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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 712.
[Abbildung] Fig. 713. Fig. 714. Fig 715.

Fig. 712 -- 715. Termiten.
Fig. 712. Männchen mit ausgebreiteten Flügeln. Fig. 713. Trächtiges
Weibchen. Fig. 714. Arbeiter. Fig. 715. Soldat.

stehen auf kurzen Stummeln und fallen bei beiden Geschlechtern leicht
ab. Die Tarsen sind viergliedrig. Die männlichen Individuen haben
einen länglichen Hinterleib, ebenso die jungfräulichen Weibchen. Nach
der Begattung schwillt der Leib der letzteren unverhältnißmäßig an
und bildet endlich einen ungeheuren Eiersack, der hunderttausende von
Eiern nach und nach ablegt. Die geflügelten Männchen und Weib-
chen verlassen zu gewissen Zeiten in Schwärmen den Stock, und be-
gatten sich außen; die befruchteten Weibchen werden zurückgebracht,
und zwar hat jede Wohnung nur ein solches Weibchen in besonderer
Zelle, während die Männchen zu Grunde gehen. Außerdem finden
sich in den Wohnungen Hunderttausende von Larven, deren Körper-
gestalt derjenigen der Männchen (ohne Flügel) gleicht und die beson-
ders zum Arbeiten taugen. Diese Arbeiter haben einen runden Kopf
mit deutlichen Augen und wenig vorstehenden Kiefern. Sie zeigen je
nach ihrem Alter, mehr oder weniger deutliche Flügelstummeln. End-
lich eine vierte Art von Individuen, von denen man noch nicht recht
weiß, ob es Geschlechtslose oder Larven sind, haben einen großen cy-
lindrischen Kopf ohne Augen, mit spitzer Schnauze und langen, schar-


[Abbildung] Fig. 712.
[Abbildung] Fig. 713. Fig. 714. Fig 715.

Fig. 712 — 715. Termiten.
Fig. 712. Männchen mit ausgebreiteten Flügeln. Fig. 713. Trächtiges
Weibchen. Fig. 714. Arbeiter. Fig. 715. Soldat.

ſtehen auf kurzen Stummeln und fallen bei beiden Geſchlechtern leicht
ab. Die Tarſen ſind viergliedrig. Die männlichen Individuen haben
einen länglichen Hinterleib, ebenſo die jungfräulichen Weibchen. Nach
der Begattung ſchwillt der Leib der letzteren unverhältnißmäßig an
und bildet endlich einen ungeheuren Eierſack, der hunderttauſende von
Eiern nach und nach ablegt. Die geflügelten Männchen und Weib-
chen verlaſſen zu gewiſſen Zeiten in Schwärmen den Stock, und be-
gatten ſich außen; die befruchteten Weibchen werden zurückgebracht,
und zwar hat jede Wohnung nur ein ſolches Weibchen in beſonderer
Zelle, während die Männchen zu Grunde gehen. Außerdem finden
ſich in den Wohnungen Hunderttauſende von Larven, deren Körper-
geſtalt derjenigen der Männchen (ohne Flügel) gleicht und die beſon-
ders zum Arbeiten taugen. Dieſe Arbeiter haben einen runden Kopf
mit deutlichen Augen und wenig vorſtehenden Kiefern. Sie zeigen je
nach ihrem Alter, mehr oder weniger deutliche Flügelſtummeln. End-
lich eine vierte Art von Individuen, von denen man noch nicht recht
weiß, ob es Geſchlechtsloſe oder Larven ſind, haben einen großen cy-
lindriſchen Kopf ohne Augen, mit ſpitzer Schnauze und langen, ſchar-

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[587/0593] [Abbildung Fig. 712.] [Abbildung Fig. 713. Fig. 714. Fig 715. Fig. 712 — 715. Termiten. Fig. 712. Männchen mit ausgebreiteten Flügeln. Fig. 713. Trächtiges Weibchen. Fig. 714. Arbeiter. Fig. 715. Soldat.] ſtehen auf kurzen Stummeln und fallen bei beiden Geſchlechtern leicht ab. Die Tarſen ſind viergliedrig. Die männlichen Individuen haben einen länglichen Hinterleib, ebenſo die jungfräulichen Weibchen. Nach der Begattung ſchwillt der Leib der letzteren unverhältnißmäßig an und bildet endlich einen ungeheuren Eierſack, der hunderttauſende von Eiern nach und nach ablegt. Die geflügelten Männchen und Weib- chen verlaſſen zu gewiſſen Zeiten in Schwärmen den Stock, und be- gatten ſich außen; die befruchteten Weibchen werden zurückgebracht, und zwar hat jede Wohnung nur ein ſolches Weibchen in beſonderer Zelle, während die Männchen zu Grunde gehen. Außerdem finden ſich in den Wohnungen Hunderttauſende von Larven, deren Körper- geſtalt derjenigen der Männchen (ohne Flügel) gleicht und die beſon- ders zum Arbeiten taugen. Dieſe Arbeiter haben einen runden Kopf mit deutlichen Augen und wenig vorſtehenden Kiefern. Sie zeigen je nach ihrem Alter, mehr oder weniger deutliche Flügelſtummeln. End- lich eine vierte Art von Individuen, von denen man noch nicht recht weiß, ob es Geſchlechtsloſe oder Larven ſind, haben einen großen cy- lindriſchen Kopf ohne Augen, mit ſpitzer Schnauze und langen, ſchar-

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/593>, abgerufen am 23.12.2024.