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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Stator (Röm. M.), Beiname des Jupiter, welcher die vor den Sabinern fliehenden Römer wieder zum Stehen brachte. Romulus gelobte ihm einen Tempel, wies jedoch nur den Platz dazu an: später, 458 n. E. R. gelobte M. Attilius dasselbe, worauf der Senat einen Tempel in der zehnten Region erbauen liess.


Steinbock (Capricornus) (Mytholog. Astronomie), Sohn des Aegipan, der im Streite der Titanen gegen die Götter den Letzteren dadurch den Sieg verschaffte, dass er ihnen grosse Meerhörner gab, auf welchen sie bei Annäherung der Ungeheuer einen so grossen Lärm machten, dass diese erschreckt entflohen. Jupiter setzte den S. zum Lohn für seine That unter die Sterne; dort steht er zwischen dem Schützen und dem Wassermann als eins der Bilder des Thierkreises; er zählt ausser 4 Sternen dritter Grösse nach Flamsteed noch 47, ein gutes Auge aber erkennt in klarer Nacht über hundert.


Stellio (Gr. M.), ein Knabe, von Ceres in eine Eidechse verwandelt. Vgl. Ascalabus und Abas.


Stentor (Gr. M.), ein Grieche vor Troja, dessen Gestalt Juno annahm, um die Weichenden zu ermuthigen.


Sterculius oder Stercutus und Sterquilinus (Röm. M.), ein Feldgott, welcher der Düngung der Aecker vorstand.


Sterope (Gr. M.), 1) eine der Plejaden, Gattin oder Mutter des Oenomaus. - 2) S., Tochter des Pleuron und der Xanthippe, und Schwester des Agenor und des Leophontes. - 3) S., Tochter des Cepheus, welcher nebst seinen zwanzig Söhnen von Hercules aufgefordert wurde, mit ihm gegen die Hippocoontiden zu ziehen. Der König schlug diess Begehren ab, weil er fürchtete, die Argiver würden ihm in sein Land fallen; da gab Hercules seiner Tochter S. eine Urne mit einer ehernen Locke der Gorgone Medusa, welche er selbst von Minerva erhalten hatte; diese Locke sollte sie, wenn Feinde naheten, mit abgewendetem Gesicht über die Stadtmauer halten, wodurch die Anrückenden versteinert werden würden. Dieses bewog den Cepheus zur Theilnahme an dem Kriege, doch er und alle Brüder der S. liessen ihr Leben dabei. - 4) S., Tochter des Königs Acastus; sie ist in die Geschichte des Peleus verflochten; s. Astydamia.


Sthenelaus (Gr. M.), Sohn des Ithämenes, einer der dardanischen Krieger vor Troja; er ward von Patroclus getödtet.


Sthenele (Gr. M.), Gattin des Menötius, und durch ihn Mutter des heldenhaften Patroclus.


Sthenelus (Gr. M.), Sohn des Capaneus und der Evadne; er war einer der Epigonen (s. d.), und wird zu den grössten Helden des Alterthums gezählt, auch den trojanischen Krieg machte er bis zum Ende mit. - 2) S., Vater des Cometes, Liebhabers der schönen Aegialia, der Gattin des Diomedes, welchen Venus selbst zu der sonst tugendhaften Frau geführt, um sich an Diomedes zu rächen, der die Göttin verwundet und geschmäht. Er vertrieb den Helden aus seinem Reich. - 3) S., des Perseus und der Andromeda Sohn, Vater des Eurystheus, Todfeindes des Hercules. - 4) S., Sohn des Actor und Freund des Hercules, den er gegen die Amazonen begleitete. - 5) S., Sohn des Androgeus, Enkel des Minos, den Hercules mit seinem Bruder Alcäus von Paros hinwegnahm, als Sühne für den Ueberfall, den seine Leute von des Minos Söhnen erlitten hatten.


Sthenias (Gr. M.), Beiname der Minerva zu Trözen.


Sthenius (Gr. M.), Beiname des Jupiter, dessen Altar der Stein war, unter welchem Aegeus das Schwert verborgen hatte, an welchem er seinen Sohn Theseus erkennen wollte.


Stheno (Gr. M.), eine der Phorciden oder Gorgonen, Schwester der Medusa.


