len, besonders bei Holzbohrern -- sie sind stets einfach faden- oder kegelförmig, haben nie mehr als vier Glieder und stehen fast immer seitlich am Kopfrande über den Kiefern, selten auf der Stirn- fläche.
Die Mundwerkzeuge sind, je nach der Nahrung, verschieden gestaltet. Oft dient als Decke der ganzen Theile ein bewegliches, an der Stirn eingelenktes Kopfschild, das indeß eben so oft fehlt. Das- selbe begegnet oft der Oberlippe, die manchmal deutlich abgesetzt, be- weglich, zuweilen mit der Stirn verwachsen ist oder ganz fehlt, wo dann der Stirnrand zugleich den Mundrand bildet und die übrigen Freßwerkzeuge ganz frei vor dem Kopfe stehen. Dieß ist bei vielen, vom Raube lebenden Larven (Cicindelida, Carabida, Histerida, Lam- pyrida, Hydrophylida, Staphylinida) der Fall und dann ist die Mund- öffnung außerordentlich fein und nur mit Mühe nachzuweisen. Die scharfen Kiefer dienen solchen Raublarven zum Anbeißen der Beute, zum Durchbohren der Haut und zum Zerfleischen der Eingeweide, deren flüssige Bestandtheile dann von der feinen Mundöffnung auf- gesaugt werden. Bei den Wasserkäferlarven (Dytiscida) ist sogar durchaus keine Mundöffnung vorhanden, sondern beide Kiefer selbst von Kanälen durchlaufen, welche sich an der Spitze der Kiefer spalt- förmig öffnen und durch die der Saft der Beute eingesogen wird. Kiefer sind stets vorhanden; -- bei den Räubern säbel- oder sichel- förmig, scharf und spitz, meist über den Kopf vorragend und über- einandergreifend; bei den Pflanzenfressern kurz, derb, dreieckig, oft mit stumpf gezähnten Kau- und Schneideflächen, die gegeneinander passen. Die Kinnladen haben meist dieselben Theile, wie beim vollkomme- nen Käfer -- eine Angel (cardo), die zuweilen stielförmig wird und dann den Haupttheil des Ganzen ausmacht -- eine Lade, die meist verwachsen, zuweilen gezähnelt, selten eingelenkt ist, und einen Taster, der fadenförmige Gestalt und drei Glieder hat. Die Unterlippe ist oft verwachsen, stets klein, ihre Taster zweigliederig, die Zunge meist nur rudimentär.
Vielen holzbohrenden Käferlarven fehlen die Beine durchaus, bei anderen sind sie nur durch borstentragende Warzenvorsprünge ange- deutet. Wenn sie vorhanden sind, so stehen sie an den drei ersten,
len, beſonders bei Holzbohrern — ſie ſind ſtets einfach faden- oder kegelförmig, haben nie mehr als vier Glieder und ſtehen faſt immer ſeitlich am Kopfrande über den Kiefern, ſelten auf der Stirn- fläche.
Die Mundwerkzeuge ſind, je nach der Nahrung, verſchieden geſtaltet. Oft dient als Decke der ganzen Theile ein bewegliches, an der Stirn eingelenktes Kopfſchild, das indeß eben ſo oft fehlt. Das- ſelbe begegnet oft der Oberlippe, die manchmal deutlich abgeſetzt, be- weglich, zuweilen mit der Stirn verwachſen iſt oder ganz fehlt, wo dann der Stirnrand zugleich den Mundrand bildet und die übrigen Freßwerkzeuge ganz frei vor dem Kopfe ſtehen. Dieß iſt bei vielen, vom Raube lebenden Larven (Cicindelida, Carabida, Histerida, Lam- pyrida, Hydrophylida, Staphylinida) der Fall und dann iſt die Mund- öffnung außerordentlich fein und nur mit Mühe nachzuweiſen. Die ſcharfen Kiefer dienen ſolchen Raublarven zum Anbeißen der Beute, zum Durchbohren der Haut und zum Zerfleiſchen der Eingeweide, deren flüſſige Beſtandtheile dann von der feinen Mundöffnung auf- geſaugt werden. Bei den Waſſerkäferlarven (Dytiscida) iſt ſogar durchaus keine Mundöffnung vorhanden, ſondern beide Kiefer ſelbſt von Kanälen durchlaufen, welche ſich an der Spitze der Kiefer ſpalt- förmig öffnen und durch die der Saft der Beute eingeſogen wird. Kiefer ſind ſtets vorhanden; — bei den Räubern ſäbel- oder ſichel- förmig, ſcharf und ſpitz, meiſt über den Kopf vorragend und über- einandergreifend; bei den Pflanzenfreſſern kurz, derb, dreieckig, oft mit ſtumpf gezähnten Kau- und Schneideflächen, die gegeneinander paſſen. Die Kinnladen haben meiſt dieſelben Theile, wie beim vollkomme- nen Käfer — eine Angel (cardo), die zuweilen ſtielförmig wird und dann den Haupttheil des Ganzen ausmacht — eine Lade, die meiſt verwachſen, zuweilen gezähnelt, ſelten eingelenkt iſt, und einen Taſter, der fadenförmige Geſtalt und drei Glieder hat. Die Unterlippe iſt oft verwachſen, ſtets klein, ihre Taſter zweigliederig, die Zunge meiſt nur rudimentär.
