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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Camatatschi, Fig. 65 (Ind. M.). Unser Bild gibt das Portrait einer Bajadere aus Pondicheri, wie sie in ihrem 35. Jahre gewesen sein soll. Sie war in früherer Jugend berühmt als die grösste Schönheit von ganz Indien, und durch die Gunst der mächtigsten Fürsten zu einem unermesslichen Reichthume gelangt. (S. Bajadere und Dewedaschi.)


Fig. 65.

Cambedoxi (Jap. M.) wird von den Bewohnern von Niphon, Japan und dem ganzen Inselmeere der chinesische Gott Fo genannt.


Camelae (Röm. M.). Camelischer Jungfrauen erwähnt eine einzige Stelle eines alten Schriftstellers als solcher, zu denen die Bräute zu flehen pflegten. Das Wort stammt vom griechischen gameo heirathen.


Camenen (Röm. M.), hiessen bei den altitalischen Völkern gewisse weisagende Quell-Nymphen; zu ihnen gehörten Carmenta und Egeria; ihr Dienst in einem Haine bei Rom war von Numa gestiftet. Bei späterer Bekanntschaft der Römer mit den Musen der Griechen wurde der Name auf diese übergetragen.


Camers (Röm. M.), Sohn des Fürsten von Amyclä, Volscens, des reichsten unter den Ausonen; er ward von Aeneas getödtet. - 2) C., ein alter angesehener Rutuler, dessen Gestalt die Nymphe Juturna, als sie den letzten entscheidenden Zweikampf zwischen Turnus und Aeneas hindern wollte, annahm, um die Herzen der kaum beruhigten Völker auf's Neue zu erregen.


Cameses (Röm. M.), Bruder des Janus, des alten Königs von Latium.


Camilla oder Casmilla (Röm. M.), eine jungfräuliche Heldin der Aeneis, Liebling der Diana, ward von ihrem Vater Metabus, der sie als kleines Kind vor den andrängenden Volskern gerettet hatte, indem er sie, in Kork gewickelt, mit seinem Speer über die Wellen eines wilden Stromes schleuderte, zur wilden Jägerin erzogen. Noch klein, erlegte C. schon den Schwan und den Kranich, und erwachsen, obwohl von mancher Mutter zur Gattin für ihren Sohn begehrt, blieb sie doch treue Gefährtin der Göttin und bewahrte die heilige Jungfräulichkeit. Als nun die Trojaner Italien betraten, zog sie, zum grossen Kummer der Gespielen, dem Turnus zu Hülfe, that, durch ihre Schnelligkeit und ihre Kraft unterstützt, Wunder der Tapferkeit, bis endlich Arruns sie aus einem Hinterhalte mit der weithin geworfenen Lanze erlegte. Diana übergab ihrer Nymphe Opis das Rächeramt, worauf Arruns von dieser mit einem Pfeil der Diana erlegt ward.


Camillus, angeblicher Beiname des Mercur bei den Etruskern, doch wahrscheinlich nur eine irrthümliche Vermengung mit dem in den samothracischen Mysterien der Cabiren vorkommenden Hermes Cadmilus. - Camilli und Camillä hiessen ferner bei den Römern junge Knaben oder Mädchen, welche die Priester bei dem Altardienst unterstützten; ebenso diejenigen, welche am Hochzeittage der Braut in einem zugedeckten Gefässe die Schmucksachen, nebst schützenden und Glück bringenden Amuletten für die künftigen Sprösslinge, in des neuen Ehegatten Haus nachtrugen.


Camiro (Gr. M.), Tochter des Pandareus. Sie und ihre Schwester Clytia hatten, trotz des Vaters Bosheit, doch die Liebe der Göttinnen errungen, und so nahmen sich diese, als ihr Vater starb, ihrer an; Venus nährte sie mit Milch und Honig. Juno verlieh ihnen Schönheit und klugen Verstand, Diana Hoheit, Minerva die Kunst, herrliche Werke zu weben. Allein trotzdem konnten die Götter doch nicht hindern, dass sie von den Harpyien geraubt und den Erinnyen als Sklavinnen geschenkt wurden.


Camirus (Gr. M.), Sohn des Cercaphus und der Cydippe, beerbte, nebst seinen beiden Brüdern, Lindus und Ialysus, den Vater. Sie erbaueten drei Städte, welche ihren Namen trugen; eine grosse Wasserfluth überschwemmte während ihrer Regierung das Land.