Sthenoboea (Gr. M.), auch Antea genannt, Tochter des Jobates und Gemahlin des Prötus.


Stichius (Gr. M.), Heerführer der Athener in dem Kriege gegen Troja; er fiel von Hectors Hand.


Stilbe (Gr. M), Tochter des Peneus und der Nymphe Creusa; sie war eine Geliebte des Apollo, und soll von ihm den Lapithes und Centaurus geboren haben.


Stimula (Röm. M.), Name der Semele (s. d.) nach römischer Aussprache. Nach Andern eine Göttin, von welcher man glaubte, dass sie die Menschen zu alten gewagten kühnen Unternehmungen aufrege.


Stiphelus (Gr. M.), ein Centaur, welcher von dem schönen Cäneus auf der Hochzeit des Pirithous getödtet wurde.


Stiritis (Gr. M.), Beiname der Ceres vom Orte Stiris in Phocis.


Storr Junkare (M. der Lappen), Gott der Jagd und der Fischerei, der Haupt-Nahrungszweige der Völker im höchsten Norden, wesshalb er in grossem Ansehen stand. Er ist wahrscheinlich der Einzige, dem man eine etwas allgemeinere Verehrung widmete, da die meisten Gottheiten der Samolatschen Familien-Gottheiten waren. Aus rohen Steinen, denen die rohe Kunst der im Eise halb erstarrten Völker etwas Form abzugewinnen wusste, wurden dem S. J. Bilder errichtet. Brachte man ihm ein Opfer, so wurde mit dem Blute desselben das Bild bestrichen.


Stratius (Gr. M.), Sohn des Clymenus. Als Clymenus von einem Thebaner erschlagen war, legte sein ältester Sohn, Erginus, den Thebanern einen Tribut von hundert Stieren auf. Nachdem dieser zwanzig Jahre lange gezahlt worden, schickte Hercules die Gesandten, die ihn wieder einforderten, mit abgehauenen Händen und Nasen heim: unter ihnen befand sich auch S., der an seinen Wunden starb.


Stratobates (Gr. M.), einer der Söhne des Electryon, welche gegen die Pterelaiden im Kampfe um ihres Vaters Heerden erlagen.


Stratonice (Gr. M.), 1) Tochter des Pleuron und der Xanthippe (Dorus' Tochter), Schwester der Sterope und des Leophontes. - 2) S., Tochter des Königs Thespius, Hercules' Geliebte, und von ihm Mutter des Atromus.


Straund (Nord. M.), einer von den Höllenflüssen.


Strongdsan Gambo (Mongol. und Tübet. M.), ein uralter, berühmter König von Tübet, der zwei Gemahlinnen, Dara Aekkä und Küllingtu Urultu besass, welche beide Verkörperungen guter Genien waren. Diese namentlich hatten sich um das Menschengeschlecht sehr verdient gemacht, indem sie dem weisen Chutuktu dasselbe entsündigen und erlösen halfen; sie wurden desshalb göttlich verehrt.


Strophaeus (Gr. M.), Beiname des Mercur als Thürsteher.


Strophius (Gr. M.), 1) S. Crisus. - 2) S., Enkel des vorigen und Sohn des Pylades und der Electra.


Strymo (Gr. M.), Tochter des Scamander, vermählt mit Laomedon, König von Troja, dessen Gattin jedoch nach Anderen Placia hiess.


Strymon (Gr. M.), 1) Sohn des Mars und der Helice, hatte eine Tochter Terina, welche gleichfalls Mars' Geliebte war und ihm die Thrassa gebar. - 2) S., Sohn des Oceanus und der Tethys, oder des Pontus und der Thalassa. Der schiffbare Fluss, dessen Beherrscher S. war, ist durch Hercules unschiffbar gemacht, da derselbe die Heerden des Geryon hindurch trieb. S. Hercules.


Studenz (Slav. M.), der heilige See inmitten des mächtigen düsteren Buchenwaldes auf der Insel Rügen, in dessen Gewässern der Wagen der Göttin Nerthus gewaschen wurde, nachdem er mit dieser die Insel durchzogen. Die Sklaven, welche die Arbeit verrichteten, wurden sogleich ersäuft. Der See wimmelte von Fischen, doch durften keine davon gefangen werden, weil sie der Göttin gehörten; ja, dem See zu nahen, war schon ein Todesverbrechen.


