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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Leda von Jupiter, Castor und Clytämnestra dagegen Kinder derselben Mutter von Tyndareus, daher Pollux unsterblich, Castor aber sterblich. Die beiden Knaben wurden von Tyndareus in allen ritterlichen Kenntnissen oder Geschicklichkeiten geübt, doch zeichnete sich Pollux als Faustkämpfer, Castor aber als Wagenlenker aus. Beide werden von Mercur oder Juno mit zwei unübertrefflichen Rossen beschenkt. Sehr jung noch, ernteten sie schon hohen Ruhm ein, indem ihre Schwester Helena, zu wunderbarer Schönheit erblüht, von Theseus geraubt worden, und bei Athen auf der festen Burg Aphidnä verwahrt war. Sogleich machten die Jünglinge sich auf, erstiegen die Burg und führten triumphirend die Schwester zurück, als Sklavin Theseus' Mutter, Aethra, mit sich hinweg nehmend, welche nicht früher, als nach der Eroberung von Troja, durch ihren Enkel Demophoon befreit wurde. Die Jünglinge machten später die calydonische Jagd mit, zeichneten sich schon dabei, aber noch mehr auf dem Argonautenzuge aus. Phöbe und Hilaira, zwei schöne Mädchen, Töchter des Leucippus, wurden von den D. geliebt und entführt. Pollux verband sich mit Phöbe, und erhielt von ihr einen Sohn Mnesileus, Castor aber von Hilaira den Anogon. Der Raub blieb nicht ungerächt, beide Mädchen waren von ihren Eltern schon an die beiden Söhne des Aphareus, Indas und Lynceus, versprochen; diese überzogen nun die D. mit Krieg, in welchem der sterbliche Castor blieb. Pollux rächte seinen Tod, war aber über den Verlust des Bruders untröstlich. Jupiter bot ihm Ersatz, indem er ihm den Olymp öffnete, doch liebte er seinen Bruder so sehr, dass er ohne diesen keinen Gebrauch von des Vaters Güte machen wollte, und da Jupiter dem schon Gestorbenen die Unsterblichkeit nicht mehr ertheilen konnte, so erlaubte er dem Pollux, seine Unsterblichkeit zur Hälfte an seinen Bruder zu verschenken, und so bringen beide vereint die Hälfte der Tage neben einander im Grabe, die andere auflebend im Olymp zu; oder es ist jeder, getrennt vom andern, den einen Tag im Himmel, den andern in der Unterwelt. Immer findet man sie, in folge dieser Liebe, vereint dargestellt. Siehe Fig. 97 (geschnittener Stein): Köpfe der Dioscuren mit Lorbeerkronen; Fig. 98 reiten sie in entgegengesetzter Richtung davon: Anspielung auf ihren nie gemeinschaftlichen, wechselnden Aufenthalt im Himmel und in der Unterwelt. Häufig bemerkt man über ihren Köpfen einen Stern oder ein Flämmchen, welches man ihnen, als Schutzgöttern der Seefahrer, beilegte, indem man glaubte, dass sie in den electrischen Funken oder Strahlenbüscheln, welche sich häufig bei Ungewittern an den Spitzen der Masten zeigen, gegenwärtig seien, und daher diese zu ihrem Attribut machte. Auch in dem Morgen- und Abendstern denkt man sie sich vereint auf- und absteigend zwischen Orcus und Olymp. In dem Gestirn, die Zwillinge, sind ihre Namen verewigt; s. Gemini.


Dioscureum (Gr. M.), ein Tempel der Dioscuren (s. d.).


Dioxippe (Gr. M.), eine der sieben Heliaden, Töchter des Helios (Sonnengottes) und der Clymene oder Merope, Schwestern des Phaethon, welche sich um ihren Bruder todt weinten, worauf ihre Thränen in Bernstein, und sie selbst in Bernstein ausschwitzende Bäume verwandelt wurden.


Dioxippus (Gr. M.), ein Gefährte des Aeneas, welcher in Italien von der Hand des Turnus blieb.


Diphyes (Gr. M.), "zweigestaltig", Beiname des Cecrops, des Bacchus, des Amor, der Sphinx und der Centauren.


Dipoenus (Gr. M.), Sohn des Dädalus, von einer unbekannten Mutter. Er und sein Bruder Scyllis waren berühmte Baumeister, und Sicilien dankte ihnen viele seiner schönsten Tempel.


Dipsacus (Gr. M.), Sohn des Flussgottes Phyllis und einer Nymphe, der als Hirte an den väterlichen Ufern, zwischen den cyaneischen Felsen und der Insel Thynias, wohnte.


