(Andrias) und Fröschen auf; bei den Reptilien gesellt sich zu den übrigen Gattungen die Ordnung der Schlangen und bei den Vögeln vervollständigen sich die übrigen Ordnungen in solcher Weise, daß nur die Laufvögel für den letzten Abschnitt dieser Zeit, den man ebenso gut auch für den Anfang unserer Epoche nehmen kann, nämlich für das Diluvium, übrig bleiben. Zugleich aber zeichnet sich die Tertiärzeit durch das massenhafte Auftreten der Säugethiere vorzüglich aus, und da diese Klasse zu uns selbst in der nächsten Beziehung steht, so gehen wir auf die Erscheinung der einzelnen Ordnungen und Familien etwas genauer ein, als dieses bei den vorigen Klassen der Fall sein konnte.
In dem unteren Tertiärgebirge, welches vorzüglich durch die Ablagerungen von Paris, London und die gleichzeitigen Schichten anderer Länder vertreten ist, zeigen sich selbst in Europa Reste von Beutelthieren, so wie von Walfischen und Delphinen, welche wir in den Beginn der Säugethierreiche mit Mutterkuchen gestellt haben. Die Dickhäuter sind zahlreich vertreten durch die ausgestorbenen Familien der Paläotherien und Anaplotherien, sowie durch eigenthümliche Schweine (Suida), welche mit diesen gemeinschaftlich vorkamen. Unter den Raubthieren finden sich Hunde, Stinkratzen (Viverrida) und Viel- fraße (Gulida), von Nagern nur Siebenschläfer (Myoxida) und Eich- hörnchen (Sciurida) vor. Die Flatterthiere sind durch eigentliche Fledermäuse (Vespertilionida) und die schmalnasigen Affen (Calarrhina) durch eine einzige Art, welche dem gemeinen Makaken nahekommt, vertreten. So gestaltet sich schon eine Säugethierfauna, in welcher zwar viele Ordnungen unvertreten sind, aber dennoch ein gewisses Ganze sich herausstellt, in welchem die Dickhäuter vor allem vorwiegen.
In dem mittleren Tertiärgebirge macht sich besonders das Auftreten der Seekühe (Manatida), der Wiederkäuer und der Insekten- fresser bemerklich. Neben den eigentlichen Walfischen erscheinen Ueber- reste ausgestorbener Seekuharten, wie der Familie der Dinotherien, deren gigantische Reste sich zunächst an die Dickhäuter anschließen. Die Ordnung der Dickhäuter wird vervollständigt durch die Familie der Rüsselträger (Proboscidea) und die Gattung Mastodon, durch die Nashörner und die Tapire, welche wesentlich durch die ausgestorbene Gattung Lophiodon vertreten werden. Auch die Ordnung der Einhufer hat hier zum ersten Male Reste von Pferden hinterlassen; von den Wiederkäuern sind die Familien der Moschusthiere (Moschida), der Hirsche (Cervida) und der Antilopen (Cavicornia) vertreten und zu
(Andrias) und Fröſchen auf; bei den Reptilien geſellt ſich zu den übrigen Gattungen die Ordnung der Schlangen und bei den Vögeln vervollſtändigen ſich die übrigen Ordnungen in ſolcher Weiſe, daß nur die Laufvögel für den letzten Abſchnitt dieſer Zeit, den man ebenſo gut auch für den Anfang unſerer Epoche nehmen kann, nämlich für das Diluvium, übrig bleiben. Zugleich aber zeichnet ſich die Tertiärzeit durch das maſſenhafte Auftreten der Säugethiere vorzüglich aus, und da dieſe Klaſſe zu uns ſelbſt in der nächſten Beziehung ſteht, ſo gehen wir auf die Erſcheinung der einzelnen Ordnungen und Familien etwas genauer ein, als dieſes bei den vorigen Klaſſen der Fall ſein konnte.
In dem unteren Tertiärgebirge, welches vorzüglich durch die Ablagerungen von Paris, London und die gleichzeitigen Schichten anderer Länder vertreten iſt, zeigen ſich ſelbſt in Europa Reſte von Beutelthieren, ſo wie von Walfiſchen und Delphinen, welche wir in den Beginn der Säugethierreiche mit Mutterkuchen geſtellt haben. Die Dickhäuter ſind zahlreich vertreten durch die ausgeſtorbenen Familien der Paläotherien und Anaplotherien, ſowie durch eigenthümliche Schweine (Suida), welche mit dieſen gemeinſchaftlich vorkamen. Unter den Raubthieren finden ſich Hunde, Stinkratzen (Viverrida) und Viel- fraße (Gulida), von Nagern nur Siebenſchläfer (Myoxida) und Eich- hörnchen (Sciurida) vor. Die Flatterthiere ſind durch eigentliche Fledermäuſe (Vespertilionida) und die ſchmalnaſigen Affen (Calarrhina) durch eine einzige Art, welche dem gemeinen Makaken nahekommt, vertreten. So geſtaltet ſich ſchon eine Säugethierfauna, in welcher zwar viele Ordnungen unvertreten ſind, aber dennoch ein gewiſſes Ganze ſich herausſtellt, in welchem die Dickhäuter vor allem vorwiegen.
