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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Verkörperung des Wischnu, der berühmte Parasu Rama, war. D. besass durch Indra's Gunst die berühmte Wunderkuh. (Vergl. Kamdewa). - Das Ende der Gattin D.s ist merkwürdig genug. Ihre Reinheit widerstand jeder Prüfung, und immer brachte sie, in Folge dessen, das Gangeswasser ohne Gefäss heim; einst aber erblickte sie einen himmlischen Genius in den Wolken; mit Wohlgefallen ruhte ihr Auge auf der schönen Gestalt, und augenblicklich zerfloss die Kugel in ihren Händen; sie hatte die Kraft, welche völlige Reinheit ihr lieh, verloren; der Bramin hieb ihr daher augenblicklich den Kopf ab, und liess sie am Ufer des Ganges liegen. Die Kinder fragten nach der Mutter, worauf der Vater sagte, was er an der Ungetreuen gethan, und erst nach vielen Bitten des Parasu Rama liess er sich bewegen, diesem die Erlaubniss zu ertheilen, den Körper der Mutter wieder zu holen, um ihn zu heilen, unterdessen war eine Bajadere wegen Verletzung ihres Gelübdes, einer gewissen Pagode allein anzugehören, mit dem Tode bestraft worden, und lag mit abgehauenem Kopf neben der Mutter. Rama verwechselte den Körper, nahm den Kopf der Mutter und den Körper der Buhlerin, setzte beide zusammen, und neues Leben durchströmte die Adern, aber zu dem reinen, heiligen Geist war ein irdisch lüsternes Weib gekommen, und klagend über ihr Unglück, brachte sie ihr ganzes Leben zu, denn jeder gute Entschluss ward durch die Verwechselung zunichte, und jede neue Sünde quälte den reinen Geist.


Dschamadewta (Ind. M.), heissen alle Diener des Gottes Dschama; sie führen die Seelen derjenigen, welche schwer gesündigt haben, und nach Dschamas Richterspruch in die Hölle (Nark) kommen sollen, um von da aus wieder eine neue Wanderung durch die Welt anzutreten, hinab in die zu ihrer Strafe bereiteten Räume. Zu jedem Sterbenden kommen zwei D.'s in furchtbar schrecklicher Gestalt, und ihnen gegenüber erscheint ein Bote des Wischnu; war der Sterbende fromm, so kommt er, von Wischnu's Diener geleitet, in das Paradies; war diese nicht der Fall, so kommt er, durch die beiden Dews geführt, in die Hölle. Es versteht sich, dass die Braminen hievon ausgenommen sind, sie haben schon die höchste Läuterung empfangen, können keine Verbrechen mehr begehen, und kommen höchstens noch Einmal als Braminen auf die Erde, mehrentheils aber gleich in den Himmel.


Dschamaloga (Ind. M.), das Reich des Dschama, Nark oder die Hölle.


Dschaman (Ind. M.), die Ordensregel der Braminen, nach welcher sie verpflichtet sind, fünf Tugenden unaufhörlich zu üben: sie sollen stets die Wahrheit sagen, auf keine Weise etwas veruntreuen, nach dem Tode der Gattin nicht wieder heirathen, kein Geschöpf tödten und die strengste Keuschheit beobachten.


Dschamanduga (Tübet. M.), einer der acht schrecklichen Götter (Nadman-Dobschot), welche durch ihre Macht das Uebel verderben, die Welt beschützen, und somit von den Bekennern des Lamaismus eifrigst verehrt werden. D. ist ein Ausfluss des Gottes Monsuschari. Schagkiamuni, der oberste Gott, verwandelte ihn, indem er ihm die furchtbarste Gestalt gab, welche er erfinden konnte, damit er im Stande sei, den entsetzlichen Tschotschitschalba, den ungeheuersten aller bösen Dämonen, welcher die Welt immer verderben will, zu bekämpfen und zu besiegen. D. ist, nach dieser Bildung, blau von Farbe und ganz von Flammen umgeben, hat zehn Köpfe in drei Reihen, davon einer ein Stier-, einer ein Ziegenkopf, die übrigen verzerrte Menschengesichter, der letzte oberste aber ein schönes Jungfrauenhaupt ist, um seine göttliche Natur anzudeuten; zwanzig Arme tragen die schrecklichsten Marterwerkzeuge und unbekannte Waffen, mit zwanzig kralligen Füssen wühlt er in einem Haufen zermalmter Menschen.


