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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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eine Frau mit einem Säugling, und sagte aus, dieser solle nach einem Traume, den sie gehabt, ihnen zu Hülfe kommen. Die Eleer trugen ihn vor ihren Heereszeichen einher, und da es zur Schlacht kam, verwandelte er sich in eine Schlange, vor der die Arcader so erschracken, dass sie in die Flucht geschlagen wurden. Man baute diesem Dämon da, wo er sich in die Erde verborgen, einen Tempel, dessen Priesterin eine alte Frau war.


Sospita (Röm. M.), Beiname der Juno, vornehmlich zu Lanuvium.


Sotamtambu (Lamaismus), eine Region der Hölle, in welcher die Verdammten durch furchtbare Kälte gestraft werden.


Soteira (Gr. M.), "Retterin, Heilgöttin", Beiname der Diana zu Pegä in Megaris, zu Trözen, zu Böä in Laconien, bei Pellene; der Proserpina in Laconien und Arcadien; der Minerva und der Eunomia.


Soter (Gr. M.), "Retter", Beiname des Jupiter, des Bacchus und des Helios.


Sothis (Aegypt. M.), nannte man den Hundsstern oder Sirius bei den Aegyptern; von seinem Aufgang ward das Jahr begonnen, und sein Zusammentreffen mit dem Neumond bezeichnete das grosse siderische oder Weltjahr von 1461 bürgerlichen Jahren. Da S. zugleich die astronomische Bezeichnung der Isis war, so erschien der Sirius als dieser Göttin heilig.


Spaadisir (Nord. M.), Name der Nornen, unter dem in den Gesängen der Skalden diejenigen guten und weisen Göttinnen verstanden werden, welche die Helden und erhabenen Männer für ihre Lebenszeit geleiten und durch weisen Rath zum Glücke führen.


Spariantis (Gr. M.), eine der Töchter des Spartaners Hyacinthus, welche zu Athen am Grabe des Cyclopen Gerästus geopfert wurden.


Sparshana (Ind. M.). Beiname des Gottes der Winde, der sonst Paruna heisst. S. bedeutet die Luft, welche auf den Körper einwirkt.


Sparte (Gr. M.), Tochter des Eurotas, mit Lacedämon vermählt. Letzterer benannte sein Reich nach sich, dessen Hauptstadt aber nach seiner Gattin.


Sparti (Gr. M.), die Krieger, welche aus den Drachenzähnen entstanden, die Cadmus auf der Minerva Geheiss ausgesäet hatte; sie tödteten sich gegenseitig, bis auf fünf: Echion, Udäus, Pelor, Chthonius und Hyperenor. Von ihnen ward Theben erbaut, und die fünf Stämme der Bewohner leiteten ihre Namen von ihnen ab.


Sparton (Gr. M.), Sohn des Phoroneus und Vater des Myceneus, von welchem das Reich Mycene gegründet sein sollte.


Spenescht, s. Adar.


Sperchius (Gr. M.), Sohn des Oceanus und der Erde; ein Flussgott, welcher die Tochter des Peleus, Polydora, liebte und mit ihr den Menesthius erzeugte.


Spermo, s. Anius.


Spes (Röm. M.), die personificirte Hoffnung, ursprünglich als die Hoffnung des Jahres gedacht, daher mit einem Blumenkranz in den Haaren, Aehren oder einem Fruchthorn in den Händen dargestellt; dann als Göttin des zu hoffenden Ehesegens, erst spät als Hoffnung im abstracten Sinne. Sie hatte zu Rom mehrere Tempel ausserhalb der alten Stadtmauer; einer derselben ward vom Consul Atilius Calatinus um 460 der Stadt erbaut.


Sphaltes (Gr. M.), Beiname des Bacchus (der Fäller), weil er den Telephus im Kampfe durch eine Rebe zum Falle brachte.


Sphingius (Gr. M.), Sohn des Athamas, von dessen dritter Gattin Themisto; wahrscheinlich identisch mit Schöneus.