Dirae (Röm. M.), "die Grässlichen", Beiname der Furien.


Diradiotes (Gr. M.), ward Apollo von Diras, einer heiligen Stelle auf der argivischen Burg Larissa, benannt, wo er einen prächtigen Tempel und ein Orakel hatte. Die Verkündigerin seiner Orakal in diesem Tempel musste eine reine Jungfrau sein; sie gab jeden Monat einmal Orakel, und ward dazu durch das Blut begeistert, welches sie von einem dem Apollo geopferten Lamme trank.


Dirce (Gr. M.), Gattin des Königs Lycus in Theben. Ihre Geschichte ist unter Amphion und Antiope (s. d. d.) zu finden.


Dirphya (Gr. M.), Beiname der Juno, von dem Berge Dirphys in Euböa.


Dis (Röm. M.), Beiname des Pluto zu Rom, der unterirdische Jupiter.


Discordia (Röm. M.), die Zwietracht, welche Aeneas in der Unterwelt in Gesellschaft der Furien und aller Scheusale sieht, eine Nachbildung der griechischen Eris (s. d.).


Disenor (Gr. M.), einer der Helden, welche Hector, nachdem er den Patroclus getödtet, aufrief, ihm den Leichnam desselben gen Troja schleifen zu helfen.


Dithyrambus (Gr. M.), Beiname des Bacchus, dem die Gesänge, welche den obigen Namen trugen, geweiht waren.


Diti, Didi (Ind. M.), die Nacht, Gemahlin des Gottes Kasiapa, eine finstere, böse Göttin, gebar ihrem Manne lauter Riesen und Ungeheuer; eine zweite Gemahlin, Aditi, die zwölf Aditias oder Sonnen, Indra an der Spitze.


Dius fidius (Röm. M.), ein Gott der Treue, einerlei mit dem sabinischen Semo Sancus, der auch in Rom Tempeldienst hatte, und hier besonders unter ersterem Namen in der bekannten Schwurformel: "me dius fidius!" d. h. "mich soll der Treue-Gott - !" angerufen warde.


Diva Jana, (S. Diana.)


Divakar (Ind. M.), einer der zwölf Söhne der Aditi und des Kasiapa.


Diwaspati (Ind. M.), Herr des Himmels oder Luftkreises, Beiname des Sonnengottes Indra.


Diwiza-gora (Slav. M.), "der Jungfernberg", ein Berg an der Wolga, unweit Kasan, aus terrassenförmig geschichtetem Sandstein gebildet, finster bewaldet; er wird von den Einwohnern als Tummelplatz von Feen, Elfen, Hexen, betrachtet, und Nachts auf das Sorgfältigste vermieden, indem der gemeine Mann sich eine Menge Fabeln von Leuten erzählt, welche dort, durch die schönen Jungfrauen verführt, verschwunden, und erst nach 30 Jahren wieder gekommen sind, worauf sie ihr übriges Leben im Wahnsinn, aber in steter Erinnerung an die dort genossenen Freuden zubringen.


Djedir Beid (Ind. Rel), das zweite Buch der Vedas.


Fig. 99.

Djoguegeir, (Ind. M.), der Hauptfeind des östlichen Buddha; er scheint mit Tewetat oder Dewadet einerlei zu sein, und wird als Kind, von einer zornigen Brillenschlange umwunden, dargestellt. Hiebei aber scheint das Kind Krischna, und nur die Schlange der böse Dämon zu sein, denn schon als Kind hat Krischna die ungeheure Schlange Kalinak getödtet, welche ihn auch, wie die Figur zeigt, umwunden, bis er sich ihrer erwehrt und ihr den Kopf zertrat.


