Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.die drei Ringe derselben. Die Körperbedeckung ist weich, lederartig, Der Kopf ist meist groß, breit, die Augen mit wenigen Aus- [Abbildung]
Fig. 695. nahmen stark hervortretend und mit einer gro-Kopf einer Schabe (Blatta) ßen Anzahl Facetten versehen. Die Fühler sind stets vorhanden und fast immer faden- oder borstenförmig, oft von bedeutender Länge, bei andern sehr kurz und auf eine kleine Haarborste reducirt. Sie stehen stets zwischen den Augen, die bei manchen Familien ungeheuer groß sind, so daß sie auf einer bedeutenden Strecke des Kopfes einander berühren, während sie bei andern, besonders den Schrecken, oft nur ziem- lich klein sind und vielen Larven gänzlich feh- len. Die Nebenaugen scheinen oft gänzlich zu fehlen oder sind so klein, daß sie sich nur mit Mühe entdecken lassen; wenn sie vorhanden, stehen sie im Dreieck auf dem Scheitel. [Abbildung]
Fig. 696. Kauwerkzeuge einer Schnarrschrecke (Acridium). Die Mundwerkzeuge die drei Ringe derſelben. Die Körperbedeckung iſt weich, lederartig, Der Kopf iſt meiſt groß, breit, die Augen mit wenigen Aus- [Abbildung]
Fig. 695. nahmen ſtark hervortretend und mit einer gro-Kopf einer Schabe (Blatta) ßen Anzahl Facetten verſehen. Die Fühler ſind ſtets vorhanden und faſt immer faden- oder borſtenförmig, oft von bedeutender Länge, bei andern ſehr kurz und auf eine kleine Haarborſte reducirt. Sie ſtehen ſtets zwiſchen den Augen, die bei manchen Familien ungeheuer groß ſind, ſo daß ſie auf einer bedeutenden Strecke des Kopfes einander berühren, während ſie bei andern, beſonders den Schrecken, oft nur ziem- lich klein ſind und vielen Larven gänzlich feh- len. Die Nebenaugen ſcheinen oft gänzlich zu fehlen oder ſind ſo klein, daß ſie ſich nur mit Mühe entdecken laſſen; wenn ſie vorhanden, ſtehen ſie im Dreieck auf dem Scheitel. [Abbildung]
Fig. 696. Kauwerkzeuge einer Schnarrſchrecke (Acridium). Die Mundwerkzeuge <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0582" n="576"/> die drei Ringe derſelben. Die Körperbedeckung iſt weich, lederartig,<lb/> oft nur ſehr zart, bei andern aber, wenn auch dünn, ſo doch horn-<lb/> artig feſt.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Kopf</hi> iſt meiſt groß, breit, die Augen mit wenigen Aus-<lb/><figure><head>Fig. 695.</head><lb/><p>Kopf einer Schabe <hi rendition="#aq">(Blatta)</hi><lb/> von vorn geſehen.<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> Oberlippe. <hi rendition="#aq">b</hi> Kinn-<lb/> backen. <hi rendition="#aq">c</hi> Kinnladen. <hi rendition="#aq">d</hi> Ge-<lb/> ſpaltene Unterlippe. <hi rendition="#aq">e</hi> Lip-<lb/> pentaſter. <hi rendition="#aq">f</hi> Die abgeſchnitte-<lb/> nen Fühler. <hi rendition="#aq">g</hi> Augen. <hi rendition="#aq">h</hi> Ne-<lb/> benaugen. <hi rendition="#aq">i</hi> Kinnladentaſter.</p></figure><lb/> nahmen ſtark hervortretend und mit einer gro-<lb/> ßen Anzahl Facetten verſehen. Die Fühler ſind<lb/> ſtets vorhanden und faſt immer faden- oder<lb/> borſtenförmig, oft von bedeutender Länge, bei<lb/> andern ſehr kurz und auf eine kleine Haarborſte<lb/> reducirt. Sie ſtehen ſtets zwiſchen den Augen,<lb/> die bei manchen Familien ungeheuer groß ſind,<lb/> ſo daß ſie auf einer bedeutenden Strecke des<lb/> Kopfes einander berühren, während ſie bei<lb/> andern, beſonders den Schrecken, oft nur ziem-<lb/> lich klein ſind und vielen Larven gänzlich feh-<lb/> len. Die Nebenaugen ſcheinen oft gänzlich zu<lb/> fehlen oder ſind ſo klein, daß ſie ſich nur mit<lb/> Mühe entdecken laſſen; wenn ſie vorhanden,<lb/> ſtehen ſie im Dreieck auf dem Scheitel.</p><lb/> <figure> <head>Fig. 696.</head><lb/> <p>Kauwerkzeuge einer Schnarrſchrecke <hi rendition="#aq">(Acridium).