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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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arme Waise, zu dem Könige kam, um Brod flehend; da derselbe bereits alle seine Vorräthe vertheilt hatte, warf er zornig nach ihr mit seinem Schuh, worüber sich das Mädchen so sehr grämte, dass sie sich erhängte. Jetzt aber steigerte sich die Noth immer höher, denn es kamen noch ansteckende Krankheiten dazu. Es ward die Pythia befragt, und diese sagte, nur wenn man den Manen der Gemordeten Sühnopfer bringe, werde des Himmels Zorn aufhören; diess geschah, und das Elend wich. Seit jener Zeit wurden alle neun Jahre die Festlichkeiten wiederholt, bei denen der König den Vorsitz führte, an Einheimische wie an Fremde Lebensmittel vertheilte, endlich nach dem Bilde der Ch. mit einem Schuh warf und es darauf mit einem Stricke um den Hals begraben liess. Dieses Fest führte den Namen der Unglücklichen, welche die Veranlassung desselben war.


Charis (Gr. M.), nach Homer in der Ilias die Grazie, des Vulcan schöne Gattin; nach der Odyssee hatte er die Venus zur Gemahlin.


Charisia (Gr. M.), Feste, den Charitinnen (Grazien) zu Ehren mit nächtlichen Tänzen gefeiert.


Charisius (Gr. M.), Sohn des verbrecherischen Königs Lycaon, Gründer von Charisiä in Arcadien.


Charistia ein Verwandten-Fest bei den Römern, am 22. Februar, gleich nach dem Todtenfest, gefeiert. Die Familie war hier ganz unter sich, legte entstandene Zwiste bei und knüpfte das Band der Eintracht und Liebe wieder fester.


Charites (Gr. M.), s. Grazien.


Charmon (Gr. M.), in Arcadien ein Beiname des Jupiter, und auch des Gottes der Unterwelt.


Charmus (Sard. M.), Sohn des pelasgischen Stammhelden Aristäus (s. d.), kam nach Sardinien mit einer Colonie und ward dort als Heros verehrt.


Charon, Fig. 74 (Gr. u. röm. M.), der Fährmann in der Unterwelt: eine, wie es scheint, spätere Vorstellung, wahrscheinlich aus Aegypten gekommen, wo die Sitte herrschte, alle Todten, welche eines ehrenvollen Begräbnisses gewürdigt worden, auf einem Kahn von einem Fährmann nach den Inseln der Seligen, d. h. nach den allgemeinen Begräbnissstätten, bringen zu lassen. Nach der griechischen Sage hält Ch., ein alter Diener des Pluto, am Höllenflusse Wache, nimmt die Seelen, welche Mercur ihm zuführt, in seinen Kahn auf und setzt sie über die Styx oder den Acheron, wofür man ihm einen Obolus zahlen musste, der daher den Verstorbenen unter die Zunge gelegt wurde; diejenigen, welche kein Begräbniss empfangen hatten, mussten ein Jahrhundert lang um die Ufer der Styx schweben. - So auch ist es mit den Lebenden; er darf diese nicht übersetzen, wenn er nicht von den Unsterblichen dazu bevollmächtigt ist; dass er den Hercules übersetzte, ohne dass derselbe ihm den goldenen Ast zeigte, welcher zur Beglaubigung eines göttlichen Auftrags diente, kostete den Ch. auf ein Jahr seine Freiheit. - Homer hat diese Fabel noch nicht gekannt. Eine Darstellung davon nach einem antiken Basrelief,


Fig. 74.
zeigt uns Fig. 74. Zwei Gestalten steigen aus Ch.'s Kahn; die Parce reicht der ersten die Hand; ihre noch volle Spindel zeigt den frühzeitigen Tod dieses Schattens an. Der andere Schatten hat die Grösse eines Kindes. Rechts Lethe mit dem Trank der Vergessenheit.


Chaeron (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Nymphe Thero, soll die Stadt Chäronea in Böotien gegründet haben.