Camma (Britt. M.), Göttin der Jagd bei den Bretonen.


Camos, eine Gottheit der Moabiten, über welche wir nur durch das Alte Testament, jedoch nur sehr dürftig, unterrichtet sind. Im vierten Buch Mose heisst es: Wehe dir Moab, das Volk C.; im Buch der Richter heisst C. ein Gott der Ammoniter; im ernten Buche der Könige wird von Salomo gesagt, er baute eine Höhe C., dem Gräuel der Moabiter, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt; auch der Prophet Jeremia nennt C. einen Gott Moabs. Der Kirchenvater Hieronymus behauptete C. sei ein anderer Name für Baal-Peor (s. d.).


Campe (Gr. M.), ein Ungeheuer, welches die von Uranus in den Tartarus gesperrten Centimanen und Cyclopen bewachen sollte. Als Jupiter, von seiner Mutter und der Metis unterrichtet, sich die Mittel zu verschaffen suchte, seinen Vater zu bekämpfen, ward ihm der Beistand der Cyclopen und der hundertarmigen Riesen verheissen, wenn er sie befreien wolle, daher tödtete er das Unthier und befreite die Gefangenen. - Als Bacchus durch Libyen zog, schlug er ein Lager bei Zabirna auf; hier erlegte er ein aus der Erde gebornes Ungeheuer, das denselben Namen trug, wie das obige (nach Anderen mit demselben identisch), und viele Einwohner bereits getödtet hatte, und erwarb sich durch diese tapfere That grossen Ruhm in jener Gegend. Ueber dem todten Thiere warf er einen mächtigen Hügel auf, um ein unvergängliches Denkmal seines kühnen Muthes zu hinterlassen.


Camulus (Ital. M.), nach Inschriften ein Kriegsgott der alten Sabiner.


Canace (Gr. M.), Tochter des Aeolus, Königs der liparischen Inseln, und der Enarete, Geliebte des Neptun, von welchem sie mehrere Söhne empfing. Da sie jedoch auch mit ihrem eigenen Bruder, Macareus, ein Liebesverständniss unterhielt, verliess sie Neptun, entzog ihr den Schutz, den er ihr bisher gewährt, und nun entdeckte der Vater die Verbrechen des Mädchens. Sie tödtete sich, um der Schande zu entgehen, mit einem Schwerte, das ihr Vater selbst zu diesem Behufe an sie geschickt hatte.


Candaon (Gr. M.), Böotischer Name des Orion.


Candarena (Gr. M.), ein Beiname, den Juno von der Stadt Candara in Paphlagonien erhielt, woselbst ihr ein Tempel erbaut war.


Candulus (Gr. M.), Sohn der jonischen Nymphe Memnonis. Er und sein Bruder Atlas theilen den Namen Cercopes und erscheinen als neckende Kobolde in der Sage des Hercules. Hercules, als sie ihre Künste an ihm versuchten, während er im Dienste der Omphale war, überlieferte sie gebunden der letzteren.


Candybus (Gr. M.), Sohn des Deucalion und der Pyrrha. Die Stadt Candyba in Lycien soll von ihm den Namen haben.


Canens (Röm. M.), eine Nymphe, Tochter des Janus und der Venilia, Gemahlin des alten latinischen Königs Picus, welchen Circe, weil er ihre Liebe verschmähte, in einen Specht verwandelte. C. härmte sich über den Verlust ihres Gatten so sehr, dass sie allmälig dahin schwand und sich in Luft auflöste.


Canephoren (Gr. Festbrauch), Jungfrauen, welche in Athen bei den Festen der Minerva, der Ceres und des Bacchus gewisse heilige, zum Opfer erforderliche Gegenstände in Körben auf dem Kopfe trugen. Sie wurden

Camatatschi, Fig. 65 (Ind. M.). Unser Bild gibt das Portrait einer Bajadere aus Pondicheri, wie sie in ihrem 35. Jahre gewesen sein soll. Sie war in früherer Jugend berühmt als die grösste Schönheit von ganz Indien, und durch die Gunst der mächtigsten Fürsten zu einem unermesslichen Reichthume gelangt. (S. Bajadere und Dewedaschi.)


Fig. 65.

Cambedoxi (Jap. M.) wird von den Bewohnern von Niphon, Japan und dem ganzen Inselmeere der chinesische Gott Fo genannt.


