lang, bald nur der Unterkiefer sehr verlängert, der Oberkiefer dagegen klappenförmig verkürzt. Es sind geschmacklose, schlechte Fische, die nur in der See vorkommen. Belone; Scomberesox; Sairis; Hemirham- phus; Exocoetus.
Alle Uebrigen dieser Unterordnung angehörigen Familien besitzen nur eine Rückenflosse, deren vordere Hälfte aber nur aus Stachel- strahlen besteht, zwischen welchen zuweilen sich verlängerte Hautläpp- chen finden; sie schließen sich durch diese Bildung der Flossen, so wie durch den Bau der Schwimmblase, welcher der Luftgang fehlt, an die Stachelflosser an, während die Hornhechte den Uebergang zu den Weichflossern vermitteln. Wir unterscheiden unter den Stachelflossern der Unterordnung folgende Familien:
[Abbildung]
Fig. 1073.
Cichla saxatilis.
Die Chromiden(Chromida) sind sämmtlich Flußfische der heißen Gegenden, deren Kopf und Körper meist mit großen Kammschuppen bedeckt ist. Ihre Seitenlinie ist unterbrochen, die Rückenflosse in ihrer größeren Hälfte stachelig, meist mit dazwischenliegenden Hautfähnchen; After- und Bauchflosse, die an der Brust steht, mit wenigstens einem Stachelstrahle bewaffnet. Die Fische besitzen meist fleischige Lippen und mehrere Reihen scharfer, schneidender Zähne, sowie auf jeder Seite nur ein einfaches Nasloch. Der Vorderdeckel ist meistens glatt, nur bei einer Gattung gezähnelt, die Schlundknochen aus zwei durch Naht verbundenen Stücken gebildet, der vierte Kiemenbogen mit zwei Reihen gleich langer Kiemenblättchen besetzt und durch eine lange weite Spalte von dem Schlundknochen getrennt. Die geschlossene Schwimmblase und ein Blindsack des Magens sind stets vorhanden, dagegen fehlen die Pförtneranhänge. Die Nebenkiemen fehlen ebenso durchaus. Chromis; Cichla; Eteroplus; Crenicichla; Acara.
Die Familie der Kamm-Lippfische(Pomacentrida), welche durch- aus nur die Seen der wärmeren Zonen bewohnt, kommt den vorigen
lang, bald nur der Unterkiefer ſehr verlängert, der Oberkiefer dagegen klappenförmig verkürzt. Es ſind geſchmackloſe, ſchlechte Fiſche, die nur in der See vorkommen. Belone; Scomberesox; Saïris; Hemirham- phus; Exocoetus.
Alle Uebrigen dieſer Unterordnung angehörigen Familien beſitzen nur eine Rückenfloſſe, deren vordere Hälfte aber nur aus Stachel- ſtrahlen beſteht, zwiſchen welchen zuweilen ſich verlängerte Hautläpp- chen finden; ſie ſchließen ſich durch dieſe Bildung der Floſſen, ſo wie durch den Bau der Schwimmblaſe, welcher der Luftgang fehlt, an die Stachelfloſſer an, während die Hornhechte den Uebergang zu den Weichfloſſern vermitteln. Wir unterſcheiden unter den Stachelfloſſern der Unterordnung folgende Familien:
[Abbildung]
Fig. 1073.
Cichla saxatilis.
Die Chromiden(Chromida) ſind ſämmtlich Flußfiſche der heißen Gegenden, deren Kopf und Körper meiſt mit großen Kammſchuppen bedeckt iſt. Ihre Seitenlinie iſt unterbrochen, die Rückenfloſſe in ihrer größeren Hälfte ſtachelig, meiſt mit dazwiſchenliegenden Hautfähnchen; After- und Bauchfloſſe, die an der Bruſt ſteht, mit wenigſtens einem Stachelſtrahle bewaffnet. Die Fiſche beſitzen meiſt fleiſchige Lippen und mehrere Reihen ſcharfer, ſchneidender Zähne, ſowie auf jeder Seite nur ein einfaches Nasloch. Der Vorderdeckel iſt meiſtens glatt, nur bei einer Gattung gezähnelt, die Schlundknochen aus zwei durch Naht verbundenen Stücken gebildet, der vierte Kiemenbogen mit zwei Reihen gleich langer Kiemenblättchen beſetzt und durch eine lange weite Spalte von dem Schlundknochen getrennt. Die geſchloſſene Schwimmblaſe und ein Blindſack des Magens ſind ſtets vorhanden, dagegen fehlen die Pförtneranhänge. Die Nebenkiemen fehlen ebenſo durchaus. Chromis; Cichla; Eteroplus; Crenicichla; Acara.
Die Familie der Kamm-Lippfiſche(Pomacentrida), welche durch- aus nur die Seen der wärmeren Zonen bewohnt, kommt den vorigen
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lang, bald nur der Unterkiefer ſehr verlängert, der Oberkiefer dagegen
klappenförmig verkürzt. Es ſind geſchmackloſe, ſchlechte Fiſche, die nur
in der See vorkommen. Belone; Scomberesox; Saïris; Hemirham-
phus; Exocoetus.
Alle Uebrigen dieſer Unterordnung angehörigen Familien beſitzen
nur eine Rückenfloſſe, deren vordere Hälfte aber nur aus Stachel-
ſtrahlen beſteht, zwiſchen welchen zuweilen ſich verlängerte Hautläpp-
chen finden; ſie ſchließen ſich durch dieſe Bildung der Floſſen, ſo wie
durch den Bau der Schwimmblaſe, welcher der Luftgang fehlt, an
die Stachelfloſſer an, während die Hornhechte den Uebergang zu den
Weichfloſſern vermitteln. Wir unterſcheiden unter den Stachelfloſſern
der Unterordnung folgende Familien:
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Cichla saxatilis. ]
Die Chromiden (Chromida) ſind ſämmtlich Flußfiſche der heißen
Gegenden, deren Kopf und Körper meiſt mit großen Kammſchuppen
bedeckt iſt. Ihre Seitenlinie iſt unterbrochen, die Rückenfloſſe in ihrer
größeren Hälfte ſtachelig, meiſt mit dazwiſchenliegenden Hautfähnchen;
After- und Bauchfloſſe, die an der Bruſt ſteht, mit wenigſtens einem
Stachelſtrahle bewaffnet. Die Fiſche beſitzen meiſt fleiſchige Lippen
und mehrere Reihen ſcharfer, ſchneidender Zähne, ſowie auf jeder
Seite nur ein einfaches Nasloch. Der Vorderdeckel iſt meiſtens glatt,
nur bei einer Gattung gezähnelt, die Schlundknochen aus zwei durch
Naht verbundenen Stücken gebildet, der vierte Kiemenbogen mit zwei
Reihen gleich langer Kiemenblättchen beſetzt und durch eine lange
weite Spalte von dem Schlundknochen getrennt. Die geſchloſſene
Schwimmblaſe und ein Blindſack des Magens ſind ſtets vorhanden,
dagegen fehlen die Pförtneranhänge. Die Nebenkiemen fehlen ebenſo
durchaus. Chromis; Cichla; Eteroplus; Crenicichla; Acara.
Die Familie der Kamm-Lippfiſche (Pomacentrida), welche durch-
aus nur die Seen der wärmeren Zonen bewohnt, kommt den vorigen
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/171>, abgerufen am 23.11.2024.
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