Charonium (Gr. M.). Zwei vom Volke heilig gehaltene Höhlen dieses Namens werden in Klein-Asien genannt, die eine bei Thymbra, die andere bei Nysa, beide in der Landschaft Carien. Sie strömten giftige Dünste aus, wesswegen man wenigstens von der letztern glaubte, dass sie ein Sitz göttlicher Einwirkungen sei, insbesondere, dass man daselbst Träume empfange, durch welche die Heilmittel für gewisse Krankheiten angezeigt würden.


Charopus (Gr. M.), König der Insel Syme (unfern von Rhodos, an der Küste von Klein-Asien), Gemahl der Aglaja, Vater des Nireus, welcher nach Achilles der Schönste unter allen Griechen vor Troja war, jedoch dieses Helden Tapferkeit nicht besass; er fiel von der Hand des Eurypylus oder des Aeneas.


Charops (Gr. M.), 1) "der Frohblickende", eine Benennung, unter welcher Hercules verehrt wurde; sein Bild stand am Berge Laphystium, an der Stelle, wo er den Cerberus aus der Unterwelt heraufgeholt hatte. - 2) Ch., Sohn des Trojaners Hippasus; er ward von Ulysses getödtet.


Charrubiun, nennen die Mahomedaner Engel, welche sie für die Herren der übrigen halten; der Name scheint mit dem hebräischen Cherubim verwandt, so auch die Bedeutung.


Charybdis (Gr. M.), Tochter des Neptun und der Erde. Der Mythus weist ihr in der sicilianischen Meerenge den Sitz an; dort muss ein verderblicher Strudel gewesen sein, oder der noch jetzt daselbst befindliche war den leicht gebauten Schiffen der Alten gefährlicher, als er uns erscheint, denn die Beschreibungen, welche, man davon findet, sind fürchterlich. Ch. war ein gefrässiges Weib, das dem Hercules Rinder raubte, und desshalb von dem Blitzstrahle Jupiters in's Meer geschleudert wurde, wo sie ihre gefrässige Natur beibehielt. Unweit der bellenden Scylla (s. d.) wohnte sie auf einem Felsen unter einem überhangenden Feigenbaum, und drohte allen Vorüberfahrenden Tod und Verderben; um ihren Hunger zu stillen, frass sie ganze Schiffe mit Allem was darin war, auf; drei Mal des Tages schlürfte sie abwechselnd das Meerwasser ein und spie es wieder aus, was ein brüllendes Getöse verursachte, wobei während des Einschlürfens in den trichterförmig klaffenden Schlund Alles hinabfuhr, was in dessen Nähe kam, bei dem eben so oft wiederholten Ausspeien aber die Schiffe der Scylla zugeschleudert wurden, daher das lateinische Sprüchwort: "Incidit in Scyllam cupiens vitare Charybdin" (es geräth zur Scylla, wer die Ch. vermeiden will).


Chasae (Slav. M.), eine wendische Gottheit, vorzüglich in Böhmen verehrt.


Chaska (M. der Andesvölker), hiess in Peru der

arme Waise, zu dem Könige kam, um Brod flehend; da derselbe bereits alle seine Vorräthe vertheilt hatte, warf er zornig nach ihr mit seinem Schuh, worüber sich das Mädchen so sehr grämte, dass sie sich erhängte. Jetzt aber steigerte sich die Noth immer höher, denn es kamen noch ansteckende Krankheiten dazu. Es ward die Pythia befragt, und diese sagte, nur wenn man den Manen der Gemordeten Sühnopfer bringe, werde des Himmels Zorn aufhören; diess geschah, und das Elend wich. Seit jener Zeit wurden alle neun Jahre die Festlichkeiten wiederholt, bei denen der König den Vorsitz führte, an Einheimische wie an Fremde Lebensmittel vertheilte, endlich nach dem Bilde der Ch. mit einem Schuh warf und es darauf mit einem Stricke um den Hals begraben liess. Dieses Fest führte den Namen der Unglücklichen, welche die Veranlassung desselben war.