Stuffo (German. M.), ein unbekannter Gott der alten Sachsen, von dem man nur vermuthet, dass er dem Trinken vorgestanden und ein Schutzpatron der Zecher gewesen sei.


Stygius (Gr. M.), Beiname des Pluto.


Stymphalia (Gr. M.), Beiname der Diana in Arcadien von dem Orte Stymphalus, wo ihr Tempel stand. Sie hatte in demselben eine Statue von Holz, stark übergoldet. Einer der Stymphaliden hing in diesem Heiligthum.


Stymphaliden, s. Hercules.


Stymphalus (Gr. M.), ein arcadischer König, von welchem der Sumpf und die unfern desselben gelegene Stadt St. ihren Namen bekommen. Er war ein Sohn des Elatus und der Laodice. Sein trauriges Ende (Pelops liess ihm die Eingeweide aus dem noch lebenden Körper reissen und zerstückelt umherstreuen) brachte eine Pest über Griechenland (nach Andern eine grosse Theuerung), welche Aeacus durch Gebet abwandte.


Styx (Gr. M.), der dunkle Höllenfluss, bei dessen Namen die Götter ihre unverbrüchlichen Eide ablegten. S. war eine Tochter des Oceanus und der Tethys, und vermählt mit dem Sohne des Crius, dem Titanen Pallas (nach

Stator (Röm. M.), Beiname des Jupiter, welcher die vor den Sabinern fliehenden Römer wieder zum Stehen brachte. Romulus gelobte ihm einen Tempel, wies jedoch nur den Platz dazu an: später, 458 n. E. R. gelobte M. Attilius dasselbe, worauf der Senat einen Tempel in der zehnten Region erbauen liess.


Steinbock (Capricornus) (Mytholog. Astronomie), Sohn des Aegipan, der im Streite der Titanen gegen die Götter den Letzteren dadurch den Sieg verschaffte, dass er ihnen grosse Meerhörner gab, auf welchen sie bei Annäherung der Ungeheuer einen so grossen Lärm machten, dass diese erschreckt entflohen. Jupiter setzte den S. zum Lohn für seine That unter die Sterne; dort steht er zwischen dem Schützen und dem Wassermann als eins der Bilder des Thierkreises; er zählt ausser 4 Sternen dritter Grösse nach Flamsteed noch 47, ein gutes Auge aber erkennt in klarer Nacht über hundert.


Stellio (Gr. M.), ein Knabe, von Ceres in eine Eidechse verwandelt. Vgl. Ascalabus und Abas.


Stentor (Gr. M.), ein Grieche vor Troja, dessen Gestalt Juno annahm, um die Weichenden zu ermuthigen.


Sterculius oder Stercutus und Sterquilinus (Röm. M.), ein Feldgott, welcher der Düngung der Aecker vorstand.


Sterope (Gr. M.), 1) eine der Plejaden, Gattin oder Mutter des Oenomaus. – 2) S., Tochter des Pleuron und der Xanthippe, und Schwester des Agenor und des Leophontes. – 3) S., Tochter des Cepheus, welcher nebst seinen zwanzig Söhnen von Hercules aufgefordert wurde, mit ihm gegen die Hippocoontiden zu ziehen. Der König schlug diess Begehren ab, weil er fürchtete, die Argiver würden ihm in sein Land fallen; da gab Hercules seiner Tochter S. eine Urne mit einer ehernen Locke der Gorgone Medusa, welche er selbst von Minerva erhalten hatte; diese Locke sollte sie, wenn Feinde naheten, mit abgewendetem Gesicht über die Stadtmauer halten, wodurch die Anrückenden versteinert werden würden. Dieses bewog den Cepheus zur Theilnahme an dem Kriege, doch er und alle Brüder der S. liessen ihr Leben dabei. – 4) S., Tochter des Königs Acastus; sie ist in die Geschichte des Peleus verflochten; s. Astydamia.


Sthenelaus (Gr. M.), Sohn des Ithämenes, einer der dardanischen Krieger vor Troja; er ward von Patroclus getödtet.


Sthenele (Gr. M.), Gattin des Menötius, und durch ihn Mutter des heldenhaften Patroclus.