Camelae (Röm. M.). Camelischer Jungfrauen erwähnt eine einzige Stelle eines alten Schriftstellers als solcher, zu denen die Bräute zu flehen pflegten. Das Wort stammt vom griechischen gameô heirathen.


Camenen (Röm. M.), hiessen bei den altitalischen Völkern gewisse weisagende Quell-Nymphen; zu ihnen gehörten Carmenta und Egeria; ihr Dienst in einem Haine bei Rom war von Numa gestiftet. Bei späterer Bekanntschaft der Römer mit den Musen der Griechen wurde der Name auf diese übergetragen.


Camers (Röm. M.), Sohn des Fürsten von Amyclä, Volscens, des reichsten unter den Ausonen; er ward von Aeneas getödtet. – 2) C., ein alter angesehener Rutuler, dessen Gestalt die Nymphe Juturna, als sie den letzten entscheidenden Zweikampf zwischen Turnus und Aeneas hindern wollte, annahm, um die Herzen der kaum beruhigten Völker auf's Neue zu erregen.


Cameses (Röm. M.), Bruder des Janus, des alten Königs von Latium.


Camilla oder Casmilla (Röm. M.), eine jungfräuliche Heldin der Aeneis, Liebling der Diana, ward von ihrem Vater Metabus, der sie als kleines Kind vor den andrängenden Volskern gerettet hatte, indem er sie, in Kork gewickelt, mit seinem Speer über die Wellen eines wilden Stromes schleuderte, zur wilden Jägerin erzogen. Noch klein, erlegte C. schon den Schwan und den Kranich, und erwachsen, obwohl von mancher Mutter zur Gattin für ihren Sohn begehrt, blieb sie doch treue Gefährtin der Göttin und bewahrte die heilige Jungfräulichkeit. Als nun die Trojaner Italien betraten, zog sie, zum grossen Kummer der Gespielen, dem Turnus zu Hülfe, that, durch ihre Schnelligkeit und ihre Kraft unterstützt, Wunder der Tapferkeit, bis endlich Arruns sie aus einem Hinterhalte mit der weithin geworfenen Lanze erlegte. Diana übergab ihrer Nymphe Opis das Rächeramt, worauf Arruns von dieser mit einem Pfeil der Diana erlegt ward.


Camillus, angeblicher Beiname des Mercur bei den Etruskern, doch wahrscheinlich nur eine irrthümliche Vermengung mit dem in den samothracischen Mysterien der Cabiren vorkommenden Hermes Cadmilus. – Camilli und Camillä hiessen ferner bei den Römern junge Knaben oder Mädchen, welche die Priester bei dem Altardienst unterstützten; ebenso diejenigen, welche am Hochzeittage der Braut in einem zugedeckten Gefässe die Schmucksachen, nebst schützenden und Glück bringenden Amuletten für die künftigen Sprösslinge, in des neuen Ehegatten Haus nachtrugen.


Camiro (Gr. M.), Tochter des Pandareus. Sie und ihre Schwester Clytia hatten, trotz des Vaters Bosheit, doch die Liebe der Göttinnen errungen, und so nahmen sich diese, als ihr Vater starb, ihrer an; Venus nährte sie mit Milch und Honig. Juno verlieh ihnen Schönheit und klugen Verstand, Diana Hoheit, Minerva die Kunst, herrliche Werke zu weben. Allein trotzdem konnten die Götter doch nicht hindern, dass sie von den Harpyien geraubt und den Erinnyen als Sklavinnen geschenkt wurden.


Camirus (Gr. M.), Sohn des Cercaphus und der Cydippe, beerbte, nebst seinen beiden Brüdern, Lindus und Ialysus, den Vater. Sie erbaueten drei Städte, welche ihren Namen trugen; eine grosse Wasserfluth überschwemmte während ihrer Regierung das Land.


Camma (Britt. M.), Göttin der Jagd bei den Bretonen.


Camos, eine Gottheit der Moabiten, über welche wir nur durch das Alte Testament, jedoch nur sehr dürftig, unterrichtet sind. Im vierten Buch Mose heisst es: Wehe dir Moab, das Volk C.; im Buch der Richter heisst C. ein Gott der Ammoniter; im ernten Buche der Könige wird von Salomo gesagt, er baute eine Höhe C., dem Gräuel der Moabiter, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt; auch der Prophet Jeremia nennt C. einen Gott Moabs. Der Kirchenvater Hieronymus behauptete C. sei ein anderer Name für Baal-Peor (s. d.).