Charis (Gr. M.), nach Homer in der Ilias die Grazie, des Vulcan schöne Gattin; nach der Odyssee hatte er die Venus zur Gemahlin.


Charisia (Gr. M.), Feste, den Charitinnen (Grazien) zu Ehren mit nächtlichen Tänzen gefeiert.


Charisius (Gr. M.), Sohn des verbrecherischen Königs Lycaon, Gründer von Charisiä in Arcadien.


Charistia ein Verwandten-Fest bei den Römern, am 22. Februar, gleich nach dem Todtenfest, gefeiert. Die Familie war hier ganz unter sich, legte entstandene Zwiste bei und knüpfte das Band der Eintracht und Liebe wieder fester.


Charites (Gr. M.), s. Grazien.


Charmon (Gr. M.), in Arcadien ein Beiname des Jupiter, und auch des Gottes der Unterwelt.


Charmus (Sard. M.), Sohn des pelasgischen Stammhelden Aristäus (s. d.), kam nach Sardinien mit einer Colonie und ward dort als Heros verehrt.


Charon, Fig. 74 (Gr. u. röm. M.), der Fährmann in der Unterwelt: eine, wie es scheint, spätere Vorstellung, wahrscheinlich aus Aegypten gekommen, wo die Sitte herrschte, alle Todten, welche eines ehrenvollen Begräbnisses gewürdigt worden, auf einem Kahn von einem Fährmann nach den Inseln der Seligen, d. h. nach den allgemeinen Begräbnissstätten, bringen zu lassen. Nach der griechischen Sage hält Ch., ein alter Diener des Pluto, am Höllenflusse Wache, nimmt die Seelen, welche Mercur ihm zuführt, in seinen Kahn auf und setzt sie über die Styx oder den Acheron, wofür man ihm einen Obolus zahlen musste, der daher den Verstorbenen unter die Zunge gelegt wurde; diejenigen, welche kein Begräbniss empfangen hatten, mussten ein Jahrhundert lang um die Ufer der Styx schweben. – So auch ist es mit den Lebenden; er darf diese nicht übersetzen, wenn er nicht von den Unsterblichen dazu bevollmächtigt ist; dass er den Hercules übersetzte, ohne dass derselbe ihm den goldenen Ast zeigte, welcher zur Beglaubigung eines göttlichen Auftrags diente, kostete den Ch. auf ein Jahr seine Freiheit. – Homer hat diese Fabel noch nicht gekannt. Eine Darstellung davon nach einem antiken Basrelief,


Fig. 74.
zeigt uns Fig. 74. Zwei Gestalten steigen aus Ch.'s Kahn; die Parce reicht der ersten die Hand; ihre noch volle Spindel zeigt den frühzeitigen Tod dieses Schattens an. Der andere Schatten hat die Grösse eines Kindes. Rechts Lethe mit dem Trank der Vergessenheit.


Chaeron (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Nymphe Thero, soll die Stadt Chäronea in Böotien gegründet haben.


Charonium (Gr. M.). Zwei vom Volke heilig gehaltene Höhlen dieses Namens werden in Klein-Asien genannt, die eine bei Thymbra, die andere bei Nysa, beide in der Landschaft Carien. Sie strömten giftige Dünste aus, wesswegen man wenigstens von der letztern glaubte, dass sie ein Sitz göttlicher Einwirkungen sei, insbesondere, dass man daselbst Träume empfange, durch welche die Heilmittel für gewisse Krankheiten angezeigt würden.


Charopus (Gr. M.), König der Insel Syme (unfern von Rhodos, an der Küste von Klein-Asien), Gemahl der Aglaja, Vater des Nireus, welcher nach Achilles der Schönste unter allen Griechen vor Troja war, jedoch dieses Helden Tapferkeit nicht besass; er fiel von der Hand des Eurypylus oder des Aeneas.


