Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.Glaskörpers, der sie becherförmig von hinten umgiebt, unmittelbar [Abbildung]
Fig. 980. Fig. 981. Fig. 982. stets gänzlich in dem Schädel eingeschlossen ist, besteht nur aus demFig. 980--982. Das Gehörorgan der Forelle (Salmo fario), vollständig Labyrinthe und liegt bei den Rundmäulern in eigenen, mit der Schä- delhöhle nur durch das Loch der Ohrnerven communicirenden Kapseln, bei den Quermäulern seitlich in der Knorpelsubstanz des Schädels, bei den Knochenfischen theilweise in den seitlichen Knochen und Knor- peln des Schädels, theilweise auch frei in der Schädelhöhle selbst. Es scheint nur den Lanzettfischen zu fehlen und besteht bei den Rundmäu- lern aus einem Säckchen, welches entweder nur ein oder zwei halb- zirkelförmige Kanäle zeigt; bei den Knochenfischen besteht es aus einem gewöhnlich abgeplatteten Sack, der meistens zwei, eine größere und eine kleinere steinharte krystallinische Conkretion enthält, und aus einem häutigen Vorhofe, in welchem drei halbzirkelförmige Kanäle so einmünden, daß drei Ampullen gebildet werden, an deren Grunde meistens ebenfalls krystallinische Kalkanhäufungen sich finden. Bei den Quermäulern endlich bilden sich in dem in mehrere Abtheilungen zer- fallenen Sacke nur weiche kreideartige Conkremente, dagegen ist das ganze Gehörorgan in ein knorpeliges Labyrinth eingeschlossen, dessen Glaskörpers, der ſie becherförmig von hinten umgiebt, unmittelbar [Abbildung]
Fig. 980. Fig. 981. Fig. 982. ſtets gänzlich in dem Schädel eingeſchloſſen iſt, beſteht nur aus demFig. 980—982. Das Gehörorgan der Forelle (Salmo fario), vollſtändig Labyrinthe und liegt bei den Rundmäulern in eigenen, mit der Schä- delhöhle nur durch das Loch der Ohrnerven communicirenden Kapſeln, bei den Quermäulern ſeitlich in der Knorpelſubſtanz des Schädels, bei den Knochenfiſchen theilweiſe in den ſeitlichen Knochen und Knor- peln des Schädels, theilweiſe auch frei in der Schädelhöhle ſelbſt. Es ſcheint nur den Lanzettfiſchen zu fehlen und beſteht bei den Rundmäu- lern aus einem Säckchen, welches entweder nur ein oder zwei halb- zirkelförmige Kanäle zeigt; bei den Knochenfiſchen beſteht es aus einem gewöhnlich abgeplatteten Sack, der meiſtens zwei, eine größere und eine kleinere ſteinharte kryſtalliniſche Conkretion enthält, und aus einem häutigen Vorhofe, in welchem drei halbzirkelförmige Kanäle ſo einmünden, daß drei Ampullen gebildet werden, an deren Grunde meiſtens ebenfalls kryſtalliniſche Kalkanhäufungen ſich finden. Bei den Quermäulern endlich bilden ſich in dem in mehrere Abtheilungen zer- fallenen Sacke nur weiche kreideartige Conkremente, dagegen iſt das ganze Gehörorgan in ein knorpeliges Labyrinth eingeſchloſſen, deſſen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0070" n="64"/> Glaskörpers, der ſie becherförmig von hinten umgiebt, unmittelbar<lb/> hinter der meiſt runden Pupille. Als ein den Augen vieler Knochen-<lb/> fiſche höchſt eigenthümliches Gebilde müſſen wir noch die Choroidealdrüſe<lb/> erwähnen, ein meiſt hufeiſenförmiges Wundernetz, welches von<lb/> den Gefäßen des Auges gebildet wird und allen Knochenfiſchen zu-<lb/> kommt, welche Nebenkiemen beſitzen. — Das <hi rendition="#g">Gehörorgan</hi>, welches<lb/><figure><head>Fig. 980. Fig. 981. Fig. 982.</head><lb/><p>Fig. 980—982. Das Gehörorgan der Forelle <hi rendition="#aq">(Salmo fario)</hi>, vollſtändig<lb/> iſolirt und vergrößert.<lb/> Fig. 980. Von Außen Fig. 981. Von Innen. Fig. 982. Von Hinten.