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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Vater, als Sklavin in dessen Hände kam. - 4) C., Sohn des Hercules von einer ungenannten Tochter des Thespius.


Creontiades (Gr. M.), Sohn des Hercules von der Megara, seiner ersten Gattin. Hercules erschoss ihn in der Raserei.


Cres (Gr. M.), Sohn des Jupiter und einer idäischen Nymphe; nach Andern ein Autochthon (s. d.), war der erste König von Creta, auch wohl einer der Cureten oder der idäischen Dactylen, welche Annahme besonders dadurch motivirt wird, dass er als Erfinder vieler nützlichen Werkzeuge genannt wird. Auch grosse Bauten soll er ausgeführt und so die Stadt Cnossus sowohl, als den dabei befindlichen Tempel der Cybele gegründet haben.


Cresius (Gr. M.), Beiname des Bacchus, von dem Grabe seiner geliebten Gattin Ariadne abgeleitet, neben welchem sein Tempel zu Argos stand.


Cresphontes (Gr. M.), Bruder des Temenus, und Sohn des Aristomachus, ein Heraclide, war vermählt mit Merope, der Tochter des arcadischen Königs Cypselus, welche ihn mit einer zahlreichen Nachkommenschaft beschenkte, von der jedoch nur der jüngste Sohn, Aepytus, am Leben blieb, indem bei einer Verschwörung, welche Polyphontes geleitet, der Vater sammt allen übrigen Söhnen um's Leben kam. Merope ward gezwungen, dem Thronräuber die Hand zu geben, hatte jedoch ihren Sohn in Sicherheit gebracht und rächte, als derselbe herangewachsen, mit seiner Hülfe die an den Ihrigen begangenen Verbrechen.


Cresus (Gr. M.), ein Autochthon (s. d.), der mit einem Freunde, Ephesus, dem Sohne des Stromgottes Cayster, zuerst den berühmten Tempel der Diana in Kleinasien erbaut haben soll, an welchen sich dann die Stadt, die des Zweiten Namen trägt, anschloss.


Crete (Gr. M.), 1) Tochter des Asterion, nach Einigen Gemahlin des Minos, Königs von Creta. - 2) C., Geliebte des ägyptischen Königs Ammon, mit welchem dieselbe aus Libyen nach der Insel Idäa ging, die nun von ihr Creta genannt wurde; Letzteres sagte man auch von einer dritten Crete, einer der Hesperiden, und von einer vierten, einer Tochter des Deucalion und Schwester des Idomeneus.


Creteus (Röm. M.), Begleiter des Aeneas, den Virgil "den Kühnsten der Grajer" nennt; er fiel von Turnus' Hand.


Cretheus (Gr. M.) 1) Sohn des alten Königs Aeolus von Enarete, der Tochter des Deimachus, Erbauer von Iolcus in Thessalien. Er vermählte sich mit Tyro, der Tochter seines Bruders Salmoneus; diese aber hatte sich in den Flussgott Enipeus verliebt, war immerfort an seinen Ufern umhergegangen und endlich von Neptun (der nicht so spröde war, als der Flussgott) in der Gestalt des Geliebten überrascht worden; worauf sie von ihm die Zwillinge Pelias und Neleus gebar, die, von ihr ausgesetzt und von Pferdehirten gefunden, später von ihrem Gatten angenommen und mit seinen drei Söhnen, Aeson, Amythaon und Pheres, erzogen wurden - 2) C., ein Sänger, der dem Aeneas nach Italien gefolgt war, von der Verfolgung der Camilla, die nach seiner prachtvollen Kleidung gelüstete, durch Arruns gerettet wurde, jedoch in einer spätern Schlacht von Turnus' Arme niedersank.


Crethon (Gr. M.), Sohn des Diocles, der ein Gastfreund des Ulysses war. S. stammte von dem Flussgott Alpheus ab, und war, so wie sein Zwillingsbruder Orsilochus, dieser Abstammung würdig, indem er, mit dem Griechenheer vor Troja stehend, sich durch Tapferkeit auszeichnete. Doch konnte er so wenig, als sein Bruder, dem Aeneas widerstehen; Beide fielen von dieses Helden Hand.