Charops (Gr. M.), 1) »der Frohblickende«, eine Benennung, unter welcher Hercules verehrt wurde; sein Bild stand am Berge Laphystium, an der Stelle, wo er den Cerberus aus der Unterwelt heraufgeholt hatte. – 2) Ch., Sohn des Trojaners Hippasus; er ward von Ulysses getödtet.


Charrubiun, nennen die Mahomedaner Engel, welche sie für die Herren der übrigen halten; der Name scheint mit dem hebräischen Cherubim verwandt, so auch die Bedeutung.


Charybdis (Gr. M.), Tochter des Neptun und der Erde. Der Mythus weist ihr in der sicilianischen Meerenge den Sitz an; dort muss ein verderblicher Strudel gewesen sein, oder der noch jetzt daselbst befindliche war den leicht gebauten Schiffen der Alten gefährlicher, als er uns erscheint, denn die Beschreibungen, welche, man davon findet, sind fürchterlich. Ch. war ein gefrässiges Weib, das dem Hercules Rinder raubte, und desshalb von dem Blitzstrahle Jupiters in's Meer geschleudert wurde, wo sie ihre gefrässige Natur beibehielt. Unweit der bellenden Scylla (s. d.) wohnte sie auf einem Felsen unter einem überhangenden Feigenbaum, und drohte allen Vorüberfahrenden Tod und Verderben; um ihren Hunger zu stillen, frass sie ganze Schiffe mit Allem was darin war, auf; drei Mal des Tages schlürfte sie abwechselnd das Meerwasser ein und spie es wieder aus, was ein brüllendes Getöse verursachte, wobei während des Einschlürfens in den trichterförmig klaffenden Schlund Alles hinabfuhr, was in dessen Nähe kam, bei dem eben so oft wiederholten Ausspeien aber die Schiffe der Scylla zugeschleudert wurden, daher das lateinische Sprüchwort: »Incidit in Scyllam cupiens vitare Charybdin« (es geräth zur Scylla, wer die Ch. vermeiden will).