Sphinx (Aegypt. u. gr. M.), ursprünglich colossale Steinbilder in Aegypten, von unbekannter Bedeutung; man hält sie im Allgemeinen für mystische Hüter und Schutzgeister der Tempel und Todtenwohnungen. Die Figur ist ein (ungeflügelter) liegender Löwe, entweder mit dem Gesicht und der Brust eines Weibes, manchmal mit einem Bärtchen am Kinn, oder auch mit Widder- oder Sperberköpfen. Unter den unzähligen ägyptischen S.en ist die grösste, die auch am meisten Kunststil verräth, jene S. bei Memphis, von der nur noch Hals und Kopf aus dem Sande hervorragen; der Umfang des Kopfes beträgt 102 Fuss, die Länge des Leibes 113 Fuss. Kleinere dergleichen Gebilde fanden und finden sich noch in Aegypten vor den Tempeln in eigentlichen, oft halbe Stunden langen Alleen zu vielen Hunderten an einander gereiht, in colossaler Grösse, und gehören zu den höchsten Zierden jener Wunderbauten. Die Griechen, welche sich alles Fremde aneigneten, sobald es ihnen der Mühe werth schien, thaten es auch mit der S., welche sie eine Tochter der Echidna und ihres eigenen Sohnes, des Hundes Orthrus, nannten. Juno hatte sie nach Theben geschickt, und zwar ans dem fernsten Aethiopien (hierin scheint der Zusammenhang mit Aegypten verborgen zu liegen), um die Thebaner zu strafen, weil sie die Frevel des Laius ungestraft hingehen liessen. Das Weitere des Mythus siehe unter Oedipus. Die griechische Kunstdarstellung der S. ist von der ägyptischen verschieden; ursprünglich ist es ein geflügelter Löwenkörper, mit Kopf und Brust einer Jungfrau; später eine Jungfrau mit Brust, Füssen und Krallen eines Löwen, Schlangenschweif, Vogelflügeln, oder vom Löwe, hinten Mensch, mit Geierkrallen und Adlerflügeln, und zwar nicht immer liegend, sondern auch in andern Stellungen. Die thebanische S. hat zuweilen auch einen Hundeleib.


Sphragitides (Gr. M.), Nymphen des Cithäron, wo sie in einer Höhle ein Orakel hatten.


Sphyrus (Gr. M.), Enkel des Aeaculap, und Sohn des Machaon, von Anticlea, der Tochter des Königs Diocles zu Pherä.


Spiniensis Deus (Röm. M.), eine Feldgottheit, welche man bat, dass sie die Dornen nicht überhand nehmen lasse.


Spodius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Theben.


Sponde (Gr. M.), eine der Horen (s. d.).


Spunkie (Britt. M.), nannten die Scoten und Picten die neckenden Geister, welche in Gestalt der Irrlichter erschienen und Wanderer in Sümpfe führten.


Sreiansa (Ind. M.), der Herr des Rhinoceros (das sein Symbol ist); einer der vierundzwanzig Buddha's, welche die Dschaina's verehren. Er ist ein Sohn des Wischnu und der Wischna (wie sie die Lakschmi, Wischnu's Gattin nennen).


Srudasanen, Sruddaggirti, Srudawarmen (Ind. M.), drei von den fünf Söhnen, welche die Gattin der fünf Pandu's, Drowadei, diesen ihren Ehemännern gebar; die beiden andern hiessen Pridywandagen und Sandanigen.


Ssafarino Kagami (Japan. M.), der Spiegel der Erkenntniss, welcher vor dem Fürsten der Hölle steht, und in welchem er alle Verbrechen der vor denselben Hintretenden in ihrem wahren Lichte erkennt.


Ssangdschai (Ind. M.), Name des Buddha bei den Tübetanern, wo er, als der oberste Regierer der jetzigen Weltperiode, die grösste Verehrung geniesst, obgleich schon drei andere Buddha's vor ihm da waren, und noch 996 kommen werden.


Ssodadani (Ind. M.), König von Magada, dem Mittelreich Indiens, dem Hauptsitz aller Mythen jenes Landes. S. war vermählt mit Maha Maja, welche Schagkiamuni, der höchste Gott, wählte, um, als fünffarbiger Lichtstrahl in sie eingehend, als Buddha durch ihre rechte Armhöhle geboren zu werden.