Cretischer Stier (Gr. M.), ist einerlei mit dem marathonischen. Dem Hercules ward aufgegeben, ihn lebendig zu fangen und zu Eurystheus zu bringen, welcher ihn dann wieder frei liess, worauf er nach Marathon kam und daselbst viel Schaden that, bis er von Theseus erlegt wurde. Er soll zu einem Opfer für Neptun bestimmt gewesen, doch von Minos, seiner Schönheit wegen, zurückbehalten worden sein, worauf der Gott ihn rasend gemacht.


Creusa (Gr. M.), 1) Tochter des Priamus und der unglücklichen Hecuba, welche alle ihre Kinder, von dem Schwerte der Feinde gemordet, hinsinken sah, vermählt mit Aeneas, dem sie den Ascanius gebar. Sie wollte, als die Stadt in Flammen stand und die eindringenden Feinde nicht mehr zurückgedrängt werden konnten, mit ihrem Gatten entfliehen, welcher den Anchises, seinen Vater, auf den Schultern und seinen Sohn Ascan an der Hand hatte, um sich zu Schiffe zu retten, doch im Gedränge verlor sie sich von dem Gatten. Aeneas kehrte zurück, um sie zu suchen, rief sie überall bei Namen, doch vergeblich, bis sie ihm endlich als luftiges Schattenbild erschien und ihm sagte, die Mutter der Götter habe nicht gewollt, dass sie die Laren und Penaten ihres Hauses verlasse und in ein fremdes Land ziehe, sie habe sie daher lebendig zu sich in den Olymp genommen; darauf erst entschloss sich Aeneas zur Abreise. - 2) C., Tochter des Königs von Athen, Erechtheus, welcher sich mit Praxithea, eines andern attischen Königs Tochter, vermählt hatte. C. war überaus schön, so dass Apollo sich in sie verliebte und, als sie einst zu seinem Tempel opfernd kam, auch ihre Gegenliebe gewann. Die Frucht dieses Verhältnisses war Ion, der Stammvater der Ionier. C. barg das Kind in ein Kästchen und setzte es aus; Apollo brachte es der Pythia zu Delphi, welche es erzog. Die Geliebte des Apollo vermählte sich mit Xuthus, dessen Ehe kinderlos blieb, obwohl ihm gesagt war, er würde zwei Söhne erhalten, welche ganzen Nationen ihre Namen geben würden. In der Absicht, des Orakel noch einmal zu fragen, ging er mit seiner Gattin nach Delphi, und ihm ward die Antwort, er habe bereits einen Sohn; der Erste, der ihm begegne, wenn er aus dem Tempel trete, sei es. Ion begegnete ihm und da sich der König erinnerte, dass er einst mit einer Nymphe zu Delphi ein Verhältniss gehabt, so glaubte er, deren Sohn zu umarmen, und nahm ihn überaus freundlich auf. Hierüber entrüstet, bereitete C., nicht wissend, dass Ion ihr Kind sei, demselben Gift, indem sie den Mundschenken bestach, dem Jüngling bei dem Freudenmahle einen Todesbecher zu reichen. Ion spendete den Göttern Trankopfer; Apollo sandte eine Taube herzu, welche von dem Vergossenen trank und augenblicklich starb. Der ergriffene, hart bedrohete Mundschenk bekannte, dass C. es gewesen, die Jenem nach dem Leben getrachtet, und nun wollte Ion sie ermorden (welcher gleichfalls von seinem Verhältniss zu ihr nichts wusste). Sie floh, und da sie sich nirgends verbergen konnte, umklammerte sie endlich die Bildsäule des Gottes, im Heiligthum des Tempels Schutz suchend, doch auch dort wollte sie Ion noch durch einen Pfeil tödten, als die Priesterin herbeikam und durch das mitgebrachte Kästchen die verwirrenden Räthsel löste. Ion ward von Xuthus, der nicht so hart war, als C., an Sohnes Statt angenommen, und nun ward sein Ehebett noch durch den Achäus und den Dorus gesegnet (wiewohl der Letztere nach der verbreitetern Sage sein Bruder ist), und Apollo's Orakelspruch auf solche Weise erfüllt, indem die Dorier, Ionier und Achäer sich nach diesen Söhnen nannten. - Die Höhle, in welcher C. und Apollo zusammengekommen, ward im Umkreis des delphischen Tempels gezeigt, doch auch die Pans-Grotte unter der Burg zu Athen galt nach Anderen dafür. - 3) C., die zweite Gattin des treulosen Jason. Dieser, vergessend, welche Wohlthaten ihm Medea erwiesen, verstiess diese und vermählte sich mit C., worauf jene sich durch Aller Tod rächte. Vergl. Creon (2) und Medea. - 4) C., eine Najade, Geliebte des thessalischen Flussgottes Peneus, welcher sie am Pindus überraschte und zur Mutter des Hypseus und der Stilbe machte. Ersterer ward König der Lapithen; ihm entstammen Cyrene, Alcäa, Themisto, Astyagea. Stilbe soll von Apollo Mutter des Lapithus und Centaurus gewesen sein.


