Die Familie der Harder(Mugilida) umfaßt nur wenige Fische mit spindelförmigem Körper, die in ihrer äußeren Form einige Aehn- lichkeit mit den Weißfischen haben. Der Kopf ist platt gedrückt, die Wangen meist in gleicher Weise, wie der Körper und die Stirnfläche des Kopfes, mit großen, runden Schuppen bedeckt, welche ihre hin- teren Zähnchen sehr leicht verlieren, so daß sie glattrandig erscheinen. Das Maul ist quer, eckig, zahnlos oder mit sehr feinen Bürstenzäh- nen bewaffnet; die kleine stachelige Rückenflosse steht etwa in der Mitte des Leibes und ist durch einen weiten Zwischenraum von der ebenfalls kleinen, weichen Flosse getrennt; die Bauchflossen stehen etwas nach vorn, aber doch stets in einiger Entfernung hinter den Brustflossen. Es sind wohlschmeckende Fische, die nicht hoch nach Norden gehen und gern in die Flußmündungen aufsteigen. Mugil; Atherina.
[Abbildung]
Fig. 1097.
Der Flußscheibenbauch (Gobius fluviatilis).
Die Familie der Scheibenbäuche(Gobioida) wird aus einer großen Anzahl meist schlanker, langgestreckter Fische gebildet, bei denen die an der Kehle oder an der Brust stehenden Bauchflossen in eigen- thümlicher Weise zu einer Haftscheibe ausgebildet sind. Die Schuppen dieser Fische sind groß, ihre concentrischen Linien wenig vortretend und weit auseinander gerückt, die Fächerlinien zahlreich; die Zähn- chen auf der hinteren Schuppenhälfte klein, nur in einfacher Reihe aufgestellt und oft so auf die obere Fläche aufgesetzt, daß der hintere
[Abbildung]
Fig. 1096.
Der Harder (Mugil cephalus).
Die Familie der Harder(Mugilida) umfaßt nur wenige Fiſche mit ſpindelförmigem Körper, die in ihrer äußeren Form einige Aehn- lichkeit mit den Weißfiſchen haben. Der Kopf iſt platt gedrückt, die Wangen meiſt in gleicher Weiſe, wie der Körper und die Stirnfläche des Kopfes, mit großen, runden Schuppen bedeckt, welche ihre hin- teren Zähnchen ſehr leicht verlieren, ſo daß ſie glattrandig erſcheinen. Das Maul iſt quer, eckig, zahnlos oder mit ſehr feinen Bürſtenzäh- nen bewaffnet; die kleine ſtachelige Rückenfloſſe ſteht etwa in der Mitte des Leibes und iſt durch einen weiten Zwiſchenraum von der ebenfalls kleinen, weichen Floſſe getrennt; die Bauchfloſſen ſtehen etwas nach vorn, aber doch ſtets in einiger Entfernung hinter den Bruſtfloſſen. Es ſind wohlſchmeckende Fiſche, die nicht hoch nach Norden gehen und gern in die Flußmündungen aufſteigen. Mugil; Atherina.
[Abbildung]
Fig. 1097.
Der Flußſcheibenbauch (Gobius fluviatilis).