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[133/0203] arme Waise, zu dem Könige kam, um Brod flehend; da derselbe bereits alle seine Vorräthe vertheilt hatte, warf er zornig nach ihr mit seinem Schuh, worüber sich das Mädchen so sehr grämte, dass sie sich erhängte. Jetzt aber steigerte sich die Noth immer höher, denn es kamen noch ansteckende Krankheiten dazu. Es ward die Pythia befragt, und diese sagte, nur wenn man den Manen der Gemordeten Sühnopfer bringe, werde des Himmels Zorn aufhören; diess geschah, und das Elend wich. Seit jener Zeit wurden alle neun Jahre die Festlichkeiten wiederholt, bei denen der König den Vorsitz führte, an Einheimische wie an Fremde Lebensmittel vertheilte, endlich nach dem Bilde der Ch. mit einem Schuh warf und es darauf mit einem Stricke um den Hals begraben liess. Dieses Fest führte den Namen der Unglücklichen, welche die Veranlassung desselben war. Charis (Gr. M.), nach Homer in der Ilias die Grazie, des Vulcan schöne Gattin; nach der Odyssee hatte er die Venus zur Gemahlin. Charisia (Gr. M.), Feste, den Charitinnen (Grazien) zu Ehren mit nächtlichen Tänzen gefeiert. Charisius (Gr. M.), Sohn des verbrecherischen Königs Lycaon, Gründer von Charisiä in Arcadien. Charistia ein Verwandten-Fest bei den Römern, am 22. Februar, gleich nach dem Todtenfest, gefeiert. Die Familie war hier ganz unter sich, legte entstandene Zwiste bei und knüpfte das Band der Eintracht und Liebe wieder fester. Charites (Gr. M.), s. Grazien. Charmon (Gr. M.), in Arcadien ein Beiname des Jupiter, und auch des Gottes der Unterwelt. Charmus (Sard. M.), Sohn des pelasgischen Stammhelden Aristäus (s. d.), kam nach Sardinien mit einer Colonie und ward dort als Heros verehrt. Charon, Fig. 74 (Gr. u. röm. 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Nach der griechischen Sage hält Ch., ein alter Diener des Pluto, am Höllenflusse Wache, nimmt die Seelen, welche Mercur ihm zuführt, in seinen Kahn auf und setzt sie über die Styx oder den Acheron, wofür man ihm einen Obolus zahlen musste, der daher den Verstorbenen unter die Zunge gelegt wurde; diejenigen, welche kein Begräbniss empfangen hatten, mussten ein Jahrhundert lang um die Ufer der Styx schweben. – So auch ist es mit den Lebenden; er darf diese nicht übersetzen, wenn er nicht von den Unsterblichen dazu bevollmächtigt ist; dass er den Hercules übersetzte, ohne dass derselbe ihm den goldenen Ast zeigte, welcher zur Beglaubigung eines göttlichen Auftrags diente, kostete den Ch. auf ein Jahr seine Freiheit. – Homer hat diese Fabel noch nicht gekannt. Eine Darstellung davon nach einem antiken Basrelief, [Abbildung Fig. 74. ] zeigt uns Fig. 74. Zwei Gestalten steigen aus Ch.'s Kahn; die Parce reicht der ersten die Hand; ihre noch volle Spindel zeigt den frühzeitigen Tod dieses Schattens an. Der andere Schatten hat die Grösse eines Kindes. Rechts Lethe mit dem Trank der Vergessenheit. Chaeron (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Nymphe Thero, soll die Stadt Chäronea in Böotien gegründet haben. Charonium (Gr. M.). Zwei vom Volke heilig gehaltene Höhlen dieses Namens werden in Klein-Asien genannt, die eine bei Thymbra, die andere bei Nysa, beide in der Landschaft Carien. Sie strömten giftige Dünste aus, wesswegen man wenigstens von der letztern glaubte, dass sie ein Sitz göttlicher Einwirkungen sei, insbesondere, dass man daselbst Träume empfange, durch welche die Heilmittel für gewisse Krankheiten angezeigt würden. Charopus (Gr. M.), König der Insel Syme (unfern von Rhodos, an der Küste von Klein-Asien), Gemahl der Aglaja, Vater des Nireus, welcher nach Achilles der Schönste unter allen Griechen vor Troja war, jedoch dieses Helden Tapferkeit nicht besass; er fiel von der Hand des Eurypylus oder des Aeneas. Charops (Gr. M.), 1) »der Frohblickende«, eine Benennung, unter welcher Hercules verehrt wurde; sein Bild stand am Berge Laphystium, an der Stelle, wo er den Cerberus aus der Unterwelt heraufgeholt hatte. – 2) Ch., Sohn des Trojaners Hippasus; er ward von Ulysses getödtet. Charrubiun, nennen die Mahomedaner Engel, welche sie für die Herren der übrigen halten; der Name scheint mit dem hebräischen Cherubim verwandt, so auch die Bedeutung. Charybdis (Gr. M.), Tochter des Neptun und der Erde. 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Unweit der bellenden Scylla (s. d.) wohnte sie auf einem Felsen unter einem überhangenden Feigenbaum, und drohte allen Vorüberfahrenden Tod und Verderben; um ihren Hunger zu stillen, frass sie ganze Schiffe mit Allem was darin war, auf; drei Mal des Tages schlürfte sie abwechselnd das Meerwasser ein und spie es wieder aus, was ein brüllendes Getöse verursachte, wobei während des Einschlürfens in den trichterförmig klaffenden Schlund Alles hinabfuhr, was in dessen Nähe kam, bei dem eben so oft wiederholten Ausspeien aber die Schiffe der Scylla zugeschleudert wurden, daher das lateinische Sprüchwort: »Incidit in Scyllam cupiens vitare Charybdin« (es geräth zur Scylla, wer die Ch. vermeiden will). Chasae (Slav. M.), eine wendische Gottheit, vorzüglich in Böhmen verehrt. Chaska (M. der Andesvölker), hiess in Peru der

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/203>, abgerufen am 23.11.2024.