Staphylus (Gr. M.), 1) Sohn des Bacchus und der Ariadne; einer der Argonauten; vergl. Hemithea. - 2) S., ein Hirte des Königs Oeneus, den er die Weinbereitung lehrte, nachdem er selbst zuerst die Weintrauben aufgefunden. - 3) S., Sohn des Bacchus und der Erigone, deren Keuschheit der Gott in Gestalt einer Weintraube überlistete; als Erigone dieselbe verzehrt, fühlte sie sich Mutter, und gebar einen Knaben, welchen sie zum Andenken an seine Entstehung S. (Traube) benannte. Bald darauf starb sie freiwillig, aus Kummer über den an ihrem Vater begangenen Mord. Vergl. Icarius.


Starkodder (Nord. M.), ein ungeheurer Riese, dänischer Abstammung, von dem man sogar sagt, dass er 8 Hände gehabt: seine Titanenthaten machten ihn durch die ganze Welt berühmt; er soll 250 Jahre alt geworden sein.


Stata Mater (Röm. M.), eine Göttin, welcher auf dem Forum in Rom ein Bild errichtet war, das allnächtlich durch angezündete Feuer verehrt wurde. Sie soll um Verhütung von Feuerschäden angerufen worden sein. Einige halten sie für eine Gattin des Vulcan, Andere für Eins mit der Vesta.


Statanus oder Statilinus (Röm. M.), ein Gott, welcher die Kinder, die noch nicht gehen konnten, beschützen, und ihnen das Stehen beibringen sollte.


eine Frau mit einem Säugling, und sagte aus, dieser solle nach einem Traume, den sie gehabt, ihnen zu Hülfe kommen. Die Eleer trugen ihn vor ihren Heereszeichen einher, und da es zur Schlacht kam, verwandelte er sich in eine Schlange, vor der die Arcader so erschracken, dass sie in die Flucht geschlagen wurden. Man baute diesem Dämon da, wo er sich in die Erde verborgen, einen Tempel, dessen Priesterin eine alte Frau war.


Sospita (Röm. M.), Beiname der Juno, vornehmlich zu Lanuvium.


Sotamtambu (Lamaismus), eine Region der Hölle, in welcher die Verdammten durch furchtbare Kälte gestraft werden.


Soteira (Gr. M.), »Retterin, Heilgöttin«, Beiname der Diana zu Pegä in Megaris, zu Trözen, zu Böä in Laconien, bei Pellene; der Proserpina in Laconien und Arcadien; der Minerva und der Eunomia.


Soter (Gr. M.), »Retter«, Beiname des Jupiter, des Bacchus und des Helios.


Sothis (Aegypt. M.), nannte man den Hundsstern oder Sirius bei den Aegyptern; von seinem Aufgang ward das Jahr begonnen, und sein Zusammentreffen mit dem Neumond bezeichnete das grosse siderische oder Weltjahr von 1461 bürgerlichen Jahren. Da S. zugleich die astronomische Bezeichnung der Isis war, so erschien der Sirius als dieser Göttin heilig.


Spaadisir (Nord. M.), Name der Nornen, unter dem in den Gesängen der Skalden diejenigen guten und weisen Göttinnen verstanden werden, welche die Helden und erhabenen Männer für ihre Lebenszeit geleiten und durch weisen Rath zum Glücke führen.


Spariantis (Gr. M.), eine der Töchter des Spartaners Hyacinthus, welche zu Athen am Grabe des Cyclopen Gerästus geopfert wurden.


Sparshana (Ind. M.). Beiname des Gottes der Winde, der sonst Paruna heisst. S. bedeutet die Luft, welche auf den Körper einwirkt.


Sparte (Gr. M.), Tochter des Eurotas, mit Lacedämon vermählt. Letzterer benannte sein Reich nach sich, dessen Hauptstadt aber nach seiner Gattin.


Sparti (Gr. M.), die Krieger, welche aus den Drachenzähnen entstanden, die Cadmus auf der Minerva Geheiss ausgesäet hatte; sie tödteten sich gegenseitig, bis auf fünf: Echion, Udäus, Pelor, Chthonius und Hyperenor. Von ihnen ward Theben erbaut, und die fünf Stämme der Bewohner leiteten ihre Namen von ihnen ab.