Sthenelus (Gr. M.), Sohn des Capaneus und der Evadne; er war einer der Epigonen (s. d.), und wird zu den grössten Helden des Alterthums gezählt, auch den trojanischen Krieg machte er bis zum Ende mit. – 2) S., Vater des Cometes, Liebhabers der schönen Aegialia, der Gattin des Diomedes, welchen Venus selbst zu der sonst tugendhaften Frau geführt, um sich an Diomedes zu rächen, der die Göttin verwundet und geschmäht. Er vertrieb den Helden aus seinem Reich. – 3) S., des Perseus und der Andromeda Sohn, Vater des Eurystheus, Todfeindes des Hercules. – 4) S., Sohn des Actor und Freund des Hercules, den er gegen die Amazonen begleitete. – 5) S., Sohn des Androgeus, Enkel des Minos, den Hercules mit seinem Bruder Alcäus von Paros hinwegnahm, als Sühne für den Ueberfall, den seine Leute von des Minos Söhnen erlitten hatten.


Sthenias (Gr. M.), Beiname der Minerva zu Trözen.


Sthenius (Gr. M.), Beiname des Jupiter, dessen Altar der Stein war, unter welchem Aegeus das Schwert verborgen hatte, an welchem er seinen Sohn Theseus erkennen wollte.


Stheno (Gr. M.), eine der Phorciden oder Gorgonen, Schwester der Medusa.


Sthenoboea (Gr. M.), auch Antea genannt, Tochter des Jobates und Gemahlin des Prötus.


Stichius (Gr. M.), Heerführer der Athener in dem Kriege gegen Troja; er fiel von Hectors Hand.


Stilbe (Gr. M), Tochter des Peneus und der Nymphe Crëusa; sie war eine Geliebte des Apollo, und soll von ihm den Lapithes und Centaurus geboren haben.


Stimula (Röm. M.), Name der Semele (s. d.) nach römischer Aussprache. Nach Andern eine Göttin, von welcher man glaubte, dass sie die Menschen zu alten gewagten kühnen Unternehmungen aufrege.


Stiphelus (Gr. M.), ein Centaur, welcher von dem schönen Cäneus auf der Hochzeit des Pirithous getödtet wurde.


Stiritis (Gr. M.), Beiname der Ceres vom Orte Stiris in Phocis.


Storr Junkare (M. der Lappen), Gott der Jagd und der Fischerei, der Haupt-Nahrungszweige der Völker im höchsten Norden, wesshalb er in grossem Ansehen stand. Er ist wahrscheinlich der Einzige, dem man eine etwas allgemeinere Verehrung widmete, da die meisten Gottheiten der Samolatschen Familien-Gottheiten waren. Aus rohen Steinen, denen die rohe Kunst der im Eise halb erstarrten Völker etwas Form abzugewinnen wusste, wurden dem S. J. Bilder errichtet. Brachte man ihm ein Opfer, so wurde mit dem Blute desselben das Bild bestrichen.


Stratius (Gr. M.), Sohn des Clymenus. Als Clymenus von einem Thebaner erschlagen war, legte sein ältester Sohn, Erginus, den Thebanern einen Tribut von hundert Stieren auf. Nachdem dieser zwanzig Jahre lange gezahlt worden, schickte Hercules die Gesandten, die ihn wieder einforderten, mit abgehauenen Händen und Nasen heim: unter ihnen befand sich auch S., der an seinen Wunden starb.


Stratobates (Gr. M.), einer der Söhne des Electryon, welche gegen die Pterelaiden im Kampfe um ihres Vaters Heerden erlagen.


Stratonice (Gr. M.), 1) Tochter des Pleuron und der Xanthippe (Dorus' Tochter), Schwester der Sterope und des Leophontes. – 2) S., Tochter des Königs Thespius, Hercules' Geliebte, und von ihm Mutter des Atromus.


Straund (Nord. M.), einer von den Höllenflüssen.


Strongdsan Gambo (Mongol. und Tübet. M.), ein uralter, berühmter König von Tübet, der zwei Gemahlinnen, Dara Aekkä und Küllingtu Urultu besass, welche beide Verkörperungen guter Genien waren. Diese namentlich hatten sich um das Menschengeschlecht sehr verdient gemacht, indem sie dem weisen Chutuktu dasselbe entsündigen und erlösen halfen; sie wurden desshalb göttlich verehrt.


