in Athen auch künstlerisch behandelt und man band sich durch keine Vorliebe. Aus der alten Griechenmithologie sah man nicht nur trefflich ge¬ lungene Nachbildungen jenes Apollon, jener Ve¬ nus, jener Niobe und anderer Statuen, die sich einst glücklich durch die Jahrhunderte der Bar¬ barei retteten und in späteren das Morgenroth des Schönen wieder aufgehen ließen, sondern man hatte auch die nämlichen Ideen auf andere Weise bearbeitet und der Vorsprung des Genius ward daran sichtbar. Föbos hatte weit mehr Göttlichkeit, die Göttin von Paphos mehr weib¬ liche Anmuth, wenn frühere Zeiten dies schon un¬ begreiflich fanden.
Auch aus der alten nordischen Götterlehre wählten die Künstler Stoffe. Odin, Wodan, die Valkiren, waren in trefflichen sinnlichen Ver¬ herrlichungen aufgestellt, eben so Brama, Osir und was sonst dazu sich eignete.
Für Sääle und Gärten der Großen in Europa fand sich immer Nachfrage, auch hatte jede namhafte Sadt einen Park, zur Ergehung der Bewohner, angelegt, den der Kunstsinn gern schmückte, überzeugt, dies wirke lebendig auf den Flug der Gemüther ein, und die so
in Athen auch kuͤnſtleriſch behandelt und man band ſich durch keine Vorliebe. Aus der alten Griechenmithologie ſah man nicht nur trefflich ge¬ lungene Nachbildungen jenes Apollon, jener Ve¬ nus, jener Niobe und anderer Statuen, die ſich einſt gluͤcklich durch die Jahrhunderte der Bar¬ barei retteten und in ſpaͤteren das Morgenroth des Schoͤnen wieder aufgehen ließen, ſondern man hatte auch die naͤmlichen Ideen auf andere Weiſe bearbeitet und der Vorſprung des Genius ward daran ſichtbar. Foͤbos hatte weit mehr Goͤttlichkeit, die Goͤttin von Paphos mehr weib¬ liche Anmuth, wenn fruͤhere Zeiten dies ſchon un¬ begreiflich fanden.
Auch aus der alten nordiſchen Goͤtterlehre waͤhlten die Kuͤnſtler Stoffe. Odin, Wodan, die Valkiren, waren in trefflichen ſinnlichen Ver¬ herrlichungen aufgeſtellt, eben ſo Brama, Oſir und was ſonſt dazu ſich eignete.
Fuͤr Saͤaͤle und Gaͤrten der Großen in Europa fand ſich immer Nachfrage, auch hatte jede namhafte Sadt einen Park, zur Ergehung der Bewohner, angelegt, den der Kunſtſinn gern ſchmuͤckte, uͤberzeugt, dies wirke lebendig auf den Flug der Gemuͤther ein, und die ſo
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in Athen auch kuͤnſtleriſch behandelt und man
band ſich durch keine Vorliebe. Aus der alten
Griechenmithologie ſah man nicht nur trefflich ge¬
lungene Nachbildungen jenes Apollon, jener Ve¬
nus, jener Niobe und anderer Statuen, die ſich
einſt gluͤcklich durch die Jahrhunderte der Bar¬
barei retteten und in ſpaͤteren das Morgenroth
des Schoͤnen wieder aufgehen ließen, ſondern
man hatte auch die naͤmlichen Ideen auf andere
Weiſe bearbeitet und der Vorſprung des Genius
ward daran ſichtbar. Foͤbos hatte weit mehr
Goͤttlichkeit, die Goͤttin von Paphos mehr weib¬
liche Anmuth, wenn fruͤhere Zeiten dies ſchon un¬
begreiflich fanden.
Auch aus der alten nordiſchen Goͤtterlehre
waͤhlten die Kuͤnſtler Stoffe. Odin, Wodan,
die Valkiren, waren in trefflichen ſinnlichen Ver¬
herrlichungen aufgeſtellt, eben ſo Brama, Oſir
und was ſonſt dazu ſich eignete.
Fuͤr Saͤaͤle und Gaͤrten der Großen in Europa
fand ſich immer Nachfrage, auch hatte jede
namhafte Sadt einen Park, zur Ergehung der
Bewohner, angelegt, den der Kunſtſinn gern
ſchmuͤckte, uͤberzeugt, dies wirke lebendig auf
den Flug der Gemuͤther ein, und die ſo
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/66>, abgerufen am 09.11.2024.
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