich von den ſeitlichen ſtielför-
migen Anhängen überragt wird. Die meiſten dieſer Thiere leben auf
dem Lande an feuchten, ſchattigen Orten, unter Steinen, im Mooſe,
in Mauerritzen und Gewölben, und ſind zu dieſem Zwecke mit eigenen
Organen zur Luftathmung verſehen; die Kiemenblättchen der hinteren
Bauchfüſſe ſind nämlich ſehr rudimentär, die der vorderen dagegen
bedeutend entwickelt und an ihrer Baſis mit einer engen Spalte ver-
ſehen, welche in eine gefäßartig verzweigte Höhle führt, die zwiſchen
den Lamellen der Platten ſich hinzieht und ſtets mit fein zertheilter
Luft gefüllt iſt, die ſich leicht hervorpreſſen läßt. Offenbar ſtellen dieſe
Blätter den erſten Anfang zur Ausbildung ſolcher luftathmender Or-
gane dar, wie wir ſie ſpäter namentlich bei den Spinnen in einem
weit höheren Grade der Ausbildung finden werden. Oniscus; Porcel-
lio; Armadillo; Tylos.
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