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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 1351.

Der Ameisenigel (Echidna s. Tachyglossus hystrix).

Bei den Ameisenigeln (Echidnida), die in demselben Vaterlande
in Erdhöhlen leben, ist die Schnauze in einen langen dünnen Rüssel
ausgezogen; die Kiefern sind durchaus zahnlos; der Gaumen statt
dessen mit rückwärts gerichteten Hornwarzen besetzt; die Zunge ist
äußerst lang, sehr beweglich; die Füße mit starken, langen, gebogenen
Krallen bewaffnet; zwischen den Borstenhaaren stehen auf dem Rücken
ähnlich wie bei den Igeln, kurze Hornstacheln, die dem Thiere zur
Vertheidigung zu dienen scheinen, obgleich es sich nicht vollständig
zusammenrollen kann.

Fossile Ueberreste von Kloakenthieren sind bis jetzt noch nicht
aufgefunden worden.

Ordnung der Beutelthiere. (Marsupialia.)

Diese Ordnung umfaßt eine große Anzahl von Thieren, welche
hauptsächlich nur in Australien und dem südlichen Amerika vorkommen
und deren fossile Repräsentanten die ersten Säugethiere sind, die
überhaupt in der Geschichte der Erde auftreten. Der Schädel der
Beutelthiere hat gewöhnlich eine mehr oder minder pyramidale Form
mit zugespitzter Schnauze und stark hervortretendem Gesichtstheile; die
Zahnbildung ist je nach den Familien außerordentlich verschieden und
derjenigen der verschiedenen Ordnungen der Säugethiere entsprechend;
die Augenhöhlen sind gewöhnlich nach hinten offen und durch ein Loch


[Abbildung] Fig. 1351.

Der Ameiſenigel (Echidna s. Tachyglossus hystrix).

Bei den Ameiſenigeln (Echidnida), die in demſelben Vaterlande
in Erdhöhlen leben, iſt die Schnauze in einen langen dünnen Rüſſel
ausgezogen; die Kiefern ſind durchaus zahnlos; der Gaumen ſtatt
deſſen mit rückwärts gerichteten Hornwarzen beſetzt; die Zunge iſt
äußerſt lang, ſehr beweglich; die Füße mit ſtarken, langen, gebogenen
Krallen bewaffnet; zwiſchen den Borſtenhaaren ſtehen auf dem Rücken
ähnlich wie bei den Igeln, kurze Hornſtacheln, die dem Thiere zur
Vertheidigung zu dienen ſcheinen, obgleich es ſich nicht vollſtändig
zuſammenrollen kann.

Foſſile Ueberreſte von Kloakenthieren ſind bis jetzt noch nicht
aufgefunden worden.

Ordnung der Beutelthiere. (Marsupialia.)

Dieſe Ordnung umfaßt eine große Anzahl von Thieren, welche
hauptſächlich nur in Auſtralien und dem ſüdlichen Amerika vorkommen
und deren foſſile Repräſentanten die erſten Säugethiere ſind, die
überhaupt in der Geſchichte der Erde auftreten. Der Schädel der
Beutelthiere hat gewöhnlich eine mehr oder minder pyramidale Form
mit zugeſpitzter Schnauze und ſtark hervortretendem Geſichtstheile; die
Zahnbildung iſt je nach den Familien außerordentlich verſchieden und
derjenigen der verſchiedenen Ordnungen der Säugethiere entſprechend;
die Augenhöhlen ſind gewöhnlich nach hinten offen und durch ein Loch

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[437/0443] [Abbildung Fig. 1351. Der Ameiſenigel (Echidna s. Tachyglossus hystrix). ] Bei den Ameiſenigeln (Echidnida), die in demſelben Vaterlande in Erdhöhlen leben, iſt die Schnauze in einen langen dünnen Rüſſel ausgezogen; die Kiefern ſind durchaus zahnlos; der Gaumen ſtatt deſſen mit rückwärts gerichteten Hornwarzen beſetzt; die Zunge iſt äußerſt lang, ſehr beweglich; die Füße mit ſtarken, langen, gebogenen Krallen bewaffnet; zwiſchen den Borſtenhaaren ſtehen auf dem Rücken ähnlich wie bei den Igeln, kurze Hornſtacheln, die dem Thiere zur Vertheidigung zu dienen ſcheinen, obgleich es ſich nicht vollſtändig zuſammenrollen kann. Foſſile Ueberreſte von Kloakenthieren ſind bis jetzt noch nicht aufgefunden worden. Ordnung der Beutelthiere. (Marsupialia.) Dieſe Ordnung umfaßt eine große Anzahl von Thieren, welche hauptſächlich nur in Auſtralien und dem ſüdlichen Amerika vorkommen und deren foſſile Repräſentanten die erſten Säugethiere ſind, die überhaupt in der Geſchichte der Erde auftreten. Der Schädel der Beutelthiere hat gewöhnlich eine mehr oder minder pyramidale Form mit zugeſpitzter Schnauze und ſtark hervortretendem Geſichtstheile; die Zahnbildung iſt je nach den Familien außerordentlich verſchieden und derjenigen der verſchiedenen Ordnungen der Säugethiere entſprechend; die Augenhöhlen ſind gewöhnlich nach hinten offen und durch ein Loch

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/443>, abgerufen am 22.11.2024.