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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 635. 636 638. 637.
Fig 639. 640. 641. 642. 643.

Fig. 635--643. Entwickelung eines Käfers, der Donacia crassipes, im Eie.
Fig. 635. Das eben gelegte Ei. Der fettreiche, undurchsichtige, auf schwarzem
Grunde weiß erscheinende Dotter erfüllt das ganze Ei, das von einer zarten Dot-
terhaut umgeben ist. Fig. 636. Das Ei, nach der Bildung der Keimschicht, die den
ganzen Dotter umgiebt. Bei den folgenden Figuren geben stets zwei zusammenge-
hörende die Ansicht desselben Eies und zwar Fig. 637, 639 und 641 von der Rück-
seite, 638, 640 und 642 von der Seite, wobei die Rückenfläche dem Beschauer
links, die Bauchfläche rechts steht. Fig 637 und 638. Die Embryonalanlage ist
gebildet. Der Dotter hat, von der Seite gesehen, eine Flaschenform und bildet ein
freies Querband über den Rücken. Fig. 639 und 640. Man sieht die Gliederung
des Körpers und die Fußpaare, auf dem Dotter liegend. Fig. 641 und 642. Die
Füße sind frei geworden, am Kopfe mehrere Wülste, Augen, Palpen, Kiefer, Lip-
pen deutlich abgegränzt. Fig. 643. Ein reifes Ei von der Bauchseite. Der mit
Stacheln besetzte Hinterleib ist umgeschlagen, der Kopf auf die Brust geneigt. a
bezeichnet in allen Figuren den Kopf; 1, 2 und 3 die drei Fußpaare.

hervorgeht, der Anfangs eine rundliche Scheibe darstellt, später aber
eine mehr und mehr längliche Form annimmt. An dieser Keimschicht,
die stets mehr und mehr um den Dotter herumwächst und durch ihre
Durchsichtigkeit von dem gefärbten Dotter sehr absticht, lassen sich bald
Einkerbungen entdecken, die den einzelnen Ringen der Körperabthei-
lungen entsprechen. Die Keimschicht wächst immer weiter um den Dot-
ter herum, und während die Ringel sich deutlicher abscheiden, sieht
man in der Mittellinie eine Anhäufung festerer Substanz, welche dem
Bauchmarke entspricht. Zugleich heben sich nun die Beine, die Fühl-
hörner, die Augen und die Mundwerkzeuge auf der unteren Fläche
der Embryonalscheibe deutlicher hervor; und man kann sich nun über-
zeugen, daß der Dotter der Rückenfläche des werdenden Insektes ent-
spricht, und daß die Embryonalscheibe von unten nach oben wachsend
den Dotter allmählig umschließt. Der Embryo ist deßhalb Anfangs,
wo die Dottermasse noch überwiegt, rücklings um dieselbe herumge-
bogen. Die den Dotter unmittelbar umschließende Schicht des Em-


[Abbildung] Fig. 635. 636 638. 637.
Fig 639. 640. 641. 642. 643.

Fig. 635—643. Entwickelung eines Käfers, der Donacia crassipes, im Eie.
Fig. 635. Das eben gelegte Ei. Der fettreiche, undurchſichtige, auf ſchwarzem
Grunde weiß erſcheinende Dotter erfüllt das ganze Ei, das von einer zarten Dot-
terhaut umgeben iſt. Fig. 636. Das Ei, nach der Bildung der Keimſchicht, die den
ganzen Dotter umgiebt. Bei den folgenden Figuren geben ſtets zwei zuſammenge-
hörende die Anſicht deſſelben Eies und zwar Fig. 637, 639 und 641 von der Rück-
ſeite, 638, 640 und 642 von der Seite, wobei die Rückenfläche dem Beſchauer
links, die Bauchfläche rechts ſteht. Fig 637 und 638. Die Embryonalanlage iſt
gebildet. Der Dotter hat, von der Seite geſehen, eine Flaſchenform und bildet ein
freies Querband über den Rücken. Fig. 639 und 640. Man ſieht die Gliederung
des Körpers und die Fußpaare, auf dem Dotter liegend. Fig. 641 und 642. Die
Füße ſind frei geworden, am Kopfe mehrere Wülſte, Augen, Palpen, Kiefer, Lip-
pen deutlich abgegränzt. Fig. 643. Ein reifes Ei von der Bauchſeite. Der mit
Stacheln beſetzte Hinterleib iſt umgeſchlagen, der Kopf auf die Bruſt geneigt. a
bezeichnet in allen Figuren den Kopf; 1, 2 und 3 die drei Fußpaare.