Criasus (Gr. M.), Sohn des Argus, Königs von Argolis, und der Evadne, Tochter des Strymon und der Neära, hatte noch vier Brüder: Epidaurus, Iasus, Piranthus und Tiryns.


Crimissus (Gr. M.), Flussgott in Sicilien; er liebte Segesta, die Tochter des Trojaners Hippotas, welche von ihrem Vater nach Sicilien gebracht worden, weil ihr das Schicksal drohete, einem See-Ungeheuer als Speise vorgeworfen zu werden. Hier sah C. das schöne Mädchen, und um sich ihr nahen zu dürfen, verwandelte er sich in einen Hund. Die Frucht dieser Liebe war Acestes, der Erbauer von Segesta.


Crinacus (Gr. M.), Sohn des Jupiter, und Vater des Macareus, welcher die Insel Lesbos colonisirte. Des Letztern Töchter waren Mitylene und Methymna.


Vater, als Sklavin in dessen Hände kam. – 4) C., Sohn des Hercules von einer ungenannten Tochter des Thespius.


Creontiades (Gr. M.), Sohn des Hercules von der Megara, seiner ersten Gattin. Hercules erschoss ihn in der Raserei.


Cres (Gr. M.), Sohn des Jupiter und einer idäischen Nymphe; nach Andern ein Autochthon (s. d.), war der erste König von Creta, auch wohl einer der Cureten oder der idäischen Dactylen, welche Annahme besonders dadurch motivirt wird, dass er als Erfinder vieler nützlichen Werkzeuge genannt wird. Auch grosse Bauten soll er ausgeführt und so die Stadt Cnossus sowohl, als den dabei befindlichen Tempel der Cybele gegründet haben.


Cresius (Gr. M.), Beiname des Bacchus, von dem Grabe seiner geliebten Gattin Ariadne abgeleitet, neben welchem sein Tempel zu Argos stand.


Cresphontes (Gr. M.), Bruder des Temenus, und Sohn des Aristomachus, ein Heraclide, war vermählt mit Merope, der Tochter des arcadischen Königs Cypselus, welche ihn mit einer zahlreichen Nachkommenschaft beschenkte, von der jedoch nur der jüngste Sohn, Aepytus, am Leben blieb, indem bei einer Verschwörung, welche Polyphontes geleitet, der Vater sammt allen übrigen Söhnen um's Leben kam. Merope ward gezwungen, dem Thronräuber die Hand zu geben, hatte jedoch ihren Sohn in Sicherheit gebracht und rächte, als derselbe herangewachsen, mit seiner Hülfe die an den Ihrigen begangenen Verbrechen.


Cresus (Gr. M.), ein Autochthon (s. d.), der mit einem Freunde, Ephesus, dem Sohne des Stromgottes Cayster, zuerst den berühmten Tempel der Diana in Kleinasien erbaut haben soll, an welchen sich dann die Stadt, die des Zweiten Namen trägt, anschloss.


Crete (Gr. M.), 1) Tochter des Asterion, nach Einigen Gemahlin des Minos, Königs von Creta. – 2) C., Geliebte des ägyptischen Königs Ammon, mit welchem dieselbe aus Libyen nach der Insel Idäa ging, die nun von ihr Creta genannt wurde; Letzteres sagte man auch von einer dritten Crete, einer der Hesperiden, und von einer vierten, einer Tochter des Deucalion und Schwester des Idomeneus.


Creteus (Röm. M.), Begleiter des Aeneas, den Virgil »den Kühnsten der Grajer« nennt; er fiel von Turnus' Hand.


