Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

Bild:
<< vorherige Seite

Kothwanzen, Reduvida. Kopf rundlich oder länglich, hinter

[Abbildung] Fig. 691.

Höckertragende Kothwanze
(Reduvius tuberculatus).

den Augen halsförmig zuſammen-
geſchnürt. Schnabel kurz, meiſt ab-
ſtehend. Fühler lang, dünn; Augen
groß. Flügeldecken wenig geadert.
Beine meiſt lang; Schenkel oft ver-
dickt, mit Stacheln und Borſten be-
ſetzt. Sie nähren ſich alle von
anderen Inſekten, die ihr, auch dem
Menſchen ſehr empfindlicher Stich
augenblicklich tödtet; ſind nächtliche
Thiere, die Tags über im Moos,
unter Baumrinden, in Ritzen der
Wohnungen lauern und in der Dun-
kelheit ihrem Raube nachgehen. Lar-
ven meiſt dicht behaart, flaumig, mit
Moder und Kehricht bedeckt. Redu-
vius; Gerris; Emesa; Nabis; Pygolampis; Cimbus
.

Weichwanzen, Acanthida. Kopf und Leib flach, horizontal.

[Abbildung] Fig. 692.

Bettwanze (Acanthia lectularia.)

Augen klein. Schnabel kurz, in einer Rinne
unter der Kehle verſteckt. Fühler knopf- oder
keulenförmig, kurz, nur auf die halbe Bruſt
reichend. Flügel dünn, geadert, zuweilen gänz-
lich fehlend. Vorderrücken, Flügeldecken und
Hinterleib oft mit ſonderbaren blaſigen und
häutigen Fortſätzen verſehen. Beine zart, dünn,
zuweilen die vorderen zu Raubfüßen geſtaltet
und verdickt. Der ganze Körper weich. Leben
meiſt im Graſe, unter Baumrinden, aber vom Raube. Eine Art, die
Bettwanze (Acanthia lectularia), iſt gänzlich flügellos und lebt nur
vom Blute des Menſchen. Sie hält ſich beſonders in Fugen und
Ritzen des Holzwerkes auf, erſtarrt in der Kälte und kann in dieſem
Zuſtande Jahre ohne Nahrung zubringen. Syrtis; Tingis; Aradus.

Bei den folgenden Unterfamilien iſt die Schnabelſcheide vierglie-
drig und neben den Tarſalkrallen zwei kleine Haftlappen angebracht.

Blindwanzen, Capsida. Kopf dreiſeitig, Augen klein, Neben-
augen ganz fehlend. Fühler lang borſtenförmig, das zweite Glied
oft verdeckt; Körper meiſt länglich, weich; Flügeldecken lederartig ohne
Adern, mit zwei ungleichen Zellen; fehlen zuweilen ganz. Beine dünn,
fallen leicht ab. Leben meiſt in Geſellſchaft im Graſe, an Baumſtäm-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/580
Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/580>, abgerufen am 12.01.2025.