Sparton (Gr. M.), Sohn des Phoroneus und Vater des Myceneus, von welchem das Reich Mycene gegründet sein sollte.


Spenescht, s. Adar.


Sperchius (Gr. M.), Sohn des Oceanus und der Erde; ein Flussgott, welcher die Tochter des Peleus, Polydora, liebte und mit ihr den Menesthius erzeugte.


Spermo, s. Anius.


Spes (Röm. M.), die personificirte Hoffnung, ursprünglich als die Hoffnung des Jahres gedacht, daher mit einem Blumenkranz in den Haaren, Aehren oder einem Fruchthorn in den Händen dargestellt; dann als Göttin des zu hoffenden Ehesegens, erst spät als Hoffnung im abstracten Sinne. Sie hatte zu Rom mehrere Tempel ausserhalb der alten Stadtmauer; einer derselben ward vom Consul Atilius Calatinus um 460 der Stadt erbaut.


Sphaltes (Gr. M.), Beiname des Bacchus (der Fäller), weil er den Telephus im Kampfe durch eine Rebe zum Falle brachte.


Sphingius (Gr. M.), Sohn des Athamas, von dessen dritter Gattin Themisto; wahrscheinlich identisch mit Schöneus.


Sphinx (Aegypt. u. gr. M.), ursprünglich colossale Steinbilder in Aegypten, von unbekannter Bedeutung; man hält sie im Allgemeinen für mystische Hüter und Schutzgeister der Tempel und Todtenwohnungen. Die Figur ist ein (ungeflügelter) liegender Löwe, entweder mit dem Gesicht und der Brust eines Weibes, manchmal mit einem Bärtchen am Kinn, oder auch mit Widder- oder Sperberköpfen. Unter den unzähligen ägyptischen S.en ist die grösste, die auch am meisten Kunststil verräth, jene S. bei Memphis, von der nur noch Hals und Kopf aus dem Sande hervorragen; der Umfang des Kopfes beträgt 102 Fuss, die Länge des Leibes 113 Fuss. Kleinere dergleichen Gebilde fanden und finden sich noch in Aegypten vor den Tempeln in eigentlichen, oft halbe Stunden langen Alleen zu vielen Hunderten an einander gereiht, in colossaler Grösse, und gehören zu den höchsten Zierden jener Wunderbauten. Die Griechen, welche sich alles Fremde aneigneten, sobald es ihnen der Mühe werth schien, thaten es auch mit der S., welche sie eine Tochter der Echidna und ihres eigenen Sohnes, des Hundes Orthrus, nannten. Juno hatte sie nach Theben geschickt, und zwar ans dem fernsten Aethiopien (hierin scheint der Zusammenhang mit Aegypten verborgen zu liegen), um die Thebaner zu strafen, weil sie die Frevel des Laius ungestraft hingehen liessen. Das Weitere des Mythus siehe unter Oedipus. Die griechische Kunstdarstellung der S. ist von der ägyptischen verschieden; ursprünglich ist es ein geflügelter Löwenkörper, mit Kopf und Brust einer Jungfrau; später eine Jungfrau mit Brust, Füssen und Krallen eines Löwen, Schlangenschweif, Vogelflügeln, oder vom Löwe, hinten Mensch, mit Geierkrallen und Adlerflügeln, und zwar nicht immer liegend, sondern auch in andern Stellungen. Die thebanische S. hat zuweilen auch einen Hundeleib.


Sphragitides (Gr. M.), Nymphen des Cithäron, wo sie in einer Höhle ein Orakel hatten.


Sphyrus (Gr. M.), Enkel des Aeaculap, und Sohn des Machaon, von Anticlea, der Tochter des Königs Diocles zu Pherä.


Spiniensis Deus (Röm. M.), eine Feldgottheit, welche man bat, dass sie die Dornen nicht überhand nehmen lasse.


Spodius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Theben.


Sponde (Gr. M.), eine der Horen (s. d.).


Spunkie (Britt. M.), nannten die Scoten und Picten die neckenden Geister, welche in Gestalt der Irrlichter erschienen und Wanderer in Sümpfe führten.


Sreiansa (Ind. M.), der Herr des Rhinoceros (das sein Symbol ist); einer der vierundzwanzig Buddha's, welche die Dschaina's verehren. Er ist ein Sohn des Wischnu und der Wischna (wie sie die Lakschmi, Wischnu's Gattin nennen).