Leda von Jupiter, Castor und Clytämnestra dagegen Kinder derselben Mutter von Tyndareus, daher Pollux unsterblich, Castor aber sterblich. Die beiden Knaben wurden von Tyndareus in allen ritterlichen Kenntnissen oder Geschicklichkeiten geübt, doch zeichnete sich Pollux als Faustkämpfer, Castor aber als Wagenlenker aus. Beide werden von Mercur oder Juno mit zwei unübertrefflichen Rossen beschenkt. Sehr jung noch, ernteten sie schon hohen Ruhm ein, indem ihre Schwester Helena, zu wunderbarer Schönheit erblüht, von Theseus geraubt worden, und bei Athen auf der festen Burg Aphidnä verwahrt war. Sogleich machten die Jünglinge sich auf, erstiegen die Burg und führten triumphirend die Schwester zurück, als Sklavin Theseus' Mutter, Aethra, mit sich hinweg nehmend, welche nicht früher, als nach der Eroberung von Troja, durch ihren Enkel Demophoon befreit wurde. Die Jünglinge machten später die calydonische Jagd mit, zeichneten sich schon dabei, aber noch mehr auf dem Argonautenzuge aus. Phöbe und Hilaira, zwei schöne Mädchen, Töchter des Leucippus, wurden von den D. geliebt und entführt. Pollux verband sich mit Phöbe, und erhielt von ihr einen Sohn Mnesileus, Castor aber von Hilaira den Anogon. Der Raub blieb nicht ungerächt, beide Mädchen waren von ihren Eltern schon an die beiden Söhne des Aphareus, Indas und Lynceus, versprochen; diese überzogen nun die D. mit Krieg, in welchem der sterbliche Castor blieb. Pollux rächte seinen Tod, war aber über den Verlust des Bruders untröstlich. Jupiter bot ihm Ersatz, indem er ihm den Olymp öffnete, doch liebte er seinen Bruder so sehr, dass er ohne diesen keinen Gebrauch von des Vaters Güte machen wollte, und da Jupiter dem schon Gestorbenen die Unsterblichkeit nicht mehr ertheilen konnte, so erlaubte er dem Pollux, seine Unsterblichkeit zur Hälfte an seinen Bruder zu verschenken, und so bringen beide vereint die Hälfte der Tage neben einander im Grabe, die andere auflebend im Olymp zu; oder es ist jeder, getrennt vom andern, den einen Tag im Himmel, den andern in der Unterwelt. Immer findet man sie, in folge dieser Liebe, vereint dargestellt. Siehe Fig. 97 (geschnittener Stein): Köpfe der Dioscuren mit Lorbeerkronen; Fig. 98 reiten sie in entgegengesetzter Richtung davon: Anspielung auf ihren nie gemeinschaftlichen, wechselnden Aufenthalt im Himmel und in der Unterwelt. Häufig bemerkt man über ihren Köpfen einen Stern oder ein Flämmchen, welches man ihnen, als Schutzgöttern der Seefahrer, beilegte, indem man glaubte, dass sie in den electrischen Funken oder Strahlenbüscheln, welche sich häufig bei Ungewittern an den Spitzen der Masten zeigen, gegenwärtig seien, und daher diese zu ihrem Attribut machte. Auch in dem Morgen- und Abendstern denkt man sie sich vereint auf- und absteigend zwischen Orcus und Olymp. In dem Gestirn, die Zwillinge, sind ihre Namen verewigt; s. Gemini.


Dioscureum (Gr. M.), ein Tempel der Dioscuren (s. d.).


Dioxippe (Gr. M.), eine der sieben Heliaden, Töchter des Helios (Sonnengottes) und der Clymene oder Merope, Schwestern des Phaëthon, welche sich um ihren Bruder todt weinten, worauf ihre Thränen in Bernstein, und sie selbst in Bernstein ausschwitzende Bäume verwandelt wurden.


Dioxippus (Gr. M.), ein Gefährte des Aeneas, welcher in Italien von der Hand des Turnus blieb.


Diphyes (Gr. M.), »zweigestaltig«, Beiname des Cecrops, des Bacchus, des Amor, der Sphinx und der Centauren.


Dipoenus (Gr. M.), Sohn des Dädalus, von einer unbekannten Mutter. Er und sein Bruder Scyllis waren berühmte Baumeister, und Sicilien dankte ihnen viele seiner schönsten Tempel.


Dipsacus (Gr. M.), Sohn des Flussgottes Phyllis und einer Nymphe, der als Hirte an den väterlichen Ufern, zwischen den cyaneischen Felsen und der Insel Thynias, wohnte.


Dirae (Röm. M.), »die Grässlichen«, Beiname der Furien.


Diradiotes (Gr. M.), ward Apollo von Diras, einer heiligen Stelle auf der argivischen Burg Larissa, benannt, wo er einen prächtigen Tempel und ein Orakel hatte. Die Verkündigerin seiner Orakal in diesem Tempel musste eine reine Jungfrau sein; sie gab jeden Monat einmal Orakel, und ward dazu durch das Blut begeistert, welches sie von einem dem Apollo geopferten Lamme trank.


Dirce (Gr. M.), Gattin des Königs Lycus in Theben. Ihre Geschichte ist unter Amphion und Antiope (s. d. d.) zu finden.


Dirphya (Gr. M.), Beiname der Juno, von dem Berge Dirphys in Euböa.


Dis (Röm. M.), Beiname des Pluto zu Rom, der unterirdische Jupiter.