Dschamapur (Ind. M.), die Stadt des Dschama, am Berge Meru gelegen, voll der prächtigsten Paläste für die Diener, die Eltern, die Freunde des Dschama, und mit einem über Alles schönen, ganz von Krystall gebauten Saal des Gottes, in welchem er vor einem aus reinem Feuer gemachten Spiegel sitzt, in dem er die Thaten der Menschen sieht.


Dschamabos (Jap. Rel.), Priester eines religiösen Ordens, welcher sich auferlegt hat, die steilsten Berge und Felsen zu erklimmen, um daselbst, Gott näher, diesen anzubeten, und welcher daher der Orden der Bergsoldaten (Dschamabos) heisst. Der Orden entstand im siebenten Jahrhundert n. Chr., ungefähr um die Zeit, da sich der Muhamedanismus erhob, mit welchem er indess gar keine Verwandtschaft hat. Der Stifter war ein heiliger Einsiedler, welcher zu seiner Erbauung alle hohen Berge von China und Japan erklettert hatte; er hiess Gjenno Giossa. Sein Andenken wird zwar hoch in Ehren gehalten, doch war er nicht im Stande, eine Spaltung dieses Ordens zu verhindern, denn bald nach seinem Tode theilte er sich in zwei Branchen, jede derselben jedoch wandert jährlich einmal zu seinem auf dem höchsten Gebirge liegenden Grabe. Wer dieses ohne die gehörige Reinigung thut, stürzt rettungslos hernieder in die Tiefe der Felsenklüfte. Nach glücklich vollendeten Wallfahrten, welche die hauptsächlichste ihrer Ordensregeln ausmachen und einen grossen Theil ihres Lebens erfüllen, kommen sie in einen höhern geistlichen Rang, und wohnen unter den Vorgesetzten des Ordens in Mikao.


Dschambuwan (Ind. M.), eine Avatara des Brama, eine Verkörperung des höchsten Gottes, in der Gestalt eines riesigen Bären. Rama war entstanden (eine Verkörperung des Wischnu), um Ravana, den Riesenkönig von Ceylon, zu bekämpfen; alle Götter unterstützten diesen mit Kriegsheeren von Affen, Bären und anderen Thieren. Brama gab den Bären einen König D., welcher aus des Gottes Munde hervorkam, und den Geist des Brama enthielt. Er wollte nun die grosse Expedition nach Ceylon selbstständig ausführen, allein Krischna kämpfte drei Tage mit ihm, bis er die Oberherrlichkeit des Wischnu (dessen Verkörperung Krischna war), anerkannte. Jetzt folgte er auch dem Rama mit seinem ganzen Bärenheer und half ihm Ceylon und seinen Herrscher besiegen.


Dschami (Pers. M.), der berühmte, aus einem einzigen Edelstein, einem ungeheuren Türkis, geschnittene Pokal des Königs Dschamschid (s. d.); er ward von diesem Herrscher bei der Gründung von Isthakar oder Persepolis gefunden, angefüllt mit flüssigem, trinkbarem Gold, dem Trank der Unsterblichkeit. In seiner äussern polirten Fläche spiegelt sich immerdar die ganze Welt ab, so dass sein Besitzer Gegenwart und Vergangenheit durchschaut, und daraus die Zukunft erkennen kann, was denn die ungeheure Macht und das nie wankende Glück der persischen Monarchen erklärt, welche ihn in ihrem Schatz besassen; es hörte auf, als er verloren ward.


Dschamschid (Pers. M.), ein fabelhafter alter König von Persien, der 800 Jahre v. Chr. gelebt haben soll; von ihm zählt das Volk der Parsis seine Grösse, denn er war der von den Göttern begünstigte mächtigste Monarch, gründete die Stadt Persepolis, welche in ihren Ruinen noch den Wanderer durch ihre Erhabenheit und Grösse entzückt, baute die ungeheuren Paläste, deren Wände mit mythologischen Figuren, mächtigen Intaglios, bedeckt sind, führte den Sonnendienst ein, gab seinem Volk treffliche Gesetze, lehrte es Künste und Wissenschaften, öffnete ihm die Schätze des Erdbodens, der Meerestiefen, und regierte so weise, wie nach ihm kein Monarch; er hatte den Becher mit dem Unsterblichkeitstrank, welcher ihn so überaus weise machte.