Cretheus (Gr. M.) 1) Sohn des alten Königs Aeolus von Enarete, der Tochter des Deïmachus, Erbauer von Iolcus in Thessalien. Er vermählte sich mit Tyro, der Tochter seines Bruders Salmoneus; diese aber hatte sich in den Flussgott Enipeus verliebt, war immerfort an seinen Ufern umhergegangen und endlich von Neptun (der nicht so spröde war, als der Flussgott) in der Gestalt des Geliebten überrascht worden; worauf sie von ihm die Zwillinge Pelias und Neleus gebar, die, von ihr ausgesetzt und von Pferdehirten gefunden, später von ihrem Gatten angenommen und mit seinen drei Söhnen, Aeson, Amythaon und Pheres, erzogen wurden – 2) C., ein Sänger, der dem Aeneas nach Italien gefolgt war, von der Verfolgung der Camilla, die nach seiner prachtvollen Kleidung gelüstete, durch Arruns gerettet wurde, jedoch in einer spätern Schlacht von Turnus' Arme niedersank.


Crethon (Gr. M.), Sohn des Diocles, der ein Gastfreund des Ulysses war. S. stammte von dem Flussgott Alpheus ab, und war, so wie sein Zwillingsbruder Orsilochus, dieser Abstammung würdig, indem er, mit dem Griechenheer vor Troja stehend, sich durch Tapferkeit auszeichnete. Doch konnte er so wenig, als sein Bruder, dem Aeneas widerstehen; Beide fielen von dieses Helden Hand.


Cretischer Stier (Gr. M.), ist einerlei mit dem marathonischen. Dem Hercules ward aufgegeben, ihn lebendig zu fangen und zu Eurystheus zu bringen, welcher ihn dann wieder frei liess, worauf er nach Marathon kam und daselbst viel Schaden that, bis er von Theseus erlegt wurde. Er soll zu einem Opfer für Neptun bestimmt gewesen, doch von Minos, seiner Schönheit wegen, zurückbehalten worden sein, worauf der Gott ihn rasend gemacht.


Creusa (Gr. M.), 1) Tochter des Priamus und der unglücklichen Hecuba, welche alle ihre Kinder, von dem Schwerte der Feinde gemordet, hinsinken sah, vermählt mit Aeneas, dem sie den Ascanius gebar. Sie wollte, als die Stadt in Flammen stand und die eindringenden Feinde nicht mehr zurückgedrängt werden konnten, mit ihrem Gatten entfliehen, welcher den Anchises, seinen Vater, auf den Schultern und seinen Sohn Ascan an der Hand hatte, um sich zu Schiffe zu retten, doch im Gedränge verlor sie sich von dem Gatten. Aeneas kehrte zurück, um sie zu suchen, rief sie überall bei Namen, doch vergeblich, bis sie ihm endlich als luftiges Schattenbild erschien und ihm sagte, die Mutter der Götter habe nicht gewollt, dass sie die Laren und Penaten ihres Hauses verlasse und in ein fremdes Land ziehe, sie habe sie daher lebendig zu sich in den Olymp genommen; darauf erst entschloss sich Aeneas zur Abreise. – 2) C., Tochter des Königs von Athen, Erechtheus, welcher sich mit Praxithea, eines andern attischen Königs Tochter, vermählt hatte. C. war überaus schön, so dass Apollo sich in sie verliebte und, als sie einst zu seinem Tempel opfernd kam, auch ihre Gegenliebe gewann. Die Frucht dieses Verhältnisses war Ion, der Stammvater der Ionier. C. barg das Kind in ein Kästchen und setzte es aus; Apollo brachte es der Pythia zu Delphi, welche es erzog. Die Geliebte des Apollo vermählte sich mit Xuthus, dessen Ehe kinderlos blieb, obwohl ihm gesagt war, er würde zwei Söhne erhalten, welche ganzen Nationen ihre Namen geben würden. In der Absicht, des Orakel noch einmal zu fragen, ging er mit seiner Gattin nach Delphi, und ihm ward die Antwort, er habe bereits einen Sohn; der Erste, der ihm begegne, wenn er aus dem Tempel trete, sei es. Ion begegnete ihm und da sich der König erinnerte, dass er einst mit einer Nymphe zu Delphi ein Verhältniss gehabt, so glaubte er, deren Sohn zu umarmen, und nahm ihn überaus freundlich auf. Hierüber entrüstet, bereitete C., nicht wissend, dass Ion ihr Kind sei, demselben Gift, indem sie den Mundschenken bestach, dem Jüngling bei dem Freudenmahle einen Todesbecher zu reichen. Ion spendete den Göttern Trankopfer; Apollo sandte eine Taube herzu, welche von dem Vergossenen trank und augenblicklich starb. Der ergriffene, hart bedrohete Mundschenk bekannte, dass C. es gewesen, die Jenem nach dem Leben getrachtet, und nun wollte Ion sie ermorden (welcher gleichfalls von seinem Verhältniss zu ihr nichts wusste). Sie floh, und da sie sich nirgends verbergen konnte, umklammerte sie endlich die Bildsäule des Gottes, im Heiligthum des Tempels Schutz suchend, doch auch dort wollte sie Ion noch durch einen Pfeil tödten, als die Priesterin herbeikam und durch das mitgebrachte Kästchen die verwirrenden Räthsel löste. Ion ward von Xuthus, der nicht so hart war, als C., an Sohnes Statt angenommen, und nun ward sein Ehebett noch durch den Achäus und den Dorus gesegnet (wiewohl der Letztere nach der verbreitetern Sage sein Bruder ist), und Apollo's Orakelspruch auf solche Weise erfüllt, indem die Dorier, Ionier und Achäer sich nach diesen Söhnen nannten. – Die Höhle, in welcher C. und Apollo zusammengekommen, ward im Umkreis des delphischen Tempels gezeigt, doch auch die Pans-Grotte unter der Burg zu Athen galt nach Anderen dafür. – 3) C., die zweite Gattin des treulosen Jason. Dieser, vergessend, welche Wohlthaten ihm Medea erwiesen, verstiess diese und vermählte sich mit C., worauf jene sich durch Aller Tod rächte. Vergl. Creon (2) und Medea. – 4) C., eine Najade, Geliebte des thessalischen Flussgottes Peneus, welcher sie am Pindus überraschte und zur Mutter des Hypseus und der Stilbe machte. Ersterer ward König der Lapithen; ihm entstammen Cyrene, Alcäa, Themisto, Astyagea. Stilbe soll von Apollo Mutter des Lapithus und Centaurus gewesen sein.