Srudasanen, Sruddaggirti, Srudawarmen (Ind. M.), drei von den fünf Söhnen, welche die Gattin der fünf Pandu's, Drowadei, diesen ihren Ehemännern gebar; die beiden andern hiessen Pridywandagen und Sandanigen.


Ssafarino Kagami (Japan. M.), der Spiegel der Erkenntniss, welcher vor dem Fürsten der Hölle steht, und in welchem er alle Verbrechen der vor denselben Hintretenden in ihrem wahren Lichte erkennt.


Ssangdschai (Ind. M.), Name des Buddha bei den Tübetanern, wo er, als der oberste Regierer der jetzigen Weltperiode, die grösste Verehrung geniesst, obgleich schon drei andere Buddha's vor ihm da waren, und noch 996 kommen werden.


Ssodadani (Ind. M.), König von Magada, dem Mittelreich Indiens, dem Hauptsitz aller Mythen jenes Landes. S. war vermählt mit Maha Maja, welche Schagkiamuni, der höchste Gott, wählte, um, als fünffarbiger Lichtstrahl in sie eingehend, als Buddha durch ihre rechte Armhöhle geboren zu werden.


Staphylus (Gr. M.), 1) Sohn des Bacchus und der Ariadne; einer der Argonauten; vergl. Hemithea. – 2) S., ein Hirte des Königs Oeneus, den er die Weinbereitung lehrte, nachdem er selbst zuerst die Weintrauben aufgefunden. – 3) S., Sohn des Bacchus und der Erigone, deren Keuschheit der Gott in Gestalt einer Weintraube überlistete; als Erigone dieselbe verzehrt, fühlte sie sich Mutter, und gebar einen Knaben, welchen sie zum Andenken an seine Entstehung S. (Traube) benannte. Bald darauf starb sie freiwillig, aus Kummer über den an ihrem Vater begangenen Mord. Vergl. Icarius.


Starkodder (Nord. M.), ein ungeheurer Riese, dänischer Abstammung, von dem man sogar sagt, dass er 8 Hände gehabt: seine Titanenthaten machten ihn durch die ganze Welt berühmt; er soll 250 Jahre alt geworden sein.


Stata Mater (Röm. M.), eine Göttin, welcher auf dem Forum in Rom ein Bild errichtet war, das allnächtlich durch angezündete Feuer verehrt wurde. Sie soll um Verhütung von Feuerschäden angerufen worden sein. Einige halten sie für eine Gattin des Vulcan, Andere für Eins mit der Vesta.


Statanus oder Statilinus (Röm. M.), ein Gott, welcher die Kinder, die noch nicht gehen konnten, beschützen, und ihnen das Stehen beibringen sollte.