Dschamty (Ind. M.), Tochter des Bärenkönigs Dschambuwan (s. d.), welche derselbe mit einer Braminentochter, die sich in den Bären verliebt hatte, erzeugte. D. war außerordentlich schön, erregte die Wünsche des Gottes Krischna, und ward, nachdem er ihren Vater besiegt, seine Gattin.


Dschanlok (Ind. M.), der Himmel, welchen Brahaspati, der Planet Jupiter, beherrscht, also der fünfte Himmel; in diesen werden die heiligen, gottbegeisterten Personen aufgenommen, die zwar ehemals Menschen, doch göttlichen Ursprungs waren, die Pischi's, Muni's etc. welche durch ihre Frömmigkeit und dadurch erlangte Macht die Welt beglückten.


Dschaeschik, (Lamaismus.), ein Buddha, der die Buddha-Religion, von welcher der Lamaismus eine Ausartung ist, nach Tübet brachte, was 407 Jahre n. Chr. geschehen sein soll. Dschakschiamuni, der fünfte göttliche Burchan, der oberste Gott der Lamaiten, liess ihn aus der prachtvollen Padmablume entspringen, wusste, welche Heiligkeit er erlangen würde, und übertrug ihm daher die Erlösung der Menschheit. D. übernahm es zwar nur, die im Norden der Schneeländer wohnenden Menschen

Verkörperung des Wischnu, der berühmte Parasu Rama, war. D. besass durch Indra's Gunst die berühmte Wunderkuh. (Vergl. Kamdewa). – Das Ende der Gattin D.s ist merkwürdig genug. Ihre Reinheit widerstand jeder Prüfung, und immer brachte sie, in Folge dessen, das Gangeswasser ohne Gefäss heim; einst aber erblickte sie einen himmlischen Genius in den Wolken; mit Wohlgefallen ruhte ihr Auge auf der schönen Gestalt, und augenblicklich zerfloss die Kugel in ihren Händen; sie hatte die Kraft, welche völlige Reinheit ihr lieh, verloren; der Bramin hieb ihr daher augenblicklich den Kopf ab, und liess sie am Ufer des Ganges liegen. Die Kinder fragten nach der Mutter, worauf der Vater sagte, was er an der Ungetreuen gethan, und erst nach vielen Bitten des Parasu Rama liess er sich bewegen, diesem die Erlaubniss zu ertheilen, den Körper der Mutter wieder zu holen, um ihn zu heilen, unterdessen war eine Bajadere wegen Verletzung ihres Gelübdes, einer gewissen Pagode allein anzugehören, mit dem Tode bestraft worden, und lag mit abgehauenem Kopf neben der Mutter. Rama verwechselte den Körper, nahm den Kopf der Mutter und den Körper der Buhlerin, setzte beide zusammen, und neues Leben durchströmte die Adern, aber zu dem reinen, heiligen Geist war ein irdisch lüsternes Weib gekommen, und klagend über ihr Unglück, brachte sie ihr ganzes Leben zu, denn jeder gute Entschluss ward durch die Verwechselung zunichte, und jede neue Sünde quälte den reinen Geist.


Dschamadewta (Ind. M.), heissen alle Diener des Gottes Dschama; sie führen die Seelen derjenigen, welche schwer gesündigt haben, und nach Dschamas Richterspruch in die Hölle (Nark) kommen sollen, um von da aus wieder eine neue Wanderung durch die Welt anzutreten, hinab in die zu ihrer Strafe bereiteten Räume. Zu jedem Sterbenden kommen zwei D.'s in furchtbar schrecklicher Gestalt, und ihnen gegenüber erscheint ein Bote des Wischnu; war der Sterbende fromm, so kommt er, von Wischnu's Diener geleitet, in das Paradies; war diese nicht der Fall, so kommt er, durch die beiden Dews geführt, in die Hölle. Es versteht sich, dass die Braminen hievon ausgenommen sind, sie haben schon die höchste Läuterung empfangen, können keine Verbrechen mehr begehen, und kommen höchstens noch Einmal als Braminen auf die Erde, mehrentheils aber gleich in den Himmel.


