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Vogt, Carl: Untersuchungen über Thierstaaten. Frankfurt (Main), 1851.

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sich genommen und scheinen disponirt zu sein, sogleich ihren hohen Regentenpflichten noch weiter obzuliegen. Die neugelegten Eier lassen durch ihre Gesundheit ein langes Leben voraussetzen. Der Himmel segne unsere vielgeliebte Königin, die auf's Neue ihr treues Volk beglückt hat."

"Die Oberhebamme der Königin."

Diese Bülletins, täglich am Morgen von Viertelstunde zu Viertelstunde wiederholt, geben zugleich den Ammen und Wartfrauen die Richtung der Thätigkeit an, welche sie zu entfalten haben. Anfangs legt die Königin nur Arbeiter-Eier, oft so schnell, daß die Maurer nicht Zeit finden, die Zellen zu vollenden und nur immer neue Zellen beginnen, um dem Drange ihrer Herrscherin nach Volksbeglückung so entsprechen zu können.

Drei Tage nach dem Legen des Eis schlüpft aus demselben ein kleines weißliches wurmartiges Wesen, mit einem harten, gelblichen Kopf, aber ohne Füße. Nackt und hülflos, wie der Mensch, kommt die Biene auf die Welt - die mütterliche Sorgfalt ersetzt beiden die fehlenden Eigenschaften. Das arme Würmchen, welches meistens im Halbkreise gebogen in seiner Zelle liegt und nur zuweilen, wenn es Hunger fühlt, seine harten Freßspitzen an dem Wachse reibt, wird der Gegenstand der zärtlichsten Aufmerksamkeit von Seite der Arbeiterinnen. Sie putzen und reinigen es, suchen ihm die Einsamkeit in der Zelle durch anmuthiges Summen zu erheitern und füttern es beständig mit einer Art Kindsbrei, welchen sie aus Honig und Blumenstaub zusammenkneten und mit der Spitze des Rüssels dem Kleinen eingeben. Die Einrichtung der ganzen Abwartung ist ähnlich wie in Findelhäusern oder in Kleinkinderkrippen. Von Bettchen zu Bettchen, von Zelle zu Zelle wandeln die sorgsamen

sich genommen und scheinen disponirt zu sein, sogleich ihren hohen Regentenpflichten noch weiter obzuliegen. Die neugelegten Eier lassen durch ihre Gesundheit ein langes Leben voraussetzen. Der Himmel segne unsere vielgeliebte Königin, die auf’s Neue ihr treues Volk beglückt hat.“

„Die Oberhebamme der Königin.“     

Diese Bülletins, täglich am Morgen von Viertelstunde zu Viertelstunde wiederholt, geben zugleich den Ammen und Wartfrauen die Richtung der Thätigkeit an, welche sie zu entfalten haben. Anfangs legt die Königin nur Arbeiter-Eier, oft so schnell, daß die Maurer nicht Zeit finden, die Zellen zu vollenden und nur immer neue Zellen beginnen, um dem Drange ihrer Herrscherin nach Volksbeglückung so entsprechen zu können.

Drei Tage nach dem Legen des Eis schlüpft aus demselben ein kleines weißliches wurmartiges Wesen, mit einem harten, gelblichen Kopf, aber ohne Füße. Nackt und hülflos, wie der Mensch, kommt die Biene auf die Welt – die mütterliche Sorgfalt ersetzt beiden die fehlenden Eigenschaften. Das arme Würmchen, welches meistens im Halbkreise gebogen in seiner Zelle liegt und nur zuweilen, wenn es Hunger fühlt, seine harten Freßspitzen an dem Wachse reibt, wird der Gegenstand der zärtlichsten Aufmerksamkeit von Seite der Arbeiterinnen. Sie putzen und reinigen es, suchen ihm die Einsamkeit in der Zelle durch anmuthiges Summen zu erheitern und füttern es beständig mit einer Art Kindsbrei, welchen sie aus Honig und Blumenstaub zusammenkneten und mit der Spitze des Rüssels dem Kleinen eingeben. Die Einrichtung der ganzen Abwartung ist ähnlich wie in Findelhäusern oder in Kleinkinderkrippen. Von Bettchen zu Bettchen, von Zelle zu Zelle wandeln die sorgsamen

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[69/0095] sich genommen und scheinen disponirt zu sein, sogleich ihren hohen Regentenpflichten noch weiter obzuliegen. Die neugelegten Eier lassen durch ihre Gesundheit ein langes Leben voraussetzen. Der Himmel segne unsere vielgeliebte Königin, die auf’s Neue ihr treues Volk beglückt hat.“ „Die Oberhebamme der Königin.“      Diese Bülletins, täglich am Morgen von Viertelstunde zu Viertelstunde wiederholt, geben zugleich den Ammen und Wartfrauen die Richtung der Thätigkeit an, welche sie zu entfalten haben. Anfangs legt die Königin nur Arbeiter-Eier, oft so schnell, daß die Maurer nicht Zeit finden, die Zellen zu vollenden und nur immer neue Zellen beginnen, um dem Drange ihrer Herrscherin nach Volksbeglückung so entsprechen zu können. Drei Tage nach dem Legen des Eis schlüpft aus demselben ein kleines weißliches wurmartiges Wesen, mit einem harten, gelblichen Kopf, aber ohne Füße. Nackt und hülflos, wie der Mensch, kommt die Biene auf die Welt – die mütterliche Sorgfalt ersetzt beiden die fehlenden Eigenschaften. Das arme Würmchen, welches meistens im Halbkreise gebogen in seiner Zelle liegt und nur zuweilen, wenn es Hunger fühlt, seine harten Freßspitzen an dem Wachse reibt, wird der Gegenstand der zärtlichsten Aufmerksamkeit von Seite der Arbeiterinnen. Sie putzen und reinigen es, suchen ihm die Einsamkeit in der Zelle durch anmuthiges Summen zu erheitern und füttern es beständig mit einer Art Kindsbrei, welchen sie aus Honig und Blumenstaub zusammenkneten und mit der Spitze des Rüssels dem Kleinen eingeben. Die Einrichtung der ganzen Abwartung ist ähnlich wie in Findelhäusern oder in Kleinkinderkrippen. Von Bettchen zu Bettchen, von Zelle zu Zelle wandeln die sorgsamen

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Untersuchungen über Thierstaaten. Frankfurt (Main), 1851, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_thierstaaten_1851/95>, abgerufen am 27.11.2024.