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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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die Mitte des Körpers gestellt und die großen, senkrechten Flossen alle
weit nach hinten gerückt, was die Schwimmfähigkeit ungemein beför-
dert. Bei allen diesen Fischen finden sich zwei Rückenflossen und zwei
Afterflossen, was wesentlich die Familie von allen übrigen Ganoiden
unterscheidet, und eine heterocerke Schwanzflosse, alle mit weichen Strah-
len ohne Spur von Stacheln oder Schindeln besetzt. Dipterus; Dip-
lopterus; Osteolepis
.

[Abbildung] Fig. 1037.

Restauration von Palaeoniscus.

Eine äußerst zahlreiche Familie, welche fast in allen geologischen For-
mationen verbreitet vorkommt, wird von denjenigen Ganoiden gebildet,
welche nur eine einzige Reihe von Schindeln, wenigstens auf der oberen
Firste der Schwanzflosse tragen, und deßhalb Einzeiler (Monosticha)
genannt werden. Diese Schindeln sitzen stets mit einer gabelförmigen
Basis auf der Kante der Flosse fest und sind oft auch noch über die
vorderen Ränder der sämmtlichen übrigen Flossen verbreitet. Stets
findet sich nur eine Rückenflosse und eine Afterflosse, von denen die
erstere namentlich gewöhnlich in der Mitte des Körpers sich findet.
Die Schuppen sind stets mäßig groß, ihr hinterer Rand zuweilen
etwas abgerundet, doch nie so, daß die rhomboidale Gestalt verloren
geht. Die Bezahnung dieser Fische wechselt in vielfacher Beziehung
und man kann hiernach, so wie nach der Körpergestalt und dem dar-
aus zu erschließenden Instinkte zwei Gruppen unterscheiden, welche
man früher zu besonderen Familien erhob. Man faßte bei dieser Clas-
sification Einzeiler und Zweizeiler (diese und die folgende Familie)
zusammen und nannte die schlanken, langgestreckten, spindelförmigen
Fische, welche hierdurch, sowie durch ihre meist großen, einzelstehenden
spitzkegelförmigen Zähne sich vorzüglich als Raubfische dokumentirten,
Sauroiden, während man die Fische mit mehr breitem, plattem,
gedrängtem Körper, weniger entwickelten Flossen und kleinen Bürsten-
oder Hechelzähnen mit dem Namen der Lepidoiden belegte. Diese
Eintheilung erschien indeß zu wenig auf durchgreifende Unterschiede
gestützt, da vielfache Uebergangsformen sich beobachten lassen, während
die hier gegebenen Merkmale, wenn gleich auf einem unbedeutenden

die Mitte des Körpers geſtellt und die großen, ſenkrechten Floſſen alle
weit nach hinten gerückt, was die Schwimmfähigkeit ungemein beför-
dert. Bei allen dieſen Fiſchen finden ſich zwei Rückenfloſſen und zwei
Afterfloſſen, was weſentlich die Familie von allen übrigen Ganoiden
unterſcheidet, und eine heterocerke Schwanzfloſſe, alle mit weichen Strah-
len ohne Spur von Stacheln oder Schindeln beſetzt. Dipterus; Dip-
lopterus; Osteolepis
.

[Abbildung] Fig. 1037.

Reſtauration von Palaeoniscus.