Dschamaloga (Ind. M.), das Reich des Dschama, Nark oder die Hölle.


Dschaman (Ind. M.), die Ordensregel der Braminen, nach welcher sie verpflichtet sind, fünf Tugenden unaufhörlich zu üben: sie sollen stets die Wahrheit sagen, auf keine Weise etwas veruntreuen, nach dem Tode der Gattin nicht wieder heirathen, kein Geschöpf tödten und die strengste Keuschheit beobachten.


Dschamanduga (Tübet. M.), einer der acht schrecklichen Götter (Nadman-Dobschot), welche durch ihre Macht das Uebel verderben, die Welt beschützen, und somit von den Bekennern des Lamaismus eifrigst verehrt werden. D. ist ein Ausfluss des Gottes Monsuschari. Schagkiamuni, der oberste Gott, verwandelte ihn, indem er ihm die furchtbarste Gestalt gab, welche er erfinden konnte, damit er im Stande sei, den entsetzlichen Tschotschitschalba, den ungeheuersten aller bösen Dämonen, welcher die Welt immer verderben will, zu bekämpfen und zu besiegen. D. ist, nach dieser Bildung, blau von Farbe und ganz von Flammen umgeben, hat zehn Köpfe in drei Reihen, davon einer ein Stier-, einer ein Ziegenkopf, die übrigen verzerrte Menschengesichter, der letzte oberste aber ein schönes Jungfrauenhaupt ist, um seine göttliche Natur anzudeuten; zwanzig Arme tragen die schrecklichsten Marterwerkzeuge und unbekannte Waffen, mit zwanzig kralligen Füssen wühlt er in einem Haufen zermalmter Menschen.


Dschamapur (Ind. M.), die Stadt des Dschama, am Berge Meru gelegen, voll der prächtigsten Paläste für die Diener, die Eltern, die Freunde des Dschama, und mit einem über Alles schönen, ganz von Krystall gebauten Saal des Gottes, in welchem er vor einem aus reinem Feuer gemachten Spiegel sitzt, in dem er die Thaten der Menschen sieht.


Dschamabos (Jap. Rel.), Priester eines religiösen Ordens, welcher sich auferlegt hat, die steilsten Berge und Felsen zu erklimmen, um daselbst, Gott näher, diesen anzubeten, und welcher daher der Orden der Bergsoldaten (Dschamabos) heisst. Der Orden entstand im siebenten Jahrhundert n. Chr., ungefähr um die Zeit, da sich der Muhamedanismus erhob, mit welchem er indess gar keine Verwandtschaft hat. Der Stifter war ein heiliger Einsiedler, welcher zu seiner Erbauung alle hohen Berge von China und Japan erklettert hatte; er hiess Gjenno Giossa. Sein Andenken wird zwar hoch in Ehren gehalten, doch war er nicht im Stande, eine Spaltung dieses Ordens zu verhindern, denn bald nach seinem Tode theilte er sich in zwei Branchen, jede derselben jedoch wandert jährlich einmal zu seinem auf dem höchsten Gebirge liegenden Grabe. Wer dieses ohne die gehörige Reinigung thut, stürzt rettungslos hernieder in die Tiefe der Felsenklüfte. Nach glücklich vollendeten Wallfahrten, welche die hauptsächlichste ihrer Ordensregeln ausmachen und einen grossen Theil ihres Lebens erfüllen, kommen sie in einen höhern geistlichen Rang, und wohnen unter den Vorgesetzten des Ordens in Mikao.


