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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Mittel für diese benützte, und von wo sich der Gebrauch des Thee's in China schreibt.


Darmamaden (Ind. M.), ein Fürst aus dem Geschlechte der Mondskinder, Sohn des Sandren und Enkel des Sibien: lauter Fürsten, durch ihre Tapferkeit hoch berühmt.


Darmaraten (Ind. M.), der Vorsänger der Sonne, ein himmlischer Genius, welcher den Wagen dieses Gestirns geleitet und vor demselben her singt.


Darmatuwassen (Ind. M.), ein Fürst aus dem berühmten Geschlechte der Kinder des Mondes. Sein Vater hiess Sanagen; er hatte einen Sohn, welcher Kandikaien genannt wurde.


Darmen (Ind. M.), ein mächtiger Raja aus dem Geschlechte der Mondskinder, der älteste von den fünf Söhnen des Pandu (s. d.) und der Kundi; seine Klugheit und Tapferkeit machten, dass man ihn zum Heerführer in dem Kriege zwischen den Pandus und den Kurus wählte; unter dem Beistand des Wischnu in der Avatara des Krischna siegte er auch, wodurch er einziger Beherrscher des bisher durch Kriege getheilten Reiches Kurukschetra ward. Er vermählte sich mit der Nymphe Gawaradi, welche ihm zwei Söhne, Dawagen und Wimen, schenkte.


Darpaga (Ind. M.), einer der vielen, oft wunderschön gewählten Beinamen des Liebesgottes, des Kamadewa; er bedeutet: der Grossherzige, oder der Gott mit den flammenden Blicken.


Darudjs (Pers. M.), eine Abtheilung der von Ahriman hervorgebrachten, den Lichtschöpfungen des Ormuzd entgegengestellten, bösen Dämonen.


Darun (Pers. Religionswesen), eine Feierlichkeit, welche im Genusse von kleinen runden Broden aus ungesäuertem Mehlteig, und aus dem Genusse des Saftes der Pflanze Hom besteht. Beides geschieht zum Andenken an den Propheten Hom, dessen Symbol der Baum gleiches Namens ist, dessen Saft das Blut des Propheten heisst (Hom brachte den Menschen die wahre Religion).


Dasapragawadi. (Ind. M.), ein mächtiger indischer Raja, mit der schönen Anga vermählt, und von ihr Vater des Ganesa, dessen eine Mutter Anga war; die andere hiess Parwadi und war Schiwa's Gemahlin, hatte sich aber so sehr in Anga verliebt, dass sie mit ihr ein Wesen ausmachte, und dass mithin beide zugleich den Ganesa gebaren, welchen Schiwa eigentlich erzeugt hatte.


Dasaratha (Ind. M.), ein mächtiger König, Beherrscher von Ayadhya, war mit drei Frauen vermählt, hatte jedoch keine Söhne; auf seine Bitten bereitete ihm Schiwa eine Reisspeise, und diejenige Frau, mit der er dieselbe theilte (es war Kausali), gebar den Rama Tschandra, eine berühmte Incarnation des Wischnu.


Daschbog (Slav. M.), der Etymologie nach von Dasch, "du gibst", und Bog, "Gott", ein Gebender, also wahrscheinlich ein Gott des Reichthums.


Dascylus (Gr. M.), Vater des Königs Lycus von Mysien, von welchem Hercules freundlich aufgenommen wurde, wofür er demselben gegen die Bebryker beistand.


Dassaraden (Ind. M.), ein Fürst aus dem Geschlecht der Sonnenkinder, lebte im zweiten Weltalter und beherrschte das Reich Ayadhya. Sein Geschlecht ist hochberühmt, weil in ihm mehrere Verkörperungen hoher Götter vorkommen. Seine erste Gattin Kunsillia oder Gosally ward Mutter des Wischnu in seiner siebenten Avatara als Schri-Rama; seine zweite Gattin gebar den Baraden, und seine dritte, Sumitra, die Schlange Adisseschen in der Verkörperung des Lakschumanen, welcher Rama's Begleiter auf seinen Kriegszügen wurde.


Dasyllius (Gr. M.), "der Belaubende", Beiname des Bacchus zu Megara.


Datan (Slav. M.), ein Gott der Polen, welcher Segen, Gedeihen und Fülle, namentlich den Feldfrüchten, verleihen sollte.


