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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.

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Unfreundliche Herbstwitterung störte die Reise
in etwas. Wenn sich der Luftwagen vom Post¬
hause aufschwang oder bei dem folgenden nieder¬
senkte, hatten die Adler Mühe, gegen die Stürme
anzukämpfen. Außerdem hielt man sich jedoch in
der höheren Region, wo kein Wind mehr sauste,
und die angespannten Thiere konnten bequem ih¬
ren Pfad verfolgen. Gegen die Kälte schirmten
artige Oefen von dünnem Blech, mit Papier ge¬
heißt, und Pelzhüllen von Schwanenfell.

Am Rhein und in den Gegenden des ehe¬
maligen Lothringens, freute sie der laute Winzer¬
jubel der unter ihnen tönte, eben so die überall
noch dichter als in Germanien angebaute Land¬
schaft. Ohne Unfälle erlebt zu haben, erblickten
sie bald das weitläuftige Paris, dessen Vorstädte
jetzt mit Meaux, St. Denis, Versailles u. s. w.
zusammenhingen.

Guido wunderte sich über eine dünne spitze
Säule von niegesehener Höhe, die eine seltsame
Gestalt hatte und fragte seinen Lehrer, was er da¬
von zu denken hätte? Dieser erklärte ihm, wie
die Pariser schon lange damit unzufrieden gewe¬
sen wären, bei regnigtem Wetter ihre enggebaute
Stadt so unreinlich zu sehn. Die Erfindung hätte

Unfreundliche Herbſtwitterung ſtoͤrte die Reiſe
in etwas. Wenn ſich der Luftwagen vom Poſt¬
hauſe aufſchwang oder bei dem folgenden nieder¬
ſenkte, hatten die Adler Muͤhe, gegen die Stuͤrme
anzukaͤmpfen. Außerdem hielt man ſich jedoch in
der hoͤheren Region, wo kein Wind mehr ſauſte,
und die angeſpannten Thiere konnten bequem ih¬
ren Pfad verfolgen. Gegen die Kaͤlte ſchirmten
artige Oefen von duͤnnem Blech, mit Papier ge¬
heißt, und Pelzhuͤllen von Schwanenfell.

Am Rhein und in den Gegenden des ehe¬
maligen Lothringens, freute ſie der laute Winzer¬
jubel der unter ihnen toͤnte, eben ſo die uͤberall
noch dichter als in Germanien angebaute Land¬
ſchaft. Ohne Unfaͤlle erlebt zu haben, erblickten
ſie bald das weitlaͤuftige Paris, deſſen Vorſtaͤdte
jetzt mit Meaux, St. Denis, Verſailles u. ſ. w.
zuſammenhingen.

Guido wunderte ſich uͤber eine duͤnne ſpitze
Saͤule von niegeſehener Hoͤhe, die eine ſeltſame
Geſtalt hatte und fragte ſeinen Lehrer, was er da¬
von zu denken haͤtte? Dieſer erklaͤrte ihm, wie
die Pariſer ſchon lange damit unzufrieden gewe¬
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Stadt ſo unreinlich zu ſehn. Die Erfindung haͤtte

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[233/0245] Unfreundliche Herbſtwitterung ſtoͤrte die Reiſe in etwas. Wenn ſich der Luftwagen vom Poſt¬ hauſe aufſchwang oder bei dem folgenden nieder¬ ſenkte, hatten die Adler Muͤhe, gegen die Stuͤrme anzukaͤmpfen. Außerdem hielt man ſich jedoch in der hoͤheren Region, wo kein Wind mehr ſauſte, und die angeſpannten Thiere konnten bequem ih¬ ren Pfad verfolgen. Gegen die Kaͤlte ſchirmten artige Oefen von duͤnnem Blech, mit Papier ge¬ heißt, und Pelzhuͤllen von Schwanenfell. Am Rhein und in den Gegenden des ehe¬ maligen Lothringens, freute ſie der laute Winzer¬ jubel der unter ihnen toͤnte, eben ſo die uͤberall noch dichter als in Germanien angebaute Land¬ ſchaft. Ohne Unfaͤlle erlebt zu haben, erblickten ſie bald das weitlaͤuftige Paris, deſſen Vorſtaͤdte jetzt mit Meaux, St. Denis, Verſailles u. ſ. w. zuſammenhingen. Guido wunderte ſich uͤber eine duͤnne ſpitze Saͤule von niegeſehener Hoͤhe, die eine ſeltſame Geſtalt hatte und fragte ſeinen Lehrer, was er da¬ von zu denken haͤtte? Dieſer erklaͤrte ihm, wie die Pariſer ſchon lange damit unzufrieden gewe¬ ſen waͤren, bei regnigtem Wetter ihre enggebaute Stadt ſo unreinlich zu ſehn. Die Erfindung haͤtte

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Zitationshilfe: Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/245>, abgerufen am 21.11.2024.