Dschambuwan (Ind. M.), eine Avatara des Brama, eine Verkörperung des höchsten Gottes, in der Gestalt eines riesigen Bären. Rama war entstanden (eine Verkörperung des Wischnu), um Ravana, den Riesenkönig von Ceylon, zu bekämpfen; alle Götter unterstützten diesen mit Kriegsheeren von Affen, Bären und anderen Thieren. Brama gab den Bären einen König D., welcher aus des Gottes Munde hervorkam, und den Geist des Brama enthielt. Er wollte nun die grosse Expedition nach Ceylon selbstständig ausführen, allein Krischna kämpfte drei Tage mit ihm, bis er die Oberherrlichkeit des Wischnu (dessen Verkörperung Krischna war), anerkannte. Jetzt folgte er auch dem Rama mit seinem ganzen Bärenheer und half ihm Ceylon und seinen Herrscher besiegen.


Dschami (Pers. M.), der berühmte, aus einem einzigen Edelstein, einem ungeheuren Türkis, geschnittene Pokal des Königs Dschamschid (s. d.); er ward von diesem Herrscher bei der Gründung von Isthakar oder Persepolis gefunden, angefüllt mit flüssigem, trinkbarem Gold, dem Trank der Unsterblichkeit. In seiner äussern polirten Fläche spiegelt sich immerdar die ganze Welt ab, so dass sein Besitzer Gegenwart und Vergangenheit durchschaut, und daraus die Zukunft erkennen kann, was denn die ungeheure Macht und das nie wankende Glück der persischen Monarchen erklärt, welche ihn in ihrem Schatz besassen; es hörte auf, als er verloren ward.


Dschamschid (Pers. M.), ein fabelhafter alter König von Persien, der 800 Jahre v. Chr. gelebt haben soll; von ihm zählt das Volk der Parsis seine Grösse, denn er war der von den Göttern begünstigte mächtigste Monarch, gründete die Stadt Persepolis, welche in ihren Ruinen noch den Wanderer durch ihre Erhabenheit und Grösse entzückt, baute die ungeheuren Paläste, deren Wände mit mythologischen Figuren, mächtigen Intaglios, bedeckt sind, führte den Sonnendienst ein, gab seinem Volk treffliche Gesetze, lehrte es Künste und Wissenschaften, öffnete ihm die Schätze des Erdbodens, der Meerestiefen, und regierte so weise, wie nach ihm kein Monarch; er hatte den Becher mit dem Unsterblichkeitstrank, welcher ihn so überaus weise machte.


Dschamty (Ind. M.), Tochter des Bärenkönigs Dschambuwan (s. d.), welche derselbe mit einer Braminentochter, die sich in den Bären verliebt hatte, erzeugte. D. war außerordentlich schön, erregte die Wünsche des Gottes Krischna, und ward, nachdem er ihren Vater besiegt, seine Gattin.


Dschanlok (Ind. M.), der Himmel, welchen Brahaspati, der Planet Jupiter, beherrscht, also der fünfte Himmel; in diesen werden die heiligen, gottbegeisterten Personen aufgenommen, die zwar ehemals Menschen, doch göttlichen Ursprungs waren, die Pischi's, Muni's etc. welche durch ihre Frömmigkeit und dadurch erlangte Macht die Welt beglückten.


Dschaeschik, (Lamaismus.), ein Buddha, der die Buddha-Religion, von welcher der Lamaismus eine Ausartung ist, nach Tübet brachte, was 407 Jahre n. Chr. geschehen sein soll. Dschakschiamuni, der fünfte göttliche Burchan, der oberste Gott der Lamaiten, liess ihn aus der prachtvollen Padmablume entspringen, wusste, welche Heiligkeit er erlangen würde, und übertrug ihm daher die Erlösung der Menschheit. D. übernahm es zwar nur, die im Norden der Schneeländer wohnenden Menschen