hervorgeht, der Anfangs eine rundliche Scheibe darſtellt, ſpäter aber
eine mehr und mehr längliche Form annimmt. An dieſer Keimſchicht,
die ſtets mehr und mehr um den Dotter herumwächſt und durch ihre
Durchſichtigkeit von dem gefärbten Dotter ſehr abſticht, laſſen ſich bald
Einkerbungen entdecken, die den einzelnen Ringen der Körperabthei-
lungen entſprechen. Die Keimſchicht wächſt immer weiter um den Dot-
ter herum, und während die Ringel ſich deutlicher abſcheiden, ſieht
man in der Mittellinie eine Anhäufung feſterer Subſtanz, welche dem
Bauchmarke entſpricht. Zugleich heben ſich nun die Beine, die Fühl-
hörner, die Augen und die Mundwerkzeuge auf der unteren Fläche
der Embryonalſcheibe deutlicher hervor; und man kann ſich nun über-
zeugen, daß der Dotter der Rückenfläche des werdenden Inſektes ent-
ſpricht, und daß die Embryonalſcheibe von unten nach oben wachſend
den Dotter allmählig umſchließt. Der Embryo iſt deßhalb Anfangs,
wo die Dottermaſſe noch überwiegt, rücklings um dieſelbe herumge-
bogen. Die den Dotter unmittelbar umſchließende Schicht des Em-

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[544/0550] [Abbildung Fig. 635. 636 638. 637. Fig 639. 640. 641. 642. 643. Fig. 635—643. Entwickelung eines Käfers, der Donacia crassipes, im Eie. Fig. 635. Das eben gelegte Ei. Der fettreiche, undurchſichtige, auf ſchwarzem Grunde weiß erſcheinende Dotter erfüllt das ganze Ei, das von einer zarten Dot- terhaut umgeben iſt. Fig. 636. Das Ei, nach der Bildung der Keimſchicht, die den ganzen Dotter umgiebt. Bei den folgenden Figuren geben ſtets zwei zuſammenge- hörende die Anſicht deſſelben Eies und zwar Fig. 637, 639 und 641 von der Rück- ſeite, 638, 640 und 642 von der Seite, wobei die Rückenfläche dem Beſchauer links, die Bauchfläche rechts ſteht. Fig 637 und 638. Die Embryonalanlage iſt gebildet. Der Dotter hat, von der Seite geſehen, eine Flaſchenform und bildet ein freies Querband über den Rücken. Fig. 639 und 640. Man ſieht die Gliederung des Körpers und die Fußpaare, auf dem Dotter liegend. Fig. 641 und 642. Die Füße ſind frei geworden, am Kopfe mehrere Wülſte, Augen, Palpen, Kiefer, Lip- pen deutlich abgegränzt. Fig. 643. Ein reifes Ei von der Bauchſeite. Der mit Stacheln beſetzte Hinterleib iſt umgeſchlagen, der Kopf auf die Bruſt geneigt. a bezeichnet in allen Figuren den Kopf; 1, 2 und 3 die drei Fußpaare.] hervorgeht, der Anfangs eine rundliche Scheibe darſtellt, ſpäter aber eine mehr und mehr längliche Form annimmt. An dieſer Keimſchicht, die ſtets mehr und mehr um den Dotter herumwächſt und durch ihre Durchſichtigkeit von dem gefärbten Dotter ſehr abſticht, laſſen ſich bald Einkerbungen entdecken, die den einzelnen Ringen der Körperabthei- lungen entſprechen. Die Keimſchicht wächſt immer weiter um den Dot- ter herum, und während die Ringel ſich deutlicher abſcheiden, ſieht man in der Mittellinie eine Anhäufung feſterer Subſtanz, welche dem Bauchmarke entſpricht. Zugleich heben ſich nun die Beine, die Fühl- hörner, die Augen und die Mundwerkzeuge auf der unteren Fläche der Embryonalſcheibe deutlicher hervor; und man kann ſich nun über- zeugen, daß der Dotter der Rückenfläche des werdenden Inſektes ent- ſpricht, und daß die Embryonalſcheibe von unten nach oben wachſend den Dotter allmählig umſchließt. Der Embryo iſt deßhalb Anfangs, wo die Dottermaſſe noch überwiegt, rücklings um dieſelbe herumge- bogen. Die den Dotter unmittelbar umſchließende Schicht des Em-

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/550>, abgerufen am 23.12.2024.