Criasus (Gr. M.), Sohn des Argus, Königs von Argolis, und der Evadne, Tochter des Strymon und der Neära, hatte noch vier Brüder: Epidaurus, Iasus, Piranthus und Tiryns.


Crimissus (Gr. M.), Flussgott in Sicilien; er liebte Segesta, die Tochter des Trojaners Hippotas, welche von ihrem Vater nach Sicilien gebracht worden, weil ihr das Schicksal drohete, einem See-Ungeheuer als Speise vorgeworfen zu werden. Hier sah C. das schöne Mädchen, und um sich ihr nahen zu dürfen, verwandelte er sich in einen Hund. Die Frucht dieser Liebe war Acestes, der Erbauer von Segesta.


Crinacus (Gr. M.), Sohn des Jupiter, und Vater des Macareus, welcher die Insel Lesbos colonisirte. Des Letztern Töchter waren Mitylene und Methymna.


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[148/0218] Vater, als Sklavin in dessen Hände kam. – 4) C., Sohn des Hercules von einer ungenannten Tochter des Thespius. Creontiades (Gr. M.), Sohn des Hercules von der Megara, seiner ersten Gattin. Hercules erschoss ihn in der Raserei. Cres (Gr. M.), Sohn des Jupiter und einer idäischen Nymphe; nach Andern ein Autochthon (s. d.), war der erste König von Creta, auch wohl einer der Cureten oder der idäischen Dactylen, welche Annahme besonders dadurch motivirt wird, dass er als Erfinder vieler nützlichen Werkzeuge genannt wird. Auch grosse Bauten soll er ausgeführt und so die Stadt Cnossus sowohl, als den dabei befindlichen Tempel der Cybele gegründet haben. Cresius (Gr. M.), Beiname des Bacchus, von dem Grabe seiner geliebten Gattin Ariadne abgeleitet, neben welchem sein Tempel zu Argos stand. Cresphontes (Gr. M.), Bruder des Temenus, und Sohn des Aristomachus, ein Heraclide, war vermählt mit Merope, der Tochter des arcadischen Königs Cypselus, welche ihn mit einer zahlreichen Nachkommenschaft beschenkte, von der jedoch nur der jüngste Sohn, Aepytus, am Leben blieb, indem bei einer Verschwörung, welche Polyphontes geleitet, der Vater sammt allen übrigen Söhnen um's Leben kam. Merope ward gezwungen, dem Thronräuber die Hand zu geben, hatte jedoch ihren Sohn in Sicherheit gebracht und rächte, als derselbe herangewachsen, mit seiner Hülfe die an den Ihrigen begangenen Verbrechen. Cresus (Gr. M.), ein Autochthon (s. d.), der mit einem Freunde, Ephesus, dem Sohne des Stromgottes Cayster, zuerst den berühmten Tempel der Diana in Kleinasien erbaut haben soll, an welchen sich dann die Stadt, die des Zweiten Namen trägt, anschloss. Crete (Gr. M.), 1) Tochter des Asterion, nach Einigen Gemahlin des Minos, Königs von Creta. – 2) C., Geliebte des ägyptischen Königs Ammon, mit welchem dieselbe aus Libyen nach der Insel Idäa ging, die nun von ihr Creta genannt wurde; Letzteres sagte man auch von einer dritten Crete, einer der Hesperiden, und von einer vierten, einer Tochter des Deucalion und Schwester des Idomeneus. Creteus (Röm. M.), Begleiter des Aeneas, den Virgil »den Kühnsten der Grajer« nennt; er fiel von Turnus' Hand. Cretheus (Gr. M.) 1) Sohn des alten Königs Aeolus von Enarete, der Tochter des Deïmachus, Erbauer von Iolcus in Thessalien. Er vermählte sich