Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.der Wirbelsäule, oder bei den niederen Typen von einem einfachen [Abbildung]
Fig. 926. Schluß bei ihnen durch große StreckenSenkrechter Querdurchschnitt durch die dazwischen ausgebreiteter Häute ergänzt werden. So stellt sich demnach bei einem queren Durchschnitte des Körpers die Wirbelsäule als die faktische Axe des Körpers in diesem Kreise dar, zugleich zwei Bogen aussendend, nach der Rücken- gegend hin die für das Central-Ner- vensystem bestimmten, während nach der Bauchgegend die Hüllen für die Cen- tral-Körpergefäße und die Eingeweide von ihr ausgehen und hierdurch auch die relative Lagerung der einzelnen Or- gane bestimmt wird. Das Central-Ner- vensystem liegt auf der oberen Seite dieser Axe, der Rückenfläche zunächst, unmittelbar auf den Wirbelkörpern und der Schädel- basis auf. Unter der Axe finden sich die Eingeweide und so sehr auch ihre Ent- wickelung wechseln mag, dennoch stets in derselben relativen Lage, nämlich der Wirbelsäule zunächst angeheftet, die Nie- ren und die inneren Geschlechtstheile, in der Mitte der Darm und am weitesten gegen die Bauchfläche hin, unmittelbar an der Wandung ihrer betreffenden Höh- der Wirbelſäule, oder bei den niederen Typen von einem einfachen [Abbildung]
Fig. 926. Schluß bei ihnen durch große StreckenSenkrechter Querdurchſchnitt durch die dazwiſchen ausgebreiteter Häute ergänzt werden. So ſtellt ſich demnach bei einem queren Durchſchnitte des Körpers die Wirbelſäule als die faktiſche Axe des Körpers in dieſem Kreiſe dar, zugleich zwei Bogen ausſendend, nach der Rücken- gegend hin die für das Central-Ner- venſyſtem beſtimmten, während nach der Bauchgegend die Hüllen für die Cen- tral-Körpergefäße und die Eingeweide von ihr ausgehen und hierdurch auch die relative Lagerung der einzelnen Or- gane beſtimmt wird. Das Central-Ner- venſyſtem liegt auf der oberen Seite dieſer Axe, der Rückenfläche zunächſt, unmittelbar auf den Wirbelkörpern und der Schädel- baſis auf. Unter der Axe finden ſich die Eingeweide und ſo ſehr auch ihre Ent- wickelung wechſeln mag, dennoch ſtets in derſelben relativen Lage, nämlich der Wirbelſäule zunächſt angeheftet, die Nie- ren und die inneren Geſchlechtstheile, in der Mitte der Darm und am weiteſten gegen die Bauchfläche hin, unmittelbar an der Wandung ihrer betreffenden Höh- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0012" n="6"/> der Wirbelſäule, oder bei den niederen Typen von einem einfachen<lb/> Faſerknorpelſtrang, der Wirbelſaite <hi rendition="#aq">(Chorda dorsalis)</hi>, gebildet wird.<lb/> Von dieſer Axe ſtrahlen gegen die Rücken- und Bauchſeite hin Bogen-<lb/> fortſätze aus, die ſich bald mehr bald minder vollſtändig zu Ringen oder<lb/> Gewölbe vereinigen und welche zum Schutze der Eingeweide beſtimmt ſind.<lb/> Die oberen Bogenbildungen ſchließen ſich meiſtens am vollſtändigſten<lb/> und bilden ſo eine Kapſel für das Gehirn und die höheren Sinnes-<lb/> organe, den Schädel, und für das Rückenmark eine aus Spitzbogen<lb/> zuſammengewölbte Röhre, den Rückenkanal, ſo daß demnach die ganze<lb/> obere Bogenbildung hauptſächlich nur zum Schutze des centralen<lb/> Nervenſyſtemes beſtimmt iſt. Bei weitem nicht ſo feſt ſchließen ſich<lb/> die unteren Bogenhälften, welche zur Umhüllung der Eingeweide und<lb/> der großen Blutgefäße des Körpers dienen, und meiſtens muß der<lb/><figure><head>Fig. 926.</head><lb/><p>Senkrechter Querdurchſchnitt durch die<lb/> Bauchhöhle eines Fiſches.<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> Rückenfloſſe. <hi rendition="#aq">b</hi> Floſſenträger.<lb/><hi rendition="#aq">c</hi> Dornfortſatz. <hi rendition="#aq">d</hi> Obere Bogen-<lb/> ſtücke. <hi rendition="#aq">e</hi> Körper. <hi rendition="#aq">f</hi> Untere Bogen-<lb/> ſtücke des Rückenwirbels. Letztere<lb/> ſchließen die große Körperarterie, die<lb/><hi rendition="#aq">Aorta</hi>, ein. <hi rendition="#aq">g</hi> Rippen. <hi rendition="#aq">h</hi> Haut,<lb/> mit Schuppen bedeckt. <hi rendition="#aq">i</hi> Bauch-<lb/> floſſen. <hi rendition="#aq">k</hi> Seitliche Muskelmaſſen.