<lb/> a</hi> Oberlippe. <hi rendition="#aq">b</hi> Kinnbacken. <hi rendition="#aq">c</hi> Kinnlade.<lb/><hi rendition="#aq">d</hi> Helm. <hi rendition="#aq">e</hi> Palpe der Kinnlade. <hi rendition="#aq">f</hi> Unterlippe.</p> </figure><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Mundwerkzeuge</hi><lb/> der Geradflügler ſind ſtets<lb/> zum Kauen eingerichtet und<lb/> nur bei wenigen Familien,<lb/> deren Bilder kaum einige<lb/> Stunden zu leben haben, ver-<lb/> kümmert; — bei den meiſten<lb/> übrigen ſehr ſtark und an Zu-<lb/> ſammenſetzung keiner andern<lb/> Ordnung nachſtehend. Die<lb/> Oberlippe iſt meiſt groß, breit; die Kinnbacken breit, innen gezähnelt,<lb/> bei den fleiſchfreſſenden Arten ſtark hakig gekrümmt und ſpitz; bei den<lb/> Pflanzenfreſſern mehr breit und ſchneidend. Die Kinnladen zeigen<lb/> faſt bei allen Familien einen gezähnelten Hauptaſt, ſo wie deutliche<lb/> mehrgliederige Palpen und außerdem noch ein mittleres Stück, welches<lb/> mannigfach wechſelnde Beſchaffenheit zeigt. Bei den Geradflüglern im<lb/> engeren Sinne <hi rendition="#aq">(Ulonata)</hi> iſt dieſer Mittelaſt blattartig gebogen, nach<lb/> vorne zu breiter und bildet eine Schuppe, die von beiden Seiten her<lb/> die übrigen Mundtheile in ähnlicher Weiſe deckt, wie die Lippen von<lb/> oben und unten her, weßhalb man ſie auch den Helm <hi rendition="#aq">(galea; galète)</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [576/0582]
die drei Ringe derſelben. Die Körperbedeckung iſt weich, lederartig,
oft nur ſehr zart, bei andern aber, wenn auch dünn, ſo doch horn-
artig feſt.
Der Kopf iſt meiſt groß, breit, die Augen mit wenigen Aus-
[Abbildung Fig. 695.
Kopf einer Schabe (Blatta)
von vorn geſehen.
a Oberlippe. b Kinn-
backen. c Kinnladen. d Ge-
ſpaltene Unterlippe. e Lip-
pentaſter. f Die abgeſchnitte-
nen Fühler. g Augen. h Ne-
benaugen. i Kinnladentaſter.]
nahmen ſtark hervortretend und mit einer gro-
ßen Anzahl Facetten verſehen. Die Fühler ſind
ſtets vorhanden und faſt immer faden- oder
borſtenförmig, oft von bedeutender Länge, bei
andern ſehr kurz und auf eine kleine Haarborſte
reducirt. Sie ſtehen ſtets zwiſchen den Augen,
die bei manchen Familien ungeheuer groß ſind,
ſo daß ſie auf einer bedeutenden Strecke des
Kopfes einander berühren, während ſie bei
andern, beſonders den Schrecken, oft nur ziem-
lich klein ſind und vielen Larven gänzlich feh-
len. Die Nebenaugen ſcheinen oft gänzlich zu
fehlen oder ſind ſo klein, daß ſie ſich nur mit
Mühe entdecken laſſen; wenn ſie vorhanden,
ſtehen ſie im Dreieck auf dem Scheitel.
[Abbildung Fig. 696.
Kauwerkzeuge einer Schnarrſchrecke (Acridium).
a Oberlippe. b Kinnbacken. c Kinnlade.
d Helm. e Palpe der Kinnlade. f Unterlippe. ]
Die Mundwerkzeuge
der Geradflügler ſind ſtets
zum Kauen eingerichtet und
nur bei wenigen Familien,
deren Bilder kaum einige
Stunden zu leben haben, ver-
kümmert; — bei den meiſten
übrigen ſehr ſtark und an Zu-
ſammenſetzung keiner andern
Ordnung nachſtehend. Die
Oberlippe iſt meiſt groß, breit; die Kinnbacken breit, innen gezähnelt,
bei den fleiſchfreſſenden Arten ſtark hakig gekrümmt und ſpitz; bei den
Pflanzenfreſſern mehr breit und ſchneidend. Die Kinnladen zeigen
faſt bei allen Familien einen gezähnelten Hauptaſt, ſo wie deutliche
mehrgliederige Palpen und außerdem noch ein mittleres Stück, welches
mannigfach wechſelnde Beſchaffenheit zeigt. Bei den Geradflüglern im
engeren Sinne (Ulonata) iſt dieſer Mittelaſt blattartig gebogen, nach
vorne zu breiter und bildet eine Schuppe, die von beiden Seiten her
die übrigen Mundtheile in ähnlicher Weiſe deckt, wie die Lippen von
oben und unten her, weßhalb man ſie auch den Helm (galea; galète)
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