<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> Labyrinthſack. <hi rendition="#aq">b</hi> Vorhof. <hi rendition="#aq">c</hi> Gehörſteine. <hi rendition="#aq">d</hi> Hörnerve. <hi rendition="#aq">e</hi> Aeußerer, <hi rendition="#aq">f</hi> vor-<lb/> derer, <hi rendition="#aq">g</hi> hinterer halbzirkelförmiger Kanal. <hi rendition="#aq">h</hi> Gemeinſchaftlicher Stamm bei-<lb/> der. <hi rendition="#aq">i</hi> Ampulle.</p></figure><lb/> ſtets gänzlich in dem Schädel eingeſchloſſen iſt, beſteht nur aus dem<lb/> Labyrinthe und liegt bei den Rundmäulern in eigenen, mit der Schä-<lb/> delhöhle nur durch das Loch der Ohrnerven communicirenden Kapſeln,<lb/> bei den Quermäulern ſeitlich in der Knorpelſubſtanz des Schädels,<lb/> bei den Knochenfiſchen theilweiſe in den ſeitlichen Knochen und Knor-<lb/> peln des Schädels, theilweiſe auch frei in der Schädelhöhle ſelbſt. Es<lb/> ſcheint nur den Lanzettfiſchen zu fehlen und beſteht bei den Rundmäu-<lb/> lern aus einem Säckchen, welches entweder nur ein oder zwei halb-<lb/> zirkelförmige Kanäle zeigt; bei den Knochenfiſchen beſteht es aus einem<lb/> gewöhnlich abgeplatteten Sack, der meiſtens zwei, eine größere<lb/> und eine kleinere ſteinharte kryſtalliniſche Conkretion enthält, und<lb/> aus einem häutigen Vorhofe, in welchem drei halbzirkelförmige Kanäle<lb/> ſo einmünden, daß drei Ampullen gebildet werden, an deren Grunde<lb/> meiſtens ebenfalls kryſtalliniſche Kalkanhäufungen ſich finden. Bei den<lb/> Quermäulern endlich bilden ſich in dem in mehrere Abtheilungen zer-<lb/> fallenen Sacke nur weiche kreideartige Conkremente, dagegen iſt das<lb/> ganze Gehörorgan in ein knorpeliges Labyrinth eingeſchloſſen, deſſen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0070]
Glaskörpers, der ſie becherförmig von hinten umgiebt, unmittelbar
hinter der meiſt runden Pupille. Als ein den Augen vieler Knochen-
fiſche höchſt eigenthümliches Gebilde müſſen wir noch die Choroidealdrüſe
erwähnen, ein meiſt hufeiſenförmiges Wundernetz, welches von
den Gefäßen des Auges gebildet wird und allen Knochenfiſchen zu-
kommt, welche Nebenkiemen beſitzen. — Das Gehörorgan, welches
[Abbildung Fig. 980. Fig. 981. Fig. 982.
Fig. 980—982. Das Gehörorgan der Forelle (Salmo fario), vollſtändig
iſolirt und vergrößert.
Fig. 980. Von Außen Fig. 981. Von Innen. Fig. 982. Von Hinten.
a Labyrinthſack. b Vorhof. c Gehörſteine. d Hörnerve. e Aeußerer, f vor-
derer, g hinterer halbzirkelförmiger Kanal. h Gemeinſchaftlicher Stamm bei-
der. i Ampulle.]
ſtets gänzlich in dem Schädel eingeſchloſſen iſt, beſteht nur aus dem
Labyrinthe und liegt bei den Rundmäulern in eigenen, mit der Schä-
delhöhle nur durch das Loch der Ohrnerven communicirenden Kapſeln,
bei den Quermäulern ſeitlich in der Knorpelſubſtanz des Schädels,
bei den Knochenfiſchen theilweiſe in den ſeitlichen Knochen und Knor-
peln des Schädels, theilweiſe auch frei in der Schädelhöhle ſelbſt. Es
ſcheint nur den Lanzettfiſchen zu fehlen und beſteht bei den Rundmäu-
lern aus einem Säckchen, welches entweder nur ein oder zwei halb-
zirkelförmige Kanäle zeigt; bei den Knochenfiſchen beſteht es aus einem
gewöhnlich abgeplatteten Sack, der meiſtens zwei, eine größere
und eine kleinere ſteinharte kryſtalliniſche Conkretion enthält, und
aus einem häutigen Vorhofe, in welchem drei halbzirkelförmige Kanäle
ſo einmünden, daß drei Ampullen gebildet werden, an deren Grunde
meiſtens ebenfalls kryſtalliniſche Kalkanhäufungen ſich finden. Bei den
Quermäulern endlich bilden ſich in dem in mehrere Abtheilungen zer-
fallenen Sacke nur weiche kreideartige Conkremente, dagegen iſt das
ganze Gehörorgan in ein knorpeliges Labyrinth eingeſchloſſen, deſſen
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