Daulias (Gr. M.), Beiname der Procne und ihrer Schwester Philomele, Töchter des Pandion von Athen, weil sie beide mit König Tereus von Daulis in Phocis vermählt waren.


Daulis (Gr. M.), Tochter des böotischen Flussgottes Cephissus. Die von Tereus beherrschte Stadt Daulis erhielt ihren Namen.


Daunus (Gr. M.), 1) Sohn des Lycaon , Bruder des Iapyx und des Peucetius, mit welchen er nach Italien ging, verbunden mit Messapiern und Illyriern. Sie verdrängten an der Ostküste von Italien die Ausonier und theilten das Land in drei Theile: Daunia, Peucetia und Messapia. Gemeinsam nannten sich die so angesiedelten Stämme Iapyger. - 2) D., ein apulischer König, der aus seinem Vaterlande Illyrien als Flüchtling nach Apulien gekommen war und einem Theile dieses Landes seinen Namen gab. - Als Diomedes (s. d.) von dem zerstörten Troja nach Hause zurückkehren wollte, ward er lange Zeit von den erzürnten Göttern umhergetrieben, und kam endlich nach Apulien zu D. Hier verrichtete er als dessen Bundesgenosse gewaltige Heldenthaten gegen die Messapier, und um seine Dienste zu belohnen, liess D. ihn zwischen der gesammten Kriegsbeute und seinem Lande wählen. Alänus, ein Halbbruder des Diomedes, wurde zur Entscheidung aufgerufen; dieser liebte die Tochter des D., Evippe, und entschied, um sich dieser gefällig zu zeigen, für die Beute, worauf der zürnende Diomedes das Land mit dem Fluch der Unfruchtbarkeit belegte, bis einer seines Stammes es bepflügen würde. - 3) D., Sohn der Danae, welche, nach späterer Sage, nachdem sie von ihrem Vater in's Meer geworfen worden, nach Italien getrieben wurde. Hier vermählte sie sich mit dem, nachmals vergötterten, latinischen Könige Pilumnus, aus welcher Ehe D. entsprang', von dem Turnus und mehrere Heroen der Rutuler und Sabiner ihre Familien ableiteten.


Dawagen (Ind. M.), der älteste Sohn des Darmen (s. d.), aus dem Geschlechte der Mondskinder entsprossen.


Daytias oder Daityas (Ind. M.), böse Genien; alle diese Dämonen sind in immerwährendem Kampfe mit den guten.


Debadi (Ind. M.), ein Fürst aus dem berühmten Geschlechte der Mondskinder. Als sein jüngerer Bruder Sandanen die Regierung des Reiches ihres Vaters antrat, ward D. ein Büsser, und seine ausserordentliche Frömmigkeit verschaffte ihm die Kraft, Greise zu verjüngen. Hierüber ward der Gott des Himmels, Indra, eifersüchtig, und hielt zwölf Jahre lang den Regen in den Wolken zurück; die um die Ursache befragten Braminen sagten aus, diess sei eine Strafe dafür, dass Sandanen seines Bruders Reich usurpirt habe; alsbald bat dieser D., die Krone anzunehmen, was der Büsser jedoch ausschlug. Darauf erklärte Indra sich für versöhnt mit der Frömmigkeit des D., und alsbald trat Regenwetter ein.


Decatephoros (Gr. M.), "der den Zehnten bekommt", Beiname des Apollo zu Megara, entweder, weil man ihm von jeder Beute den zehnten Theil widmete, oder, weil sein Bild, in ägyptischem steifem Styl gemacht, aus dem zehnten Theil einer solchen Kriegsbeute verfertigt war.


Deditschien (Ind. M.), ältester Sohn des Altvaters Adaruen und der Sandi.


Dee (Pers. M.), nannten die alten Feueranbeter drei Tage jedes Monats, an denen Ormuzd in eigener Person dem höchsten Gerichte vorsitzt; er ist also der lohnende und strafende Richter selbst. Die Tage, an denen er richtet, werden personificirt als seine Gehülfen, und heissen Hamkars.