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[418/0488] eine Frau mit einem Säugling, und sagte aus, dieser solle nach einem Traume, den sie gehabt, ihnen zu Hülfe kommen. Die Eleer trugen ihn vor ihren Heereszeichen einher, und da es zur Schlacht kam, verwandelte er sich in eine Schlange, vor der die Arcader so erschracken, dass sie in die Flucht geschlagen wurden. Man baute diesem Dämon da, wo er sich in die Erde verborgen, einen Tempel, dessen Priesterin eine alte Frau war. Sospita (Röm. M.), Beiname der Juno, vornehmlich zu Lanuvium. Sotamtambu (Lamaismus), eine Region der Hölle, in welcher die Verdammten durch furchtbare Kälte gestraft werden. Soteira (Gr. M.), »Retterin, Heilgöttin«, Beiname der Diana zu Pegä in Megaris, zu Trözen, zu Böä in Laconien, bei Pellene; der Proserpina in Laconien und Arcadien; der Minerva und der Eunomia. Soter (Gr. M.), »Retter«, Beiname des Jupiter, des Bacchus und des Helios. Sothis (Aegypt. M.), nannte man den Hundsstern oder Sirius bei den Aegyptern; von seinem Aufgang ward das Jahr begonnen, und sein Zusammentreffen mit dem Neumond bezeichnete das grosse siderische oder Weltjahr von 1461 bürgerlichen Jahren. Da S. zugleich die astronomische Bezeichnung der Isis war, so erschien der Sirius als dieser Göttin heilig. Spaadisir (Nord. M.), Name der Nornen, unter dem in den Gesängen der Skalden diejenigen guten und weisen Göttinnen verstanden werden, welche die Helden und erhabenen Männer für ihre Lebenszeit geleiten und durch weisen Rath zum Glücke führen. Spariantis (Gr. M.), eine der Töchter des Spartaners Hyacinthus, welche zu Athen am Grabe des Cyclopen Gerästus geopfert wurden. Sparshana (Ind. M.). Beiname des Gottes der Winde, der sonst Paruna heisst. S. bedeutet die Luft, welche auf den Körper einwirkt. Sparte (Gr. M.), Tochter des Eurotas, mit Lacedämon vermählt. Letzterer benannte sein Reich nach sich, dessen Hauptstadt aber nach seiner Gattin. Sparti (Gr. M.), die Krieger, welche aus den Drachenzähnen entstanden, die Cadmus auf der Minerva Geheiss ausgesäet hatte; sie tödteten sich gegenseitig, bis auf fünf: Echion, Udäus, Pelor, Chthonius und Hyperenor. Von ihnen ward Theben erbaut, und die fünf Stämme der Bewohner leiteten ihre Namen von ihnen ab. Sparton (Gr. M.), Sohn des Phoroneus und Vater des Myceneus, von welchem das Reich Mycene gegründet sein sollte. Spenescht, s. Adar. Sperchius (Gr. M.), Sohn des Oceanus und der Erde; ein Flussgott, welcher die Tochter des Peleus, Polydora, liebte und mit ihr den Menesthius erzeugte. Spermo, s. Anius. Spes (Röm. M.), die personificirte Hoffnung, ursprünglich als die Hoffnung des Jahres gedacht, daher mit einem Blumenkranz in den Haaren, Aehren oder einem Fruchthorn in den Händen dargestellt; dann als Göttin des zu hoffenden Ehesegens, erst spät als Hoffnung im abstracten Sinne. Sie hatte zu Rom mehrere Tempel ausserhalb der alten Stadtmauer; einer derselben ward vom Consul Atilius Calatinus um 460 der Stadt erbaut. Sphaltes (Gr. M.), Beiname des Bacchus (der Fäller), weil er den Telephus im Kampfe durch eine Rebe zum Falle brachte. Sphingius (Gr. M.), Sohn des Athamas, von dessen dritter Gattin Themisto; wahrscheinlich identisch mit Schöneus. Sphinx (Aegypt. u. gr. M.), ursprünglich colossale Steinbilder in Aegypten, von unbekannter Bedeutung; man hält sie im Allgemeinen für mystische Hüter und Schutzgeister der Tempel und Todtenwohnungen. Die Figur ist ein (ungeflügelter) liegender Löwe, entweder mit dem Gesicht und der Brust eines Weibes, manchmal mit einem Bärtchen am Kinn, oder auch mit Widder- oder Sperberköpfen. Unter den unzähligen ägyptischen S.en ist die grösste, die auch am meisten Kunststil verräth, jene S. bei Memphis, von der nur noch Hals und Kopf aus dem Sande hervorragen; der Umfang des Kopfes beträgt 102 Fuss, die Länge des Leibes 113 Fuss. Kleinere dergleichen Gebilde fanden und finden sich noch in Aegypten vor den Tempeln in eigentlichen, oft halbe Stunden langen Alleen zu vielen Hunderten an einander gereiht, in colossaler