Strophaeus (Gr. M.), Beiname des Mercur als Thürsteher.


Strophius (Gr. M.), 1) S. Crisus. – 2) S., Enkel des vorigen und Sohn des Pylades und der Electra.


Strymo (Gr. M.), Tochter des Scamander, vermählt mit Laomedon, König von Troja, dessen Gattin jedoch nach Anderen Placia hiess.


Strymon (Gr. M.), 1) Sohn des Mars und der Helice, hatte eine Tochter Terina, welche gleichfalls Mars' Geliebte war und ihm die Thrassa gebar. – 2) S., Sohn des Oceanus und der Tethys, oder des Pontus und der Thalassa. Der schiffbare Fluss, dessen Beherrscher S. war, ist durch Hercules unschiffbar gemacht, da derselbe die Heerden des Geryon hindurch trieb. S. Hercules.


Studenz (Slav. M.), der heilige See inmitten des mächtigen düsteren Buchenwaldes auf der Insel Rügen, in dessen Gewässern der Wagen der Göttin Nerthus gewaschen wurde, nachdem er mit dieser die Insel durchzogen. Die Sklaven, welche die Arbeit verrichteten, wurden sogleich ersäuft. Der See wimmelte von Fischen, doch durften keine davon gefangen werden, weil sie der Göttin gehörten; ja, dem See zu nahen, war schon ein Todesverbrechen.


Stuffo (German. M.), ein unbekannter Gott der alten Sachsen, von dem man nur vermuthet, dass er dem Trinken vorgestanden und ein Schutzpatron der Zecher gewesen sei.


Stygius (Gr. M.), Beiname des Pluto.


Stymphalia (Gr. M.), Beiname der Diana in Arcadien von dem Orte Stymphalus, wo ihr Tempel stand. Sie hatte in demselben eine Statue von Holz, stark übergoldet. Einer der Stymphaliden hing in diesem Heiligthum.


Stymphaliden, s. Hercules.


Stymphalus (Gr. M.), ein arcadischer König, von welchem der Sumpf und die unfern desselben gelegene Stadt St. ihren Namen bekommen. Er war ein Sohn des Elatus und der Laodice. Sein trauriges Ende (Pelops liess ihm die Eingeweide aus dem noch lebenden Körper reissen und zerstückelt umherstreuen) brachte eine Pest über Griechenland (nach Andern eine grosse Theuerung), welche Aeacus durch Gebet abwandte.


Styx (Gr. M.), der dunkle Höllenfluss, bei dessen Namen die Götter ihre unverbrüchlichen Eide ablegten. S. war eine Tochter des Oceanus und der Tethys, und vermählt mit dem Sohne des Crius, dem Titanen Pallas (nach