Die Familie der Scheibenbäuche(Gobioida) wird aus einer großen Anzahl meiſt ſchlanker, langgeſtreckter Fiſche gebildet, bei denen die an der Kehle oder an der Bruſt ſtehenden Bauchfloſſen in eigen- thümlicher Weiſe zu einer Haftſcheibe ausgebildet ſind. Die Schuppen dieſer Fiſche ſind groß, ihre concentriſchen Linien wenig vortretend und weit auseinander gerückt, die Fächerlinien zahlreich; die Zähn- chen auf der hinteren Schuppenhälfte klein, nur in einfacher Reihe aufgeſtellt und oft ſo auf die obere Fläche aufgeſetzt, daß der hintere
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0189"n="183"/><figure><head>Fig. 1096.</head><lb/><p>Der Harder <hirendition="#aq">(Mugil cephalus)</hi>.</p></figure><lb/><p>Die Familie der <hirendition="#b">Harder</hi><hirendition="#aq">(<hirendition="#i">Mugilida</hi>)</hi> umfaßt nur wenige Fiſche<lb/>
mit ſpindelförmigem Körper, die in ihrer äußeren Form einige Aehn-<lb/>
lichkeit mit den Weißfiſchen haben. Der Kopf iſt platt gedrückt, die<lb/>
Wangen meiſt in gleicher Weiſe, wie der Körper und die Stirnfläche<lb/>
des Kopfes, mit großen, runden Schuppen bedeckt, welche ihre hin-<lb/>
teren Zähnchen ſehr leicht verlieren, ſo daß ſie glattrandig erſcheinen.<lb/>
Das Maul iſt quer, eckig, zahnlos oder mit ſehr feinen Bürſtenzäh-<lb/>
nen bewaffnet; die kleine ſtachelige Rückenfloſſe ſteht etwa in der Mitte<lb/>
des Leibes und iſt durch einen weiten Zwiſchenraum von der ebenfalls<lb/>
kleinen, weichen Floſſe getrennt; die Bauchfloſſen ſtehen etwas nach<lb/>
vorn, aber doch ſtets in einiger Entfernung hinter den Bruſtfloſſen.<lb/>
Es ſind wohlſchmeckende Fiſche, die nicht hoch nach Norden gehen und<lb/>
gern in die Flußmündungen aufſteigen. <hirendition="#aq">Mugil; Atherina</hi>.</p><lb/><figure><head>Fig. 1097.</head><lb/><p>Der Flußſcheibenbauch <hirendition="#aq">(Gobius fluviatilis)</hi>.</p></figure><lb/><p>Die Familie der <hirendition="#b">Scheibenbäuche</hi><hirendition="#aq">(<hirendition="#i">Gobioida</hi>)</hi> wird aus einer<lb/>
großen Anzahl meiſt ſchlanker, langgeſtreckter Fiſche gebildet, bei denen<lb/>
die an der Kehle oder an der Bruſt ſtehenden Bauchfloſſen in eigen-<lb/>
thümlicher Weiſe zu einer Haftſcheibe ausgebildet ſind. Die Schuppen<lb/>
dieſer Fiſche ſind groß, ihre concentriſchen Linien wenig vortretend<lb/>
und weit auseinander gerückt, die Fächerlinien zahlreich; die Zähn-<lb/>
chen auf der hinteren Schuppenhälfte klein, nur in einfacher Reihe<lb/>
aufgeſtellt und oft ſo auf die obere Fläche aufgeſetzt, daß der hintere<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[183/0189]
[Abbildung Fig. 1096.
Der Harder (Mugil cephalus). ]
Die Familie der Harder (Mugilida) umfaßt nur wenige Fiſche
mit ſpindelförmigem Körper, die in ihrer äußeren Form einige Aehn-
lichkeit mit den Weißfiſchen haben. Der Kopf iſt platt gedrückt, die
Wangen meiſt in gleicher Weiſe, wie der Körper und die Stirnfläche
des Kopfes, mit großen, runden Schuppen bedeckt, welche ihre hin-
teren Zähnchen ſehr leicht verlieren, ſo daß ſie glattrandig erſcheinen.
Das Maul iſt quer, eckig, zahnlos oder mit ſehr feinen Bürſtenzäh-
nen bewaffnet; die kleine ſtachelige Rückenfloſſe ſteht etwa in der Mitte
des Leibes und iſt durch einen weiten Zwiſchenraum von der ebenfalls
kleinen, weichen Floſſe getrennt; die Bauchfloſſen ſtehen etwas nach
vorn, aber doch ſtets in einiger Entfernung hinter den Bruſtfloſſen.
Es ſind wohlſchmeckende Fiſche, die nicht hoch nach Norden gehen und
gern in die Flußmündungen aufſteigen. Mugil; Atherina.
[Abbildung Fig. 1097.
Der Flußſcheibenbauch (Gobius fluviatilis). ]
Die Familie der Scheibenbäuche (Gobioida) wird aus einer
großen Anzahl meiſt ſchlanker, langgeſtreckter Fiſche gebildet, bei denen
die an der Kehle oder an der Bruſt ſtehenden Bauchfloſſen in eigen-
thümlicher Weiſe zu einer Haftſcheibe ausgebildet ſind. Die Schuppen
dieſer Fiſche ſind groß, ihre concentriſchen Linien wenig vortretend
und weit auseinander gerückt, die Fächerlinien zahlreich; die Zähn-
chen auf der hinteren Schuppenhälfte klein, nur in einfacher Reihe
aufgeſtellt und oft ſo auf die obere Fläche aufgeſetzt, daß der hintere
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/189>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.