Grösse, und gehören zu den höchsten Zierden jener Wunderbauten. Die Griechen, welche sich alles Fremde aneigneten, sobald es ihnen der Mühe werth schien, thaten es auch mit der S., welche sie eine Tochter der Echidna und ihres eigenen Sohnes, des Hundes Orthrus, nannten. Juno hatte sie nach Theben geschickt, und zwar ans dem fernsten Aethiopien (hierin scheint der Zusammenhang mit Aegypten verborgen zu liegen), um die Thebaner zu strafen, weil sie die Frevel des Laius ungestraft hingehen liessen. Das Weitere des Mythus siehe unter Oedipus. Die griechische Kunstdarstellung der S. ist von der ägyptischen verschieden; ursprünglich ist es ein geflügelter Löwenkörper, mit Kopf und Brust einer Jungfrau; später eine Jungfrau mit Brust, Füssen und Krallen eines Löwen, Schlangenschweif, Vogelflügeln, oder vom Löwe, hinten Mensch, mit Geierkrallen und Adlerflügeln, und zwar nicht immer liegend, sondern auch in andern Stellungen. Die thebanische S. hat zuweilen auch einen Hundeleib. Sphragitides (Gr. M.), Nymphen des Cithäron, wo sie in einer Höhle ein Orakel hatten. Sphyrus (Gr. M.), Enkel des Aeaculap, und Sohn des Machaon, von Anticlea, der Tochter des Königs Diocles zu Pherä. Spiniensis Deus (Röm. M.), eine Feldgottheit, welche man bat, dass sie die Dornen nicht überhand nehmen lasse. Spodius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Theben. Sponde (Gr. M.), eine der Horen (s. d.). Spunkie (Britt. M.), nannten die Scoten und Picten die neckenden Geister, welche in Gestalt der Irrlichter erschienen und Wanderer in Sümpfe führten. Sreiansa (Ind. M.), der Herr des Rhinoceros (das sein Symbol ist); einer der vierundzwanzig Buddha's, welche die Dschaina's verehren. Er ist ein Sohn des Wischnu und der Wischna (wie sie die Lakschmi, Wischnu's Gattin nennen). Srudasanen, Sruddaggirti, Srudawarmen (Ind. M.), drei von den fünf Söhnen, welche die Gattin der fünf Pandu's, Drowadei, diesen ihren Ehemännern gebar; die beiden andern hiessen Pridywandagen und Sandanigen. Ssafarino Kagami (Japan. M.), der Spiegel der Erkenntniss, welcher vor dem Fürsten der Hölle steht, und in welchem er alle Verbrechen der vor denselben Hintretenden in ihrem wahren Lichte erkennt. Ssangdschai (Ind. M.), Name des Buddha bei den Tübetanern, wo er, als der oberste Regierer der jetzigen Weltperiode, die grösste Verehrung geniesst, obgleich schon drei andere Buddha's vor ihm da waren, und noch 996 kommen werden. Ssodadani (Ind. M.), König von Magada, dem Mittelreich Indiens, dem Hauptsitz aller Mythen jenes Landes. S. war vermählt mit Maha Maja, welche Schagkiamuni, der höchste Gott, wählte, um, als fünffarbiger Lichtstrahl in sie eingehend, als Buddha durch ihre rechte Armhöhle geboren zu werden. Staphylus (Gr. M.), 1) Sohn des Bacchus und der Ariadne; einer der Argonauten; vergl. Hemithea. – 2) S., ein Hirte des Königs Oeneus, den er die Weinbereitung lehrte, nachdem er selbst zuerst die Weintrauben aufgefunden. – 3) S., Sohn des Bacchus und der Erigone, deren Keuschheit der Gott in Gestalt einer Weintraube überlistete; als Erigone dieselbe verzehrt, fühlte sie sich Mutter, und gebar einen Knaben, welchen sie zum Andenken an seine Entstehung S. (Traube) benannte. Bald darauf starb sie freiwillig, aus Kummer über den an ihrem Vater begangenen Mord. Vergl. Icarius. Starkodder (Nord. M.), ein ungeheurer Riese, dänischer Abstammung, von dem man sogar sagt, dass er 8 Hände gehabt: seine Titanenthaten machten ihn durch die ganze Welt berühmt; er soll 250 Jahre alt geworden sein. Stata Mater (Röm. M.), eine Göttin, welcher auf dem Forum in Rom ein Bild errichtet war, das allnächtlich durch angezündete Feuer verehrt wurde. Sie soll um Verhütung von Feuerschäden angerufen worden sein. Einige halten sie für eine Gattin des Vulcan, Andere für Eins mit der Vesta. Statanus oder Statilinus (Röm. M.), ein Gott, welcher die Kinder, die noch nicht gehen konnten, beschützen, und ihnen das Stehen beibringen sollte.

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/488>, abgerufen am 22.11.2024.