Campe (Gr. M.), ein Ungeheuer, welches die von Uranus in den Tartarus gesperrten Centimanen und Cyclopen bewachen sollte. Als Jupiter, von seiner Mutter und der Metis unterrichtet, sich die Mittel zu verschaffen suchte, seinen Vater zu bekämpfen, ward ihm der Beistand der Cyclopen und der hundertarmigen Riesen verheissen, wenn er sie befreien wolle, daher tödtete er das Unthier und befreite die Gefangenen. – Als Bacchus durch Libyen zog, schlug er ein Lager bei Zabirna auf; hier erlegte er ein aus der Erde gebornes Ungeheuer, das denselben Namen trug, wie das obige (nach Anderen mit demselben identisch), und viele Einwohner bereits getödtet hatte, und erwarb sich durch diese tapfere That grossen Ruhm in jener Gegend. Ueber dem todten Thiere warf er einen mächtigen Hügel auf, um ein unvergängliches Denkmal seines kühnen Muthes zu hinterlassen.


Camulus (Ital. M.), nach Inschriften ein Kriegsgott der alten Sabiner.


Canace (Gr. M.), Tochter des Aeolus, Königs der liparischen Inseln, und der Enarete, Geliebte des Neptun, von welchem sie mehrere Söhne empfing. Da sie jedoch auch mit ihrem eigenen Bruder, Macareus, ein Liebesverständniss unterhielt, verliess sie Neptun, entzog ihr den Schutz, den er ihr bisher gewährt, und nun entdeckte der Vater die Verbrechen des Mädchens. Sie tödtete sich, um der Schande zu entgehen, mit einem Schwerte, das ihr Vater selbst zu diesem Behufe an sie geschickt hatte.


Candaon (Gr. M.), Böotischer Name des Orion.


Candarena (Gr. M.), ein Beiname, den Juno von der Stadt Candara in Paphlagonien erhielt, woselbst ihr ein Tempel erbaut war.


Candulus (Gr. M.), Sohn der jonischen Nymphe Memnonis. Er und sein Bruder Atlas theilen den Namen Cercopes und erscheinen als neckende Kobolde in der Sage des Hercules. Hercules, als sie ihre Künste an ihm versuchten, während er im Dienste der Omphale war, überlieferte sie gebunden der letzteren.


Candybus (Gr. M.), Sohn des Deucalion und der Pyrrha. Die Stadt Candyba in Lycien soll von ihm den Namen haben.


Canens (Röm. M.), eine Nymphe, Tochter des Janus und der Venilia, Gemahlin des alten latinischen Königs Picus, welchen Circe, weil er ihre Liebe verschmähte, in einen Specht verwandelte. C. härmte sich über den Verlust ihres Gatten so sehr, dass sie allmälig dahin schwand und sich in Luft auflöste.


Canephoren (Gr. Festbrauch), Jungfrauen, welche in Athen bei den Festen der Minerva, der Ceres und des Bacchus gewisse heilige, zum Opfer erforderliche Gegenstände in Körben auf dem Kopfe trugen. Sie wurden