mit Tyro, der Tochter seines Bruders Salmoneus; diese aber hatte sich in den Flussgott Enipeus verliebt, war immerfort an seinen Ufern umhergegangen und endlich von Neptun (der nicht so spröde war, als der Flussgott) in der Gestalt des Geliebten überrascht worden; worauf sie von ihm die Zwillinge Pelias und Neleus gebar, die, von ihr ausgesetzt und von Pferdehirten gefunden, später von ihrem Gatten angenommen und mit seinen drei Söhnen, Aeson, Amythaon und Pheres, erzogen wurden – 2) C., ein Sänger, der dem Aeneas nach Italien gefolgt war, von der Verfolgung der Camilla, die nach seiner prachtvollen Kleidung gelüstete, durch Arruns gerettet wurde, jedoch in einer spätern Schlacht von Turnus' Arme niedersank. Crethon (Gr. M.), Sohn des Diocles, der ein Gastfreund des Ulysses war. S. stammte von dem Flussgott Alpheus ab, und war, so wie sein Zwillingsbruder Orsilochus, dieser Abstammung würdig, indem er, mit dem Griechenheer vor Troja stehend, sich durch Tapferkeit auszeichnete. Doch konnte er so wenig, als sein Bruder, dem Aeneas widerstehen; Beide fielen von dieses Helden Hand. Cretischer Stier (Gr. M.), ist einerlei mit dem marathonischen. Dem Hercules ward aufgegeben, ihn lebendig zu fangen und zu Eurystheus zu bringen, welcher ihn dann wieder frei liess, worauf er nach Marathon kam und daselbst viel Schaden that, bis er von Theseus erlegt wurde. Er soll zu einem Opfer für Neptun bestimmt gewesen, doch von Minos, seiner Schönheit wegen, zurückbehalten worden sein, worauf der Gott ihn rasend gemacht. Creusa (Gr. M.), 1) Tochter des Priamus und der unglücklichen Hecuba, welche alle ihre Kinder, von dem Schwerte der Feinde gemordet, hinsinken sah, vermählt mit Aeneas, dem sie den Ascanius gebar. Sie wollte, als die Stadt in Flammen stand und die eindringenden Feinde nicht mehr zurückgedrängt werden konnten, mit ihrem Gatten entfliehen, welcher den Anchises, seinen Vater, auf den Schultern und seinen Sohn Ascan an der Hand hatte, um sich zu Schiffe zu retten, doch im Gedränge verlor sie sich von dem Gatten. Aeneas kehrte zurück, um sie zu suchen, rief sie überall bei Namen, doch vergeblich, bis sie ihm endlich als luftiges Schattenbild erschien und ihm sagte, die Mutter der Götter habe nicht gewollt, dass sie die Laren und Penaten ihres Hauses verlasse und in ein fremdes Land ziehe, sie habe sie daher lebendig zu sich in den Olymp genommen; darauf erst entschloss sich Aeneas zur Abreise. – 2) C., Tochter des Königs von Athen, Erechtheus, welcher sich mit Praxithea, eines andern attischen Königs Tochter, vermählt hatte. C. war überaus schön, so dass Apollo sich in sie verliebte und, als sie einst zu seinem Tempel opfernd kam, auch ihre Gegenliebe gewann. Die Frucht dieses Verhältnisses war Ion, der Stammvater der Ionier. C. barg das Kind in ein Kästchen und setzte es aus; Apollo brachte es der Pythia zu Delphi, welche es erzog. Die Geliebte des Apollo vermählte sich mit Xuthus, dessen Ehe kinderlos blieb, obwohl ihm gesagt war, er würde zwei Söhne erhalten, welche ganzen Nationen ihre Namen geben würden. In der