Deianira (Gr. M.), Tochter der Althäa und den Oeneus, oder des Bacchus, von ungemeiner Schönheit und grossem Heldenmuth. Hercules und der Flussgott Achelous, so wie viele andere berühmte Helden, bewarben sich um sie. Um keinen zu erzürnen, trug der Vater auf einen Kampf zwischen den Freiern an, da dann vor Hercules und Achelous sogleich alle anderen zurücktraten. Hercules erhielt den Preis, vermählte sich mit D. und erzeugte mit ihr den Hyllus, Glenus, Ctesippus und Onites. Voll treuer Liebe an dem Helden hangend, folgte sie ihm in die Verbannung, welche er selbst sich eines Todtschlags wegen auferlegte; als sie nun von dem Centauren Nessus, der sie über den Fluss Evenus trug, gewaltsam angegriffen wurde, erschoss diesen Hercules mit einem seiner vergifteten Pfeile. Nessus hatte noch Zeit, der D. zu rathen, sie solle sein Blut auffangen und bewahren, es werde ihr als Liebeszauber die Treue ihres Gemahls sichern. D. befolgte den Rath, und als sie später auf Iole, Tochter des Königs Eurythus von Oechalia, eifersüchtig wurde, gab sie dem Hercules, der, um ein Opfer zu verrichten, ein Festgewand von ihr begehrte, ein mit dem Blute des Nessus bestrichenes Gewand, das dem Holden einen qualvollen Tod zuzog. D. erhängte sich verzweiflungsvoll, als sie das Unglück erfuhr. Nach einer andern Sage ist D. die Tochter des Dexamenus, Königs

Mittel für diese benützte, und von wo sich der Gebrauch des Thee's in China schreibt.


Darmamaden (Ind. M.), ein Fürst aus dem Geschlechte der Mondskinder, Sohn des Sandren und Enkel des Sibien: lauter Fürsten, durch ihre Tapferkeit hoch berühmt.


Darmaraten (Ind. M.), der Vorsänger der Sonne, ein himmlischer Genius, welcher den Wagen dieses Gestirns geleitet und vor demselben her singt.


Darmatuwassen (Ind. M.), ein Fürst aus dem berühmten Geschlechte der Kinder des Mondes. Sein Vater hiess Sanagen; er hatte einen Sohn, welcher Kandikaien genannt wurde.


Darmen (Ind. M.), ein mächtiger Raja aus dem Geschlechte der Mondskinder, der älteste von den fünf Söhnen des Pandu (s. d.) und der Kundi; seine Klugheit und Tapferkeit machten, dass man ihn zum Heerführer in dem Kriege zwischen den Pandus und den Kurus wählte; unter dem Beistand des Wischnu in der Avatara des Krischna siegte er auch, wodurch er einziger Beherrscher des bisher durch Kriege getheilten Reiches Kurukschetra ward. Er vermählte sich mit der Nymphe Gawaradi, welche ihm zwei Söhne, Dawagen und Wimen, schenkte.


Darpaga (Ind. M.), einer der vielen, oft wunderschön gewählten Beinamen des Liebesgottes, des Kamadewa; er bedeutet: der Grossherzige, oder der Gott mit den flammenden Blicken.


Darudjs (Pers. M.), eine Abtheilung der von Ahriman hervorgebrachten, den Lichtschöpfungen des Ormuzd entgegengestellten, bösen Dämonen.


Darun (Pers. Religionswesen), eine Feierlichkeit, welche im Genusse von kleinen runden Broden aus ungesäuertem Mehlteig, und aus dem Genusse des Saftes der Pflanze Hom besteht. Beides geschieht zum Andenken an den Propheten Hom, dessen Symbol der Baum gleiches Namens ist, dessen Saft das Blut des Propheten heisst (Hom brachte den Menschen die wahre Religion).


Dasapragawadi. (Ind. M.), ein mächtiger indischer Raja, mit der schönen Anga vermählt, und von ihr Vater des Ganesa, dessen eine Mutter Anga war; die andere hiess Parwadi und war Schiwa's Gemahlin, hatte sich aber so sehr in Anga verliebt, dass sie mit ihr ein Wesen ausmachte, und dass mithin beide zugleich den Ganesa gebaren, welchen Schiwa eigentlich erzeugt hatte.


Dasaratha (Ind. M.), ein mächtiger König, Beherrscher von Ayadhya, war mit drei Frauen vermählt, hatte jedoch keine Söhne; auf seine Bitten bereitete ihm Schiwa eine Reisspeise, und diejenige Frau, mit der er dieselbe theilte (es war Kausali), gebar den Rama Tschandra, eine berühmte Incarnation des Wischnu.