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[419/0489] Stator (Röm. M.), Beiname des Jupiter, welcher die vor den Sabinern fliehenden Römer wieder zum Stehen brachte. Romulus gelobte ihm einen Tempel, wies jedoch nur den Platz dazu an: später, 458 n. E. R. gelobte M. Attilius dasselbe, worauf der Senat einen Tempel in der zehnten Region erbauen liess. Steinbock (Capricornus) (Mytholog. Astronomie), Sohn des Aegipan, der im Streite der Titanen gegen die Götter den Letzteren dadurch den Sieg verschaffte, dass er ihnen grosse Meerhörner gab, auf welchen sie bei Annäherung der Ungeheuer einen so grossen Lärm machten, dass diese erschreckt entflohen. Jupiter setzte den S. zum Lohn für seine That unter die Sterne; dort steht er zwischen dem Schützen und dem Wassermann als eins der Bilder des Thierkreises; er zählt ausser 4 Sternen dritter Grösse nach Flamsteed noch 47, ein gutes Auge aber erkennt in klarer Nacht über hundert. Stellio (Gr. M.), ein Knabe, von Ceres in eine Eidechse verwandelt. Vgl. Ascalabus und Abas. Stentor (Gr. M.), ein Grieche vor Troja, dessen Gestalt Juno annahm, um die Weichenden zu ermuthigen. Sterculius oder Stercutus und Sterquilinus (Röm. M.), ein Feldgott, welcher der Düngung der Aecker vorstand. Sterope (Gr. M.), 1) eine der Plejaden, Gattin oder Mutter des Oenomaus. – 2) S., Tochter des Pleuron und der Xanthippe, und Schwester des Agenor und des Leophontes. – 3) S., Tochter des Cepheus, welcher nebst seinen zwanzig Söhnen von Hercules aufgefordert wurde, mit ihm gegen die Hippocoontiden zu ziehen. Der König schlug diess Begehren ab, weil er fürchtete, die Argiver würden ihm in sein Land fallen; da gab Hercules seiner Tochter S. eine Urne mit einer ehernen Locke der Gorgone Medusa, welche er selbst von Minerva erhalten hatte; diese Locke sollte sie, wenn Feinde naheten, mit abgewendetem Gesicht über die Stadtmauer halten, wodurch die Anrückenden versteinert werden würden. Dieses bewog den Cepheus zur Theilnahme an dem Kriege, doch er und alle Brüder der S. liessen ihr Leben dabei. – 4) S., Tochter des Königs Acastus; sie ist in die Geschichte des Peleus verflochten; s. Astydamia. Sthenelaus (Gr. M.), Sohn des Ithämenes, einer der dardanischen Krieger vor Troja; er ward von Patroclus getödtet. Sthenele (Gr. M.), Gattin des Menötius, und durch ihn Mutter des heldenhaften Patroclus. Sthenelus (Gr. M.), Sohn des Capaneus und der Evadne; er war einer der Epigonen (s. d.), und wird zu den grössten Helden des Alterthums gezählt, auch den trojanischen Krieg machte er bis zum Ende mit. – 2) S., Vater des Cometes, Liebhabers der schönen Aegialia, der Gattin des Diomedes, welchen Venus selbst zu der sonst tugendhaften Frau geführt, um sich an Diomedes zu rächen, der die Göttin verwundet und geschmäht. Er vertrieb den Helden aus seinem Reich. – 3) S., des Perseus und der Andromeda Sohn, Vater des Eurystheus, Todfeindes des Hercules. – 4) S., Sohn des Actor und Freund des Hercules, den er gegen die Amazonen begleitete. – 5) S., Sohn des Androgeus, Enkel des Minos, den Hercules mit seinem Bruder Alcäus von Paros hinwegnahm, als Sühne für den Ueberfall, den seine Leute von des Minos Söhnen erlitten hatten. Sthenias (Gr. M.), Beiname der Minerva zu Trözen. Sthenius (Gr. M.), Beiname des Jupiter, dessen Altar der Stein war, unter welchem Aegeus das Schwert verborgen hatte, an welchem er seinen Sohn Theseus erkennen wollte. Stheno (Gr. M.), eine der Phorciden oder Gorgonen, Schwester der Medusa. Sthenoboea (Gr. M.), auch Antea genannt, Tochter des Jobates und Gemahlin des Prötus. Stichius (Gr. M.), Heerführer der Athener in dem Kriege gegen Troja; er fiel von Hectors Hand. Stilbe (Gr. M), Tochter des Peneus und der Nymphe Crëusa; sie war eine Geliebte des Apollo, und soll von ihm den Lapithes und Centaurus geboren haben. Stimula (Röm. M.), Name der Semele (s. d.) nach römischer Aussprache. Nach Andern eine Göttin, von welcher man glaubte, dass sie die Menschen zu alten gewagten kühnen Unternehmungen aufrege. Stiphelus (Gr. M.), ein Centaur, welcher von dem