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[176/0246] Verkörperung des Wischnu, der berühmte Parasu Rama, war. D. besass durch Indra's Gunst die berühmte Wunderkuh. (Vergl. Kamdewa). – Das Ende der Gattin D.s ist merkwürdig genug. Ihre Reinheit widerstand jeder Prüfung, und immer brachte sie, in Folge dessen, das Gangeswasser ohne Gefäss heim; einst aber erblickte sie einen himmlischen Genius in den Wolken; mit Wohlgefallen ruhte ihr Auge auf der schönen Gestalt, und augenblicklich zerfloss die Kugel in ihren Händen; sie hatte die Kraft, welche völlige Reinheit ihr lieh, verloren; der Bramin hieb ihr daher augenblicklich den Kopf ab, und liess sie am Ufer des Ganges liegen. 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M.), heissen alle Diener des Gottes Dschama; sie führen die Seelen derjenigen, welche schwer gesündigt haben, und nach Dschamas Richterspruch in die Hölle (Nark) kommen sollen, um von da aus wieder eine neue Wanderung durch die Welt anzutreten, hinab in die zu ihrer Strafe bereiteten Räume. Zu jedem Sterbenden kommen zwei D.'s in furchtbar schrecklicher Gestalt, und ihnen gegenüber erscheint ein Bote des Wischnu; war der Sterbende fromm, so kommt er, von Wischnu's Diener geleitet, in das Paradies; war diese nicht der Fall, so kommt er, durch die beiden Dews geführt, in die Hölle. Es versteht sich, dass die Braminen hievon ausgenommen sind, sie haben schon die höchste Läuterung empfangen, können keine Verbrechen mehr begehen, und kommen höchstens noch Einmal als Braminen auf die Erde, mehrentheils aber gleich in den Himmel. Dschamaloga (Ind. M.), das Reich des Dschama, Nark oder die Hölle. Dschaman (Ind. M.), die Ordensregel der Braminen, nach welcher sie verpflichtet sind, fünf Tugenden unaufhörlich zu üben: sie sollen stets die Wahrheit sagen, auf keine Weise etwas veruntreuen, nach dem Tode der Gattin nicht wieder heirathen, kein Geschöpf tödten und die strengste Keuschheit beobachten. Dschamanduga (Tübet. M.), einer der acht schrecklichen Götter (Nadman-Dobschot), welche durch ihre Macht das Uebel verderben, die Welt beschützen, und somit von den Bekennern des Lamaismus eifrigst verehrt werden. D. ist ein Ausfluss des Gottes Monsuschari. Schagkiamuni, der oberste Gott, verwandelte ihn, indem er ihm die furchtbarste Gestalt gab, welche er erfinden konnte, damit er im Stande sei, den entsetzlichen Tschotschitschalba, den ungeheuersten aller bösen Dämonen, welcher die Welt immer verderben will, zu bekämpfen und zu besiegen. D. ist, nach dieser Bildung, blau von Farbe und ganz von Flammen umgeben, hat zehn Köpfe in drei Reihen, davon einer ein Stier-, einer ein Ziegenkopf, die übrigen verzerrte Menschengesichter, der letzte oberste aber ein schönes Jungfrauenhaupt ist, um seine göttliche Natur anzudeuten; zwanzig Arme tragen die schrecklichsten Marterwerkzeuge und unbekannte Waffen, mit zwanzig kralligen Füssen wühlt er in einem Haufen zermalmter Menschen. Dschamapur (Ind. M.), die Stadt des Dschama, am Berge Meru gelegen, voll der prächtigsten Paläste für die Diener, die Eltern, die Freunde des Dschama, und mit einem über Alles schönen, ganz von Krystall gebauten Saal des Gottes, in welchem er vor einem aus reinem Feuer gemachten Spiegel sitzt, in dem er die Thaten der Menschen sieht. Dschamabos (Jap. Rel.), Priester eines religiösen Ordens, welcher sich auferlegt hat, die steilsten Berge und Felsen zu erklimmen, um daselbst, Gott näher, diesen anzubeten, und welcher daher der Orden der Bergsoldaten (Dschamabos) heisst. Der Orden entstand im siebenten Jahrhundert n. Chr., ungefähr um die Zeit, da sich der Muhamedanismus erhob, mit welchem er indess gar keine Verwandtschaft hat. Der Stifter war ein heiliger Einsiedler, welcher zu seiner Erbauung alle hohen Berge von China und Japan erklettert hatte; er hiess Gjenno Giossa. Sein Andenken wird zwar hoch in Ehren gehalten, doch