Daschbog (Slav. M.), der Etymologie nach von Dasch, »du gibst«, und Bog, »Gott«, ein Gebender, also wahrscheinlich ein Gott des Reichthums.


Dascylus (Gr. M.), Vater des Königs Lycus von Mysien, von welchem Hercules freundlich aufgenommen wurde, wofür er demselben gegen die Bebryker beistand.


Dassaraden (Ind. M.), ein Fürst aus dem Geschlecht der Sonnenkinder, lebte im zweiten Weltalter und beherrschte das Reich Ayadhya. Sein Geschlecht ist hochberühmt, weil in ihm mehrere Verkörperungen hoher Götter vorkommen. Seine erste Gattin Kunsillia oder Gosally ward Mutter des Wischnu in seiner siebenten Avatara als Schri-Rama; seine zweite Gattin gebar den Baraden, und seine dritte, Sumitra, die Schlange Adisseschen in der Verkörperung des Lakschumanen, welcher Rama's Begleiter auf seinen Kriegszügen wurde.


Dasyllius (Gr. M.), »der Belaubende«, Beiname des Bacchus zu Megara.


Datan (Slav. M.), ein Gott der Polen, welcher Segen, Gedeihen und Fülle, namentlich den Feldfrüchten, verleihen sollte.


Daulias (Gr. M.), Beiname der Procne und ihrer Schwester Philomele, Töchter des Pandion von Athen, weil sie beide mit König Tereus von Daulis in Phocis vermählt waren.


Daulis (Gr. M.), Tochter des böotischen Flussgottes Cephissus. Die von Tereus beherrschte Stadt Daulis erhielt ihren Namen.


Daunus (Gr. M.), 1) Sohn des Lycaon , Bruder des Iapyx und des Peucetius, mit welchen er nach Italien ging, verbunden mit Messapiern und Illyriern. Sie verdrängten an der Ostküste von Italien die Ausonier und theilten das Land in drei Theile: Daunia, Peucetia und Messapia. Gemeinsam nannten sich die so angesiedelten Stämme Iapyger. – 2) D., ein apulischer König, der aus seinem Vaterlande Illyrien als Flüchtling nach Apulien gekommen war und einem Theile dieses Landes seinen Namen gab. – Als Diomedes (s. d.) von dem zerstörten Troja nach Hause zurückkehren wollte, ward er lange Zeit von den erzürnten Göttern umhergetrieben, und kam endlich nach Apulien zu D. Hier verrichtete er als dessen Bundesgenosse gewaltige Heldenthaten gegen die Messapier, und um seine Dienste zu belohnen, liess D. ihn zwischen der gesammten Kriegsbeute und seinem Lande wählen. Alänus, ein Halbbruder des Diomedes, wurde zur Entscheidung aufgerufen; dieser liebte die Tochter des D., Evippe, und entschied, um sich dieser gefällig zu zeigen, für die Beute, worauf der zürnende Diomedes das Land mit dem Fluch der Unfruchtbarkeit belegte, bis einer seines Stammes es bepflügen würde. – 3) D., Sohn der Danaë, welche, nach späterer Sage, nachdem sie von ihrem Vater in's Meer geworfen worden, nach Italien getrieben wurde. Hier vermählte sie sich mit dem, nachmals vergötterten, latinischen Könige Pilumnus, aus welcher Ehe D. entsprang', von dem Turnus und mehrere Heroën der Rutuler und Sabiner ihre Familien ableiteten.


Dawagen (Ind. M.), der älteste Sohn des Darmen (s. d.), aus dem Geschlechte der Mondskinder entsprossen.


Daytias oder Daityas (Ind. M.), böse Genien; alle diese Dämonen sind in immerwährendem Kampfe mit den guten.