Vielen holzbohrenden Käferlarven fehlen die Beine durchaus, bei anderen ſind ſie nur durch borſtentragende Warzenvorſprünge ange- deutet. Wenn ſie vorhanden ſind, ſo ſtehen ſie an den drei erſten,
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len, beſonders bei Holzbohrern — ſie ſind ſtets einfach faden-
oder kegelförmig, haben nie mehr als vier Glieder und ſtehen faſt
immer ſeitlich am Kopfrande über den Kiefern, ſelten auf der Stirn-
fläche.
Die Mundwerkzeuge ſind, je nach der Nahrung, verſchieden
geſtaltet. Oft dient als Decke der ganzen Theile ein bewegliches, an
der Stirn eingelenktes Kopfſchild, das indeß eben ſo oft fehlt. Das-
ſelbe begegnet oft der Oberlippe, die manchmal deutlich abgeſetzt, be-
weglich, zuweilen mit der Stirn verwachſen iſt oder ganz fehlt, wo
dann der Stirnrand zugleich den Mundrand bildet und die übrigen
Freßwerkzeuge ganz frei vor dem Kopfe ſtehen. Dieß iſt bei vielen,
vom Raube lebenden Larven (Cicindelida, Carabida, Histerida, Lam-
pyrida, Hydrophylida, Staphylinida) der Fall und dann iſt die Mund-
öffnung außerordentlich fein und nur mit Mühe nachzuweiſen. Die
ſcharfen Kiefer dienen ſolchen Raublarven zum Anbeißen der Beute,
zum Durchbohren der Haut und zum Zerfleiſchen der Eingeweide,
deren flüſſige Beſtandtheile dann von der feinen Mundöffnung auf-
geſaugt werden. Bei den Waſſerkäferlarven (Dytiscida) iſt ſogar
durchaus keine Mundöffnung vorhanden, ſondern beide Kiefer ſelbſt
von Kanälen durchlaufen, welche ſich an der Spitze der Kiefer ſpalt-
förmig öffnen und durch die der Saft der Beute eingeſogen wird.
Kiefer ſind ſtets vorhanden; — bei den Räubern ſäbel- oder ſichel-
förmig, ſcharf und ſpitz, meiſt über den Kopf vorragend und über-
einandergreifend; bei den Pflanzenfreſſern kurz, derb, dreieckig, oft mit
ſtumpf gezähnten Kau- und Schneideflächen, die gegeneinander paſſen.
Die Kinnladen haben meiſt dieſelben Theile, wie beim vollkomme-
nen Käfer — eine Angel (cardo), die zuweilen ſtielförmig wird und
dann den Haupttheil des Ganzen ausmacht — eine Lade, die meiſt
verwachſen, zuweilen gezähnelt, ſelten eingelenkt iſt, und einen Taſter,
der fadenförmige Geſtalt und drei Glieder hat. Die Unterlippe
iſt oft verwachſen, ſtets klein, ihre Taſter zweigliederig, die Zunge
meiſt nur rudimentär.
Vielen holzbohrenden Käferlarven fehlen die Beine durchaus, bei
anderen ſind ſie nur durch borſtentragende Warzenvorſprünge ange-
deutet. Wenn ſie vorhanden ſind, ſo ſtehen ſie an den drei erſten,
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/654>, abgerufen am 23.12.2024.
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