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[122/0192] Camatatschi, Fig. 65 (Ind. M.). Unser Bild gibt das Portrait einer Bajadere aus Pondicheri, wie sie in ihrem 35. Jahre gewesen sein soll. Sie war in früherer Jugend berühmt als die grösste Schönheit von ganz Indien, und durch die Gunst der mächtigsten Fürsten zu einem unermesslichen Reichthume gelangt. (S. Bajadere und Dewedaschi.) [Abbildung Fig. 65. ] Cambedoxi (Jap. M.) wird von den Bewohnern von Niphon, Japan und dem ganzen Inselmeere der chinesische Gott Fo genannt. Camelae (Röm. M.). Camelischer Jungfrauen erwähnt eine einzige Stelle eines alten Schriftstellers als solcher, zu denen die Bräute zu flehen pflegten. Das Wort stammt vom griechischen gameô heirathen. Camenen (Röm. M.), hiessen bei den altitalischen Völkern gewisse weisagende Quell-Nymphen; zu ihnen gehörten Carmenta und Egeria; ihr Dienst in einem Haine bei Rom war von Numa gestiftet. Bei späterer Bekanntschaft der Römer mit den Musen der Griechen wurde der Name auf diese übergetragen. Camers (Röm. 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Sie und ihre Schwester Clytia hatten, trotz des Vaters Bosheit, doch die Liebe der Göttinnen errungen, und so nahmen sich diese, als ihr Vater starb, ihrer an; Venus nährte sie mit Milch und Honig. Juno verlieh ihnen Schönheit und klugen Verstand, Diana Hoheit, Minerva die Kunst, herrliche Werke zu weben. Allein trotzdem konnten die Götter doch nicht hindern, dass sie von den Harpyien geraubt und den Erinnyen als Sklavinnen geschenkt wurden. Camirus (Gr. M.), Sohn des Cercaphus und der Cydippe, beerbte, nebst seinen beiden Brüdern, Lindus und Ialysus, den Vater. Sie erbaueten drei Städte, welche ihren Namen trugen; eine grosse Wasserfluth überschwemmte während ihrer Regierung das Land. Camma (Britt. M.), Göttin der Jagd bei den Bretonen. Camos, eine Gottheit der Moabiten, über welche wir nur durch das Alte Testament, jedoch nur sehr dürftig, unterrichtet sind. Im vierten Buch Mose heisst es: Wehe dir Moab, das Volk C.; im Buch der Richter heisst C. ein Gott der Ammoniter; im ernten Buche der Könige wird von Salomo gesagt, er baute eine Höhe C., dem Gräuel der Moabiter, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt; auch der Prophet Jeremia nennt C. einen Gott Moabs. Der Kirchenvater Hieronymus behauptete C. sei ein anderer Name für Baal-Peor (s. d.). Campe (Gr. M.), ein Ungeheuer, welches die von Uranus in den Tartarus gesperrten Centimanen und Cyclopen bewachen sollte. Als Jupiter, von seiner Mutter und der Metis unterrichtet, sich die Mittel zu verschaffen suchte, seinen Vater zu bekämpfen, ward ihm der Beistand der Cyclopen und der hundertarmigen Riesen verheissen, wenn er sie befreien wolle, daher tödtete er das Unthier und befreite die Gefangenen. – Als Bacchus durch Libyen zog, schlug er ein Lager bei Zabirna auf; hier erlegte er ein aus der Erde gebornes Ungeheuer, das denselben Namen trug, wie das obige (nach Anderen mit demselben identisch), und viele Einwohner bereits getödtet hatte, und erwarb sich durch diese tapfere That grossen Ruhm in jener Gegend. Ueber dem todten Thiere warf er einen mächtigen Hügel auf, um ein unvergängliches Denkmal seines kühnen Muthes zu hinterlassen. Camulus (Ital. M.), nach Inschriften ein Kriegsgott der alten Sabiner. Canace (Gr. M.), Tochter des Aeolus, Königs der liparischen Inseln, und der Enarete, Geliebte des Neptun, von welchem sie mehrere Söhne empfing. Da sie jedoch auch mit ihrem eigenen Bruder, Macareus, ein Liebesverständniss unterhielt, verliess sie Neptun, entzog ihr den Schutz, den er ihr bisher gewährt, und nun entdeckte der Vater die Verbrechen des Mädchens. Sie tödtete sich, um der Schande zu entgehen, mit einem Schwerte, das ihr Vater selbst zu diesem Behufe an sie geschickt hatte. Candaon (Gr. M.), Böotischer Name des Orion. Candarena (Gr. M.), ein Beiname, den Juno von der Stadt Candara in Paphlagonien erhielt, woselbst ihr ein Tempel erbaut war. Candulus (Gr. M.), Sohn der jonischen Nymphe Memnonis. Er und sein Bruder Atlas theilen den Namen Cercopes und erscheinen als neckende Kobolde in der Sage des Hercules. Hercules, als sie ihre Künste an ihm versuchten, während er im Dienste der Omphale war, überlieferte sie gebunden der letzteren. Candybus (Gr. M.), Sohn des Deucalion und der Pyrrha. Die Stadt Candyba in Lycien soll von ihm den Namen haben. Canens (Röm. M.), eine Nymphe, Tochter des Janus und der Venilia, Gemahlin des alten latinischen Königs Picus, welchen Circe, weil er ihre Liebe verschmähte, in einen Specht verwandelte. C. härmte sich über den Verlust ihres Gatten so sehr, dass sie allmälig dahin schwand und sich in Luft auflöste. Canephoren (Gr. Festbrauch), Jungfrauen, welche in Athen bei den Festen der Minerva, der Ceres und des Bacchus gewisse heilige, zum Opfer erforderliche Gegenstände in Körben auf dem Kopfe trugen. Sie wurden

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/192>, abgerufen am 18.12.2024.