Debadi (Ind. M.), ein Fürst aus dem berühmten Geschlechte der Mondskinder. Als sein jüngerer Bruder Sandanen die Regierung des Reiches ihres Vaters antrat, ward D. ein Büsser, und seine ausserordentliche Frömmigkeit verschaffte ihm die Kraft, Greise zu verjüngen. Hierüber ward der Gott des Himmels, Indra, eifersüchtig, und hielt zwölf Jahre lang den Regen in den Wolken zurück; die um die Ursache befragten Braminen sagten aus, diess sei eine Strafe dafür, dass Sandanen seines Bruders Reich usurpirt habe; alsbald bat dieser D., die Krone anzunehmen, was der Büsser jedoch ausschlug. Darauf erklärte Indra sich für versöhnt mit der Frömmigkeit des D., und alsbald trat Regenwetter ein.


Decatephoros (Gr. M.), »der den Zehnten bekommt«, Beiname des Apollo zu Megara, entweder, weil man ihm von jeder Beute den zehnten Theil widmete, oder, weil sein Bild, in ägyptischem steifem Styl gemacht, aus dem zehnten Theil einer solchen Kriegsbeute verfertigt war.


Deditschien (Ind. M.), ältester Sohn des Altvaters Adaruen und der Sandi.


Dee (Pers. M.), nannten die alten Feueranbeter drei Tage jedes Monats, an denen Ormuzd in eigener Person dem höchsten Gerichte vorsitzt; er ist also der lohnende und strafende Richter selbst. Die Tage, an denen er richtet, werden personificirt als seine Gehülfen, und heissen Hamkars.


Deïanira (Gr. M.), Tochter der Althäa und den Oeneus, oder des Bacchus, von ungemeiner Schönheit und grossem Heldenmuth. Hercules und der Flussgott Achelous, so wie viele andere berühmte Helden, bewarben sich um sie. Um keinen zu erzürnen, trug der Vater auf einen Kampf zwischen den Freiern an, da dann vor Hercules und Achelous sogleich alle anderen zurücktraten. Hercules erhielt den Preis, vermählte sich mit D. und erzeugte mit ihr den Hyllus, Glenus, Ctesippus und Onites. Voll treuer Liebe an dem Helden hangend, folgte sie ihm in die Verbannung, welche er selbst sich eines Todtschlags wegen auferlegte; als sie nun von dem Centauren Nessus, der sie über den Fluss Evenus trug, gewaltsam angegriffen wurde, erschoss diesen Hercules mit einem seiner vergifteten Pfeile. Nessus hatte noch Zeit, der D. zu rathen, sie solle sein Blut auffangen und bewahren, es werde ihr als Liebeszauber die Treue ihres Gemahls sichern. D. befolgte den Rath, und als sie später auf Iole, Tochter des Königs Eurythus von Oechalia, eifersüchtig wurde, gab sie dem Hercules, der, um ein Opfer zu verrichten, ein Festgewand von ihr begehrte, ein mit dem Blute des Nessus bestrichenes Gewand, das dem Holden einen qualvollen Tod zuzog. D. erhängte sich verzweiflungsvoll, als sie das Unglück erfuhr. Nach einer andern Sage ist D. die Tochter des Dexamenus, Königs

