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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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innere auskleidende Haut Fortsätze abschickt, welche das häutige Laby-
rinth befestigen und dessen Höhlung durch einen oder zwei Kanäle
mit einer am Hinterhaupte befindlichen Grube in Verbindung stehen,
eine Bildung, wodurch das erste Rudiment eines äußeren Ohres her-
gestellt wird.

Der Klasse der Fische eigenthümlich sind die elektrischen Or-
gane
, die man indeß mit Sicherheit bis jetzt nur bei wenigen Fischen,

[Abbildung] Fig 983.

Anatomie des Zitterrochens (Torpedo).
Die Haut des Rückens ist in der vorderen Körper-
hälfte entfernt und das elektrische Organ mit Gehirn
und Nerven blosgelegt. -- a Hirn. b Haut mit ihren
Drüsen. c Auge, dahinter das Spritzloch. d Elektri-
sches Organ. e Kiemen. f Rückenmarksnerven, in die
Brustflosse gehend. g Rückenmark. h Aeste des her-
umschweifenden Nerven (n. vagus) zum elektrischen
Organ. i Seitennerve.

nämlich bei der Gruppe
der elektrischen Rochen
(Torpedo), bei dem Zit-
teraale (Gymnotus), dem
Zitterwels (Malapteru-
rus)
und bei den Nil-
hechten (Mormyrus)
nachgewiesen hat. Bei
allen diesen Fischen be-
stehen diese Apparate,
welche ihre Nerven aus
dem fünften oder dem
herumschweifenden Paare
oder auch aus dem Rü-
ckenmarke erhalten, aus
gallertartigen Säulen,
welche in häutigen gefäß-
reichen Wänden einge-
schlossen sind und durch
eine Menge häutiger
Querwände durchsetzt
werden, so daß sie in
der That eine gewisse
Aehnlichkeit mit galvani-
schen Säulen darbieten.
Auf diesen häutigen
Zwischenwänden verbrei-
ten sich hauptsächlich die
Nerven, welche äußerst
zierliche Geflechte bilden und mit ungemein feinen Fäden im Gewebe
der Zwischenwände endigen. Die Lagerung dieser Organe ist sehr
verschieden. Bei den Zitterrochen finden sich ihrer zwei, die den
mondförmigen Raum zwischen dem Vorderkörper einerseits und der

Vogt, Zoologische Briefe II. 5

innere auskleidende Haut Fortſätze abſchickt, welche das häutige Laby-
rinth befeſtigen und deſſen Höhlung durch einen oder zwei Kanäle
mit einer am Hinterhaupte befindlichen Grube in Verbindung ſtehen,
eine Bildung, wodurch das erſte Rudiment eines äußeren Ohres her-
geſtellt wird.

Der Klaſſe der Fiſche eigenthümlich ſind die elektriſchen Or-
gane
, die man indeß mit Sicherheit bis jetzt nur bei wenigen Fiſchen,

[Abbildung] Fig 983.

Anatomie des Zitterrochens (Torpedo).
Die Haut des Rückens iſt in der vorderen Körper-
hälfte entfernt und das elektriſche Organ mit Gehirn
und Nerven blosgelegt. — a Hirn. b Haut mit ihren
Drüſen. c Auge, dahinter das Spritzloch. d Elektri-
ſches Organ. e Kiemen. f Rückenmarksnerven, in die
Bruſtfloſſe gehend. g Rückenmark. h Aeſte des her-
umſchweifenden Nerven (n. vagus) zum elektriſchen
Organ. i Seitennerve.

nämlich bei der Gruppe
der elektriſchen Rochen
(Torpedo), bei dem Zit-
teraale (Gymnotus), dem
Zitterwels (Malapteru-
rus)
und bei den Nil-
hechten (Mormyrus)
nachgewieſen hat. Bei
allen dieſen Fiſchen be-
ſtehen dieſe Apparate,
welche ihre Nerven aus
dem fünften oder dem
herumſchweifenden Paare
oder auch aus dem Rü-
ckenmarke erhalten, aus
gallertartigen Säulen,
welche in häutigen gefäß-
reichen Wänden einge-
ſchloſſen ſind und durch
eine Menge häutiger
Querwände durchſetzt
werden, ſo daß ſie in
der That eine gewiſſe
Aehnlichkeit mit galvani-
ſchen Säulen darbieten.
Auf dieſen häutigen
Zwiſchenwänden verbrei-
ten ſich hauptſächlich die
Nerven, welche äußerſt
zierliche Geflechte bilden und mit ungemein feinen Fäden im Gewebe
der Zwiſchenwände endigen. Die Lagerung dieſer Organe iſt ſehr
verſchieden. Bei den Zitterrochen finden ſich ihrer zwei, die den
mondförmigen Raum zwiſchen dem Vorderkörper einerſeits und der

Vogt, Zoologiſche Briefe II. 5
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[65/0071] innere auskleidende Haut Fortſätze abſchickt, welche das häutige Laby- rinth befeſtigen und deſſen Höhlung durch einen oder zwei Kanäle mit einer am Hinterhaupte befindlichen Grube in Verbindung ſtehen, eine Bildung, wodurch das erſte Rudiment eines äußeren Ohres her- geſtellt wird. Der Klaſſe der Fiſche eigenthümlich ſind die elektriſchen Or- gane, die man indeß mit Sicherheit bis jetzt nur bei wenigen Fiſchen, [Abbildung Fig 983. Anatomie des Zitterrochens (Torpedo). Die Haut des Rückens iſt in der vorderen Körper- hälfte entfernt und das elektriſche Organ mit Gehirn und Nerven blosgelegt. — a Hirn. b Haut mit ihren Drüſen. c Auge, dahinter das Spritzloch. d Elektri- ſches Organ. e Kiemen. f Rückenmarksnerven, in die Bruſtfloſſe gehend. g Rückenmark. h Aeſte des her- umſchweifenden Nerven (n. vagus) zum elektriſchen Organ. i Seitennerve.] nämlich bei der Gruppe der elektriſchen Rochen (Torpedo), bei dem Zit- teraale (Gymnotus), dem Zitterwels (Malapteru- rus) und bei den Nil- hechten (Mormyrus) nachgewieſen hat. Bei allen dieſen Fiſchen be- ſtehen dieſe Apparate, welche ihre Nerven aus dem fünften oder dem herumſchweifenden Paare oder auch aus dem Rü- ckenmarke erhalten, aus gallertartigen Säulen, welche in häutigen gefäß- reichen Wänden einge- ſchloſſen ſind und durch eine Menge häutiger Querwände durchſetzt werden, ſo daß ſie in der That eine gewiſſe Aehnlichkeit mit galvani- ſchen Säulen darbieten. Auf dieſen häutigen Zwiſchenwänden verbrei- ten ſich hauptſächlich die Nerven, welche äußerſt zierliche Geflechte bilden und mit ungemein feinen Fäden im Gewebe der Zwiſchenwände endigen. Die Lagerung dieſer Organe iſt ſehr verſchieden. Bei den Zitterrochen finden ſich ihrer zwei, die den mondförmigen Raum zwiſchen dem Vorderkörper einerſeits und der Vogt, Zoologiſche Briefe II. 5

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/71>, abgerufen am 29.11.2024.