schönen Cäneus auf der Hochzeit des Pirithous getödtet wurde. Stiritis (Gr. M.), Beiname der Ceres vom Orte Stiris in Phocis. Storr Junkare (M. der Lappen), Gott der Jagd und der Fischerei, der Haupt-Nahrungszweige der Völker im höchsten Norden, wesshalb er in grossem Ansehen stand. Er ist wahrscheinlich der Einzige, dem man eine etwas allgemeinere Verehrung widmete, da die meisten Gottheiten der Samolatschen Familien-Gottheiten waren. Aus rohen Steinen, denen die rohe Kunst der im Eise halb erstarrten Völker etwas Form abzugewinnen wusste, wurden dem S. J. Bilder errichtet. Brachte man ihm ein Opfer, so wurde mit dem Blute desselben das Bild bestrichen. Stratius (Gr. M.), Sohn des Clymenus. Als Clymenus von einem Thebaner erschlagen war, legte sein ältester Sohn, Erginus, den Thebanern einen Tribut von hundert Stieren auf. Nachdem dieser zwanzig Jahre lange gezahlt worden, schickte Hercules die Gesandten, die ihn wieder einforderten, mit abgehauenen Händen und Nasen heim: unter ihnen befand sich auch S., der an seinen Wunden starb. Stratobates (Gr. M.), einer der Söhne des Electryon, welche gegen die Pterelaiden im Kampfe um ihres Vaters Heerden erlagen. Stratonice (Gr. M.), 1) Tochter des Pleuron und der Xanthippe (Dorus' Tochter), Schwester der Sterope und des Leophontes. – 2) S., Tochter des Königs Thespius, Hercules' Geliebte, und von ihm Mutter des Atromus. Straund (Nord. M.), einer von den Höllenflüssen. Strongdsan Gambo (Mongol. und Tübet. M.), ein uralter, berühmter König von Tübet, der zwei Gemahlinnen, Dara Aekkä und Küllingtu Urultu besass, welche beide Verkörperungen guter Genien waren. Diese namentlich hatten sich um das Menschengeschlecht sehr verdient gemacht, indem sie dem weisen Chutuktu dasselbe entsündigen und erlösen halfen; sie wurden desshalb göttlich verehrt. Strophaeus (Gr. M.), Beiname des Mercur als Thürsteher. Strophius (Gr. M.), 1) S. Crisus. – 2) S., Enkel des vorigen und Sohn des Pylades und der Electra. Strymo (Gr. M.), Tochter des Scamander, vermählt mit Laomedon, König von Troja, dessen Gattin jedoch nach Anderen Placia hiess. Strymon (Gr. M.), 1) Sohn des Mars und der Helice, hatte eine Tochter Terina, welche gleichfalls Mars' Geliebte war und ihm die Thrassa gebar. – 2) S., Sohn des Oceanus und der Tethys, oder des Pontus und der Thalassa. Der schiffbare Fluss, dessen Beherrscher S. war, ist durch Hercules unschiffbar gemacht, da derselbe die Heerden des Geryon hindurch trieb. S. Hercules. Studenz (Slav. M.), der heilige See inmitten des mächtigen düsteren Buchenwaldes auf der Insel Rügen, in dessen Gewässern der Wagen der Göttin Nerthus gewaschen wurde, nachdem er mit dieser die Insel durchzogen. Die Sklaven, welche die Arbeit verrichteten, wurden sogleich ersäuft. Der See wimmelte von Fischen, doch durften keine davon gefangen werden, weil sie der Göttin gehörten; ja, dem See zu nahen, war schon ein Todesverbrechen. Stuffo (German. M.), ein unbekannter Gott der alten Sachsen, von dem man nur vermuthet, dass er dem Trinken vorgestanden und ein Schutzpatron der Zecher gewesen sei. Stygius (Gr. M.), Beiname des Pluto. Stymphalia (Gr. M.), Beiname der Diana in Arcadien von dem Orte Stymphalus, wo ihr Tempel stand. Sie hatte in demselben eine Statue von Holz, stark übergoldet. Einer der Stymphaliden hing in diesem Heiligthum. Stymphaliden, s. Hercules. Stymphalus (Gr. M.), ein arcadischer König, von welchem der Sumpf und die unfern desselben gelegene Stadt St. ihren Namen bekommen. Er war ein Sohn des Elatus und der Laodice. Sein trauriges Ende (Pelops liess ihm die Eingeweide aus dem noch lebenden Körper reissen und zerstückelt umherstreuen) brachte eine Pest über Griechenland (nach Andern eine grosse Theuerung), welche Aeacus durch Gebet abwandte. Styx (Gr. M.), der dunkle Höllenfluss, bei dessen Namen die Götter ihre unverbrüchlichen Eide ablegten. S. war eine Tochter des Oceanus und der Tethys, und vermählt mit dem Sohne des Crius, dem Titanen Pallas (nach

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/489>, abgerufen am 22.11.2024.