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[159/0229] Mittel für diese benützte, und von wo sich der Gebrauch des Thee's in China schreibt. Darmamaden (Ind. M.), ein Fürst aus dem Geschlechte der Mondskinder, Sohn des Sandren und Enkel des Sibien: lauter Fürsten, durch ihre Tapferkeit hoch berühmt. Darmaraten (Ind. M.), der Vorsänger der Sonne, ein himmlischer Genius, welcher den Wagen dieses Gestirns geleitet und vor demselben her singt. Darmatuwassen (Ind. M.), ein Fürst aus dem berühmten Geschlechte der Kinder des Mondes. Sein Vater hiess Sanagen; er hatte einen Sohn, welcher Kandikaien genannt wurde. Darmen (Ind. M.), ein mächtiger Raja aus dem Geschlechte der Mondskinder, der älteste von den fünf Söhnen des Pandu (s. d.) und der Kundi; seine Klugheit und Tapferkeit machten, dass man ihn zum Heerführer in dem Kriege zwischen den Pandus und den Kurus wählte; unter dem Beistand des Wischnu in der Avatara des Krischna siegte er auch, wodurch er einziger Beherrscher des bisher durch Kriege getheilten Reiches Kurukschetra ward. Er vermählte sich mit der Nymphe Gawaradi, welche ihm zwei Söhne, Dawagen und Wimen, schenkte. Darpaga (Ind. M.), einer der vielen, oft wunderschön gewählten Beinamen des Liebesgottes, des Kamadewa; er bedeutet: der Grossherzige, oder der Gott mit den flammenden Blicken. Darudjs (Pers. M.), eine Abtheilung der von Ahriman hervorgebrachten, den Lichtschöpfungen des Ormuzd entgegengestellten, bösen Dämonen. Darun (Pers. Religionswesen), eine Feierlichkeit, welche im Genusse von kleinen runden Broden aus ungesäuertem Mehlteig, und aus dem Genusse des Saftes der Pflanze Hom besteht. Beides geschieht zum Andenken an den Propheten Hom, dessen Symbol der Baum gleiches Namens ist, dessen Saft das Blut des Propheten heisst (Hom brachte den Menschen die wahre Religion). Dasapragawadi. (Ind. M.), ein mächtiger indischer Raja, mit der schönen Anga vermählt, und von ihr Vater des Ganesa, dessen eine Mutter Anga war; die andere hiess Parwadi und war Schiwa's Gemahlin, hatte sich aber so sehr in Anga verliebt, dass sie mit ihr ein Wesen ausmachte, und dass mithin beide zugleich den Ganesa gebaren, welchen Schiwa eigentlich erzeugt hatte. Dasaratha (Ind. M.), ein mächtiger König, Beherrscher von Ayadhya, war mit drei Frauen vermählt, hatte jedoch keine Söhne; auf seine Bitten bereitete ihm Schiwa eine Reisspeise, und diejenige Frau, mit der er dieselbe theilte (es war Kausali), gebar den Rama Tschandra, eine berühmte Incarnation des Wischnu. Daschbog (Slav. M.), der Etymologie nach von Dasch, »du gibst«, und Bog, »Gott«, ein Gebender, also wahrscheinlich ein Gott des Reichthums. Dascylus (Gr. M.), Vater des Königs Lycus von Mysien, von welchem Hercules freundlich aufgenommen wurde, wofür er demselben gegen die Bebryker beistand. Dassaraden (Ind. M.), ein Fürst aus dem Geschlecht der Sonnenkinder, lebte im zweiten Weltalter und beherrschte das Reich Ayadhya. Sein Geschlecht ist hochberühmt, weil in ihm mehrere Verkörperungen hoher Götter vorkommen. Seine erste Gattin Kunsillia oder Gosally ward Mutter des Wischnu in seiner siebenten Avatara als Schri-Rama; seine zweite Gattin gebar den Baraden, und seine dritte, Sumitra, die Schlange Adisseschen in der Verkörperung des Lakschumanen, welcher Rama's Begleiter auf seinen Kriegszügen wurde. Dasyllius (Gr. M.), »der Belaubende«, Beiname des Bacchus zu Megara. Datan (Slav. M.), ein Gott der Polen, welcher Segen, Gedeihen und Fülle, namentlich den Feldfrüchten, verleihen sollte. Daulias (Gr. M.), Beiname der Procne und ihrer Schwester Philomele, Töchter des Pandion von Athen, weil sie beide mit König Tereus von Daulis in Phocis vermählt waren. Daulis (Gr. M.), Tochter des böotischen Flussgottes Cephissus. Die von Tereus beherrschte Stadt Daulis erhielt ihren Namen. Daunus (Gr. M.), 1) Sohn des Lycaon , Bruder des Iapyx und des Peucetius, mit welchen er nach Italien ging, verbunden mit Messapiern und Illyriern. Sie verdrängten an der Ostküste von Italien die Ausonier und theilten das Land in drei Theile: Daunia, Peucetia und Messapia. Gemeinsam nannten sich die so angesiedelten Stämme Iapyger. – 