Absicht, des Orakel noch einmal zu fragen, ging er mit seiner Gattin nach Delphi, und ihm ward die Antwort, er habe bereits einen Sohn; der Erste, der ihm begegne, wenn er aus dem Tempel trete, sei es. Ion begegnete ihm und da sich der König erinnerte, dass er einst mit einer Nymphe zu Delphi ein Verhältniss gehabt, so glaubte er, deren Sohn zu umarmen, und nahm ihn überaus freundlich auf. Hierüber entrüstet, bereitete C., nicht wissend, dass Ion ihr Kind sei, demselben Gift, indem sie den Mundschenken bestach, dem Jüngling bei dem Freudenmahle einen Todesbecher zu reichen. Ion spendete den Göttern Trankopfer; Apollo sandte eine Taube herzu, welche von dem Vergossenen trank und augenblicklich starb. Der ergriffene, hart bedrohete Mundschenk bekannte, dass C. es gewesen, die Jenem nach dem Leben getrachtet, und nun wollte Ion sie ermorden (welcher gleichfalls von seinem Verhältniss zu ihr nichts wusste). Sie floh, und da sie sich nirgends verbergen konnte, umklammerte sie endlich die Bildsäule des Gottes, im Heiligthum des Tempels Schutz suchend, doch auch dort wollte sie Ion noch durch einen Pfeil tödten, als die Priesterin herbeikam und durch das mitgebrachte Kästchen die verwirrenden Räthsel löste. Ion ward von Xuthus, der nicht so hart war, als C., an Sohnes Statt angenommen, und nun ward sein Ehebett noch durch den Achäus und den Dorus gesegnet (wiewohl der Letztere nach der verbreitetern Sage sein Bruder ist), und Apollo's Orakelspruch auf solche Weise erfüllt, indem die Dorier, Ionier und Achäer sich nach diesen Söhnen nannten. – Die Höhle, in welcher C. und Apollo zusammengekommen, ward im Umkreis des delphischen Tempels gezeigt, doch auch die Pans-Grotte unter der Burg zu Athen galt nach Anderen dafür. – 3) C., die zweite Gattin des treulosen Jason. Dieser, vergessend, welche Wohlthaten ihm Medea erwiesen, verstiess diese und vermählte sich mit C., worauf jene sich durch Aller Tod rächte. Vergl. Creon (2) und Medea. – 4) C., eine Najade, Geliebte des thessalischen Flussgottes Peneus, welcher sie am Pindus überraschte und zur Mutter des Hypseus und der Stilbe machte. Ersterer ward König der Lapithen; ihm entstammen Cyrene, Alcäa, Themisto, Astyagea. Stilbe soll von Apollo Mutter des Lapithus und Centaurus gewesen sein. Criasus (Gr. M.), Sohn des Argus, Königs von Argolis, und der Evadne, Tochter des Strymon und der Neära, hatte noch vier Brüder: Epidaurus, Iasus, Piranthus und Tiryns. Crimissus (Gr. M.), Flussgott in Sicilien; er liebte Segesta, die Tochter des Trojaners Hippotas, welche von ihrem Vater nach Sicilien gebracht worden, weil ihr das Schicksal drohete, einem See-Ungeheuer als Speise vorgeworfen zu werden. Hier sah C. das schöne Mädchen, und um sich ihr nahen zu dürfen, verwandelte er sich in einen Hund. Die Frucht dieser Liebe war Acestes, der Erbauer von Segesta. Crinacus (Gr. M.), Sohn des Jupiter, und Vater des Macareus, welcher die Insel Lesbos colonisirte. Des Letztern Töchter waren Mitylene und Methymna.

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/218>, abgerufen am 23.11.2024.