Discordia (Röm. M.), die Zwietracht, welche Aeneas in der Unterwelt in Gesellschaft der Furien und aller Scheusale sieht, eine Nachbildung der griechischen Eris (s. d.).


Disenor (Gr. M.), einer der Helden, welche Hector, nachdem er den Patroclus getödtet, aufrief, ihm den Leichnam desselben gen Troja schleifen zu helfen.


Dithyrambus (Gr. M.), Beiname des Bacchus, dem die Gesänge, welche den obigen Namen trugen, geweiht waren.


Diti, Didi (Ind. M.), die Nacht, Gemahlin des Gottes Kasiapa, eine finstere, böse Göttin, gebar ihrem Manne lauter Riesen und Ungeheuer; eine zweite Gemahlin, Aditi, die zwölf Aditias oder Sonnen, Indra an der Spitze.


Dius fidius (Röm. M.), ein Gott der Treue, einerlei mit dem sabinischen Semo Sancus, der auch in Rom Tempeldienst hatte, und hier besonders unter ersterem Namen in der bekannten Schwurformel: »me dius fidius!« d. h. »mich soll der Treue-Gott – !« angerufen warde.


Diva Jana, (S. Diana.)


Divakar (Ind. M.), einer der zwölf Söhne der Aditi und des Kasiapa.


Diwaspati (Ind. M.), Herr des Himmels oder Luftkreises, Beiname des Sonnengottes Indra.


Diwiza-gora (Slav. M.), »der Jungfernberg«, ein Berg an der Wolga, unweit Kasan, aus terrassenförmig geschichtetem Sandstein gebildet, finster bewaldet; er wird von den Einwohnern als Tummelplatz von Feen, Elfen, Hexen, betrachtet, und Nachts auf das Sorgfältigste vermieden, indem der gemeine Mann sich eine Menge Fabeln von Leuten erzählt, welche dort, durch die schönen Jungfrauen verführt, verschwunden, und erst nach 30 Jahren wieder gekommen sind, worauf sie ihr übriges Leben im Wahnsinn, aber in steter Erinnerung an die dort genossenen Freuden zubringen.


Djedir Beid (Ind. Rel), das zweite Buch der Vedas.


Fig. 99.

Djoguegeir, (Ind. M.), der Hauptfeind des östlichen Buddha; er scheint mit Tewetat oder Dewadet einerlei zu sein, und wird als Kind, von einer zornigen Brillenschlange umwunden, dargestellt. Hiebei aber scheint das Kind Krischna, und nur die Schlange der böse Dämon zu sein, denn schon als Kind hat Krischna die ungeheure Schlange Kalinak getödtet, welche ihn auch, wie die Figur zeigt, umwunden, bis er sich ihrer erwehrt und ihr den Kopf zertrat.