<lb/><hi rendition="#aq">l</hi> Muskelgräten. <hi rendition="#aq">m</hi> Rückenmark.<lb/><hi rendition="#aq">n</hi> Seitenkanal. <hi rendition="#aq">o</hi> Niere. <hi rendition="#aq">p</hi> Schwimm-<lb/> blaſe. <hi rendition="#aq">q</hi> Eierſtock. <hi rendition="#aq">r</hi> Magen. <hi rendition="#aq">s</hi><lb/> Darm. <hi rendition="#aq">t</hi> Leber. <hi rendition="#aq">u</hi> Milz.</p></figure><lb/> Schluß bei ihnen durch große Strecken<lb/> dazwiſchen ausgebreiteter Häute ergänzt<lb/> werden. So ſtellt ſich demnach bei einem<lb/> queren Durchſchnitte des Körpers die<lb/> Wirbelſäule als die faktiſche Axe des<lb/> Körpers in dieſem Kreiſe dar, zugleich<lb/> zwei Bogen ausſendend, nach der Rücken-<lb/> gegend hin die für das Central-Ner-<lb/> venſyſtem beſtimmten, während nach der<lb/> Bauchgegend die Hüllen für die Cen-<lb/> tral-Körpergefäße und die Eingeweide<lb/> von ihr ausgehen und hierdurch auch<lb/> die relative Lagerung der einzelnen Or-<lb/> gane beſtimmt wird. Das Central-Ner-<lb/> venſyſtem liegt auf der oberen Seite dieſer<lb/> Axe, der Rückenfläche zunächſt, unmittelbar<lb/> auf den Wirbelkörpern und der Schädel-<lb/> baſis auf. Unter der Axe finden ſich die<lb/> Eingeweide und ſo ſehr auch ihre Ent-<lb/> wickelung wechſeln mag, dennoch ſtets in<lb/> derſelben relativen Lage, nämlich der<lb/> Wirbelſäule zunächſt angeheftet, die Nie-<lb/> ren und die inneren Geſchlechtstheile, in<lb/> der Mitte der Darm und am weiteſten<lb/> gegen die Bauchfläche hin, unmittelbar<lb/> an der Wandung ihrer betreffenden Höh-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0012]
der Wirbelſäule, oder bei den niederen Typen von einem einfachen
Faſerknorpelſtrang, der Wirbelſaite (Chorda dorsalis), gebildet wird.
Von dieſer Axe ſtrahlen gegen die Rücken- und Bauchſeite hin Bogen-
fortſätze aus, die ſich bald mehr bald minder vollſtändig zu Ringen oder
Gewölbe vereinigen und welche zum Schutze der Eingeweide beſtimmt ſind.
Die oberen Bogenbildungen ſchließen ſich meiſtens am vollſtändigſten
und bilden ſo eine Kapſel für das Gehirn und die höheren Sinnes-
organe, den Schädel, und für das Rückenmark eine aus Spitzbogen
zuſammengewölbte Röhre, den Rückenkanal, ſo daß demnach die ganze
obere Bogenbildung hauptſächlich nur zum Schutze des centralen
Nervenſyſtemes beſtimmt iſt. Bei weitem nicht ſo feſt ſchließen ſich
die unteren Bogenhälften, welche zur Umhüllung der Eingeweide und
der großen Blutgefäße des Körpers dienen, und meiſtens muß der
[Abbildung Fig. 926.
Senkrechter Querdurchſchnitt durch die
Bauchhöhle eines Fiſches.
a Rückenfloſſe. b Floſſenträger.
c Dornfortſatz. d Obere Bogen-
ſtücke. e Körper. f Untere Bogen-
ſtücke des Rückenwirbels. Letztere
ſchließen die große Körperarterie, die
Aorta, ein. g Rippen. h Haut,
mit Schuppen bedeckt. i Bauch-
floſſen. k Seitliche Muskelmaſſen.
l Muskelgräten. m Rückenmark.
n Seitenkanal. o Niere. p Schwimm-
blaſe. q Eierſtock. r Magen. s
Darm. t Leber. u Milz.]
Schluß bei ihnen durch große Strecken
dazwiſchen ausgebreiteter Häute ergänzt
werden. So ſtellt ſich demnach bei einem
queren Durchſchnitte des Körpers die
Wirbelſäule als die faktiſche Axe des
Körpers in dieſem Kreiſe dar, zugleich
zwei Bogen ausſendend, nach der Rücken-
gegend hin die für das Central-Ner-
venſyſtem beſtimmten, während nach der
Bauchgegend die Hüllen für die Cen-
tral-Körpergefäße und die Eingeweide
von ihr ausgehen und hierdurch auch
die relative Lagerung der einzelnen Or-
gane beſtimmt wird. Das Central-Ner-
venſyſtem liegt auf der oberen Seite dieſer
Axe, der Rückenfläche zunächſt, unmittelbar
auf den Wirbelkörpern und der Schädel-
baſis auf. Unter der Axe finden ſich die
Eingeweide und ſo ſehr auch ihre Ent-
wickelung wechſeln mag, dennoch ſtets in
derſelben relativen Lage, nämlich der
Wirbelſäule zunächſt angeheftet, die Nie-
ren und die inneren Geſchlechtstheile, in
der Mitte der Darm und am weiteſten
gegen die Bauchfläche hin, unmittelbar
an der Wandung ihrer betreffenden Höh-
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