war er nicht im Stande, eine Spaltung dieses Ordens zu verhindern, denn bald nach seinem Tode theilte er sich in zwei Branchen, jede derselben jedoch wandert jährlich einmal zu seinem auf dem höchsten Gebirge liegenden Grabe. Wer dieses ohne die gehörige Reinigung thut, stürzt rettungslos hernieder in die Tiefe der Felsenklüfte. Nach glücklich vollendeten Wallfahrten, welche die hauptsächlichste ihrer Ordensregeln ausmachen und einen grossen Theil ihres Lebens erfüllen, kommen sie in einen höhern geistlichen Rang, und wohnen unter den Vorgesetzten des Ordens in Mikao. Dschambuwan (Ind. M.), eine Avatara des Brama, eine Verkörperung des höchsten Gottes, in der Gestalt eines riesigen Bären. Rama war entstanden (eine Verkörperung des Wischnu), um Ravana, den Riesenkönig von Ceylon, zu bekämpfen; alle Götter unterstützten diesen mit Kriegsheeren von Affen, Bären und anderen Thieren. Brama gab den Bären einen König D., welcher aus des Gottes Munde hervorkam, und den Geist des Brama enthielt. Er wollte nun die grosse Expedition nach Ceylon selbstständig ausführen, allein Krischna kämpfte drei Tage mit ihm, bis er die Oberherrlichkeit des Wischnu (dessen Verkörperung Krischna war), anerkannte. Jetzt folgte er auch dem Rama mit seinem ganzen Bärenheer und half ihm Ceylon und seinen Herrscher besiegen. Dschami (Pers. M.), der berühmte, aus einem einzigen Edelstein, einem ungeheuren Türkis, geschnittene Pokal des Königs Dschamschid (s. d.); er ward von diesem Herrscher bei der Gründung von Isthakar oder Persepolis gefunden, angefüllt mit flüssigem, trinkbarem Gold, dem Trank der Unsterblichkeit. In seiner äussern polirten Fläche spiegelt sich immerdar die ganze Welt ab, so dass sein Besitzer Gegenwart und Vergangenheit durchschaut, und daraus die Zukunft erkennen kann, was denn die ungeheure Macht und das nie wankende Glück der persischen Monarchen erklärt, welche ihn in ihrem Schatz besassen; es hörte auf, als er verloren ward. Dschamschid (Pers. M.), ein fabelhafter alter König von Persien, der 800 Jahre v. Chr. gelebt haben soll; von ihm zählt das Volk der Parsis seine Grösse, denn er war der von den Göttern begünstigte mächtigste Monarch, gründete die Stadt Persepolis, welche in ihren Ruinen noch den Wanderer durch ihre Erhabenheit und Grösse entzückt, baute die ungeheuren Paläste, deren Wände mit mythologischen Figuren, mächtigen Intaglios, bedeckt sind, führte den Sonnendienst ein, gab seinem Volk treffliche Gesetze, lehrte es Künste und Wissenschaften, öffnete ihm die Schätze des Erdbodens, der Meerestiefen, und regierte so weise, wie nach ihm kein Monarch; er hatte den Becher mit dem Unsterblichkeitstrank, welcher ihn so überaus weise machte. Dschamty (Ind. M.), Tochter des Bärenkönigs Dschambuwan (s. d.), welche derselbe mit einer Braminentochter, die sich in den Bären verliebt hatte, erzeugte. D. war außerordentlich schön, erregte die Wünsche des Gottes Krischna, und ward, nachdem er ihren Vater besiegt, seine Gattin. Dschanlok (Ind. M.), der Himmel, welchen Brahaspati, der Planet Jupiter, beherrscht, also der fünfte Himmel; in diesen werden die heiligen, gottbegeisterten Personen aufgenommen, die zwar ehemals Menschen, doch göttlichen Ursprungs waren, die Pischi's, Muni's etc. welche durch ihre Frömmigkeit und dadurch erlangte Macht die Welt beglückten. Dschaeschik, (Lamaismus.), ein Buddha, der die Buddha-Religion, von welcher der Lamaismus eine Ausartung ist, nach Tübet brachte, was 407 Jahre n. Chr. geschehen sein soll. Dschakschiamuni, der fünfte göttliche Burchan, der oberste Gott der Lamaiten, liess ihn aus der prachtvollen Padmablume entspringen, wusste, welche Heiligkeit er erlangen würde, und übertrug ihm daher die Erlösung der Menschheit. D. übernahm es zwar nur, die im Norden der Schneeländer wohnenden Menschen

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/246>, abgerufen am 23.11.2024.