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[170/0240] Leda von Jupiter, Castor und Clytämnestra dagegen Kinder derselben Mutter von Tyndareus, daher Pollux unsterblich, Castor aber sterblich. Die beiden Knaben wurden von Tyndareus in allen ritterlichen Kenntnissen oder Geschicklichkeiten geübt, doch zeichnete sich Pollux als Faustkämpfer, Castor aber als Wagenlenker aus. Beide werden von Mercur oder Juno mit zwei unübertrefflichen Rossen beschenkt. Sehr jung noch, ernteten sie schon hohen Ruhm ein, indem ihre Schwester Helena, zu wunderbarer Schönheit erblüht, von Theseus geraubt worden, und bei Athen auf der festen Burg Aphidnä verwahrt war. Sogleich machten die Jünglinge sich auf, erstiegen die Burg und führten triumphirend die Schwester zurück, als Sklavin Theseus' Mutter, Aethra, mit sich hinweg nehmend, welche nicht früher, als nach der Eroberung von Troja, durch ihren Enkel Demophoon befreit wurde. 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Häufig bemerkt man über ihren Köpfen einen Stern oder ein Flämmchen, welches man ihnen, als Schutzgöttern der Seefahrer, beilegte, indem man glaubte, dass sie in den electrischen Funken oder Strahlenbüscheln, welche sich häufig bei Ungewittern an den Spitzen der Masten zeigen, gegenwärtig seien, und daher diese zu ihrem Attribut machte. Auch in dem Morgen- und Abendstern denkt man sie sich vereint auf- und absteigend zwischen Orcus und Olymp. In dem Gestirn, die Zwillinge, sind ihre Namen verewigt; s. Gemini. Dioscureum (Gr. M.), ein Tempel der Dioscuren (s. d.). Dioxippe (Gr. M.), eine der sieben Heliaden, Töchter des Helios (Sonnengottes) und der Clymene oder Merope, Schwestern des Phaëthon, welche sich um ihren Bruder todt weinten, worauf ihre Thränen in Bernstein, und sie selbst in Bernstein ausschwitzende Bäume verwandelt wurden. Dioxippus (Gr. M.), ein Gefährte des Aeneas, welcher in Italien von der Hand des Turnus blieb. Diphyes (Gr. M.), »zweigestaltig«, Beiname des Cecrops, des Bacchus, des Amor, der Sphinx und der Centauren. Dipoenus (Gr. M.), Sohn des Dädalus, von einer unbekannten Mutter. Er und sein Bruder Scyllis waren berühmte Baumeister, und Sicilien dankte ihnen viele seiner schönsten Tempel. Dipsacus (Gr. M.), Sohn des Flussgottes Phyllis und einer Nymphe, der als Hirte an den väterlichen Ufern, zwischen den cyaneischen Felsen und der Insel Thynias, wohnte. Dirae (Röm. M.), »die Grässlichen«, Beiname der Furien. Diradiotes (Gr. M.), ward Apollo von Diras, einer heiligen Stelle auf der argivischen Burg Larissa, benannt, wo er einen prächtigen Tempel und ein Orakel hatte. Die Verkündigerin seiner Orakal in diesem Tempel musste eine reine Jungfrau sein; sie gab jeden Monat einmal Orakel, und ward dazu durch das Blut begeistert, welches sie von einem dem Apollo geopferten Lamme trank. Dirce (Gr. M.), Gattin des Königs Lycus in Theben. Ihre Geschichte ist unter Amphion und Antiope (s. d. d.) zu finden. Dirphya (Gr. M.), Beiname der Juno, von dem Berge Dirphys in Euböa. Dis (Röm. M.), Beiname des Pluto zu Rom, der unterirdische Jupiter. Discordia (Röm. M.), die Zwietracht, welche Aeneas in der Unterwelt in Gesellschaft der Furien und aller Scheusale sieht, eine Nachbildung der griechischen Eris (s. d.). Disenor (Gr. M.), einer der Helden, welche Hector, nachdem er den Patroclus getödtet, aufrief, ihm den Leichnam desselben gen Troja schleifen zu helfen. Dithyrambus (Gr. M.), Beiname des Bacchus, dem die Gesänge, welche den obigen Namen trugen, geweiht waren. Diti, Didi (Ind. M.), die Nacht, Gemahlin des Gottes Kasiapa, eine finstere, böse Göttin, gebar ihrem Manne lauter Riesen und Ungeheuer; eine zweite Gemahlin, Aditi, die zwölf Aditias oder Sonnen, Indra an der Spitze. Dius fidius (Röm. M.), ein Gott der Treue, einerlei mit dem sabinischen Semo Sancus, der auch in Rom Tempeldienst hatte, und hier besonders unter ersterem Namen in der bekannten Schwurformel: »me dius fidius!« d. h. »mich soll der Treue-Gott – !« angerufen warde. Diva Jana, (S. Diana.) Divakar (Ind. M.), einer der zwölf Söhne der Aditi und des Kasiapa. Diwaspati (Ind. M.), Herr des Himmels oder Luftkreises, Beiname des Sonnengottes Indra. Diwiza-gora (Slav. M.), »der Jungfernberg«, ein Berg an der Wolga, unweit Kasan, aus terrassenförmig geschichtetem Sandstein gebildet, finster bewaldet; er wird von den Einwohnern als Tummelplatz von Feen, Elfen, Hexen, betrachtet, und Nachts auf das Sorgfältigste vermieden, indem der gemeine Mann sich eine Menge Fabeln von Leuten erzählt, welche dort, durch die schönen Jungfrauen verführt, verschwunden, und erst nach 30 Jahren wieder gekommen sind, worauf sie ihr übriges Leben im Wahnsinn, aber in steter Erinnerung an die dort genossenen Freuden zubringen. Djedir Beid (Ind. Rel), das zweite Buch der Vedas. [Abbildung Fig. 99. ] Djoguegeir, (Ind. M.), der Hauptfeind des östlichen Buddha; er scheint mit Tewetat oder Dewadet einerlei zu sein, und wird als Kind, von einer zornigen Brillenschlange umwunden, dargestellt. Hiebei aber scheint das Kind Krischna, und nur die Schlange der böse Dämon zu sein, denn schon als Kind hat Krischna die ungeheure Schlange Kalinak getödtet, welche ihn auch, wie die Figur zeigt, umwunden, bis er sich ihrer erwehrt und ihr den Kopf zertrat.

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/240>, abgerufen am 23.11.2024.