Eine äußerſt zahlreiche Familie, welche faſt in allen geologiſchen For-
mationen verbreitet vorkommt, wird von denjenigen Ganoiden gebildet,
welche nur eine einzige Reihe von Schindeln, wenigſtens auf der oberen
Firſte der Schwanzfloſſe tragen, und deßhalb Einzeiler (Monosticha)
genannt werden. Dieſe Schindeln ſitzen ſtets mit einer gabelförmigen
Baſis auf der Kante der Floſſe feſt und ſind oft auch noch über die
vorderen Ränder der ſämmtlichen übrigen Floſſen verbreitet. Stets
findet ſich nur eine Rückenfloſſe und eine Afterfloſſe, von denen die
erſtere namentlich gewöhnlich in der Mitte des Körpers ſich findet.
Die Schuppen ſind ſtets mäßig groß, ihr hinterer Rand zuweilen
etwas abgerundet, doch nie ſo, daß die rhomboidale Geſtalt verloren
geht. Die Bezahnung dieſer Fiſche wechſelt in vielfacher Beziehung
und man kann hiernach, ſo wie nach der Körpergeſtalt und dem dar-
aus zu erſchließenden Inſtinkte zwei Gruppen unterſcheiden, welche
man früher zu beſonderen Familien erhob. Man faßte bei dieſer Claſ-
ſification Einzeiler und Zweizeiler (dieſe und die folgende Familie)
zuſammen und nannte die ſchlanken, langgeſtreckten, ſpindelförmigen
Fiſche, welche hierdurch, ſowie durch ihre meiſt großen, einzelſtehenden
ſpitzkegelförmigen Zähne ſich vorzüglich als Raubfiſche dokumentirten,
Sauroiden, während man die Fiſche mit mehr breitem, plattem,
gedrängtem Körper, weniger entwickelten Floſſen und kleinen Bürſten-
oder Hechelzähnen mit dem Namen der Lepidoiden belegte. Dieſe
Eintheilung erſchien indeß zu wenig auf durchgreifende Unterſchiede
geſtützt, da vielfache Uebergangsformen ſich beobachten laſſen, während
die hier gegebenen Merkmale, wenn gleich auf einem unbedeutenden

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[132/0138] die Mitte des Körpers geſtellt und die großen, ſenkrechten Floſſen alle weit nach hinten gerückt, was die Schwimmfähigkeit ungemein beför- dert. Bei allen dieſen Fiſchen finden ſich zwei Rückenfloſſen und zwei Afterfloſſen, was weſentlich die Familie von allen übrigen Ganoiden unterſcheidet, und eine heterocerke Schwanzfloſſe, alle mit weichen Strah- len ohne Spur von Stacheln oder Schindeln beſetzt. Dipterus; Dip- lopterus; Osteolepis. [Abbildung Fig. 1037. Reſtauration von Palaeoniscus. ] Eine äußerſt zahlreiche Familie, welche faſt in allen geologiſchen For- mationen verbreitet vorkommt, wird von denjenigen Ganoiden gebildet, welche nur eine einzige Reihe von Schindeln, wenigſtens auf der oberen Firſte der Schwanzfloſſe tragen, und deßhalb Einzeiler (Monosticha) genannt werden. Dieſe Schindeln ſitzen ſtets mit einer gabelförmigen Baſis auf der Kante der Floſſe feſt und ſind oft auch noch über die vorderen Ränder der ſämmtlichen übrigen Floſſen verbreitet. Stets findet ſich nur eine Rückenfloſſe und eine Afterfloſſe, von denen die erſtere namentlich gewöhnlich in der Mitte des Körpers ſich findet. Die Schuppen ſind ſtets mäßig groß, ihr hinterer Rand zuweilen etwas abgerundet, doch nie ſo, daß die rhomboidale Geſtalt verloren geht. Die Bezahnung dieſer Fiſche wechſelt in vielfacher Beziehung und man kann hiernach, ſo wie nach der Körpergeſtalt und dem dar- aus zu erſchließenden Inſtinkte zwei Gruppen unterſcheiden, welche man früher zu beſonderen Familien erhob. Man faßte bei dieſer Claſ- ſification Einzeiler und Zweizeiler (dieſe und die folgende Familie) zuſammen und nannte die ſchlanken, langgeſtreckten, ſpindelförmigen Fiſche, welche hierdurch, ſowie durch ihre meiſt großen, einzelſtehenden ſpitzkegelförmigen Zähne ſich vorzüglich als Raubfiſche dokumentirten, Sauroiden, während man die Fiſche mit mehr breitem, plattem, gedrängtem Körper, weniger entwickelten Floſſen und kleinen Bürſten- oder Hechelzähnen mit dem Namen der Lepidoiden belegte. Dieſe Eintheilung erſchien indeß zu wenig auf durchgreifende Unterſchiede geſtützt, da vielfache Uebergangsformen ſich beobachten laſſen, während die hier gegebenen Merkmale, wenn gleich auf einem unbedeutenden

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/138>, abgerufen am 23.11.2024.