In dem mittleren Tertiärgebirge macht ſich beſonders das Auftreten der Seekühe (Manatida), der Wiederkäuer und der Inſekten- freſſer bemerklich. Neben den eigentlichen Walfiſchen erſcheinen Ueber- reſte ausgeſtorbener Seekuharten, wie der Familie der Dinotherien, deren gigantiſche Reſte ſich zunächſt an die Dickhäuter anſchließen. Die Ordnung der Dickhäuter wird vervollſtändigt durch die Familie der Rüſſelträger (Proboscidea) und die Gattung Maſtodon, durch die Nashörner und die Tapire, welche weſentlich durch die ausgeſtorbene Gattung Lophiodon vertreten werden. Auch die Ordnung der Einhufer hat hier zum erſten Male Reſte von Pferden hinterlaſſen; von den Wiederkäuern ſind die Familien der Moſchusthiere (Moschida), der Hirſche (Cervida) und der Antilopen (Cavicornia) vertreten und zu
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[599/0605]
(Andrias) und Fröſchen auf; bei den Reptilien geſellt ſich zu den
übrigen Gattungen die Ordnung der Schlangen und bei den
Vögeln vervollſtändigen ſich die übrigen Ordnungen in ſolcher
Weiſe, daß nur die Laufvögel für den letzten Abſchnitt dieſer
Zeit, den man ebenſo gut auch für den Anfang unſerer Epoche
nehmen kann, nämlich für das Diluvium, übrig bleiben. Zugleich
aber zeichnet ſich die Tertiärzeit durch das maſſenhafte Auftreten
der Säugethiere vorzüglich aus, und da dieſe Klaſſe zu uns ſelbſt in
der nächſten Beziehung ſteht, ſo gehen wir auf die Erſcheinung der
einzelnen Ordnungen und Familien etwas genauer ein, als dieſes bei
den vorigen Klaſſen der Fall ſein konnte.
In dem unteren Tertiärgebirge, welches vorzüglich durch
die Ablagerungen von Paris, London und die gleichzeitigen Schichten
anderer Länder vertreten iſt, zeigen ſich ſelbſt in Europa Reſte von
Beutelthieren, ſo wie von Walfiſchen und Delphinen, welche wir in
den Beginn der Säugethierreiche mit Mutterkuchen geſtellt haben. Die
Dickhäuter ſind zahlreich vertreten durch die ausgeſtorbenen Familien
der Paläotherien und Anaplotherien, ſowie durch eigenthümliche
Schweine (Suida), welche mit dieſen gemeinſchaftlich vorkamen. Unter
den Raubthieren finden ſich Hunde, Stinkratzen (Viverrida) und Viel-
fraße (Gulida), von Nagern nur Siebenſchläfer (Myoxida) und Eich-
hörnchen (Sciurida) vor. Die Flatterthiere ſind durch eigentliche
Fledermäuſe (Vespertilionida) und die ſchmalnaſigen Affen (Calarrhina)
durch eine einzige Art, welche dem gemeinen Makaken nahekommt,
vertreten. So geſtaltet ſich ſchon eine Säugethierfauna, in welcher
zwar viele Ordnungen unvertreten ſind, aber dennoch ein gewiſſes
Ganze ſich herausſtellt, in welchem die Dickhäuter vor allem vorwiegen.
In dem mittleren Tertiärgebirge macht ſich beſonders das
Auftreten der Seekühe (Manatida), der Wiederkäuer und der Inſekten-
freſſer bemerklich. Neben den eigentlichen Walfiſchen erſcheinen Ueber-
reſte ausgeſtorbener Seekuharten, wie der Familie der Dinotherien,
deren gigantiſche Reſte ſich zunächſt an die Dickhäuter anſchließen.
Die Ordnung der Dickhäuter wird vervollſtändigt durch die Familie
der Rüſſelträger (Proboscidea) und die Gattung Maſtodon, durch die
Nashörner und die Tapire, welche weſentlich durch die ausgeſtorbene
Gattung Lophiodon vertreten werden. Auch die Ordnung der Einhufer
hat hier zum erſten Male Reſte von Pferden hinterlaſſen; von den
Wiederkäuern ſind die Familien der Moſchusthiere (Moschida), der
Hirſche (Cervida) und der Antilopen (Cavicornia) vertreten und zu
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/605>, abgerufen am 21.11.2024.
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