2) D., ein apulischer König, der aus seinem Vaterlande Illyrien als Flüchtling nach Apulien gekommen war und einem Theile dieses Landes seinen Namen gab. – Als Diomedes (s. d.) von dem zerstörten Troja nach Hause zurückkehren wollte, ward er lange Zeit von den erzürnten Göttern umhergetrieben, und kam endlich nach Apulien zu D. Hier verrichtete er als dessen Bundesgenosse gewaltige Heldenthaten gegen die Messapier, und um seine Dienste zu belohnen, liess D. ihn zwischen der gesammten Kriegsbeute und seinem Lande wählen. Alänus, ein Halbbruder des Diomedes, wurde zur Entscheidung aufgerufen; dieser liebte die Tochter des D., Evippe, und entschied, um sich dieser gefällig zu zeigen, für die Beute, worauf der zürnende Diomedes das Land mit dem Fluch der Unfruchtbarkeit belegte, bis einer seines Stammes es bepflügen würde. – 3) D., Sohn der Danaë, welche, nach späterer Sage, nachdem sie von ihrem Vater in's Meer geworfen worden, nach Italien getrieben wurde. Hier vermählte sie sich mit dem, nachmals vergötterten, latinischen Könige Pilumnus, aus welcher Ehe D. entsprang', von dem Turnus und mehrere Heroën der Rutuler und Sabiner ihre Familien ableiteten. Dawagen (Ind. M.), der älteste Sohn des Darmen (s. d.), aus dem Geschlechte der Mondskinder entsprossen. Daytias oder Daityas (Ind. M.), böse Genien; alle diese Dämonen sind in immerwährendem Kampfe mit den guten. Debadi (Ind. M.), ein Fürst aus dem berühmten Geschlechte der Mondskinder. Als sein jüngerer Bruder Sandanen die Regierung des Reiches ihres Vaters antrat, ward D. ein Büsser, und seine ausserordentliche Frömmigkeit verschaffte ihm die Kraft, Greise zu verjüngen. Hierüber ward der Gott des Himmels, Indra, eifersüchtig, und hielt zwölf Jahre lang den Regen in den Wolken zurück; die um die Ursache befragten Braminen sagten aus, diess sei eine Strafe dafür, dass Sandanen seines Bruders Reich usurpirt habe; alsbald bat dieser D., die Krone anzunehmen, was der Büsser jedoch ausschlug. Darauf erklärte Indra sich für versöhnt mit der Frömmigkeit des D., und alsbald trat Regenwetter ein. Decatephoros (Gr. M.), »der den Zehnten bekommt«, Beiname des Apollo zu Megara, entweder, weil man ihm von jeder Beute den zehnten Theil widmete, oder, weil sein Bild, in ägyptischem steifem Styl gemacht, aus dem zehnten Theil einer solchen Kriegsbeute verfertigt war. Deditschien (Ind. M.), ältester Sohn des Altvaters Adaruen und der Sandi. Dee (Pers. M.), nannten die alten Feueranbeter drei Tage jedes Monats, an denen Ormuzd in eigener Person dem höchsten Gerichte vorsitzt; er ist also der lohnende und strafende Richter selbst. Die Tage, an denen er richtet, werden personificirt als seine Gehülfen, und heissen Hamkars. Deïanira (Gr. M.), Tochter der Althäa und den Oeneus, oder des Bacchus, von ungemeiner Schönheit und grossem Heldenmuth. Hercules und der Flussgott Achelous, so wie viele andere berühmte Helden, bewarben sich um sie. Um keinen zu erzürnen, trug der Vater auf einen Kampf zwischen den Freiern an, da dann vor Hercules und Achelous sogleich alle anderen zurücktraten. Hercules erhielt den Preis, vermählte sich mit D. und erzeugte mit ihr den Hyllus, Glenus, Ctesippus und Onites. Voll treuer Liebe an dem Helden hangend, folgte sie ihm in die Verbannung, welche er selbst sich eines Todtschlags wegen auferlegte; als sie nun von dem Centauren Nessus, der sie über den Fluss Evenus trug, gewaltsam angegriffen wurde, erschoss diesen Hercules mit einem seiner vergifteten Pfeile. Nessus hatte noch Zeit, der D. zu rathen, sie solle sein Blut auffangen und bewahren, es werde ihr als Liebeszauber die Treue ihres Gemahls sichern. D. befolgte den Rath, und als sie später auf Iole, Tochter des Königs Eurythus von Oechalia, eifersüchtig wurde, gab sie dem Hercules, der, um ein Opfer zu verrichten, ein Festgewand von ihr begehrte, ein mit dem Blute des Nessus bestrichenes Gewand, das dem Holden einen qualvollen Tod zuzog. D. erhängte sich verzweiflungsvoll, als sie das Unglück erfuhr. Nach einer andern Sage ist D. die Tochter des Dexamenus, Königs

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/229>, abgerufen am 23.11.2024.